Abzieher für Kettenrad an NW

[Martin1409]

Guten Morgen Allerseits,

ich wollte gestern das Kettenrad an der NW abziehen. Ich hab mir extra kleine Abzieher besorgt. Diese passen aber alle nicht. Entweder sind die Arme zu dick und ich komm nicht zwischen Rad und Gehäuse oder ich krieg die Arme nicht weit genug auseinander geschoben.

Mit welchen Abziehern kommt man denn da bei???

Danke schon mal für eure Tipps.

Grüße Martin

[Martin1409]

[Timmmäh]

Bau erstmal die Nockenwelle mit Kettenrad aus dem Gehäuse aus, dann geht's leichter 

Grüße
Tim

[berndr253]

Da liegt Tim richtig, zudem - welches Modell? Bei der R27 den Abzieher nicht direkt auf das Ende der NW setzen! Das macht dann auch schon mal knrrrcks!
Ein Stück Rohr aufstecken das sich auf dem ersten Absatz der Nockenwelle abstützt - dann bleibt der Zapfen auch gebrauchstauglich.

Bernd

[Timmmäh]

Da liegt Tim richtig, zudem - welches Modell? Bei der R27 den Abzieher nicht direkt auf das Ende der NW setzen! Das macht dann auch schon mal knrrrcks!
Ein Stück Rohr aufstecken das sich auf dem ersten Absatz der Nockenwelle abstützt - dann bleibt der Zapfen auch gebrauchstauglich.

Bernd

Da nehm ich immer einen alten Kolbenbolzen.
Passt genau über den Zapfen und hat die richtige länge.

Grüße
Tim

[Martin1409]

ich hab ne /3.

Bisher habe ich mich an "Klacks" orientiert, was ja auch sehr hilfreich ist. Hier wollte er halt, dass man das Kettenrad zuerst abzieht. An das komplette herausnehmen hab ich noch gar nicht gedacht.

Ich werds versuchen.

Grüße Martin

[berndr253]

Hallo Martin,

vielleicht machts Sinn sich auch noch die Instandsetzungsanleitung der 25 und 26 zur Seite zu legen!
Beim Ausziehen der Nockenwelle - das geht bei der /3 recht einfach (bei angewärmten Gehäuse). Wenn Du den Entlüfter abgeschraubt hast kannst Du in die Nockenwelle mit einer Schraube und mit einem Schlaghammer die Welle ziehen.
Es geht aber auch mit einer improvisierten Abziehervorrichtung, bestehend aus einer Gewindestange und drei Stücken Winkeleisen oder Vierkantrohr.

Grusz

Bernd

[Martin1409]

Bernd, Danke für die Tipps.
Na dann werd ich mal übers WE die Anleitungen zur Hand nehmen und es nochmal versuchen

Grüße Martin

[professor buxus]

Da nehm ich immer einen alten Kolbenbolzen.
Passt genau über den Zapfen und hat die richtige länge.

Genau! Find das immer Klasse wenn zwei komplett unterschiedliche Menschen an zwei komplett unterschiedlichen Orten zu komplett unterschiedlichen Zeiten für das gleiche Problem die gleiche Lösung finden.     


Gruß Buxus

[guest474]

Das Problem ist meistens das hintere Nockenwellenlager. Wenn diese Lagerstelle richtig heiß gemacht wird (->150-200 Grad) kann man die Welle mit der Hand raus ziehen.
Manfred

[Anulu]

Und zwar inkl. Lager.
Das Problem ist meistens die Ungedult

[Martin1409]

Ok, dann werd ich mal alles in den Backofen packen.

[guest474]

Nimm einen sehr guten Fön. Dann die Lagerstelle hinten und vorne großflächig erhitzen.
Manfred

[strichzwojan]

Ok, dann werd ich mal alles in den Backofen packen.

Und dann trotzdem nochmal die hintere Nockenwellenlagerung mit dem Heißluftföhn oder dem Propangasbrenner erhitzen. Wie schon geschrieben wurde, sollte die ganze Welle mit dem Kugellager herauskommen, sonst hat man ein Problem.
Das Kettenrad habe ich dann anschließend so abgekriegt: Ein Helfer hält die Nockenwelle, das Kettenrad wird flächig auf die Schraubstockbacken aufgelegt, eine Inbusschraube zur Schonung in die NW hineingedreht und dann mit dem Kilofäustel draufgeschlagen. Der Helfer passt auf, dass die Welle nicht auf den Werkstattboden fällt.

