R26 Einbau der Kurbelwelle

Begonnen von ublu, 10 September 2013, 09:10:22

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ublu

Hallo,

hab inzwischen die Motorteile meies R26 Motors zusammen und möchte nun das gute Stück wieder vereinen.

Momentan komplettiere ich die Kurbelwelle, habe ein mit vergößertem Hub von U aus F.
Der vordere Teil ist schon komplett mit Lagerdeckel und Kettenrad. Das war mit etwas Temperatur und einer Hydraulikpresse recht easy.

Nun meine Fragen:

1. Kommt das hintere Lager mit den beiden Wellringen ebenfalls auf die Welle, bevor die Welle ins Gehäuse montiert wird?
oder kommt das Lager ins Gehäuse und die Welle wird ins Lager montiert?

2. Wird hier nichts axial ausdistanziert wie es bei den Getriebewellen erforderlich war?

3. Muss das Motorgehäuse zum Einbau der Baugruppe "Kurbelwelle" aufgeheizt werden oder geht das auch kalt?
Das ist heiss bestimmt fummelig die Welle dort einzuschwenken und dann in die Lagerpassungen zu bekommen oder gibt es einen Trick.

Das Rep-Handbuch sagt zwar was zum Demontieren aber der Zusammenbau ist eher sehr kurz gehalten.

Bin für Tips dankbar

Ulrich

ublu



berndr253

#1
Hallo Ulrich,
eine Hydraulikpresse hat bei der Montage der Kurbelwelle nichts zu suchen - oder hast Du die Welle selber verpresst und ausgerichtet? Wenn nicht würde ich die Welle nach dem Tortour der Presse auf Rundlauf prüfen!!

1. Die Kurbelwelle wird komplett mit Lagern - also auch dem hinteren in das auf 80 °C heisse Gehäuse gesetzt. Da braucht es kein Hilfswerkzeug - lediglich ein paar gute Handschuhe sind sinnvoll.

2. Hier wird nichts ausdistanziert

3. Die Welle wird, wie bereits gesagt ins heisse Gehäuse gesetzt.

Es könnte sein, dass die Ölpumpenwelle mit der Kurbelwelle kollidiert (wegen des größeren Hubs), die Ölpumpenwelle muss dann ein wenig tailliert werden

Bernd
Leben und Leben lassen

ublu

Hallo Bernd,

vielen Dank.

So werd ich es machen und Bilder einstellen, wenn der Motor fertig ist.

Ulrich

berndr253

Wozu hast Du die Hydraulikpresse eigentlich gebraucht?? Alle Teile werden ohne Druck heiss auf die kalte Kurbelwelle geschoben, da braucht es eigentlich keine Presse.

Noch ein Tipp für den Zusammenbau der Nockenwelle. Das Nockenwellenkettenrad muss auf den Anschlag des Sitzes aufgepresst werden! Ob das der Fall ist erkennst Du daran, dass die Nockenwelle einen Millimeter über das Kettenrad hinausschaut.
Ist das nicht der Fall schleift der Entlüfter im Deckel.

Bernd
Leben und Leben lassen

mekgyver

Moin Ublu,
im Wesentlichen hat Bernd alles erklärt.
Meine 2 cents zu Deinen Fragen :

zu 1. das hintere Lager kommt mit der inneren Wellscheibe auf die Welle, die zweite Wellscheibe später bei der Schwungradmontage.

zu 2. es distanziert sich nur das hintere Lager zwischen den beiden Wellscheiben mittig im Sitz, wenn die Maschine mal richtig heiß gefahren wurde. in der Maschinenkonstruktion ist es üblich ein Festlager (vorn am Lagerschild) und ein Loslager vorzusehen.

zu 3. die Kurbelwelle bleibt kalt und das Gehäuse wird aufgeheizt auf normale Öltemp 80-100°C. Dann kann man die Welle ruck-zuck hineinstecken in 5-8 sec.

