R25/3 - Schlamm aus Ölschleuderblech im Pleuelauge der Kurbelwelle

Begonnen von lurch-salamander, 31 Oktober 2016, 20:33:09

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lurch-salamander

Hallo zusammen,

nachdem ich nun beim Zerlegen meiner R25/3 bis auf das Ölschleuderblech vorgedrungen bin, habe ich festgestellt, dass bereits etwas Schlamm in das Pleuelauge gewandert ist (siehe Bild). Das Pleuellager hat kein merkliches Höhenspiel. Gibt es eine Idee, wie man die Bohrungen in der KW wieder richtig sauber bekommt (natürlich ohne die KW auseinanderzupressen), oder muss ich die KW zum überholen geben ?

Viele Grüße
Mathias

lurch-salamander


mekgyver

#1
Hallo Mathias,
geht doch nix über rechtzeitige Wartung  :applaus:
Hast den richtigen Zeitpunkt erwischt, bevor es zum Schaden gekommen ist.

Ich habe es schon mal mit einem Stück Bowdenzug in der Bohrmaschine geschafft, das Loch freizubürsten.
Letztens war wohl der Durchmesser des Zuges zu groß ...
Da habe ich einen 2mm Draht gewinkelt, um die Bohrungen (es sind 2) frei zu prokeln.
Die notwendige Höhe des Winkels siehst Du am HuZa.

Gruß mek  :schrauber:  :prost:
... 73er-Gang

lurch-salamander

Hallo mek,
danke für den Tip. Das mit dem richtigen Zeitpunkt stimmt wohl; habe doch ne Weile gezögert, den Motor auseinander zunehmen, da eigentlich alles gut aussah; außerdem war er offensichtlich noch nie vorher aufgemacht worden (was ich eher positiv finde). "Geholfen" hat dann noch ein in den Motor zerbröselter Ölmeßstab und die Angst, dass irgendwo noch ein Stückchen Metall versteckt ist. Aber da sieht man mal wieder, dass man sich am Besten einen vollständigen Überblick über einen unbekannten Motor schaffen sollte.

Wie hast Du das mit der "notwendigen Höhe des Winkels" gemeint ? Also die Länge, die in die Bohrung reingehen soll, ohne innen das Lager zu beschädigen ?

Gruß
Mathias

mekgyver

HuZa=Hubzapfen
eben die Länge des gewinkelten Stücks, so lang wie die Wandung des HuZa.
Beschädigt wird da nichts, Du schiebst den Dreck an den Rand des Lagers.
Kannst WD40 benutzen um den Driss weg zu spülen.
Das Sediment muss aber auch raus, aus der HuZa-Bohrung.
Gruß mek  :prost:
... 73er-Gang

gradweg

Hi,

vielleicht ein tip,bei den spraydosen ist doch öfter mal so ein verlängerungsröhrchen dabei.

das vorne 90grad biegen (warm machen) dann kommt man vielleicht in die löcher des hubzapfens,

um die löcher frei zu blasen.

reinhold




mekgyver

Hallo Reinhold,
ich hatte schonmal eine von zwei Bohrungen, die völlig dicht war.
Ich denke ein 1,5 ... 1,8mm Bowdenzug wäre passend.
Man muss dann sehen wie die Spitze in die Bohrung gelangt, ist nicht ganz einfach.
Habe dann von der Gegenseite mit einem Holzstab gestützt, damit die 90° Krümmung auch klappt.
Frei fräsen ist das Beste.  ;)

Gruß mek  :prost:
... 73er-Gang

berndr253

Hab ich noch nicht selber ausprobiert - folgendes könnte aber funktionieren:
Eine Seite mit einem Stopfen (Gummi) verschliessen und von der anderen Seite mit der Druckluftpistole (entsprechend "umfüttert") mit 10 bar Druck drauf. Stopfen sichern.
Vorher die Bohrungen soweit wie möglich säubern, dann mit Petroleum, Diesel oder ähnlichem füllen und dann Druckluft drauf.

Dann ist aber die nachfolgende Frage interessant - wie bekomme ich den Dreck, der aus den Bohrungen kommt und ins Pleuellager geht dort wieder raus?
Wenn das Pleuellager noch ok ist würde ich die Welle auseinander drücken, alles penibel reinigen und wieder verpressen (abschließend wieder richten).

Bernd
Leben und Leben lassen

gradweg

Hi,

eins sollte klar sein,wenn die löcher ganz zu sind,dann ist die welle  nur noch mit wenig schmierung

gelaufen,dann sollte man wie Bernd schreibt die welle auseinander drücken.

reinhold

hannes55

Zitat von: hannes55 am 01 November 2016, 18:25:13

die notwendige Höhe des Winkels...


Grandios :applaus: :applaus: :applaus:
.....eben ein echter Mek! (sowas wird mal teuer  ;D)

Gruß, Hannes
Was dann?!

rolf

Ich persönlich würde eine KW neu lagern lassen sobald der Dreck die Schleuderscheibe überwunden hat

hannes55

Was dann?!

lurch-salamander

Die Bohrungen sind noch frei. Ein entsprechend abgewinkelter 1mm-Draht ging ohne Probleme durch die Bohrung und WD40 fließt durch und tritt unten seitlich am Pleuel wieder aus. Das bisschen Schlamm im Pleuelauge war leicht zu entfernen. Ich denke, ich lasse es dabei.
Gruß
Mathias

hannes55

kann man so machen..
ich habs in den 70ern auch nicht anders gemacht.
Hat dann auch 3000 km gehalten, dann war das Pleuellager hin.
Aber die Ferien nach Spanien mit der R 25 sind unvergessen!