Jan

[Martin1409]

Morgen zusammen,

genau so hat es funktioniert. Habs mit dem Fön warm gemacht. Da ich nur einen billigen "Baumarktfön" habe hats auch min. 20 min. gedauert, aber egal. Die Welle konnte ich dann, nicht mit der Hand, aber mit zarten Schlägen raus ziehen.

Grüße Martin

[strichzwojan]

Morgen zusammen,

Die Welle konnte ich dann, nicht mit der Hand, aber mit zarten Schlägen raus ziehen.

Grüße Martin

So soll es sein. Du kannst dich freuen, dass die hintere Nockenwellenlagerung auch im betriebswarmen Zustand satt sitzen wird.

Jan

[Werner-#49]

Ein Stück Rohr aufstecken das sich auf dem ersten Absatz der Nockenwelle abstützt - dann bleibt der Zapfen auch gebrauchstauglich.

Da nehm ich immer einen alten Kolbenbolzen.
Passt genau über den Zapfen und hat die richtige länge.

Hallo!

Ist hier alles schon von 2019 aber für mich ist das gerade aktuell geworden: Ich muss das Kettenrad von der NW (R27) abziehen um die Lager zu wechseln.

Tim und Bernd, seid Ihr noch dabei?

Der erst Absatz von oben ist sehr klein und hat eigentlich kaum Fläche um Kraft darauf ausüben zu können.  Der untere Absatz ist genauso klein um nicht zu sagen winzig (!).  Die Kolbenbolzen sind innen auch noch konisch (!) so dass sie sich auf dem Absatz verkeilen werden (?).

Der jeweiligen Absatz wird jedenfalls beschädigt meine ich.

Der Kolbenbolzen von der R27 geht nur bis zum oberen Absatz.  Kolbenbolzen von R60 ( oder so was) geht bis zum unteren Absatz.

Tim, Ich würde gerne sicher wissen was der von Dir genannte "erste Absatz" ist?  Der Obere oder der Untere?

Ist es wirklich mit einem Schlag auf den Kolbenbolzen dann gegangen ... und dass ohne den  winzigen Absatz zu beschädigen?  Für mich irgendwie kaum zu glauben.

Gruss, Werner

[rolf.soler]

Doch so ungefähr geht das...Abzieher nicht am Ende der NW abstützen, das verbiegt sich (ist nicht die Mutter dort drauf schon etwas schief ?
Wichtig ist, dass Du das Kettenrad so richtig heiss machst (ich rede da von 250° +) die Welle aber kühl hältst (nasser Lappen drum und auch mal Kältespray...Abzieher angesetzt und vorgespannt, heizen/kühlen, Abzieher etwas nachziehen, Kriechöl in den Spalt, Auch mal eine Weile so gespannt lassen bis alles wieder gleich kalt, dann wieder heizen/kühlen/nachziehen, ölen, ruhen lassen, ev. auch mal 2 Stunden unter Spannung lassen...
So kommt es bestimmt (mit Geduld)

[Timmmäh]

Moin,

wirklich sicher sagen kann ich es dir nicht mehr, ist ja schon was länger her.
Ich hab immer einen Kolbenbolzen genommen und oben drauf gesteckt. Der hat sich dann auf dem dickeren Absatz oder der Fase weiter zum NW Rad abgestützt. Weiß ich nicht mehr genau.
Der Kolbenbolzen muss halt passen, meiner ist nicht konisch.
Auf den Kolbenbolzen solltest du auch nicht mit einem Hammer schlagen. Setz einen Abzieher an der sich über den Kobo auf der NW abstützt.
Wärme muss eigentlich nicht sein, ist ja beides aus Stahl. In der Theorie klappt das mit dem Kühlen der NW und erhitzen des Kettenrades, in der Praxis eigentlich nicht.
Ich habs immer ohne Wärme gemacht.

Grüße
Tim

[rolf]

dann machst du es nicht heiß genug...bei mir ein Riesenunterschied

[Werner-#49]

So .... rolf.soler und Tim ... Danke.

