Wie leicht sollte sich ein Wellendichtring einsetzen lassen?

Begonnen von † Oldtimerfahrer, 07 Mai 2009, 10:01:45

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† Oldtimerfahrer

Moin Leute,
bin gerade mal wieder dabei den Hinterradantrieb neu abzudichten. Es geht dabei um den Wedi Radantrieb - Kardanwelle.
Hab mir auch den originalen (Größe) Wedi 32x45x7 besorgt.
Konnte den mit meinen Daumen ganz leicht reindrücken. Er bewegt sich nicht aber bombenfest ist er auch nicht gerade, mein ich.
Ich weiß, ist ein wenig schwer zu beschreiben.

Kann denn das so richtig sein?
Wenn es nicht richtig ist, kann man den Wedi einkleben oder anders "fester" bekommen (zusätzliches Dichtungsmittel)?
Andere Größe scheidet glaube ich aus, weil die Größen sich mit 2 mm Schritten bewegen.
(Denn sonst würde ich einen 31x46x7 kaufen.)

Weil keine Lust diese Arbeiten am laufenden Band durchzuführen.

Gruß Rudi
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

† Oldtimerfahrer

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klaus wg

Hallo Rudi,

meine Meinung:
an dieser heiklen Stelle ist das beschriebene Reindrücken zu leicht. Sollte dort fester sitzen. Gleiches war mir mit der Lagerung der hinteren Schwinge widerfahren, allerdings hab' ich's dort in Kauf genommen, da dort keine Dichtwirkung im strengen Sinne erforderlich.
Einkleben mit elastischer Dichtmasse wäre sicher eine Möglichkeit. Andere Alternative wäre, einen WeDi mit Außenmetallring zu versuchen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese in der Regel fester sitzen.
Gegenprobe: wie fest saß denn der alte WeDi, den Du entfernt hast: doch sicherlich fester?

Gruß
k.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

† Oldtimerfahrer

#2
Moin Klaus,
schnelle Antwort.  :blumen:

Das mit den Außenmetallring hatte ich mir auch schon überlegt nur sind die auch nicht größer.
Sollte in dem Fall die Rundung nicht rund sein, wäre hier auf jeden Fall eine zusätzlich Abdichtung von Nöten.
Ich habe leider kein Messgerät zur Verfügung um dieses kontrollieren zu können.

Der alte Wedi.... Hmm...... kann mich daran nicht mehr erinnern, ist schon zu lange her.
Nach Einbau des neuen Wedi bin ich max 300 Kilometer gefahren und wieder undicht. Weiß leider nicht genau zu welchem Zeitpunkt der undicht wurde.
Jetzt liegt der Antrieb wieder ausgebaut in der Garage.  :kopfhau: :kopfhau:

1. Fazit meinerseits: Dickeres Öl in den Antrieb rein, derzeit 15 W 40 (SEA 80 / 90)
2. Fazit (Einkleben mit elastischer Dichtmasse wäre sicher eine Möglichkeit) versuche es mit deinem Vorschlag
3. Fazit, man wird immer schneller beim Ausbau des Teiles, ist aber leider auch nicht Lösung des Problems.

Gruß Rudi

Nachtrag: Falls es noch weitere Lösungen gibt, bitte melden.
Ich schraube zwar gerne aber lieber fahre ich.

2. Nachtrag: Lies mir gerade keine Ruhe. Den neu verbauten Wedi einfach mit dem Schraubendreher ausgehebelt, ging relativ leicht raus, ohne Beschädigung des Wedi
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klaus wg

#3
Hallo Rudi,

ich weiß jetzt nicht genau, wie die entsprechende Stelle bei Deiner Maschine beschaffen ist, aber ich hole jetzt mal etwas weiter aus, vielleicht hilft's ja weiter.
An der R35 hatte ich beim jetzt verbauten Kardan auch das Problem, dass es dort hinten (Eingang Kardanwelle ins Achsgetriebe) immer kleckerte. Das Ganze wohl schon ewig, da sich am Gehäuse über Jahre verkrustetes Öl befand, das wohl auf eine schon immer bestehende Undichtigkeit verwies.

Also neuen WeDi eingebaut...ohne Erfolg (festsitzend). Danach zusätzlich 2. WeDi eingebaut (!) und mit Dichtmasse verschmiert, peinlich darauf geachtet, die Dichtlippen nicht zu beschädigen: ohne Erfolg  :kopfhau:
Dickeres Öl (140er): kein Erfolg.
Gehäuse geprüft: keinerlei Riss.

