Ölwannendichtungswechsel

Begonnen von cledrera, 11 März 2013, 10:44:33

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cledrera

So und jetzt mal etwas zum Thema Ölwannenabdichtung:

Nachdem die Wiederverwertung der durch Jörg verbauten Korkdichtung der Ölwanne aufgegeben werden musste,
dreimal nur gesäubert und mit neuer Dichtmasse wieder druff ist wirklich genug, lernte Moppelchen zunächst das Fliegen.
D.h., die Kleine wurde an den Haken genommen und in Höhen entführt, die ein simples montieren im Stand von unten ermöglichte.
Öl ablassen ohne Hauptständer im Weg ist alleine schon sehr komfortabel.
Schrauben lösen, Verstärkungsring (sollte man wirklich verbauen) weg; alles keine große Tat.
Blick in die Ölwanne: Keine Stücke, Abrieb o.ä. Ölablassschraube (mag.) auch nix.
Wir werden misstrauisch: Mit Magnet drüber. Immer noch nix Metallisches (Na ja, hammer uns ja auch nicht wirklich gewünscht.)
Leichtes Arbeiten mit Dichtungsschaber (Das heißt Schaber und nicht Kratzer.)
Eine hilfreiche Hand reicht mir für die kleinen hartnäckigen Reste Dichtmittellöser (Saugutes Zeuch das!)
Mit Bremsenreiniger alle Dichtflächen gereinigt; Ölwanne auf Planheit überprüft.
Ich liege gut in der Zeit, also

:kaffee: (ich will eine Smiley für Raucher)

Danach: Dicke Backen!

Was war passiert?
Ganz einfach: Durch alle durchgebohrten Befestigungslöcher der Ölwanne hatte sich sachte Öl auf der Dichtfläche des Motorblocks breitgemacht.
Na ja, sowas kann sich ja mal sammeln. Abgewischt und ... rinnsalt das doch einfach weiter  >:(
So ganz leicht. Nicht tropfend, eben nur so, das da garantiert nichts gut dichtet.

Abhilfe?
Eine Runde mit der Pressluftpistole in jedes verfluchte Befestigungsloch.
Eine Minute gewartet. Da kommt nichts mehr.  ;D

Bremsenreiniger und druff mit Schrauben, Unterlegscheiben, Verstärkungsring, Ölwanne, Dichtmittel, Korkdichtung, Dichtmittel.
Einzig das sachte Festziehen der Schrauben ist etwas zeitaufwendig.
Ich mach das immer so, das ich die über Kreuz bis handfest andrehe.
Dann beginne ich ebenso mit dem eigentlichen festziehen (handwarm, ohne Kraft).
Das wird wiederholt, da die Korkdichtung arbeitet und sich das Ganze "nachsetzt", feddich.

Gutes Werk; oranges Dichtmittel wird trotzdem nie wieder genommen; ich schwöre.

Moped vom Haken, Öl rein, 20W50 (was für einen Rolls Bjhr. 1960 taugt und mineralisch ist, kann nicht schlecht sein) 
ab nach Hause, die Ölwanne ist dicht.
Sonntag nach Hilgen, die Ölwanne ist dicht.
Es regnet, es schneit, die Ölwanne ist dicht.
Montag, die Ölwanne ist immer noch dicht.

Und jetzt eine Frage:
Ich kenne es eigentlich so, dass man die Schrauben an der Ölwanne kontrolliert und auch nach ca. 50 Kilometern kurz etwas nachziehen muss.
Das ist bei mir zum Ritual ausgeartet, weshalb ein 10er Steckschlüssel im Bordwerkzeug ist.
Das ist diesmal komplett entfallen. Die Schrauben saßen wie zuvor.

Ist es möglich, dass diese geringe Ölmenge in den Gewindegängen der Befestigungslöcher am Motorblock quasi "schraubenlösende Wirkung hat?

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

cledrera


Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
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rolf

Der Verstärkungsring macht das nachsetzen eigentlich überflüssig das die einzelne Schraube nicht mehr so den Kork eindrücken kann....hattest du denn bei vorherigen Dichtungswechsel (doch auch schon mit Ring?)  die Schrauben öfters nachsetzen müssen?

cledrera

Kurzantwort: Ja
Langfassung:
Jörg hat damals die Dichtung an trockenem Motorgehäuse mit Verstärkungsring, Korkdichtung und Dichtmittel montiert.
Die Schrauben mussten nach ca. 50 km nachgezogen werden und zeigten auch danach gelegentlichen Bedarf.
Danach habe ich die Dichtung dreimal wiederverwertet. Dieselben Symptome.
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

professor buxus

Hallo Clemens,

Du hast sicher eine Dichtung aus dem Material eines ganz langsam wachsenden Korkbaumes (Quercus irgendwas)
mit ganz kleinen festen Zellen erwischt.   ;D

Mal ne andere Frage:
Wenn alles plan und soweit ok ist, und der Verstärkungsring eingebaut ist, braucht´s dann überhaupt
noch ein Dichtmittel?

