Wer schweißt / lötet / repariert unsere Tanks?

Begonnen von strichzwojan, 09 September 2020, 16:57:14

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strichzwojan

Hallo,

gestern entdeckte ich ein leichtes (!) Nässen in der Nähe des Benzinhahns. Heute alles freigelegt. Ist ein ganz kleines Loch, direkt am eingesetzten Gewindestutzen des Benzinhahns. Es sieht aus, als sei es von außen nach innen eingesunken. Ungefähr so groß wie eine Stecknadelspitze, keine Risse zu sehen. Setzt man eine Taschenlampe auf den Anschluss, dann ist das Loch von innen beleuchtet gut zu erkennen. Ich habe aber eine weiße Tankbeschichtung von Ammon, mindestens 20 Jahre alt. Vermutlich hatte diese Innenbeschichtung dafür gesorgt, dass es nicht direkt rauslief.

Wie würdet Ihr das reparieren lassen und bei wem? Natürlich könnte ich mit Epoxid-Fix-Kitt von Beko einen Versuch machen. Das Problem ist, dass hier in Tirol niemand so etwas schweißt (Auskunft eines Restaurierungsfachbetriebs, bei dem ich schon mal was machen lasse). Die schicken so etwas auch nach Deutschland.

Gibt es gute Erfahrungen?

Danke und Gruß,

Jan

strichzwojan



Fastnachter

In der letzten oldtimermarkt wurde ein Fachbetrieb vorgestellt.
Sah gut aus. Die machen genau so was.
Teilweise ohne / nur mit minimaler Lackbeschädigung

Gruß

Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Anulu

Gruß Manuel



Rock or Bust!

Herculestom

Jan,

hier kannst Du auch mal nachfragen. Habe zweimal sehr gute Erfahrungen mit dem Tankspezialisten gemacht. Sitzt seit einigen Jahren allerdings im hohen Norden.

https://tank-spezialist.de/

umuntu ngumuntu ngabantu

strichzwojan

#4
Danke für Eure Tipps.
Ich habe jetzt trotzdem eine "Quick and Dirty" Reparatur gemacht. Folgende Gründe sprachen dafür:

- die Saison wäre beendet gewesen, wenn ich den Tank jetzt nach Deutschland geschickt hätte.
- die Innenbeschichtung des Tanks wäre vermutlich zerstört worden durch die Hitze beim Löten/Schweißen
- das Wetter soll noch so schön bleiben...
- ich habe persönlich an der 25/2 mit Zweikomponentenzeug bislang nur gute Erfahrungen gemacht (Riß im Getriebeboden, Riesenbeule im Tank mit
  Glasfaserspachtel)
- Kosten von etwa 10 Euro für die Schnellreparatur
- sollte es nach wie vor undicht sein, kann man immer noch den Profi bemühen.

Ich gebe Ende nächsten Jahres nochmal ein Feedback, wie sich die Sache bewährt (oder nicht).

Ich habe mit Schraubenzieher und Messer, anschließend mit Drahtbürste und Schleifpapier den Lack entfernt und zwischendurch mit Bremsenreiniger und Pressluft gearbeitet. Eine Anreißnadel kam auch zum Einsatz, zum Schluss 60er Schleifpapier, um für den Klebstoff genug Rauigkeit zu erzeugen.

Dieser beko-Fix-Kitt wird wirklich steinhart. Er ist bis 180 Grad temperaturfest, kurzfristig bis 300 Grad. Den getrockneten Rest habe ich testweise befeilt, und es ist eine feine, homogene Fläche zu sehen. Die mit dem Gummihandschuh geknetete und angedrückte Masse werde ich nicht nacharbeiten, sondern einfach mit schwarzem Nagellack anpinseln. Hintergedanke: eine etwaige Undichtigkeit wäre sofort zu erkennen.
Die Struktur in der Oberfläche, die auf dem Foto zu erkennen ist, ist das Muster des Gummihandschuhs...

Gruß, Jan


schraubenkoenig

Sobald du mit Hitze drangehst, geht die Beschichtung innen partiell flöten. Wenn du Pech hast, dann ist der Rost bereits unter der Beschichtung und knabbert am Blech. Dann wirst du in Zukunft immer mal Durchrostungen von innen her bekommen.

strichzwojan

Zitat von: schraubenkoenig am 10 September 2020, 12:46:39
Sobald du mit Hitze drangehst, geht die Beschichtung innen partiell flöten. Wenn du Pech hast, dann ist der Rost bereits unter der Beschichtung und knabbert am Blech. Dann wirst du in Zukunft immer mal Durchrostungen von innen her bekommen.

Der Tank ist mal komplett saniert worden. Ich glaube mittlerweile, dass die KREEM WEISS Beschichtung und der 2K - Außenlack dieses kleine Loch einfach abgedichtet haben, bis nun nach 20 bzw. 30 Jahren sich irgendwas gelöst hat. Wasser habe ich nie im Tank, auch weil hier in Österreich solche Schweinereien wie E10-Sprit gar nicht am Start sind. Heute würde ich den Tank nicht mehr innenbeschichten. Ich weiß noch genau, wie um 2000 herum, als ich tanken wollte, mir auffiel, dass im Tank eine kakaoähnliche Flüssigkeit schwappte. Von jetzt auf gleich hatte sich die vorhandene Originalinnenlackierung aufgelöst...

Jan

Anulu

Jan das wird halten.
Bin auch 2 Saison mit 2k geklebten Loch rumgefahren.

Ich würds dennoch bei Gelegenheit (Winter!! ) machen lassen und selbst neu beschichten.
Kein Zaubertrick und du versiegelst andere Rostansätze und kleine Löcher.
Ich hab mich fürs durchsichtige Restom entschieden.
Der Blechzauberer hatte mir das empfohlen.