Lösung in diesem Fall: dort, wo die Welle auf den Zahnflansch des Ritzels des Kardanantriebs aufgeschraubt wird (Mutter + Unterlagscheibe) drückte sich über diese Flanschstelle (also nicht an der Dichtlippe des WeDi, sondern zwischen den Metallteilen) an Mutter und Unterlagscheibe vorbei Öl (mag man gar nicht glauben), das dann irgendwann aus der Kardanglocke tropfte.
Dies nur als Tipp am Rande.

Zum WeDi: klar, die mit Metall haben natürlich das gleiche aufgedruckte Maß. Es käme nur tatsächlich auf den Versuch an, ob er nicht trotzdem fester sitzt.

Gruß
k.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

† Oldtimerfahrer

Zitat von: klaus wg am 07 Mai 2009, 11:25:20

Lösung in diesem Fall: dort, wo die Welle auf den Zahnflansch des Ritzels des Kardanantriebs aufgeschraubt wird (Mutter + Unterlagscheibe) drückte sich über diese Flanschstelle (also nicht an der Dichtlippe des WeDi, sondern zwischen den Metallteilen) an Mutter und Unterlagscheibe vorbei Öl (mag man gar nicht glauben), das dann irgendwann aus der Kardanglocke tropfte.
Dies nur als Tipp am Rande.

Dein kleiner Tipp am Rande hat sich gerade als Fehlerquelle entpuppt.
Wäre ich selbst NIE drauf gekommen.

Die Vielzahnmutter wird ja durch einen Splint gesichert und das das mit dem Splintdurchlass nie passte, habe ich einfach leicht zurückgedreht ( in dem Fall gelockert [ nicht viel, nur ganz wenig], weil man möchte ja auch nicht überdrehen [nach fest kommt ab]).
Dadurch entstand Spiel, wo das Öl in die Kardanglocke entschlüpfte. :kopfhau:
Werde mir gleich eine Dichtung schneidern und zusammenbauen.

Klaus, ich danke dir  :blumen:

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Gruß Rudi
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

klaus wg

Gern geschehen, Rudi. Sinnvoll ist es übrigens, an dieser Stelle, nach sorgfältigem Entfetten, zusätzlich mit elastischer Dichtmasse zu arbeiten.
Übrigens muss die Flanschmutter trotzdem sehr fest sitzen, denn ansonsten schlägt das Ganze über längere Zeit aus (auch schon gesehen). Die Mutter / das Schraubgewinde vertragen einiges. :schrauber:

Gruß
k.
(danke für den "Punkt")
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

Rütz

Nur der Vollstängigkeit halber...
Bei R25 ist es glaube ich anders, aber bei R26/27 darf man an dieser Stelle auf keinen Fall mit Dichtmasse arbeiten!
Hier sind die Nuten absichtlich tiefer als nötig, als Gehäuseentlüftung und für überschüssiges Öl:
http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=3259.0

Wenn man das dichtet (da reicht auch zu viel Fett), sifft es zwangsläufig an der Achse.
Ansonsten tritt dort nur Öl aus, wenn zuviel drin ist.
Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

† Oldtimerfahrer

Ich mach morgen mal ein paar Bilder.Dann sieht man es etwas besser.

Gruß Rudi
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

† Oldtimerfahrer

So hier nun die Bilder:



Der von Anselm angesprochene Durchgang konnte nicht gefunden werden.
Hilfsmittel Telefondraht d = < 0,5 mm.
(Ist zwar ungenau aber deswegen zerlegen?)

Das "Überdruckventil" wird dann der Filzring sein.



Es wurde auch kein Extra Entlüftungsloch in Kardanglocke gesichtet.
Wobei ein größeres Loch wohl vom Gummi "verdeckt" wird

Gruß Rudi
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

rolf

Ich tippe mal: ganz einfach zuviel Öl drin...wie hoch hast du Öl eingefüllt?

† Oldtimerfahrer

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Rütz

ZitatDas "Überdruckventil" wird dann der Filzring sein.
Wahrscheinlich.
Auch beim Schaltgetriebe haben sie ja erst mit dem Verschwinden des letzten Filzrings (Abtriebswelle) die Entlüftung am Tachowellenabgang eingeführt.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf

Zitat von: Oldtimerfahrer am 08 Mai 2009, 11:31:11
Unterkante Gewindegang.

Gruß Rudi

Ich würde an deiner Stelle nichts machen und erstmal das Öl laufen lassen...ab und zu den Ölstand kontrollieren, nicht das er gegen Null geht (was ich nicht glaube)...ich wette wenn es aufhört zu ölen hast du einen Ölstand ca. 1-2mm unter unteren Gewindegang...das wars.
hatte ich bei meiner 67/2...ich habe wöchentlich den Simmerring gewechselt, mit  Dichtungspampe gespielt etc...wurde und wurde nicht dicht...dann habe ich es so wie oben beschrieben gemacht...dicht! Der neue Ölstand war unmerklich unter dem unteren Gewindegang.ich hatte also immer ein bißchen zuviel (jedenfalls für die Dichtung/Kardan) eingefüllt, ich nehme an wenn es warm wurde trat Druck auf, wie immer....aber eben mehr Druck + einen Tick zuviel öl....einfach ausprobieren.
Rolf

† Oldtimerfahrer

So, ich möchte euch das Ergebnis meines Experimentes nicht vorenthalten.

