Reflektor von matten und angelaufenen Stellen reinigen

Begonnen von Karl, 09 August 2021, 11:48:56

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Karl

Vor einigen Wochen habe ich mir zwei Dörfer weiter eine Kawa Bj 99 gekauft. Eigentlich wollte ich sie mir nur mal anschauen,
aber als ich den allgemeinen desolaten Zustand sah musste ich sie von ihrem Trauerzustand befreien. Das Motorrad stand die
letzten 8 Jahre im Freien nur mit einer Plane geschützt. Abgesehen von einigen anderen notwendigen Instandsetzungsarbeiten
war auch der Hauptscheinwerfer fällig.
Ist ja heute kein Problem mehr, also Internet und youtube angeschmissen, alles klar ich weiß jetzt wie's geht!? – hmm oder doch
nicht, es gibt einfach sehr viele Möglichkeiten sich den Reflektor zu zerstören hinzu kommen unterschiedliche Herstellungsverfahren  :schluck:

Mein erster Versuch endete mit dem berühmten Satz mit ,,x" – das wahr wohl nix (siehe Bild 1)  :cry:

Der zweite Versuch hat dann das gewünschte Resultat gebracht (siehe Bild 3)
Und so geht's:

1.   Alles demontieren bis nur noch der Reflektor und die Streuscheibe übrig bleiben. Auch Gummifassungen für das Standlicht
        usw. sollten entfernt werden.
2.   Plastikbecher mit spiritushaltigen Glasreiniger ca. 1-1,5 cm einfüllen den Rest des Bechers mit destillierten Wasser auffüllen.
        Bitte nur destilliertes Wasser benutzen, da Leitungswasser beim Trocknen mehr Rückstände in Form von kalkhaltigen Nasen
        und dergleichen hinterläst. Gut schütteln (ca. 5 Sekunden – das Zeugs schäumt aber keine Panik) dann ausgießen. Das gleiche
        noch mal wiederholen nur mit weniger Glasreiniger, aber auch wieder mit destilliertem Wasser auffüllen und schütteln.
3.   Becher oder Plastikkännchen halbvoll mit destilliertem Wasser auffüllen und in Lampe einfüllen,  gut schütteln. 1-2 mal wiederholen
        bis kein Schaum beim ablassen der Flüssigkeit mehr sichtbar ist.
4.   Den Scheinwerfer gut ausschütteln und mit der Streuscheibe nach unten auf eine Wärmequelle legen – (in meinem Fall hab ich die
        Herdplatte auf 2 vorgeheizt – dann auf 1 runtergeregelt – 8.5 sind für'n Espresso^^) – jetzt den Scheinwerfer auf der Herdplatte
        mit dem Föhn in die H4 Sockelfassung schräg reinblassen und drehen (siehe Bild 2). Nicht zu nahe (ca. 5cm Abstand) und nicht zu heiß
        den Föhn an die Öffnung bringen. Die Außenseite des Reflektors sollte gut warm sein, erst dann – nach ca. 5min. kann man den Scheinwerfer
        umdrehen und auf Laufnasen und dergleichen untersuchen! Warum nicht früher umdrehen? – dreht man früher um können sich Flüssigkeitstropfen
        die sich am Rande vom Reflektor und Streuscheibe sitzen, lösen und auf ihrem Wege zur Öffnung auf dem Reflektor vertrocknen was eine sichtbare
        Spur hinterlässt. Sollte sich dennoch eine Laufnase oder dergleichen auf dem Reflektor befinden kann man die Prozedur ab Punkt 2 wiederholen.
        Gebraucht wurden: - siehe Bild 4

Das war's eigentlich schon, aber was war beim ersten Versuch passiert? Ich hatte im guten Glauben beim Ausspülen ca. 1cm 100% Isopropylalkohol in den
Becher eingegossen mit Wasser aufgefüllt und verwendet um das Wasser besser zu binden!
Keine gute Idee – innerhalb Bruchteil einer Sekunde war der Reflektor matt! – aber warum?
Wie sich herausstellte wurden diese Reflektoren damals mit einer hauchdünnen Kunststoffschicht überzogen, die natürlich gleich mit dem Isopropyl
reagiert hat! Ob dies heute noch so gemacht wird weiß ich nicht – vllt. kann jemand hier etwas mehr Licht in die Sache bringen.

So und was hat das jetzt mit unseren Oldies zu tun? Nicht viel ich weiß, aber auch die haben Reflektoren die mal sauber gemacht werden müssen.
Als Beispiel der Reflektor meiner Standard. Der Chromring ist von MMM, der Rest wurde von mir überarbeitet aber der Reflektor ist noch alt, ob 80'iger
oder älter weiß ich nicht – egal die obige Methode funktioniert gut – wie man sieht (Bild 5 und 6)

Hoffe es hilft den einen oder anderen bei seiner eigenen Reflektor-Instandsetzung   :schrauber:

Grüße Bert             

Original-Thread: » Link   
Von User: » WaldemaR25/3
   

















Anmerkung vom User "Strichzwojan":

Waldemar, super dass es funktioniert hat.

Ich finde dein Verfahren aber sehr aufwändig. Den Reflektor meiner R 80 GS (vor 20 Jahren) und den meiner Strichfünf (letzten Winter) habe ich viel einfacher sauberbekommen. Heutzutage sind Reflektoren ja nicht mehr silberverspiegelt, sondern mit Aluminium bedampft. Trotzdem habe ich es so gemacht: Reflektor mit warmem Wasser ausspülen, dann Silberreinigungsbad einfüllen und zwei Minuten schwenken, ausgießen und auffangen zum Wiederverwenden, mit klarem Wasser spülen, trocknen lassen. Der Reflektor der GS musste nie wieder nachbehandelt werden. Das Mittel kostet etwa 6 Euro.

Gruß, Jan

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Karl


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