Zur Montage habe ich heute mal ein Tip für alle:

Man nehme eine M6 Schraube mit Schaft, sägt soweit ab, dass ein Gewindestück a 10mm und ein Schaft ca 15mm übrig bleibt.
Dann am Schaftende einen Schraubschlitz einsägen. Diesen Bolzen dann vor der Kurbelwellenmontage ins oberste Gewindeloch der Flanschplatte eindrehen, um eine Führung bei der Montage zu haben.  8)
Der Vorteil ist : man braucht nicht so genau peilen, um die Gewindelöcher mit den Löchern der Flanschplatte fluchten zu lassen  8)

Gruß mek ^^

@ Bernd :Wenn Ublu schon eine Hydraulikpresse parat hat, macht es schon Sinn das heiße Kettenrad auf den vorderen Kurbelwellenstumpf aufzuschieben. Ich habe zur Montage ein passendes Rohr und den 1kg Hammer daneben liegen.
... 73er-Gang

berndr253

Hydraulikpresse bei der Montage des Kettenrades ist nicht notwendig.
Zum Hammereinsatz: schon mal gesehen wie eine gepresste Welle ausgerichtet wird? DAFÜR wird ein Hammer benutzt (vorzugsweise ein Bleihammer oder vergleichbares Werkzeug um keine Macken in die Wangen zu schlagen).

Bernd

Leben und Leben lassen

ublu

Vielen Dank,

Ich bin sicher, nun flutscht es wie verrückt.

Montage Kettenrad:
Es geht sicher auch mit dem Montagehammer, ich arbeite jedoch ungern mit dem Hammer.
Mit der Presse kann man die Welle in mein Halteblech auf der Wange auflegen, schön in Position bringen und mit einstellbarem Druck gefühlvoll die Kraft aufbringen.
Na ja, das ist aber sicher Geschmacksache.

Einbau ins Gehäuse:
Das ist ja ein prima Tip, eine Schraube als Führung ins gehäuse zu setzen, ich denke auch, dass es den Einbau vereinfacht. Ich werde es ausprobieren und berichten.

Nockenwelle:
Ist das dort auch so, dass die Nockenwelle mit beiden Lagern vormontiert wird und dann ins warme Gehäuse geschoben wird?

Ulrich





Fastnachter

Ich würde die Welle auch vermessen lassen. Kann gut sein dass du sie krumm gedrückt hast. Das Kettenrad wird heiß gemacht (hier etwa 120º) und einfach aufgeschoben.

Gruß
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

rolf

Und ganz (!) wichtig....KW nicht verkehrt rum einbauen....dann passt es hinterher mit dem FKR nicht mehr!
Kettenrad: richtig...mache ich genauso ("Blech" ist ein L-Profil Eisen auf dem eine (! die obere) Wange gelegt wird)
Nockenwelle: genau so

ublu

KW falsch rum, das geht? ...ist bestimmt blöd die Lima hinten anzuschließen und Kupplung und Getriebe vorn???
FKR???

KW vermessen wollt ich eigentlich nicht, ist ja nagelneu von U aus F und ist auf meinem Superfrästeil als Vorrichtung zur Abstützung zwischen den Wangen sehr pfleglich mit dem Lager und dem Lagerdeckel zusammengebaut worden.

Nockenwelle demontieren wollte ich mit der Presse und einem Rohr als Auflage, auf dem der vordere Nockenwellenlagerdeckel hinten satt aufliegt und dann zentral die Welle aus den Bohrungen des Lagerdeckels und des Kettenrades pressen. Damit sollte keine Biegung ins Kettenrad und die Welle eingebracht werden, so dass sie schonend getrennt werden.

mekgyver

@ Ublu : ich hatte keine Zweifel, dass Du die Montage korrekt erledigen kannst,
aber es ist hier öfter so, dass einige Foristi die Lücken in einer Montagebeschreibung erkennen und
völlig abstruse Zustände konstruieren und nur Verwirrung stiften  :schimpf:
aber am Ende nur witzig sein wollen.
Geht natürlich nach hinten los.
Also richtig ist : die vordere Wange abstützen, um das Kettenrad aufzudrücken, logo  :P
Hubzapfen und hintere Wange bleiben unbeansprucht, frei von Biegung.

