R35 Dritter Gang lässt sich erst nach vierten Gang einlegen

[otto@a-av.de]

Hallo Zusammen,

ich habe folgendes Phänomen bei meiner R35 Bj40.
Beim Versuch vom 2. Gang in den 3. zu schalten habe ich, unabhängig von der Drehzahl, Wiederstand und Kratzgeräusche.
Keine Möglichkeit ihn einzulegen. Schalte ich jedoch vom 2. gleich in den 4. und dann in den 3. funktioniert alles.
Die Schaltkulisse habe ich natürlich schon demontiert um das auszuschließen.
Gibt es irgend eine Einstellschraube an welcher ich da drehen kann oder muss ich ins Getriebe?
VG
Thomas

[otto@a-av.de]

[Eppo]

Hallo Thomas,

hast du schon einmal versucht bei gezogener Kupplung und aufgebockter Maschine die Getriebewellen durch händiches Drehen am Hinterrad  durch zu schalten?

MfG
Eppo

[berndr253]

Kontrolliere mal das Überschaltspiel - kannst Du auch bei geschlossenem Getriebedeckel checken. Nach dem Einlegen des Gangs muss sih der Schalthebel ein kleines Stück weiter bewegen lassen.
Solltest Du den Gehäusdeckel schon runter haben wirds einfacher zu bewerten - hier sollte beim Betätigen des Schalthebels die Raste auf der Schaltscheibe einen Millimeter "weiter" gehen.
Wie sieht die Lage der Schiebemuffe aus? Liegt diese im Leerlauf exakt in der Mitte zwischen den Zahnrädern auf der Abtriebswelle?
Möglich auch, dass die Schaltgabel zu weit abgearbeitet ist.

Grusz

Bernd

[Eppo]

hier sollte beim Betätigen des Schalthebels die Raste auf der Schaltscheibe einen Millimeter "weiter" gehen.

Bernd sicher, dass die R35 eine Schaltscheibe hat?

Ich habe aktuell kein R35/Bj40 Getriebe vor mir zu liegen, würde aber denken die Vorkriegs-R35 hatten doch eine H-Handschaltung mit Schalthebel/Schaltkulisse und Eingriff des Schalthebels in die Schaltgabeln
und die Nachkriegs-R35 mit Fußschalthebel hatte dann eine Schaltwalze.

Bei Kurvenscheiben und Schaltwalzen müssen immer alle Gänge durchgeschalten und damit auch alle Schiebemuffen in Kraftschluss zu den Gangrädern gebracht werden,
bei der H-Handschaltung kann man ja Gänge auslassen und auch im Stand durchschalten.

Bitte gern um Berichtigung, falls ich falsch liege.

MfG
Eppo

[rolf]

du liegst richtig

[berndr253]

Hatte bisher noch kein solches Getriebe auf der Bank und war irrigerweise davon ausgegangen, dass das dem der späteren Modelle entspricht oder zumindest ähnelt.
Danke für die Info - werd so ein Getriebe wohl nie überholen müssen ...
Durchschalten ohne jeden Gang einzeln wählen zu müssen geht mit den Handschalthebeln der R25 und /2-Getriebe natürlich.

Grusz

Bernd

[Eppo]

Durchschalten an den R25 und R25/2 geht schon über den seitlichen Handschalthebel.

Was ich meinte war, dass beim Durchschalten der R25 /-2 vom z.B. Leerlauf in den 4.Gang der komplette Weg der Kurvenscheibe bis zum 4.Gang durchlaufen wird und dadurch dass die Schaltgabeln immer im Eingriff zwischen Kurvenscheibe und Schaltmuffen sind, auch alle Positionen der Schaltmuffen zu den Gangrädern bewegt werden.
Also auch auf dem Weg zum 4.Gang die Schiebemuffen nacheinander in den 2. und 3.Gang eingreifen.
Blockiert da etwas z.B. zwischen Schiebemuffe und 2.Gang, kommt man auch mit dem Handhebel nicht weiter.

Hingegen bei der H-Handschaltung der Schalthebel einzeln direkt in die Schaltgabel für 3./4.Gang eingreift und dabei die Schaltgabel vom 1./2.Gang völlig unberührt bleibt.

Zurück zum Fehlerbild:
Wäre ja auch interessant, wie sich das Getriebe beim Schalten vom 1. direkt in den 3.Gang verhält.
Könnte mir noch vorstellen, dass das Kratzen beim Schalten vom 2. in den 3. daher kommt, dass der Schalthebel noch mit beiden Schaltgabeln Kontakt hat und dadurch beide Schiebemuffen versuchen jeweils in den 1. und 3. Gang zu kommen.
Evtl. ist die Druckfeder/Kugel die die Schaltgabel für 1.&2.Gang auf der Führungsachse der Schaltgabeln einrastet defekt und dadurch gleitet die Schaltgabel vom 1&2Gang beim Schaltvorgang weiter.