Was ich sagen willl: Jetzt ist der Kram auseinander; die Mehrkosten sind nur noch die zu
überholende  Kurbelwelle, also das Herz jeden Verbrennungsmotors.

Entscheiden tust Du!

Gruss, Hannes

Was dann?!

lurch-salamander

O.k. - das hat gesessen....vor allem, weil es -im Gegensatz zu den 70ern- heute nicht mehr wirklich auf 200 € ankommt.
Also dann, wo kann ich denn die KW machen lassen, ohne im Austausch eine andere zu bekommen ?
In Frankfurt gibt es meines Wissens nur welche im Austausch.
Viele Grüße
Mathias

hannes55

Soweit ich weiß,
überholt der Uli Dir auch die eigene KW!
Wieso denn auch nicht?

Gruß, Hannes
Was dann?!

Rütz

Normal sehe ich das auch so...
Aber beim Pleuellager eher nicht, leider.
Die Pleuellager, die heute zu Verfügung stehen, sind so grottenschlecht im Vergleich zu den originalen.
Und beim Pressen der KW geht auch immer wieder mal was schief (im wahrsten Sinne des Wortes), so daß ein z.B. Schlag nicht mehr herauszubekommen ist.
Im Forum laufen ja zur Zeit wieder ein paar Trets, die mehr oder weniger direkt mit Motorschäden durch die neuen Pleullager und schief eingepresste Hubzapfen etc. zu tun haben.

Ich würde die KW prüfen (lassen) so gut es nur geht.
Mein Favorit wäre Rabenbauer. Der kennt auf jeden Fall die Probleme der neuen Lager (bzw. steht dazu)...
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Timmmäh

Zitat von: Rütz am 03 November 2016, 00:22:01
Normal sehe ich das auch so...
Aber beim Pleuellager eher nicht, leider.
Die Pleuellager, die heute zu Verfügung stehen, sind so grottenschlecht im Vergleich zu den originalen.
Und beim Pressen der KW geht auch immer wieder mal was schief (im wahrsten Sinne des Wortes), so daß ein z.B. Schlag nicht mehr herauszubekommen ist.
Im Forum laufen ja zur Zeit wieder ein paar Trets, die mehr oder weniger direkt mit Motorschäden durch die neuen Pleullager und schief eingepresste Hubzapfen etc. zu tun haben.

Ich würde die KW prüfen (lassen) so gut es nur geht.
Mein Favorit wäre Rabenbauer. Der kennt auf jeden Fall die Probleme der neuen Lager (bzw. steht dazu)...

Hallo Rütz,

inwiefern sind die neuen Lager schlechter als die alten?
Wie wirkt sich das aus und was ist unterschiedlich?

Grüße,
Tim
101010

Rütz

Ist das jetzt dein Ernst? :o
Wo sich selbst dein eigener KW-Tret unter den bestimmt 5 weiteren Trets dieses Forums befindet, die das seitenweise durchkauen?
Sonst (auf die schnelle) noch hier:
http://bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=7962.0

-> Anderer Käfig (rollen- statt außengeführt), andere Rollen (andere Kontur, länger, dafür 2 weniger)
-> Folgen: Käfig schleift, Rollen überlaufen die Ölbohrungen, Pleuel schraubt....
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Timmmäh

Zitat von: Rütz am 03 November 2016, 12:34:59

-> Anderer Käfig (rollen- statt außengeführt), andere Rollen (andere Kontur, länger, dafür 2 weniger)
-> Folgen: Käfig schleift, Rollen überlaufen die Ölbohrungen, Pleuel schraubt....

Hi Rütz,

ich weiß mein Thread gehört auch dazu.
Aber mir war jetzt der eigentliche unterschied zwischen den Lagern nicht bewusst.
Danke dafür.

Grüße,
Tim
101010

cledrera

ZitatDie Pleuellager, die heute zu Verfügung stehen, sind so grottenschlecht im Vergleich zu den originalen.

Der Meinung bin ich auch. (Die Vorstellung zweitklassige Teile einzubauen ist sowieso  :wc:)
Meine neue KW hält aber immerhin schon um 30.000, musste  diverses mitmachen und hält immer noch.
Daher kann man auch sagen, dass das wohl der Grund dafür ist, dass niemand das Kreuz besitzt, die alten Rollenkäfige nachzufertigen;leider.
Ist auch alles andere als trivial.

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

berndr253

Die Erfahrungen bezüglich der neuen Pleuellager sind hier ja durchaus zweigeteilt. Es gibt einige Nutzer mit heftigen Problemen, andere fahren mit den Tuningwellen seit Jahren mit erheblichen Kilometerleistungen ohne Probleme.

Soweit mir bekannt ist bietet INA Pleuellager (Nadelkränze) die auch in unseren Motoren verwendet werden können. wäre mal ein Artikel von INA wie man Nadellager korrekt für den jeweiligen Einsatzzweck auswählt.
Ich finde hier für die radiale Lagerluft die Vorgabe von 2,5 Hundertstel - mindestens. Es spricht also nicht gegen die Theorie von Rütz die radiale Luft auf 4/100 mm zu erhöhen.

Bernd



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