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

holzschnitzer

zum Abdichten der Schrauben im Gehäuse :)

die "Jungs" von Rolls benutzen zum Dichten Hylomar

habe damit beste Erfahrungen gemacht


Pflichtangabe zu den Inhaltsstoffen meiner Postings:
Kompetenz, Erfahrung, geringe Anteile von Halbwissen.
Kann Spuren von Ironie oder Hörensagen enthalten.

kruemel

Loctite gewindedichtung...? Dat nehm icke immer...


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Forums "Kernkruemel" ;-)
BMW R24 und Isetta 300

cledrera

Hi Detlef,
alter Baumschüler.
Eigentlich sollte die Korkdichtung auch ohne Dichtmittel dichten (jedenfalls bei der Erstverwendung  ;) ).
Da aber schon Jörg meinte, sicher ist sicher, hab ich mich dem angeschlossen.
Und "soweit ok" ist eben so eine Sache.
Meine Ölwanne ist zwar plan, weist allerdings einige Kratzer auf, die man weder wegpolieren o.ä. kann.
Da hätte ich dann den Verdacht, dass sich Ölnester bilden und das ölige Schicksal seinen Lauf nimmt.
Muss ich nicht haben.

@Holzschnitzer,
blau hätte mir auch besser gefallen als orange.
Aber das Blaue war alle, das Schwarze war alle, das Grüne war alle und  :kopfhau:

Du hast aber auch über Abdichten der Schrauben im Gehäuse gesprochen.
Jetzt mal konkret: Packst Du etwa Dichtmittel auf die Schrauben?

@Kruemel,
Du sollst doch nicht bröseln!
Loctite Gewindedichtung, ah ja und welche?

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

berndr253

Da die Schrauben der Ölwanne teilweise bis in den Motorraum reichen kann hier Öl durch den Gewindespalt austreten. Das ist vorbei wenn man die Schrauben mit Loctite Schraubensicherung (die blaue) benetzt und einschraubt.

Leben und Leben lassen

professor buxus

Wie ist denn das dann mit: Nachziehen, wenn die Dichtung sich gesetzt hat.   ???

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

berndr253

Bei den neumodischen Gummikorkdichtungen setzt sich nix - das ist zumindest meine Erfahrung - sowohl  bei der 25/3 als auch der R50 - da suppt nix durch
Leben und Leben lassen

schraubenkoenig

dem schließe ich mich an...  Nachdem ich den Flansch der Wanne wieder plan hatte war die Supperei erledigt... Das Anziehen sollte man halt mit Verstand erfolgen.

2solingen

Hallo,

alles sehr hilfreich,

aber was sind Verstärkungsringe????  Und wo kauft ihr die?????


Gruß


Dirk

cledrera

Hi Dirk,
ein Verstärkungsring ist im Prinzip ein Stück gefrästes Alu, was von außen zwischen die Schraubenköpfe und die Ölwanne gesetzt wird.
Er verhindert, das Du die Blechaluwanne mit den Schrauben eindrückst, schief ziehst oder sonst was.
Eigentlich eine Notwendigkeit.
Sprich mich außerhalb eines Schneesturms mal in Hilgen an; ich hab noch einen über.

Clemens

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

2solingen

Hallo Clemens,

danke, mach ich dann. Eure Hilgenaktion fand ich übrigens super.

Ich Weichei komme dann aber doch lieber bei Sonnenschein.

Bis bald mal


Dirk

cledrera

Wir hatten Sonne (im Herzen)  ;D und Besuch von Zeus auf`m Dreirad.
Aber das ist eine andere Geschichte.
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holzschnitzer

#15
nee clemens, in die Schaubenlöcher kommt die loctite Gewindedichtung.
http://www.loctite.de/cps/rde/xchg/henkel_de/hs.xsl/loctite-produktsuche-29727.htm?countryCode=de&BU=industrial&parentredDotUID=productfinder&redDotUID=000001F73P
Lässt sich auch kalt leicht lösen.
Bei Gewindekleber sollte ein Alugehäuse beim lösen der Schrauben immer gut warm sein

gruß
Pflichtangabe zu den Inhaltsstoffen meiner Postings:
Kompetenz, Erfahrung, geringe Anteile von Halbwissen.
Kann Spuren von Ironie oder Hörensagen enthalten.

professor buxus

Zitat von: cledrera am 12 März 2013, 12:59:04
  ;D und Besuch von Zeus auf`m Dreirad.

