eigenartiges Zündungsverhalten bei Unterbrecher-Motor

Begonnen von Eppo, 16 Juni 2021, 22:52:09

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Eppo

Hallo Zusammen,

ist zwar nicht direkt eine Frage bezüglich einer BMW, aber frei nach dem Motto " Die Kochen alle nur mit Wasser",
geht es hier um meine MZ 250er 2-Takter.
Folgende Hardware:
- 6V Unterbrecherzündung
- außenliegende Zündspule
- Zündkerze Isolator Spezial 14-260
- Kondensator wurde 2019 präventiv gewechselt (da es damals auch schon sporadisch Aussetzer gab)
- Kerzenstecker Beru 1kOhm auch 2019 neu dran gekommen (heute auf RFT zurück gewechselt)

Das Fehlerbild ist bereits in 2019 aufgetreten, konnte damals schon nicht abschließend geklärt werden, letztes Jahr bin ich weniger mit der Maschine gefahren und konnte diesen Fehler nicht beobachten, aber jetzt sind er wieder da.
Folgendes Verhalten:
- Motor startet kalt mit Choke ohne Probleme und zieht dann betriebswarm super ab.
- auch lange Strecken am Gas ohne Aussetzer
- Fahre derzeit so AB/Überland/Stadt
- AB & Überland keine Probleme
- in der Stadt heute an der Ampel wollte ich bei Grün gerade anfahren, als der Motor bereits mitten in der Vorwärtsfahrt (1.Gang) ausging, zum Glück leichtes Gefälle. Dachte ich lass den Motor anrollen
- Motor springt nicht an, ausrollen lassen
- versucht anzutreten, kein Erfolg
und jetzt kommt es:
- neue (benutzte & kalte) Zündkerze rein, ein Tritt und die Kiste läuft und bringt mich heim
- noch eine kleine blaue Abgasfahne zeigt mir, dass auch während der vorhergehenden Startversuche Benzin gekommen sein muss

Gleiches Phänomen hatte ich bereits 2019, bei normaler Fahrt alles gut, damals fast nur Überland, und sobald ich eine kurze Pause, z.B. Pinkelpause (unter 5min) gemacht hatte, ging der Motor nicht wieder an.
Andere, kalte Kerze (ich habe mittlerweile immer eine im Tausch mit) rein, ein Tritt und weiter geht's.
Heute habe ich den Kerzenstecker noch einmal gegen einen anderen (original RFT) gewechselt, da ich auch schon von Problemen mit Kerzensteckern gelesen habe.
Denn ganz offensichtlich scheint es eher in Richtung Temperatur zu gehen, Stadtfahrt, Stop&Go, Sommertemperaturen etc.

Vielleicht hat ja jemand auch so oder so ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß noch einen Tipp.

MfG Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Eppo


Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Hans Otté

Guten Abend Eppo,
ich vermute mal es geht um eineTS250?
Hier kommen mehrere Möglichkeiten ins Spiel. U-Kontakt, Kondensator, Zündspule und möglicherweise auch die Batterie.
Wenn der Motor beim Fahren ausgeht, geht dann die Ladekontrolleuchte an ? Die Batterie hast du schon unter Belastung mit einem Verbraucher getestet ohne das die Spannung zu sehr einbricht?
Bei meiner TS250/1 hatte ich ein ähnliches Problem und das auch nur sporadisch. Im Ergebnis habe ich dann gleich zwei Fehler gefunden : der U-Kontakt(die Federspannung) war unzureichend wegen der sehr schlechten Nachbauqualität und die Leistung der 6V Lima brachte beim Test keine 60Watt Leistung. Wenn du in der Stadt mit Licht fährst, geht die Batt-Spannung schnell in den Keller und der Funke bleibt weg.
Nach einer kurzen Standpause erholt sich die Batt-Spannung wieder soweit das ein Neustart wieder möglich wird. Beim Fahren mit höherer Dauerdrehzahl reicht die Ladeleistung der Lima dann gerade noch zum Fahren ohne Aussetzer aus. Diese 6V Lima ist eine bekannte Schwachsteller der ansonsten sehr guten TS Modelle. Rüste um auf Powerdynamo und deine Probleme sind Geschichte. Ich habe das nie bereut und würde das immer wieder jedem empfehlen. Die Zuverlässigkeit danach ist nicht zu vergleichen mit der Situation von davor. Grüße, *****
Nous pouvons grandir avec chaque échec de nos actions à condition que nous apprenions à on tirer des bons leçons de ces causes véritables.
Courage pour affronter de nouvelles difficultés au quotidien, donc !

