Vorderradgabel

Begonnen von bock, 30 Oktober 2010, 16:45:29

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bock

Hallo zusammen,

heute habe ich an meiner Vorderradgabel geschraubt. Die Gabel habe ich nicht vom Rahmen abgebaut. Die Gabel ließ sich sowohl horizontal, als auch Vertikal leicht bewegen. Nachdem ich die oberen Deckel und die Gummistöpsel abgebaut habe, habe ich die linke und rechte Gabelblende abgebaut. Zuerst sind auf beiden Seiten ein paar Wassertropfen herausgelaufen und dann das Öl.
Die beiden Gabelblenden habe ich dann abgezogen. Das linke Gleitrohr konnte ich durch drehen und ziehen ca 40cm herausziehen, das rechte Gleitrohr sitzt leider Bombenfest. Wie kriege ich dieses Teil auch heraus damit ich es saubermachen kann? und wie krieg ich das Gewinde vom Stoßdämpferrohr wieder soweit heraus damit ich die Verschlußmutter wieder anziehen kann. Die Mutter für das Gleitrohr unten hat auf einer Seite einen glatten Ring, muß der nach oben oder nach unten?
Wie krieg ich neues Öl in die Gabel?
Die beiden Einschraubstücke oben sind noch drann. Das Druckstück habe ich versucht herauszuziehen und zu drehen leider ohne Erfolg.



Gruß Manfred


bock


berndr253

Hallo Manfred,

bezüglich eines Ratschlags wäre es ganz sinnvoll zu wissen um welches Motorrad es sich hier handelt. Aufgrund Deiner Beschreibung könnte es eine 25/3 sein - vielleicht aber auch nicht.

Gut wären auch ein paar Bilder von der Gabel und von den Teilen die Du demontiert hast und den Teilen die "festsitzen".

Was meinst Du mit der Beweglichkeit der Gabel "horizontal" und "vertikal"??

Die Gabelblenden von denen Du sprichst sind - wenn es eine 25/3-Kabel ist - fest mit den Tauchrohren/Gleitrohren verschraubt. Diese Tauchrohre solltest Du zusammen mit den wahrscheinlich verchromten Hülsen abziehen und wenn, dann erst später auseinander nehmen!

Mach erst mal ein paar Bilder und sag welche Gabel Du gerade zerlegst - dann kann ich Dir bestimmt weiter helfen.

Grusz

Bernd

Leben und Leben lassen

berndr253

Hallo Manfred,

das Zerlegen der Gabel geht wie folgt:

1. Vorderrad demontieren
2. Abschrauben der Kappen am Gabelende (SW 14)
3. Gabelhülsen ein wenig nach unten runterziehen, wenn noch Öl in der Gabel war läuft das jetzt raus.
Ob die Führungen noch gut sind kann man nun testen - die Tauchrohre dürfen kein Spiel in den Standrohren haben!
4. Herausziehen der Tauchrohre zusammen mit den Gabelhülsen, nacheinander,
5, Ob die Gabelhülsen noch gut sind und keine Macken innenseitig habe kann man nur feststellen indem die Tauchrohre aus den Gabelfäusten rausgenommen werden. Dafür Gabelfaust in Schraubstock spannen und die Sechskantmutter in der Gabelfaust lösen und abschrauben. Vorher ordentlich mit WD40 einsprühen und einwirken lassen.
6. Wellendichtringe von den Standrohren abschlagen - entweder mit Schlagholz oder -dorn. Immer gleichmässig rundherum schlagen die sitzen recht fest.

Jetzt ist die  Frage wie es weitergehen soll.
Wenn Du die Gabel komplett demontieren möchtest weil Du vielleicht neue Lenkkopflager einbauen möchtest müssen die Sechskantschrauben am oberen Gabeljoch rausgeschraubt werden. (Die Alukappen und Gummidämpfer sind ja schon runter).
Die sind in der Regel festgerostet und brauchen eine Behandlung mit Rostlöser. Nimm dafür keine Rohrzange oder anderes unpassendes Zeug - eine Sechkantnuss bringt Dich hier weiter!
Wenn die Schrauben lose sind kannst Du die Feder und den Dämpfer nach oben herausziehen.
...