Gruß mek  :schrauber:
... 73er-Gang

rolf

#11
"KW falsch rum, das geht? ..." soll angeblich gehen....war mal ein tret von Kraft?....der bekam seine ündung nicht mehr eingestellt und vermutete das die KW falsch rum (sprich um 180° verdreht...Lima bleibt aber vorne!) eingebaut wurde  ;D.
FKR= Fliehkraftregler

Fastnachter

Ok nu wird es klarer. "Halteblech" ist aber auch was anderes als "superfrästeil zwischen den Wangen" ... ::)

Gruß
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

ublu

jau, ich hoffe, meine Beschreibung war bisher nicht abstrus.

Im Laufe der Getriebe und Motorüberholung gibt es bisher schon eine ganze Reihe kleiner Helferchen, die als Fräs-, Dreh- oder Schweissteil zur Montage oder Demontage oder auch nur als Abdeckung fürs Strahlen notwendig waren und die Arbeit erleichtern, insbesondere, wenn man allein schraubt. Inzwischen hat sich schon eine Kiste damit gefüllt. Die ganzen Vorbereitungen verzögern natürlich auch den Montageablauf, wenn man erst Vorrichtungen anfertigen muss, bevor es wieder weitergeht.

Ich denke, mit den vielen guten Ratschlägen sollte nun nichts mehr schiefgehen. Ist halt besser vorher zu klären, wie es genau geht bevor man wieder demontieren muss oder noch etwas von den schönen teilen beschädigt.

Das wär zu schade und sehr ärgerlich.

Vielen Dank

Ulrich

berndr253

#14
Hallo Ulrich,

nur für mich zum Verständnis - presst Du das Kettenrad in kaltem Zustand auf den Zapfen der Kurbelwelle auf? Wenn ja, wie hoch war der auf dem Manometer angezeigte Pressdruck?
Nockenwelle auch in den heissen Motor einsetzen, übrigens - wenn Du einen guten Schraubenladen in der Nähe hast würde ich die Schlitzschrauben mit denen der Flansch des vorderen Nockenwellenlager befestigt wirde gegen Inbus-Schrauben tauschen. Die gibts auch mit niedrigen Schraubenköpfen die nicht mit dem Kettenrad kollidieren.

Bernd
Leben und Leben lassen

ublu

Hallo Bernd,

die Kurbelwelle ist schon mal komplett.
Hab das Kettenrad auf einer Heizplatte angewärmt und dann mit dem Hammer und einer Aluhülse aufgezogen.

Der Einsatz der Presse war hier suboptimal, da dadurch die Position der Scheibenfeder nicht gut erkennbar war. Ich schätze mal, dass ohne Vowärmen der Sitz gefressen hätte. Und das möcht ich gar nicht. ... lieber wie die Igel...schön vorsichtig.

Das ging dann mit meinem Superfräsblech als Unterlage im Schraubstock ganz gut. Nur die Scheibenfeder war widerspenstig. Ich hab nachher einen Körnerschlag auf die seitliche Flanke der Scheibenfeder angebracht, so dass sie in der Wellennut stramm sitzt...dann gings recht problemlos.

Die Scheibenfeder der Nockenwelle geht zu stramm,sie muss wohl eringfügig an die Nutbreiten angepasst werden. Das ist mein Programm für morgen.

Der Einbau der Wellen ins Gehäuse soll dann in einem Zug erfolgen.

guest474

ZitatHab das Kettenrad auf einer Heizplatte angewärmt und dann mit dem Hammer und einer Aluhülse aufgezogen.

wenn das kettenrad heiß genug ist, dann fällt das ding ohne probleme über den zapfen.
ich verstehe das alles nicht. angst warm zu machen?
manfred

ublu

na die Schwerkraft allein hat nicht gereicht, aber mit der Hülse und einem leichten Schlag gings problemlos.

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