hannes55

#2
Mit dem Einbau einer Powerdynamo haust Du mit
einem Vorschlaghammer drauf. Die ganze Elektrik ist neu und man hat Ruhe.
Wenns nicht doch am Vergaser lag, oder an undichten KW- Simmeringen, oder an sontwas... ;)
Aber Du hast ja Recht, die Zündlichtanlage von Powerdynamo ist einfach gut.
Und wenn man das Moped im Alltag nutzen will, ist sie- auch wg. 12V und dadurch besserem Licht
sehr zu empfehlen.
Gruß, H.
Was dann?!

hannes55

#3
... aber: Hat die Emme nicht genau wegen solchen Aussetzern die "Anschiebehilfe- Stellung" am Zündschloss?
Wenn du die eingeschaltet hattest, kann es wohl kaum an einer leergesaugten Batterie liegen.
Die wird in dieser Stellung doch abgeklemmt!
Wie dem auch sei, mit Powerdynamo wird alles gut.
Was dann?!

Eppo

Moin,
5.Stellung anrollen, sprang sie auch nicht an (hatte ich beim Rollvorgang bereits versucht).
Im Stehen war auch die Ladekontrolle vorhanden, also Batterie nicht leer.
Wie beschrieben: heiße Kerze -> kein Starten,
kalte Kerze -> auf ersten Tritt an.
Ich wollte mich jetzt auf die beiden Komponenten: Kerze und Kerzenstecker konzentrieren, da das das einzige ist was ich verändere.
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Einzylindär

Hast du immer die Kerze getauscht oder auch mal so nur 5 oder 10min gewartet?

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Eppo

Bisher hatte ich nicht die Zeit zum Warten, da ich mit diesem Bike meist den Arbeitsweg mache und da will ich zügig ankommen.
Hatte auch im Plan eine Kerze aus einer anderen Maschine zu nehmen, welche läuft.
Also einmal über Kreuz tauschen und sehen ob Fehler mitwandert.
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Tino

Vergaser zu heiß. Benzin verkocht.
Im Stand fließt nur wenig kühlender Sprit nach und der Vergaser erhitzt sich immer mehr.
In Fahrt fließt genug kühlender Sprit nach.
Würde mal Zündung und Vergaserbedüsung prüfen.
Aber bitte nicht die werkseitige Bedüsung wählen und dann die Kerzenfarbe über den Wärmewert der Kerze einstellen.
Die richtige Bedüsung muss erfahren werden. Wie das geht steht im Hertweck und wurde schon 100mal hier runtergebetet. Wenn die richtige Düsengröße erfahren wurde, dann muss die Kerze mit dem richtigen Wärmewert ermittelt werden.
2-Takter sind da viel empfindlicher als 4-Takter.
Wenn es neue isolator-Kerzen sind, dann würde ich die rausschmeißen. In meiner MZ laufen nur DDR-Isolator vernünftig oder NGKs.
Bei meiner MZ macht eine Düsengröße den Unterschied zwischen Rennpferd und lahmer Gaul.
Bei der BMW läuft der Auspuff blau an oder rußt etwas zu, ohne merklichen Leistungsverlust.
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

Einzylindär

Ich würde einmal eine andere neue Kerze nehmen. Also NGK z. B. statt Isolator. Ich möchte die nicht schlecht reden, oder eine Ost/West Diskussion anzetteln, aber auch Bosch ist nicht mehr Bosch.....

