Kegelräder läppen - grundsätzliche Fragen

Begonnen von 4Taktix, 20 Mai 2020, 15:39:19

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

4Taktix

Moin Kollegen,
ich ärgere mich aktuell mit der Einstellung des "richtigen" Tragbildes für das HAG meiner /3 herum.
Der Radsatz ist gebraucht und hat einige Lauf- und Kampfspuren, die das "Ablesen" nicht gerade einfacher machen.
Jetzt frage ich mich, ob es theoretisch möglich ist, so einen Radsatz erneut zu läppen. ( Drehbank ist vorhanden, einfacher Vorrichtungsbau möglich )
Dazu müsste geklärt werden, ob die Räder bei einer "Klingelnberg", bzw. einer "Palloid" oder "Spiralverzahnung" sich nur aufeinander abwälzen,
oder auch "gleiten". Ich gehe davon aus, dass das einfache "Laufen lassen" mit Läpp-Paste keine Verbesserung bewirkt.
Wer weiss mehr ? Wie werden neue Spiralkegelräder geläppt ? Worauf kommt es an ?

Gruß,
Sascha W(issbegierig)
Think outside the box !

4Taktix


Think outside the box !

schraubenkoenig

soweit ich das mit den Verzahnungen noch im Kopf habe sollten sich die Flanken im Idealfall NUR aufeinander abwaelzen. Sobald sie gleiten kommt der Verschleiss ins Spiel. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht eine Verzahnung aufeinander einzuschleifen.

Peter

hi Sascha, Oberfläche ist gehärtet. abgesehen davon: du machst dir jetzt soviel arbeit und gehst das Risiko ein nach kuezer zeit möglicherweise noch mal von vorne anzufangen. im zweifel würde ich einen neuen Radsatz kaufen.
gruss Peter
Am Sichersten ist die Unfreiheit

berndr253

Auch die bogenverzahten Räder wälzen nur aufeinander - aber nur dann, wenn die "Achsen" sich schneiden. Liegt die Ritzelachse unter der des Tellerrades hat man ne Hypoidverzahnung wobei die Verzahnungen auch "gleiten".

Was das Einschleifen des Radsatzes angeht bin ich auch skeptisch, dass das gelingen kann. Ich würde mich auch um einen Ersatz von Tellerrad und Ritzel kümmern
Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

4Taktix

wie hat es BMW, bzw. der Zulieferer dann gemacht ? Die "Radpaare" wurden ja zweifelsfrei aufeinander geläppt, deswegen heisst es ja "Paar" und ist entsprechend
mit gleicher Nummer signiert. Original-Text, Gruppe Hinterradantrieb:
"Das dementsprechende Maß vom Anlaufbund des Zahnritzels bis Mitte Tellerrad hat Infolge des Zusammenläppens der Zahnräder kleine Abweichungen erfahren..."
- wurde erst geläppt und danach gehärtet ?
- Wenn die Räder nur "wälzen", oszilliert diese "Läppmaschine" dann zusätlich ? Oder reicht doch das "laufenlassen" ?- Neuer Radsatz ist indiskutabel für mich.

Gruß,Sascha
Think outside the box !

rolf

neuernicht...aber guter gebrauchter ist doch nicht so teuer.....100-200€

Stefan

Zitat von: 4Taktix am 21 Mai 2020, 15:19:31
wie hat es BMW, bzw. der Zulieferer dann gemacht ? Die "Radpaare" wurden ja zweifelsfrei aufeinander geläppt, deswegen heisst es ja "Paar" und ist entsprechend
mit gleicher Nummer signiert.
Vermutlich haben sie die fertigen Räder vermessen, in Toleranzgruppen eingeteilt und entsprechende Zahlen vergeben. Hat Yamaha mit Primärtrieben auch so gemacht, nur da muß die Summe der beiden Zahlen einen bestimmten Wert ergeben.
Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

mekgyver

#7
Zitat von: 4T

- Neuer Radsatz ist indiskutabel für mich.


Hi 4T an alle Interessierten,

habe einen flammneuen Radsatz für die /3 abzugeben, keine Laufspuren, 28/7,
also 4:1 , Sonderpaarung für leistungsgesteigerte Motoren .

Bei Interesse gibts Bilder und Bemaßung via eMail.          Preis ? ... VS für Neuteil als Sondermaß

4T hat Vorrang !

Gruß mek  :schrauber:  :bike:
... 73er-Gang

Fastnachter

Hi Mek,

spannend. Wo hast Du den denn her?

Gruß

Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

berndr253

Was für ein Tachometer wird dafür dann erforderlich?

Die Soloübersetzung liegt bei 4,16, heisst der Solotacho zeigt eine zu geringe Geschwindigkeit an (ca 4%).