Von allem zusammengenommen habe ich mir das nun so vorbereitet:

Passenden Kolbenbolzen, Dreiarmabzieher und damit der Kolbenbolzen nicht nur auf dem Aussenrand vom Absatz aufliegt setzte ich den Seegering ein. 
Dann werde ich das Kettenrad aufheizen und loslegen ... morgen.

Ich  werde vom Ablauf und Ausgang berichten.

Gruss, Werner

[Dieter57]

Ich drück dir die Daumen und bin gespannt.
Ist eigentlich das hintere Lager beim Rausziehen der Nockenwelle im Gehäuse oder auf der Nockenwelle geblieben ?

[Werner-#49]

Daumen drücken: Danke, nehme ich gerne mit in die Aktion.
Das Lager war auf der Nockenwelle geblieben und damit rausgekommen. Gehäuse war auch gut gewärmt. Min 100 Grad.

Werner

[Dieter57]

Moin Werner,

hab mir eben nochmal die letzten Bilder von dir angeschaut.
Der Kolbenbolzen drückt dann voll auf den Segerring ?

Da hätte ich dann doch etwas bedenken.

Grübel Grübel

[Dieter57]

Interessant zu Deinem Thema dieses Video vom Isetta Club

Schau mal ab Minute 3



Da sehr gut beschrieben wie du das Kettenritzel von der KW und der NW wieder drauf bekommst.

[Timmmäh]

hab mir eben nochmal die letzten Bilder von dir angeschaut.
Der Kolbenbolzen drückt dann voll auf den Segerring ?

Dass frage ich mich auch. Keine Ahnung wie viel so ein Ding aushält.
Du solltest dir nur im klaren sein dass, wenn er es nicht aushält, sich vermutlich zwischen Bolzen und Nockenwelle verklemmt.
Mit glück Springt er aber auch nur einfach aus seiner Nut.

Grüße
Tim

[Lorenz]

Hallo Werner,

so hab ich das vorgestern gemacht, siehe Bilder.
Die Vorrichtung wurde etwas auf Spannung gebracht, dann habe ich das Kettenrad mit einem Propangasbrenner erwärmt. Trotzdem musste ziemlich viel Kraft aufgewandt werden bis es runter ging.

Mit einem Dreiarmabzieher hätte ich Bedenken das Kettenrad zu verbiegen. Der Kolbenbolzen hat übrigens einen Abdruck/Grat auf dem Konus, links neben der Nut für den Seegering des Entlüfterrings hinterlassen. Meine Welle sieht in dem Bereich leider nicht mehr so gut aus wie Deine. Denke das macht aber nichts, auf den Konus wird ja nichts aufgepresst.

Lorenz   

[Dieter57]

Hi Werner,

deine Herausforderung hat mir heute keine Ruhe gelassen.

Bei mir hatte ich die Nockenwelle schon wieder drin und beim Drehen der Nockenwelle war ich unsicher ob das hintere Lager richtig ruhig läuft.
Beim ersten mal KW ausbauen verblieb das hintere Lager ja im Gehäuse.
Das Lag vermutlich daran das ich das ganze Motorgehäuse im Backofen erwärmt hatte.
Jetzt beim 2 mal punktuell nur die Lagersitze erwärmt.
Diesmal ist das Lager auf der NW geblieben.

Als nächstes habe ich mich ans Kettenritzel gemacht.
Vorab, ist auch draußen.

Habe eine Langnuss 12 mm über die Welle gesteckt, diese greift dann genau auf dem schrägem Absatz hinter der Nut.
Der Rest der Welle bleibt ohne Berührung und die Nuss steht über der Fläche wo das Gewinde für die Mutter ist.
Dann habe ich das Ritzel heiß gemacht, auf die Backen vom Schraubstock gelegt und ein paar Schläge auf die Mutter gegeben.
Vom Gefühl her hat sich das Ritzel minimal gelöst.
Weiter klopfen war mir zu heikel.
Als nächstes dann den Abzieher ( leider auch nur 2 Arm ) angesetzt.
Das mit ziemlichen Bauchschmerzen, wegen verbiegen des Ritzels.
In einem Eimer mit kaltem Wasser die Welle immer mal etwas abgekühlt.
Ritzel wieder auf ca. 150 Grad mir Brenner erwärmt.
Abzieher auf Spannung gezogen. Wieder kurzes Lösungsknacken.
Welle wieder abgekühlt anschließend Prozedur wiederholt.
Kurzum, das Ritzel ist ab. An dem Schrägem Absatz leichte Druckspuren von der Nuss.
Wichtig das die Nut davor keinen Schaden nimmt. Das andere bezeichne ich mal als Schönheitsfehler.