Alternativ kann auch deine Zündspule einen weg haben, so daß sie bei gewisser Erwärmung durchschlägt.

Vergaser kann auch sein. Der Kraftstoff ist leichtflüchtiger UND dünnflüssiger als früher. An der Zapfsäule steht "Ottokraftstoff EN228c. Früher stand da mal "Ottovergaserkraftstoff". Die Siedekurve wurde zur Optimierung der HC-Emissionen beim Kaltstart und Warmlauf von Einspritzmotoren nach unten verschoben. Als Folge davon treten bei Vergasermotoren oft Heißstartprobleme und bei sehr empfindlichen Motoren, deren Vergaser abgedeckt oder schlecht gekühlt sind auch Heißleerlaufprobleme auf.
EIGENTLICH müsste man bei alken Vergasermotoren vor Baujahr ca. 1990 die Bedüsung überprüfen und vermutlich anpassen.
Habe ich bei meinem Käfer gemacht und bei der R27 muss ich wegen Mikuniumbau eh ran. Lambdasonde ist in Arbeit....

Gruß
Stefan, der Einzylindär

strichzwojan

#9
Wenn mit dem Wechsel der Kerze der Motor wieder anspringt, dann würde ich in dieser Ecke weitermachen.
Es wird doch sicher irgendeinen NGK-Typ geben, der bei dir passt. Ich selbst konnte mich gerade von den Vorzügen einer 7er NGK gegenüber einer W4AC von Bosch überzeugen.
Die NGKs werden noch immer im Hochlohnland Japan produziert und kosten genausoviel  wie eine Bosch "Made in India".
Früher war nicht alles besser, aber heute schon gar nicht.
Mit dem 1 Kiloohm Beru-Stecker habe ich seit etwa 30.000 km nur gute Erfahrungen gemacht. Er war über die Jahre etwas unansehnlich geworden, aber ich habe ihn letzten Winter mit etwas Zinkspray wieder hübsch gemacht.
Generell ist diese momentane Hitze für einen guten Motorlauf nicht gerade förderlich...

Jan

Hans Otté

Eppo,
versuche doch noch diese schnelle Modifikation an deiner Maschine zu testen!
Zur thermischen Überprüfung (Test) deiner Zündspule umwickle sie mit einer dicken Schicht Glaswolle und fahre langsam ein paar Km weiter. Wenn ein thermisches Problem vorliegt wirst du schnell zu Zündaussetzern kommen oder sogar einen Totalausfall im heißen/warmen Zustand. Dann hättest du den Fehler gefunden. Eventuell ersetze auch den 1Kohm Zündstecker durch die 0Ohm Variante. Dann ist auch eine häufige zweite Fehlerquelle schnell ermittelbar.
Ich habe diese Konstallationen immer schnell und erfolgreich abarbeiten können und so manchen Fehler sicher und kostengünstig eleminieren können. Probiere das doch einmal und berichte. Grüße, Hans
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rolf.soler

Vielleicht geht sie auch ohne Kerzenwechsel wieder an, und der Effekt ist nicht auf die neue Kerze zurückzuführen, sondern darauf dass die Maschine eine kurze Pause hat. Wär an sich typisch für ein thermisches Problem (Spule oder Kondensator), wie auch die Tatsache, dass sie erstmal gut fährt...wenns dann warm wird (in der Stadt eher als Ueberland) kommt das Problem.
Meine R50 hatte das; ich musste jeweils einfach ein Bier trinken gehen oder sonst paar Minuten warten,, dann lief sie wieder
Leider heisset "Kondenssator gewechselt" nicht unbetont, dass der jetzt sicher unschuldig ist...heutige Kondensatoren (und Kerzen und Unterbrecher ...) sind teilweise grottenschlecht.