Bernd.
Leben und Leben lassen

4Taktix

Moin, ich "übernehme" wieder, wenn's Recht ist  ;D
da bin ich wohl etwas falsch 'rübergekommen.
Ich habe 2 gute, gebrauchte Sätze hier liegen, bin also "versorgt".  Um genau die geht es grundsätzlich. (Laufspuren/Verschleiss)
Auch gehe ich davon aus, dass ich damit letztendlich ein akzeptables Tragbild hinbekomme.
Aber nach anfänglichen "Schnellschüssen" gehe ich es jetzt sehr genau und auch aufwändig an.
Es hat sich in meiner "Versuchsreihe" ;D bis jetzt (20 Versuche) gezeigt, dass sich das Tragbild durch Schrittweise ( ~ 0,1 mm ) Änderung
der Passscheibenstärke nicht "linear", "proportional", "exponentiell" oder irgendwie vorhersagbar ändert, es gibt einige "Ausreisser".
( Lediglich das Zahnflankenspiel ändert sich grob vorhersehbar )
Und da habe ich die Vermutung, dass es nur zum Teil "typisch" für eine Klingelnberg-Verzahnung ist und die Ursache eher im Verschleiss/Laufspuren zu suchen ist.
Und ich möchte das vorhandene, "gefährliche Halbwissen" in "Wissen" umwandeln und verstehen, wie solche Zahnräder gefertigt wurden,
Focus dabei auf der Oberflächengüte, Profiltreue, dicke der Härteschicht, Tragbild.
Es gibt ja so gut wie keine allgemeingültige Empfehlung, in welcher Form korrigiert werden muss, wenn das Tragbild nicht einfach nur zwischen "starkem"
und "schwachem" Zahnende "falsch" liegt, sondern z.B. zu "hoch" oder zu "tief" auf dem Profil liegt. Als ob das bei Klingelnberg-Verzahnung technisch garnicht
möglich ist und niemals vorkommt. Und genau das tut es eben doch, da bin ich doch bestimmt nicht der Einzige.
Bei "Gleason-Verzahnung" wird darauf ja schon im WHB eingegangen, bei "Klingelnberg" nicht.

@Stefan: Die "nur" dreistellige Signierung lässt den Schluss zu, dass es so ist, wie Du sagst.
Dann stellt sich die Frage, ob jede Komponente ( Ritzel / Tellerrad ) einzeln auf einer Maschine/Vorrichtung geläppt wurde, -> Werkzeug und Werkstück,
oder ob jeweils zwei "Werkstücke" aufeinander geläppt wurden. -> Beide Komponenten sind gleichzeitig Werkstück und Werkzeug.
(anders als z.B. beim "Planläppen").   Der im WHB verwendete Begriff "Zusammenläppen" deutet m.B. eher auf die letztere Variante hin.
Auch würde ich bei der ersten Variante erwarten, dass Wiederholgenauigkeit gegeben ist.

nochmal die Fragen:
- wird grundsätzlich erst geläppt und dann gehärtet, oder umgekehrt ?
- Laufen solche Räder beim Läppen "nur" aufeinander ab, oder macht die dazu verwendete Maschine noch eine weitere "Bewegung" in irgendeiner Achse ?
  "Oszillation", "schwenken", "Vor- und zurück", sonstwas ?


@Mek: Danke für das Angebot, aber ich möchte einfach nur grundsätzliche Fragen klären. "Kayser-Triple" liegt für die Zukunft schon bereit, das langt mir.

Werde jetzt meine "Versuchsreihe" fortsetzen und mich hoffentlich dem Ziel weiter nähern.
Wenn sich daraus, und aus Euren Beiträgen eine "Erkenntnis" ableiten lässt, werde ich das hier zum Besten geben.

Danke und Gruß,
Sascha G(ib den Hungernden keinen Fisch, sondern zeig' Ihnen, wie man angelt )  ;) ;D

Think outside the box !

Stefan

Zu Frage 1: Die Reihenfolge ist Weichbearbeitung, härten, Hartfeinbearbeitung (schleifen, läppen).
The evil is always and everywhere!

berndr253

Hier ein Link zu einem Hersteller von Kegelrad-Läppmaschinen.

LINK

Scheint, dass das Läppen nicht nur durch reines Ab"rollen" erfolgt sondern die Ritzelwelle auch vor- und zurück bewegt wird, Ohne ein "Gleiten" der beiden Verzahnung aufeinander wird wohl nicht gehen.

Bernd
Leben und Leben lassen

Anulu

.... und wie wurden die zum Schluss gehärtet?

Hitze/abschrecken?

Gruß Manuel
Gruß Manuel



Rock or Bust!

cledrera

Wattebäuschchen, Bewurf mit

"Hartfein"bearbeitung bedeutet, dass das material in bereits gehärtetem Zustand geläppt wird.
Danach wird nicht nochmal gehärtet, da bereits gehärtet ist.

Richtig, Oh du großer Stefan?
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

4Taktix

Danke für Eure Antworten.
Wie dick wird die gehärtete Schicht sein ? Ritzel/Tellerrad
Für den Fall, dass man Kanten brechen oder erhabene Unregelmäßigkeiten egalisieren will ?
Ich wäre auch bereit, einen beschädigten Triebling/Ritzel durchzusägen, wenn das Aufschluss über die Schichtdicke geben sollte.
Kann man das dann sehen ? Oder braucht man ein Elektronen-Raster-Mikroskop ?

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

Similar topics (5)

Hauptmenü

Anleitungen & Bücher Baureihe Specials Startseite Vergleichsliste

Presse & Wissen

Bauzeiten & Stückzahlen Historisches Liste der BMW Modelle Presseberichte Prospekte & Plakate

Foren & Literatur

Bildergalerie Bildtafel-Suche Forum: Boxerforum Handbücher Servicedaten

Allgemeine Infos

Bildtafelsuche Glossar Impressum Kontakt Sitemap

Tipps & Service

Dienstleister Händler Märkte & Museen Tipps Verschleißteile & Werkzeuge