Wenn die Gabel drin bleiben sollte und Du nur die Dichtungen wechseln möchtest bist Du schon fast fertig.

Die neuen Wellendichtungen werden mit einem Schlagholz auf die Standrohre geschlagen - vorsicht, dass Du die Dichtlippe nicht beschädigst! Ein Holz zwischen Dichtung und Schlagwerkzeug sollte selbstverständlich sein.

So, das reicht fürs erste, wenn Du soweit bist folgt der nächste Teil.

Sag mir aber noch, ob die Gabel komplett auseinander genommen werden soll und was Du hier noch vorhast.

Grusz

Bernd

Leben und Leben lassen

bock

Hallo zusammen,
kann jemand die drei ersten Posts löschen?

heute habe ich an der Vorderradgabel meiner R25/3 geschraubt. Die Gabel habe ich nicht vom Rahmen abgebaut. Die Gabel ließ sich sowohl horizontal, als auch Vertikal leicht bewegen. Nachdem ich die oberen Deckel und die Gummistöpsel abgebaut habe, habe ich die linke und rechte Gabelblende abgebaut. Zuerst sind auf beiden Seiten ein paar Wassertropfen herausgelaufen und dann das Öl.
Die beiden Gabelblenden habe ich dann abgezogen. Das linke Gleitrohr konnte ich durch drehen und ziehen ca 40cm herausziehen, das rechte Gleitrohr sitzt leider Bombenfest.

Wie kriege ich dieses Teil auch heraus damit ich es saubermachen kann? und wie krieg ich das Gewinde vom Stoßdämpferrohr wieder soweit heraus damit ich die Verschlußmutter wieder anziehen kann.

Die Mutter für das Gleitrohr unten hat auf einer Seite einen glatten Ring, muß der nach oben oder nach unten?

Die beiden Einschraubstücke oben sind noch drann. Das Druckstück habe ich versucht herauszuziehen und zu drehen leider ohne Erfolg.

Wie krieg ich neues Öl in die Gabel?

Gruß Manfred







berndr253

#4
Hallo Manfred,

zuerst zu Deiner Frage des Ölnachfüllens:
Nach dem Abschrauben der Alukappe und dem Herausnehmen des Gummidämpfers am Standrohr oben wird das Öl von dieser Seite einfach vorsichtig und langsam in die leere Gabel eingefüllt.

Bezüglich diverser Scheiben schau mal in die Explosionszeichnung, da ist erklärt wo eine Scheibe und wo eine Dichtung hingehört.

Wenn zuerst die beiden Kappen an den Gabelfäusten abgebaut hast und danach die 6-kant Muttern der Gabelfäuste gelöst und abgeschraubt hast die Tauchrohre dann nicht von selber rausfallen könnte es sein, dass durch das Verdrehen der Federn die einen Schaden genommen haben. Bei einem Federbruch - kommt durchaus auch schon mal vor - klemmen Federteile oder Bruchstücke nun die Tauchrohre ein. Die Tauchrohre sind nur über die Verschraubung der Kappen gesichert und können nur in diesem Zustand demontiert werden können.

Du kannst versuchen die 6-kant Einsätze an den Standrohren oben zu lösen und ganz herauszuschrauben, dann kannst Du dann versuchen die Feden mit Dämpfern nach oben herauszuziehen.

Warum sollen hier irgendwelche Beiträge gelöscht werden?

Bernd

Nachtrag: Siehe BAUREIHE -> R25/3 -> Explos -> Gabel
Leben und Leben lassen

bock

Hallo,
ich will die Gabel nur reinigen und neu befüllen.
Muß das Öl in die Aluschraube mit Innengewinde (23 Druckstück) oder einfach in das Einschraubstück (8)

Die Gabel hat vor der Demontage einwandfrei eingefedert und ich konnte diese auch an den Gabelfäusten horizontal drehen. Da ist doch nichts gebrochen!