Eppo

Danke schon mal für die zahlreichen Hinweise.
Gestern Abend hatte ich die vorherige Kerze wieder eingebaut und den Kerzenstecker auf den RFT umgebaut, um heute zu testen.
Leider musste ich meine Fahrt heut morgen auf Arbeit nach 5km abbrechen und wieder Heim, aufs Auto umsatteln. Es kam unerwartet ein starkes Schleifgeräusch aus der Vorderradnabe,
evtl. Trommel an Nabe oder Abschlussdeckel auf der Gegenseite gegen Nabe, muss ich erst noch ausbauen.
Immerhin so viel: Motor ließ sich schlechter Starten und auch nach meinem ungeplanten Zwischenstopp sprang sie schlechter an, wobei nach 5km der Motor noch nicht zu heiß gewesen sein sollte.

@Einzylindär: über die große Qualitätsstreuung bei Isolator hab ich auch schon gehört (gehört ja zu BERU und eine Info wo die Hergestellt werden ist nicht  :kopfhau:).
Leider neigt sich auch mein Lager an geeigneten "Made in GDR" dem Ende. Hatte erst letztes Jahr nach meiner Mopedtour (1200km) ca 20km vor zu Hause einen tote Isolator Zündkerze aus GDR,
die Kerze war noch "Erstausrüstung" am Moped, also ca. 30Jahre alt und gute 20tkm  ;D.

@Rolf: Qualitätschwankungen wie mit den aktuellen Zündkerzen sind mir auch bekannt.
Thermisches Problem kenne ich bereits durch meine Jugendmopedzeit und auch an der RT schon aufgetreten, aber da ist die Zeitspanne eines Kerzenwechsels (am Motor) zu kurz zum Abkühlen.
Die zeitliche Konstante eines Kerzen "leerens" kommt da eher hin  :lol:

Habe jetzt folgenden Plan zum Durchtesten:
(Bedeutung: A: vorhandene/bisherige Isolator Kerze; B: neue Isolator Kerze; C: alte Isolator Kerze mit Funktionsnachweis aus der RT; 1: 1kOhm BERU; 2: alter RFT-Stecker; 3: alter RFT ohne Schirmbleche; 4: Drahtklemme)
Drahtklemme erst nur unter Vorbehalt, falls Fehler nicht schon vorher auffällt.
Kombinationen A-1 bis A-3 durchtesten (danach weiter bis C-3) und Verhalten im Kaltstart, gleiches Fahrprofil (so 10km über Land zügig und anschließend 3-5km Stadtfahrt, rumtümpeln), anschließend Motor aus, falls er nicht schon abgestorben ist.
Danach sofort wieder antreten.
Wenn nicht Startet, dann Kerze raus, Kontrolle auf Funke.
Wenn kein Funke, dann Abwarten bis Kerze kalt, erneut Funkentest.
Im Gegenzug die ausgewechselte Kerze in einem anderen Motor testen, ob Fehler mitwandert.