Zeus mit Rückwärtsgang!   ....kracht gewaltig - aber klappt!     ;D

Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

RZwofünf

Ich hab vor kurzem einen Tip bekommen, der mir sehr plausibel schien:
Anstelle der Schrauben klebt ihr einfach Stehbolzen mit dick Loctite ein. Nicht so sparsam, sondern richtig einmatschen die Gewinde.
Ölwanne drauf und dann nur noch mit normalen Muttern montieren.

Ich hab es noch nicht ausprobiert, da der Tip kam, nachdem meine Ölwanne montiert war. Ich hätte es wahrscheinlich gemacht.
an meiner Zwofünf habe ich Karossieriescheiben als Auflagevergrößerung benutzt. Allerdings mußten die noch was bearbeitet werden. Die Ölwanne ist bis heute dicht.

† odeon8

Paula ist bis heute auch dicht. Methode siehe hier.
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

professor buxus

Zitat von: odeon8 am 12 März 2013, 23:12:05
Paula ist bis heute auch dicht. Methode siehe hier.

Klasse!

Gruß Buxus
Freie Fahrt für freie Einzylinder!  

† Oldtimerfahrer

Zitat von: RZwofünf am 12 März 2013, 22:26:59
Anstelle der Schrauben klebt ihr einfach Stehbolzen mit dick Loctite ein. Nicht so sparsam, sondern richtig einmatschen die Gewinde.
Ölwanne drauf und dann nur noch mit normalen Muttern montieren.

Moin,
ist es nicht das gleiche/selbe wie mit den Schrauben?
Ob ich nun Schrauben oder Muttern verwende, die Auflagefläche bleibt gleich. Auch mit bearbeiteten Unterlegscheiben.

Gruß Rudi
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

Rütz

Zitat von: Oldtimerfahrer am 13 März 2013, 17:18:26
ist es nicht das gleiche/selbe wie mit den Schrauben?
Stehbolzen muß man nur einmal dichten, Schrauben muß man nach jedem rausschrauben wieder neu dichten.
Das meint er, denke ich.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

RZwofünf

#22
Zitat von: Rütz am 13 März 2013, 17:36:28
Stehbolzen muß man nur einmal dichten, Schrauben muß man nach jedem rausschrauben wieder neu dichten.
Das meint er, denke ich.

Rrrrrichtich.  ;)

cledrera

#23
Nö, die Schrauben sind durchaus dicht.  ;D (Schnauze Burghardt  ;) )

Also ich hätte mit den Stehbolzen das Problem, das diese m.M. nach leichter abreißen, als Schrauben.
Ferner weiß ich, wie mein Moped über Muttern denkt (Kamelle, dä Prinz kütt).
Solange also nicht alle Stricke reißen, bleibt es wie es ursprünglich war.

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

† Oldtimerfahrer

Clemens, warum sollten Schrauben weniger schnell abreißen als Stehbolzen?
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

rolf

Clemens meint Baumarkt Gewindestangen ...nehme ich an...das ist wirklich Kaugummimaterial....in Schraubenläden u.ä. bekommt man die Stangen auch in (z.B.) 8.8er Qualität

27-steib

das gut an Stehbolzen ist, das die nur ein mal in das weiche Alu des Motorgehäuses eingeschraubt werden( Mit Loctite) damit sie sich nicht wieder rausdrehen beim aufscrauebn.  Danach wird nur das Gewinde des Stehbolzens auf Last beansprucht wird.
Auf jeden Fall die bessere Lösung als die Schrauben. Natürlich teurer als Schrauben, daher hats BMW auch nicht gemacht.

Gruesse Jan

cledrera

@Rolf,
Du Clemensversteher Du.

@Jan,
schönes Argument  :applaus:

Clemens
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Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Stefan

Zitat von: 27-steib am 14 März 2013, 11:05:50( Mit Loctite) damit sie sich nicht wieder rausdrehen beim aufscrauebn.

Dafür werden die beiden Gewinde von Stiftschrauben mit unterschiedlichen Toleranzen gefertigt, damit die auch ohne Loctite drin bleiben.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

27-steib

meine selbstabgelängten Inox Stifte aber nicht...

Aber wieder was gelernt!

Gruesse Jan

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