Gruß Manfred

berndr253

#6
Hallo Manfred,

das Öl wird einfach von oben in das Einschraubstück eingefüllt, da sind zwei kleine Bohrungen durch die das Öl dann weiter durchläuft. Es dauert aber sein Weile!

Das Problem ist jetzt aber, dass die Tauchrohre festsitzen.
Die Verschaubungen der Gabelfäuste sind mit - ich glaube in M1420-er Feingewinde ausgeführt. Das notwendige Drehmoment mit dem die Schraube angezogen werden muss liegt bei über 120 Nm - muss ich nachschauen, aber in der Größenordnung liegt das. Das Wiederanschrauben der Gabelfäuste ist im jetzigen Zustand kaum noch möglich.
Die Tauchrohre müssen aus der Gabel raus damit man sehen kann was hier Ursache des Klemmens ist.

Ich mache morgen mal ein paar Bilder von meiner "Ersatzgabel" die ich gerade aufgebaut habe. Ich denke, wenn Du die Bilder siehst wird das ganze ein wenig "übersichtlicher". Bis morgen Mittag/Früher Nachmittag musst Du Dich aber noch gedulden!

Besten Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

bock

Hallo,
auf dem Bild sieht man doch, das ich die Fäuste schon abgeschraubt habe war ein M 22. Das linke Gleitrohr lies sich 40 cm herausziehen dann ging es nicht mehr weiter, werde morgen mal mit mehr Schmackes probieren.
Das rechte Gleitrohr hat sich vor dem Abschrauben der Gabelfäuste auch bewegt aber jetzt ist es leider fest.
Werde morgen mal in die Löcher am unteren Ende des Gleitrohres irgend etwas reinstecken und versuchen das Gleitrohr nach unten herauszuziehen. Es muß doch herausfallen!

Gruß Manfred


berndr253

Das hab ich gesehen, dass die Gabelfäuste schon runter sind! Das war ja auch der Fehler bei der Demontage, die dürfen erst abgeschraubt werden wenn das Tauchrohr nicht mehr im Standrohr steckt.
Ich vermute, dass sich beim Lösen der Mutter da irgendwas verkantet oder halt was klemmt. Hast Du die Muttern der Fäuste mit durchgesteckter Achse gelöst oder wie hast Du "gegengehalten"?

Standardmässig reicht es aus die Kappen an den Gabelfäusten abzuschrauben - mehr eben nicht! Und dann können die Tauchrohre mit den Gabelhülsen (die übrigens das Öl aufnehmen und gegen Wassereintritt und Öltaustritt mit den Dichtringen am Standrohr abgedichtet werden) ohne Kraftaufwand herausgezogen werden.

Klar müssen die Rohre nun raus - kann man diese denn VORSICHTIG wieder reinschieben?

Vor dem Vorhaben "In die "Löcher" des Tauchrohres was reinstecken" und die dabei zu beschädigen rate ich ab. Das sind die Bohrungen durch die das Öl beim Ein- und Ausfedern der Gabel gedrückt wird. Durchmesser und Form sind dabei nicht zufällig so wie sie sind.

Sinnvoller ist es vielleicht die Gabelfäuste wieder anzuschrauben - müssen ja nicht angeknallt werden. Dann hast Du aber zumindest etwas an das Du "packen" kannst ohne dass dabei was kaputt geht.

Grusz

Bernd

Leben und Leben lassen

berndr253

#9
Hallo Manfred,

anbei die Bilder von der Gabel die weiter helfen könnten.

Auf dem Bild faust1.jpg sieht Du den Zustand in dem normalerweise das Öl aus der Gabel abgelassen wird. Einfach die Kappe abschrauben, das Gabelrohr LEICHT nach unten ziehen (damit das Gewinde nicht aus der Gabelfaust herausrutscht und eine Weile warten. Das Öl kommt langsam aber stetig heraus.
Wenn nichts mehr tropft kommt die Kappe wieder drauf, festziehen und neues Öl nachfüllen.

Nur diese Verschraubung hält das Tauchrohr fest!