MfG
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

rolf.soler


IO65

Was für ein Zufall.
Mit den gleichen Problemen kämpfe ich derzeit auch an meiner MZ. Ist zwar keine TS mit 6V sondern eine ETZ mit 12V, aber das eingangs beschriebene Problem mit Zündaussetzer habe ich auch damit.
Ich habe mir die MZ im Winter sozusagen als "Alletage" Motorrad zugelegt.  Der Motor war ziemlich runter und ich habe ihn komplett überholt.
Dann lief sie die ersten rund 1000 Km auch ganz gut (Einfahrzeit natürlich beachtet).  Danach  ging's los mit den Problemen.  Zuerst im Leerlauf bei längeren Rotphasen z.B. ging dann der Motor aus. Nicht immer sofort.  Manchmal gab es auch nur kurze Aussetzer und er lief weiter. Wenn er aber aus ging konnte ich kicken und kicken und nichts rührte sich.  Bis ich eine neue Kerze eingeschraubt habe. Damit  startete der Motor sofort wieder.
Mittlerweile kommen die Aussetzer teilweise  im Fahrbetrieb, legen sich dann wieder und sie läuft weiter als wenn nichts gewesen wäre.
Folgendes habe ich bislang probiert:
Kondensator gewechselt,  Zündspule gewechselt,  Zündkerzenstecker gewechselt.  Stromversorgung zur Zündspule überprüft.  Verschiedene Zündkerzen probiert.
Heute nochmal Probefahrt gemacht. 25 Km und mich dabei nicht zurückgehalten,  der Motor lief perfekt.  Dann ein Stop eingelegt um das Zündkerzenbild zu prüfen.
Sah gut aus. Fast Rehbraun, wie sie sein sollte. Dann die Kerze wieder rein, ein Kick und der Motor lief wieder.  Beimlosfahren kam dann das gestottere.  Das zog sich so über c.a. 200m hin, dann beruhige es sich und ich konnte die 20Km bis nach Hause störungsfrei fahren.
Bei kleinen gehen mir die Ideen so langsam aus woran es noch liegen könnte. Am WE werde ich mir die Zündkontakte nochmal genauer ansehen.  Nicht das da etwas anfängt schwergängig zu werden wenn sich der Motor im Stillstand aufheizt.
Ich will nicht hoffen das der Motor ein "Kerzenfresser" ist. Sowas hatte ich mal mit meiner 150er Gilera. Da gab es erst Ruhe nachdem eine Bosch ihren Dienst verrichtet.

Gruss Ingo

Eppo

Hallo Ingo,
hört sich sehr ähnlich an.
Evtl. machen die heißen Sommertemperaturen dem Motor auch zu schaffen, gerade im Stop&Go.
Kerzenfresser kann ich bei meiner Maschine nicht behaupten, als das Problem 2019 kam, hatte ich immer eine Ersatzkerze mit und hin/her getauscht, nur damit eben eine kalte Kerze drin war.
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Heiko

#16
Kerzen aus einer Charge Eppo?.... Ich tippe auch auf die Kerze. Hatte mal vor Jahren einen Karton NGK Kerzen gekauft, die in der R 27 damals ähnliche Symptome zeigten.... auch neigten diese zu Defekten wenn die Karre einmal abgesoffen war. Will nur kaum einer wahr haben, denn NGK Kerzen sind ja top..... danach allerdings nicht wieder aufgetreten, fahre mittlerweile aber auch min. eine Reservekerze spazieren.
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Stefan

Zitat von: IO65 am 17 Juni 2021, 23:55:43
Was für ein Zufall.
Mit den gleichen Problemen kämpfe ich derzeit auch an meiner MZ. Ist zwar keine TS mit 6V sondern eine ETZ mit 12V, aber das eingangs beschriebene Problem mit Zündaussetzer habe ich auch damit.
Ich habe mir die MZ im Winter sozusagen als "Alletage" Motorrad zugelegt.  Der Motor war ziemlich runter und ich habe ihn komplett überholt.
Dann lief sie die ersten rund 1000 Km auch ganz gut (Einfahrzeit natürlich beachtet).  Danach  ging's los mit den Problemen.  Zuerst im Leerlauf bei längeren Rotphasen z.B. ging dann der Motor aus. Nicht immer sofort.  Manchmal gab es auch nur kurze Aussetzer und er lief weiter. Wenn er aber aus ging konnte ich kicken und kicken und nichts rührte sich.  Bis ich eine neue Kerze eingeschraubt habe. Damit  startete der Motor sofort wieder.
Mittlerweile kommen die Aussetzer teilweise  im Fahrbetrieb, legen sich dann wieder und sie läuft weiter als wenn nichts gewesen wäre.
Folgendes habe ich bislang probiert:
Kondensator gewechselt,  Zündspule gewechselt,  Zündkerzenstecker gewechselt.  Stromversorgung zur Zündspule überprüft.  Verschiedene Zündkerzen probiert.
Heute nochmal Probefahrt gemacht. 25 Km und mich dabei nicht zurückgehalten,  der Motor lief perfekt.  Dann ein Stop eingelegt um das Zündkerzenbild zu prüfen.
Sah gut aus. Fast Rehbraun, wie sie sein sollte. Dann die Kerze wieder rein, ein Kick und der Motor lief wieder.  Beimlosfahren kam dann das gestottere.  Das zog sich so über c.a. 200m hin, dann beruhige es sich und ich konnte die 20Km bis nach Hause störungsfrei fahren.
Bei kleinen gehen mir die Ideen so langsam aus woran es noch liegen könnte. Am WE werde ich mir die Zündkontakte nochmal genauer ansehen.  Nicht das da etwas anfängt schwergängig zu werden wenn sich der Motor im Stillstand aufheizt.
Ich will nicht hoffen das der Motor ein "Kerzenfresser" ist. Sowas hatte ich mal mit meiner 150er Gilera. Da gab es erst Ruhe nachdem eine Bosch ihren Dienst verrichtet.

