Modifizierte Zugfeder für den Kippständer

Begonnen von Viking1412, 09 November 2008, 11:31:29

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Viking1412

Hallo liebe Schrauber !

Ich möchte mal wieder etwas zur Unterhaltung beitragen.

Am 20. August d.J. (Kinder wie die Zeit vergeht) zeigte ich hier im Forum 4 Bilder eines Werkzeugs für einfaches Spannen/Entspannen der Zugfeder für den Kippständer.

Ich hatte damals beschlossen die Sache nicht weiter zu verfolgen; aber ich hatte vor kurzem einen kleinen Unfall (nicht mit dem Motorrad), wodurch ich vorübergehend etwas behindert bin.

Um aber doch etwas, mehr oder weniger, vernünftiges zu tun, habe ich die Sache nochmals aufgegriffen und habe sie mal von einer anderen Seite angepackt, indem ich die Zugfeder für den Kippständer umkonstruiert habe.

Auf dem ersten angehängten Bild (Zugfedern – original und modifiziert.jpg) zeige ich oben eine Zusammenstellung der originalen Zugfeder (grau) und meiner modifizierten Zugfeder (grün).

Darunter zwei Projektionen der neuen Feder, etwa 9O Grad zu einander gedreht, um die Konstruktion deutlich zu machen.

Das zweite angehängte Bild (Federwerkzeug-1.jpg) zeigt oben das Werkzeug zum Spannen/Entspannen der Federn.

Es besteht aus einem Aufhängebügel, der aus 8 mm Rundeisen warm gebogen ist und einem Hakenschlüssel, dem ich zur Bedienung ein Auge angeschweisst habe.

In der Mitte sieht man den Aufhängebügel, eingehängt zwischen dem Kippständer und dem hinteren Rahmenteil und unten zeige ich, wie der Hakenschlüssel in das Auge des Aufhängebügels und das Auge der neuen Feder eingeführt ist .

Das dritte angehängte Bild zeigt oben nochmals die ausgangs Situation der lose eingehängten Feder, in der Mitte die teilweise gespannte Feder und unten die Feder beim Einschnappen in den Haken des Kippständers.

Das Einschnappen in den Haken des Kippständers geht leicht, weil die Zugfeder sehr beweglich am Haken des Hakenschlüssels aufgehängt ist und das lange Ende der Feder zudem noch federnd ist.

Das benötigte Werkzeug, das nur aus zwei primitiven Teilen besteht, ist denkbar einfach herzustellen, und es kann von ausserhalb des Rahmens betätigt werden, was von Vorteil ist, weil beim voll montierten Motorrad inwendig wenig Platz vorhanden ist.

Das sind zwei wesentliche Vorteile, im Verhältnis zu meinem Werkzeug für die originale Feder.

Wer zum Vergleich noch mal mein Werkzeug für die originale Zugfeder sehen möchte, kann hier die Seite, mit den angehängten Fotos, im Forum finden:

http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=4807.30/

Die Sache hat Spass gemacht, nur hat sie leider kaum praktische Bedeutung, weil es wohl keine Federfabrik gibt, die bereit wäre in ein Werkzeug für diese Federn zu investieren, weil der Umsatz zu gering ist.

Man könnte vielleicht um die Sache herumkommen, indem man ein Auge aus 2 mm Blech an die originale Feder punktschweisst, ohne die Feder auszuglühen; aber das ist eine andere Geschichte.

Beste Grüsse

Karl_viking

Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

Viking1412

Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

cledrera

Hallo Viking1412,
zunächst beste Genesungswünsche.
Tolle Sache, Deine Lösung.
Der Haken liegt aber, wie Du es selbst siehst, in der zusätzlichen Öse der Zugfeder (gleich ob so gefertigt wie bei Dir oder angeschweißt oder wie auch immer).
Kann das nicht durch eine "Klemmlösung" überwunden werden? Unter Klemmlösung verstehe ich, dass an der Stelle wo Dein Werkzeug glatt ist und in die Öse der modifizierten Feder eingehängt wird, derjenige Teil der Feder, welcher zu dem gebogenen, einzuhängenden Teil derselben führt, derart festgeklemmt wird, dass man die Feder spannen und einhängen kann. Danach: Klemmung lösen fertig.

Danke für Deine Anregung. Es gibt nichts schöneres als an einem verregneten Sonntag grübeln zu können.

cledrera
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Taz

#2
Hallo Karl.

Erstmal  :respekt: ... das ist wirklich ein beeindruckender Ansatz für dieses Problem..und die Umsetzung ist blitzsauber gelungen. Aber wie Du schon schreibst, wird es wohl schwer werden, einen Produzenten für diese Feder zu finden-zumal man ja die Öse eigentlich nur sehr selten braucht. Und ob jemand bereit ist, den anfallenden Mehrpreis zu zahlen? :traurig:

Aber ich habe eine Frage: Wenn Du das neue Prinzip mit einer anderen Art kombinierst, die Feder zu fassen, sollte es doch funktionieren. Ich denke da an eine Art Tasche (wie ein etwas tieferer Nietkopfmacher), mit dem man das offene Ende der Feder aufnehmen und über den Haken am Hauptständer ziehen kann. Zwei Bleche zur Führung des geraden Federteils (damit die Feder nicht wegkann) und man hat den überragenden Vorteil Deiner zweiten Lösung (auch bei eingebautem Motor verwendbar mit dem Vorteil der ersten Lösung (nämlich Verwendung der normalen Federn) in einem Werkzeug.