Den neuen Wedi mit Dichtungspaste eingesetzt.
Einen alten Kupferring (Ölablassschraube) genommen und hinter der Unterlegscheibe geklemmt.

Das ganze in folgender Reihenfolge:
Vielzahnmutter, Unterlegscheibe, Kupferring (passt genau in die Einbuchtung rein, sollte auch reinpassen denn sonst hat man Schwierigkeiten mit dem Sicherungssplint)

Und was soll ich sagen........ Furztrocken die ganze Geschichte.

Gruß Rudi d(er auf einen Langzeittest abzielt)
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† Oldtimerfahrer

Der Langzeittest hielt ca. 250 Km.

Schon wieder undicht,        während der Fahrt an die Felge gespritzt. Nicht viel nur ein leichtes "Nebelchen".
Kann natürlich während der Fahrt undicht geworden sein, so kurz vor dem Endziel, was den leichten Nebel erklären würde.
Zu Hause nach der Fahrt, auf den Boden getropft.

Der Simmering sieht aus wie beim Einbau, keine Macken nichts ist abgeschabt.

Kann man eine zusätzliche Bohrung für den Druckausgleich irgendwo anbringen?
Vielleicht durch das Blech Filzring? Der liegt ja höher. Wäre ja quasi nur eine Unterstützung für den Druckausgleich.
Oder dickeres Öl?
Hat das schon mal jemand gemacht?

Rolf, ich hatte schon weniger Öl aufgefüllt (ca. 2mm unter Gewindegang). Weniger tut auch nicht Not.

Hab keine Lust alle 300 Km einen neuen Dichtungsring einzubauen. Ein Vorteil wäre zu erwähnen, man wird immer schneller beim wechseln.

Gruß Rudi
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klaus wg

#15
Zitat von: Oldtimerfahrer am 28 Mai 2009, 18:50:41
...
Kann man eine zusätzliche Bohrung für den Druckausgleich irgendwo anbringen?
Vielleicht durch das Blech Filzring? Der liegt ja höher. Wäre ja quasi nur eine Unterstützung für den Druckausgleich.
Oder dickeres Öl?
Hat das schon mal jemand gemacht?
...
Gruß Rudi

Ja, Rudi, das alles hat schon mal jemand gemacht. Ich erzähle Dir dies jetzt, wohl wissend, dass Du dies nicht zwingend als eine Empfehlung verstehen wirst.
Es gibt EMW R35/3-Kardangetriebe, die dieses Sabberproblem recht hartnäckig haben (bis dann das Gehäuse geändert wurde und eine deutlich sichtbare Entlüftung eingesetzt wurde. Bei der R35 Starrrahmen war der Kardan und damit die Führung der Entlüftung anders, es betrifft nur die R35/3 Getriebe bis ca. Nr. 255000).
Also nicht die R25- R27 :-\\.
Dickeres Öl wurde probiert, SAE 140, manchmal sogar Getriebefett, nichts wirklich brauchbares. Am ehesten half die wirklich sorgfältigste Abdichtung der Vielzahnmutter (vielleicht ist dein CU-Ring noch zu wenig?).
Andererseits gibt's auch einen R35/3-Profi, der an eines der besagten Kardangetriebe eine zusätzliche Entlüftungsbohrung gesetzt hat. Dies hat er mit einem äußerst dünnen Bohrer (0,7) von oben nach unten am Fußpunkt der Stoßdämpferfeder :o angebracht, d.h. der austretende Ölnebel schmiert bei ihm den Aufsitzpunkt der Feder auf dem Kardangehäuse, unter der Blechabdeckung.
http://emw-r35.de/board/viewtopic.php?f=16&t=2764
Dies nur als Info ;)

k.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

† Oldtimerfahrer

Danke für den Link.

Ich werde mir den Antrieb heut Nacht unter`s Kopfkissen legen.
Da wird bestimmt was rauskommen.  ;)

Gruß Rudi
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

rolf

schaue dir mal an was das bedeutet...2mm unter dem Gewindegang...nichts!...da taucht noch alles im öl...mache doch einfach mal nichts...kontrolliere den Ölstand (kontrollieren...nicht korrigieren!) und warte bis es aufhört...und messe dann mal...wie im o.g. Tret erwähnt
Rolf

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