Optimal wäre eine Druckbuchse welche sich genau an der Schrägen abstützen würde.

Zum Schluss nochmal zu Deinen letzten Bildern.
Auf keinen Fall versuchen den Seegerring in der Nut zum Gegenhalten nutzen.
Der Quetscht sich mit Sicherheit aus der Nut und vergammelt dir diese.
Da muss ja später der Seegerring des Entlüftungsring wieder rein.

[rolf.soler]

ja, und wenn die Nut auch nur ein wenig beschädigt ist, hält der Seegerring nicht mehr und beim Zusammenbau fliegt Dir immer das Entlüfterzeugs wieder ab....ich musste diese Nut mit einem feinen Sägeblatt und feiner Schlüsselfeile wieder scharfkantig machen, damit der popelige Seegerring überhaupt wieder hielt (PS auch neuer Ring hält nicht wenn die Nut nicht mehr OK ist...). Und ich hatte den Seegerring nicht zum Abstützen benutzt...Nut war so schon ausgeleiert
PS das Kettenrad lässt sich kaum verbiegen...jedenfalls wenn man lieb ist zu ihm, mit heizen, kühlen, ölen, schrittweise nachspannen...

[Werner-#49]

....so hab ich das vorgestern gemacht, siehe Bilder.
Die Vorrichtung wurde etwas auf Spannung gebracht, dann habe ich das Kettenrad mit einem Propangasbrenner erwärmt.

Hallo Lorenz,
den Abzieher finde ich sehr gut. Die beiden Löcher zum Anpacken zu nutzen ... das ist es einfach.
Schönes Teil. Ein sehr hilfreicher Beitrag. Danke!

 

Gruss, Werner

[Werner-#49]

Dieter,

Hi Werner,
deine Herausforderung hat mir heute keine Ruhe gelassen.

Einmalig!

Habe eine Langnuss 12 mm über die Welle gesteckt, diese greift dann genau auf dem schrägem Absatz hinter der Nut.
Der Rest der Welle bleibt ohne Berührung und die Nuss steht über der Fläche wo das Gewinde für die Mutter ist.
Dann habe ich das Ritzel heiß gemacht, auf die Backen vom Schraubstock gelegt und ein paar Schläge auf die Mutter gegeben.
Vom Gefühl her hat sich das Ritzel minimal gelöst.
Weiter klopfen war mir zu heikel.
Als nächstes dann den Abzieher ( leider auch nur 2 Arm ) angesetzt.
Das mit ziemlichen Bauchschmerzen, wegen verbiegen des Ritzels.
In einem Eimer mit kaltem Wasser die Welle immer mal etwas abgekühlt.
Ritzel wieder auf ca. 150 Grad mir Brenner erwärmt.
Abzieher auf Spannung gezogen. Wieder kurzes Lösungsknacken.
Welle wieder abgekühlt anschließend Prozedur wiederholt.
Kurzum, das Ritzel ist ab. An dem Schrägem Absatz leichte Druckspuren von der Nuss.
Wichtig das die Nut davor keinen Schaden nimmt. Das andere bezeichne ich mal als Schönheitsfehler.

Optimal wäre eine Druckbuchse welche sich genau an der Schrägen abstützen würde.

"Optimal wäre eine Druckbuchse welche sich genau an der Schrägen abstützen würde."
Ja. Nur da. Richtig.


Du hast alles gesehen und sogar gleich umgesetzt was mich bei diesem Thema hier beschäftigt hat!
Und dann dieses umgehende Anpacken am eigenen Material ....
... muss schon sagen: Toll. Viel mehr Einsatz geht glaube ich nicht.



Vielen Dank! Allen vielen Dank!

Grüsse,  Werner

P.S.: Meines ist noch nicht ab. Kommt noch...