Anbei eine kleine Skizze....ich bitte die traurige Qualität zu entschuldigen, aber ich habe kein CAD-Programm an der Hand...



Schöne Grüße und gute Besserung, Tas
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

Stefan

Zitat von: Tassilo am 09 November 2008, 18:55:13Aber wie Du schon schreibst, wird es wohl schwer werden, einen Produzenten für diese Feder zu finden-zumal man ja die Öse eigentlich nur sehr selten braucht. Und ob jemand bereit ist, den anfallenden Mehrpreis zu zahlen? :traurig:

http://www.federnshop.com

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

Viking1412

Hallo Cledrera und Tassilo !

Auf euch beide ist immer Verlass, als Gesprächspartner. Dafür habt ihr jeder einen Karma Punkt verdient; aber da ich dazu nicht befugt bin, schlage ich vor, dass ihr, auf meine Empfehlung hin, euch gegenseitig je einen Punkt gebt. :juhuu:

@ Cledera:   Dein Vorschlag, die neue Öse durch eine Klemmlösung irgend einer Art zu erstatten ist ausgezeichnet, nur müssen wir dabei bedenken, dass der Spannhebel, beim Spannen der Feder, etwa 1/8 Drehung macht. Die Feder muss also auf jeden Fall so gefasst werden, dass diese Drehung nicht auf sie übertragen wird, weil man sie sonst im Längsplan verbiegt.
Ferner sollte sie lose angepackt werden, sodass sie sich geschmeidig über den Haken am Ständer schiebt und federnd einrastet.
Gerade das erreiche ich mit der neuen Öse, in der die Feder sich drehen kann und ihr erlaubt sich zu bewegen. Es ist ein Vergnügen zu sehen wie sie problemlos über den Hacken wandert.  Mein drittes Bild (Federwerkzeug-2.jpg) sollte einen Eindruck dieses Vorgangs vermitteln.
Beim Aushängen der Feder geht sie natürlich nicht von selbst wieder hoch und raus aus dem Haken, sondern da muss man schon mit dem Finger nachhelfen; aber dass erfordert wenig Druck, nachdem der Spannhebel die Spannung übernommen hat.
Mein Vorschlag, am Ende meiner Beschreibung, ein Blechauge durch Punktschweissen zu befestigen, könnte natürlich auch durch eine Klemmfunktion ersetzt werden.

@ Tassilo:   Deine Zeichnung ist auch ohne CAD Programm sehr schön, und dein Vorschlag, eine Vertiefung zur Aufnahme und Festhaltung des Endes der Feder zu verwenden,  ist, mit ein paar Einschränkungen, in Ordnung. Deshalb habe ich es auch selber bei meinem ersten Werkzeug-Vorschlag verwendet.
Ich lege noch mal einen etwas vergrösserten Ausschnitt der Zeichnung bei und habe die Vertiefungen markiert (Da sind zwei, jeweils für die linke und rechte Feder).
Wie du siehst sind die Vertiefungen nicht sehr tief und weit genug, um die Feder nicht in ihrer Bewegung zu hindern. Die Erklärung hierfür ist die gleiche wie oben bei Cledrera. Die Feder muss sich frei bewegen können, sonst verbiegst du sie und du bringst sie auch nicht weder rein noch raus aus dem Ständerhaken.

Ein weiterer Grund ist der, dass du, selbst wenn du die Feder bis über den Haken geführt hast, sie unmöglich in den Haken runterdrücken kannst, gerade weil sie fest in der Vertiefung hängt, und dazu noch unter der vollen Federspannung.
Die beiden Seitenbleche, die du vorschlägst, haben sich als nicht notwendig erwiesen.
Glaub mir, ich hab dass alles probiert bei meinen Versuchen.
Meine Lösung beim ersten Werkzeug war ja der extra Hebel, der den Federkopf hebt und senkt, um die Feder ein- bzw. auszuhaken.

@ Stefan:   Danke für deinen Hinweis auf die Federnshop Homepage. Wenn jemand von euch Energie und Lust hat zu versuchen ein Angebot einzuholen, könnt ihr vielleicht die Federzeichnung gebrauchen, die ich dafür hergestellt und hier angehängt habe. Ihr müsst nur kontrollieren, ob die Zeichnung der originalen Feder entspricht, da ich nicht weiß, ob meine Feder original ist – was ich aber glaube.

Beste Grüsse

Karl_viking
Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

Viking1412

Hallo Schrauber,
Man hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass da in meiner Federzeichnung ein Schreibfehler ist. Die Endspannung der Feder ist nicht 120 Kg sondern 12 Kg :(
Sorry
Karl-viking
Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

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