Gruss Ingo

Am Vergaser liegts nicht?
The evil is always and everywhere!

Rütz

Zitat von: IO65 am 17 Juni 2021, 23:55:43
Sowas hatte ich mal mit meiner 150er Gilera.
Boah, wem sagst du das!? :lol:
Die war ein Kerzenkiller.
Eure Beschreibungen haben mich sehr an meine Gilera erinnert.
Bei der fiel dann immer auf, dass der Zündfunken nicht mehr an den Elektroden übersprang, sondern im "Schachtgrund" vom Isolator zum Rand.
So eine einmal ausgefallene Kerze ging dann aber auch generell nirgendwo mehr.
Ich hatte zwei mögl. Erklärungen:
- Der Isolator bekommt Risse...
- Der Isolator überzieht sich mit einem unsichtbaren, aber leitenden Niederschlag...

Zunächst kam mir das erste wahrscheinlicher vor, weil die Kerzen optisch immer schön sauber und eher hell waren.
Aber ich habe auch mit Lupe nie Risse identifizieren können.

Schließlich habe ich riskiert, deutlich heißere Kerzen zu nehmen (W5 statt W3).
Gefühlt ist es dadurch besser geworden, aber lange habe ich sie danach auch nicht mehr gefahren.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Eppo

#19
Da stellt sich mir ganz allgemein die Frage, durch was Motoren zum Kerzenkiller werden?
Überhitzung, falscher Zündpunkt, zu mageres Gemisch?
Nachdem ja bereits verschiedene Wechsel (auch bei euch) von Kondensator über Zündspule bis Kerze erfolgt sind.

Lustig ist eben bei mir, dass die Kerzen (bisher) nicht zerstört wurden, wenn die eine Kerze heiß ist, wurde sie durch die Andere ersetzt und wieder zurück, also immer nur 2 Kerzen im Kerzen-Wechsel-Dich  ;D
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

rolf

Zitat von: Rütz am 18 Juni 2021, 15:59:24
Boah, wem sagst du das!? :lol:
Die war ein Kerzenkiller.
Eure Beschreibungen haben mich sehr an meine Gilera erinnert.
Bei der fiel dann immer auf, dass der Zündfunken nicht mehr an den Elektroden übersprang, sondern im "Schachtgrund" vom Isolator zum Rand.
So eine einmal ausgefallene Kerze ging dann aber auch generell nirgendwo mehr.
Ich hatte zwei mögl. Erklärungen:
- Der Isolator bekommt Risse...
- Der Isolator überzieht sich mit einem unsichtbaren, aber leitenden Niederschlag...

Zunächst kam mir das erste wahrscheinlicher vor, weil die Kerzen optisch immer schön sauber und eher hell waren.
Aber ich habe auch mit Lupe nie Risse identifizieren können.