Auf dem Bild Elemente1.jpg habe ich mal die einzelnen Baugruppen wie sie zur Demontage der Gabel notwendig sind nebeneinander gelegt. Das Dämpferelement steckt noch im Standrohr ist aber schon rausgeschraubt.
Auf dem Bild Elemente2.jpg sind alle Bauteile nebeneinander gelegt. Hier kann man ungefähr abschätzen was eventuell die Tauchrohre in den Standrohren festhält.

Das Gewinde der Verschraubung die Gabelhülse, Tauchrohr und Gabelfaust miteinander verbindet ist ein M14 Gewinde. Unter der Annahme, dass hier mindestens die Qualität 5.6 benutzt wird liegt das Anzugsmoment für die Mutter bei 62 Nm, wenn es ein 8.8er Material ist liegt es bei 135 Nm.

Besten Grusz und viel Glück beim Demontieren!

Bernd

Nachtrag
Es könnte sein, dass das linke Tauchrohr nicht über die Wellendichtung auf dem Standrohr geht. Ursache könnte hier eine "Delle" oder Verformung des Tauchrohres sein.
Leben und Leben lassen

bock

Hallo,
je weiter das linke Gleitrohr herauskommt umso mehr ist es mit Patina belegt, deswegen wird es nicht aus der Welendichtung gehen, wie krieg ich diesen Dreck weg?Ich denke das es daran liegt , daß ich es nicht heraus kriege.
Ich benutze immer die Motorradersatzteiliste vom Oktober 1960 um irgendwelche teile zu beschreiben die ich nicht kenne, das wird doch i.O. sein.

Gruß Manfred

emil

@berndr253

hallo Bernd

Danke für die Bilder...aus meiner Sicht kann man das Oel auch mit eingebautem Rad ablassen / nachfüllen....ist das richtig?
Oder ist es besser, das Rad vorher zu demontieren?

Gruss

Emil

Jürgen 57

Hallo Emil,

ich bin zwar nicht Bernd: ja, sollte ohne Demontage gehen, musst aber wohl eine Dose darunterhalten, weil sonst u.U. Öl auf Felge und Reifen tropft.
Auch hier kann das WHB helfen (Seite 80 bei den Nachträgen).

Jürgen 57

bock

Hallo,
was jetzt WHB oder Instanltg (meine hat keine 80 Seiten ist irgend so ein Buch blau ziemlich vergilbt Nachdruck Günter Schober Battenberg/Pfalz).
In den letzten 4 Monaten habe ich soviel über R25 gelesen ich weiß  nicht mehr wo ich was gelesen habe.

Leider habe ich mich auch noch nie mit einem Forum so intensiv beschäftigt. Werde aber hoffentlich noch viel lernen sowohl als Schrauber als auch als Schreiber.


Gruß Manfred

Es ist noch kein Schrauber vom Himmel gefallen, mir aber schon einige  Schrauben in die Ölauffangwanne.

Jürgen 57

Hallo Manfred,

guck mal bei Deinem anderen Thema (HiRa Antrieb bzw. HiRa Federung) dort findest Du den Link zu den WHB's oder auch Instandsetzungsanleitungen. Meine erste Version von Schober war auch nicht so umfangreich. Downloaden und dann hast Du es immer griffbereit.
Und das mit dem Meisterschrauber wird schon noch  ;D

Jürgen 57

berndr253

Zitat von: emil am 31 Oktober 2010, 19:13:45

Danke für die Bilder...aus meiner Sicht kann man das Oel auch mit eingebautem Rad ablassen / nachfüllen....ist das richtig?
Oder ist es besser, das Rad vorher zu demontieren?
Gruss
Emil

@Emil,

Zwingend ist die Demontage des Vorderrades nur für den Ölwechsel nicht. Es ist aber so, dass dann unter das Hinterrad etwas unterlegt werden muss, damit die Maschine nicht vorne hochgeht und die Tauchrohre herausrutschen!
Es ist schon ein wenig verblüffend wenn man die Kappen der Gabelfäuste abschraubt und plötzlich bemerkt wie das Motorrad nach hinten wegkippt. D

Bernd
Leben und Leben lassen

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