Leider habe ich kein solches Getriebe vor mir zu liegen, aber an meinem Oldietrecker hört man bei Motorstillstand ein deutlich lautes metallenes Klacken, wenn die Kugel der jeweiligen Schaltgabel auf der Führungsachse in die dafür vorgesehene Aussparung kommt. Dann ist auch der Schalthebel etwas fixiert und lässt sich nur mit leichten Widerstand gegen den Handschalthebel aus der Gangposition bewegen.
Ein einfachen Hin & Herschieben ohne Einrasten könnte schon ein Idiz für einen Defekt sein.

MfG
Eppo

[otto@a-av.de]

beleg adoption


Hallo Zusammen,

ich bin nun mal dazu gekommen den Schalthebel samt Führung abzubauen.
Das Prinzip ist einfach. Es gibt zwei Schaltgabeln(Schlitten) welche jeweils den 1.und 2.Gang und der anderen die restlichen zwei Gänge einlegt.
Bedient wird das Ganze durch eine seitlich verschiebbare Scheibe welche vom Schalthebel bedient wird.
Ich denke da könnte das Problem liegen. Wahrscheinlich greift er beim versuchen den 3. Gang einzulegen beide Schaltgabeln und versucht somit den 1 und 3 Gang einzulegen. Leider kann ich mir das nicht anschauen, da es nur im zusammengebauten Zustand nachvollziehbar ist.


 

[Knaudel]

Hallo,

lassen sich denn die Gänge am offenen Getriebe schalten?
Läßt sich der Hebel im Deckel in alle Richtungen Schalten?
Hat das "Schaltstück irgendwelche Grate?

Gruß Knaudel

[otto@a-av.de]

Hallo,

durch das Betätigen der jeweiligen Schaltgabel per Hand kann ich unter Bewegung(Kerze raus und bewegen des Kickstarters) die Gänge gut schalten.
Der Schalthebel läuft sauber in alle Richtungen.
Es sind auch keine gröberen Abnutzungserscheinungen zu sehen.
Ich Tippe wie gesagt darauf, das die Klaue des Schalthebels nicht weit genug zur Seite geht und damit beide Schaltgabeln betätigt. Kann es halt im zusammengebauten Zustand nicht sehen. Schon überlegt ob ich mal das Handy  rein leg und ein Video aufnehme(-;
VG

[Kees]

Kanns du das nicht vom Getrieberand aus messen?

Oder vielleicht sitzt das Deckel nicht tief genug und schaltet es deswegen nicht gut?

[Andre.Hubein]

Ich kenne mich mit R35 nicht aus und mit Getriebe schon gar nicht.
Ich frage mich nur warum sollte der Hebel plötzlich nicht mehr eingreifen oder der Deckel nicht tief genug sitzen. Es dürfte sich ja wohl kaum was daran geändert haben!. Die einzige Variationsmöglichhkeit wäre die Dicke der Deckeldichtung.
Gruß
André

[kahlo]

Könnte es sein, dass die Nase am unteren Ende des Schalthebels zu kurz ist und damit nicht weit genug in die Schaltgabeln taucht? Dann schrappt sie beim Versuch, den 3. Gang einzulegen, über die Schaltgabel (Irgendeine Gabelnase ist schliesslich die kürzeste).

Ist da irgendwas am Schalthebel, was ihn weiter Richtung Getriebe bringen könnte? Oder wurde in der Vergangenheit mal hier oder da ein Unterlegscheibchen zuviel spendiert?

Grüsse,
Kahlo.

[bernd r35]

Ich habe an meinem Getriebe am Handschalthebel eine Schraube am Schalthebel an dem man glaub ich den "Verfahrweg" des Hebels einstellen kann.
Hast du mal hier versucht den Hub zu ändern?

[Eppo]

Mit der Beschreibung:

...durch das Betätigen der jeweiligen Schaltgabel per Hand kann ich unter Bewegung(Kerze raus und bewegen des Kickstarters) die Gänge gut schalten.

bleibe ich bei dem Fehlerbild aus meinem Post #6.

Die Schaltgabeln sollten auf der Führungsachse der Schaltgabeln in ihren Ruhestellungen einrasten,
dazu hat jede Schaltgabel eine Feder mit Kugel, diese rastet in Aussparungen auf der Führungsachse ein.


(*Bild entstammt dem emw-r35 Forum)


 

Wenn du die Schaltgabeln leicht auf der Führungsachse hin und her schieben kannst ohne das diese einrasten, ist da etwas faul.
Ohne die Hebelübersetzung des Handschalthebels sollte das Bewegen der Schaltgabeln aus den Ruhepositionen nur mit viel Kraft erfolgen können und beim Einrasten ein 'Klack' zu hören sein.

MfG
Eppo

[Andre.Hubein]

Das hört sich für mich einleuchtend an.
Gruß André