Schließlich habe ich riskiert, deutlich heißere Kerzen zu nehmen (W5 statt W3).
Gefühlt ist es dadurch besser geworden, aber lange habe ich sie danach auch nicht mehr gefahren.


hah,
genau wie bei mir damals....ich bin nachher 300er Bosch Kerze gefahren....was man mit der nicht haben durfte war Stau...speziell Elbtunnel

strichzwojan

Ich habe das Gefühl, dass moderne Kerzen heutezutage einen gespreizteren Wärmebereich haben. Ich fahre im großen Gespann FR7LDC+ von Bosch, wo früher immer einer 6er Bosch drin war. Keine Dauerhaltbarkeitsprobleme. Die W4AC flog jetzt zu Gunsten einer NGK mit 7er Wärmewert raus. Auch hier gibts keine Probleme, und auch keine Rußspuren wie mit der alten Bosch. Ich würde mich bei den beschriebenen Problemen mal mit dem Wärmewert in Richtung heißer orientieren.

Eppo

#22
Die Fehlereingrenzung muss leider vorerst warten.
Hab heute das Vorderrad wegen der Schleifgeräusche ausgebaut und siehe da, der Lagerkäfig ist gebrochen, hat sich aufgestellt und am Alu-Abschlussdeckel geschliffen.
Die Ursache für den Lagerdefekt hab ich auch schon gefunden: normal befindet sich in der Nabe eine Hülse zur Aufnahme der Spannkräfte der Steckachse.
Diese Hülse ist nicht vorhanden, ergo hat es mit Verschrauben der Steckachse axiale Kräfte auf den inneren Lagerung gegeben.
Dafür, dass ich damit schon seit Erwerb der Maschine in 2008 gefahren bin, hat es lange gehalten.
Also jetzt neue Lager bestellt und einen Plan zum Neubau der Innenhülse gemacht  :kopfhau:
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

IO65

Was das Thema Zündkerzen betrifft habe ich mal eine mit gleichem Wärmewert, aber mit vorgezogener Funkenlage probiert. Geometrisch passt das, ohne das sie den Kobenboden berührt. Im Ergebnis lief sie damit auch gut. Aussetzer gab es keine, allerdings war die gefahrene Strecke auch nicht so lang.
Bei der Kontrolle des " Kerzengesichts" fiel mir aber sofort auf, das so gut wie keine Ablagerungen mehr vorhanden waren. Da es sich um eine gebrauchte Kerze handelt waren Ablagerungen vorhanden die nach der Tour komplett weg waren.  Und das obwohl die Kerze den gleichen Wärmewert ( ne 8er NGK) hat.
Die Frage ist blos: wie verhält sich das Ganze im Dauerbetrieb, kann sich die vorgezogene Funkenlage thermisch  negativ auf den Kolbenboden auswirken.
Zweitakter reagieren zuweilen ja sehr empfindlich auf Veränderungen.
Gruss Ingo



Einzylindär

Ja, vorgezogene Funkenlagen können Löchrr in Kolbenböden brennen....
Fürs Drehmoment super, weil die Kerze weiter reinreicht und damit die Entflammung besser wird, also die Verbrennung schneller startet.

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Eppo

Zitat von: Heiko am 18 Juni 2021, 06:50:49
Kerzen aus einer Charge Eppo?.... Ich tippe auch auf die Kerze. Hatte mal vor Jahren einen Karton NGK Kerzen gekauft, die in der R 27 damals ähnliche Symptome zeigten.... auch neigten diese zu Defekten wenn die Karre einmal abgesoffen war. Will nur kaum einer wahr haben, denn NGK Kerzen sind ja top..... danach allerdings nicht wieder aufgetreten, fahre mittlerweile aber auch min. eine Reservekerze spazieren.

Moin,
bin nicht sicher, aber glaube sind unterschiedliche Chargen, da ich mir eigentlich keine Großbestellung hin lege, sondern nach Bedarf kaufe (z.B. die BK350 hat die Kerzen paarweise neu),
Leider schweigen sich aktuelle Kerzen nach Entsorgung der Verpackung über ihre Charge aus und auch zur Herkunft steht zumindest bei Isolator nix drauf.
Da ich noch die Lager benötige kommt einfach noch eine neue Isolator und NGK-Kerze dazu.
260er Wärmewert ist schon das Höchste was ich finden konnte, selbst die NGK B8HS hat "nur" 240er Wärmewert.

Früher fuhr die BK/RT mit 225er Kerzen, heute habe ich überall 260er drin - muss an der Klimaerwärmung liegen  :lol:
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

rolf

Zitat von: Einzylindär am 18 Juni 2021, 23:22:50
Ja, vorgezogene Funkenlagen können Löchrr in Kolbenböden brennen....
Fürs Drehmoment super, weil die Kerze weiter reinreicht und damit die Entflammung besser wird, also die Verbrennung schneller startet.

Gruß
Stefan, der Einzylindär

können sie nicht und tuen sie auch nicht...ich fahre seit Jahr und Tag solche Kerzen

strichzwojan

Wie ich schon schrie-b fahre ich im R 80 GS-Gespann mit 1000er Siebenrockkit Kerzen mit vorgezogener Funkenlage (2mm). Der Motor läuft durch die erhöhte Verdichtung 9,2 zu 1 heißer als das Original, und trotzdem sind jetzt problemlose 100.000 km nach Umbau zusammengekommen.

Sei doch froh, wenn die Kerze keine Ablagerungen kennt. Das spricht für gute, ölarme Verbrennung. Ein zu heiß werdende Kerze spürst du im Fahrbetrieb deutlich. Meine 25/2 läuft mit der 7er NGK auch im Hochsommer bei Volllast prima.


Hans Otté

Hier etwas Aufklärung zu den verschiedenen Bauformen der Zündkerzen !

Vorgezogene Elektroden mit dadurch größerer Isoatorfläche im Brennraum bewirken grundsätzlich eine ander Verbrennung und Entwicklung der Flammfront als die Standartkerzen mit tieferen (kleineren) Innenisolatoren & Elektroden.
Es gibt hier dazu eine sehr gute Broschüre (N° 1 987 722 005) von der Bosch Gruppe, die dies auch mit Bildern und der Ausbreitung der Entflammung nach der Zündung des Kraftstoffgemisches ausführlich beschreibt unter Angabe der rechnerisch ermittelten Werte & Wärme-Parameter.
Grundsätzlich ist aber die Zündkerze mit vorgezogener Elektrode weder heißer noch kälter als die Standartkerze. Hier kommt die Ausbildung und die Fläche der inneren Isolatoroberfläche ins Spiel. Nicht jeder Motor verträgt beide Kerzentypen gleich gut. Besonders wichtig ist hier die Nutzungsart und die Einsatzbedinngung des Motors. Generell werden aber vorgezogene Kerzen schneller heiß und brennen sich daher auch im Stop & Go Verkehr schneller sauber. Auch die Brennraumform und die Verdichtung spielt eine entscheidene Rolle in der Festlegung der passenden Kerzenform. Besonders hochdrehende Motoren brauchen Kerzen mit tiefliegender Elektrode. Motoren mit moderater Verdichtung und Drehzahl können nach anpassen/verschieben des Zündzeitpunktes auch von Standartkerzen auf die vorgezogene Funkenlage umgestellt werden. Bei den alten thermisch nur wenig belasteten BMW Einzylindern ist das hier ein gangbarer Weg um den Zündzeitpunkt moderat etwas in Richtung "später" zu verschieben.
Ich hatte vor langen Jahren an einem damals von Bosch angebotenen Nutzer-Seminar für "Zündungstechnik von Explosionsmotoren" gerne teilgenommen und viele der erlangten Erkenntnisse für die bessere Anpassung der Kerzenauswahl für meine Oldtimer genutzt.
Wenn Bedarf besteht kann ich gerne eventuell per PM gezielte Auskünfte aus der Broschüre (copyright) weitergeben. Grüße, *****
Nous pouvons grandir avec chaque échec de nos actions à condition que nous apprenions à on tirer des bons leçons de ces causes véritables.
Courage pour affronter de nouvelles difficultés au quotidien, donc !

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