Gruß Manuel
Gruß Manuel



Rock or Bust!

strichzwojan

So, 3200 km später kann ich sagen: alles immer noch dicht! Netter Nebeneffekt ist, dass die ganze Armatur sich beim Öffnen überhaupt nicht mehr verwindet, was vorher deutlich der Fall war. Nun stützt sich die ganze Chose eben viel breiter am Blech des Tanks ab, und der Epoxy-Kragen nimmt die Biegelast auf. Eine nicht unwesentliche Verbesserung, wie ich finde.

Jan

Eppo

#9
Hallo,

ich hab bisher immer selber Hand angelegt,
Durchrostungen bisher keine (da ich bisher immer 2-Takter bearbeitet hab), aber herausgerissene Gewindeaufnahme, undichte Nähte und Benzinhahnstutzen.
Meistens Hartlöten mit Silberlot oder in seltenen Fällen mit WIG.
Wig geht bei Blechen mit 1mm (oder mehr) ganz gut, darunter tendiere ich eher zum Hartlöten.
Dabei läuft das Lot auch schön in Risse, wo man mit WIG nicht hin kommt.
Von Kleben oder Kit bin ich kein Freund, auch wenn es lackschonender ist.

Die große Herausforderung kommt bei mir an meinem R25/2 Neuaufbau: Tank hat rechts/links vorn jeweils große Dellen (wahrscheinlich vom Gabelholm), welche verpfuscht geflickt wurden, sieht aus wie mit Elektrode oder Mag eine Naht drüber gezogen und die Gewinde für die hintere Halterung sind defekt.
Bei den Preisen für gebrauchte Ersatztanks und deren tlw. angebotenen Zustand ist ein Tank schon wie Goldstaub.

Sind die Tanks wirklich so rostanfällig?

MfG
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

sigi_rs

Zitat von: Eppo am 13 August 2021, 16:43:48

Sind die Tanks wirklich so rostanfällig?

MfG

Guten Morgen,

ja, die sind wirklich so anfällig bzw. mittlerweile so geworden. Ich habe noch keinen Tank gehabt, bei dem ich nicht die rechte Seitenwand reparieren musste, weil die Kniekissen ein tolles Wasserreservoir bilden.
Und ständig habe ich Undichtigkeiten an den vorderen Befestigungslaschen, zumindest bei /3-Tanks.
Einen durchgerosteten Stutzen hatte ich allerdings noch nicht.

Ich habe hier immer einen Tank in Reserve liegen, den ich mit und mit wieder instand setze. Denn zumindest bei mir ist es absehbar, wann sich das nächste Loch auftut.  :kopfhau:

Viele Grüße
Jörg

Eppo

Stutzen war bei meinem damaligen Projekt auch nicht durchgerostet, sondern herausgerissen. Keine Ahnung wie man so etwas hinbekommt :kopfhau:
Die angeschweißten Kniekissenbleche halte ich auch für eine prädestinierte Stelle,
vielleicht hilft es da, für Belüftung zu sorgen?
Oben & unten ein Loch in den Gummi so 3-4mm Durchmesser.
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Anulu

Ich hab mir einfach mit der Revolverzange unten (und nur unten!) ein paar Stücke rausgebissen, das es da ablaufen kann.
Ausserdem mit Wachs alles versiegelt.
Ende der Saison guck ich immer mal nach. Bis jetzt nix.
Gruß Manuel



Rock or Bust!

Eppo

Du weißt aber schon, dass wenn Feuchtigkeit drin ist, auch oben ein Abzug vorhanden sein muss.
Andernfalls ist es wie im Gewächshaus und die Feuchtigkeit schlägt sich an kalten Oberflächen (z.B. Blechteile) nieder.
Deswegen vielleicht sogar besser noch die Löcher oben und unten über eine Diagonale anbringen (sofern dies auch die tiefste und höchste Stelle ist)
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Anulu

Ich will ja nicht das das von oben reinläuft. Gammeln tat mein Tank immer nur am
unteren Rand wo sich das Wasser sammelt oder von innen nach aussen.

Da muss ich aus dem
Gummi kein Schweizer Käse machen.



My50 Ct

Gruss
Gruß Manuel



Rock or Bust!

Eppo

Langzeiterfahrung wird zeigen, wie es sich entwickelt.
Vielleicht bringt ja dein Kombi aus Wachs & unten Löcher den Erfolg.
Sicher ist die Nutzung des Bikes eine ganz andere als vielleicht noch vor 50 Jahren, als bei Wind und Wetter und im Winter die Motorräder täglich auf Arbeit fuhren,
heute ist ja zumeist für Schönwetter  :bike: (zumindest bei mir so)
MfG
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

hannes55

... und sie stehen auch nicht mehr bei Wind und Wetter im Freien ;)
Was dann?!

strichzwojan

#17
Ich muss mal ein Update geben. Nachdem ich vor einem Monat noch verkündete, dass alles prima hält, hat es vor vier Tagen beim Festziehen des Hohlnippels am Wassersackbenzinhahn leise knacks gemacht, und die Verklebung rund um die Benzinhahnverschraubung hat sich vom Tankbodenblech abgelöst. Also alles abgebaut, saubergemacht und hartlöten lassen... Mir wurde gesagt, dass das Tankbodenblech und der Gewindeeinsatz gar nicht verlötet / verschweißt wären, sondern ab Werk nur miteinander verpresst wurden (R24-Tank). Nachdem das winzige Loch zugemacht war, sprudelte es beim Abdrücken wie wild am ganzen Presskragen. Also rundum mit Silberlot alles dicht gemacht.
Wenn ich beim Anziehen der Anschlussschraube vorsichtiger gewesen wäre, dann hätte es wahrscheinlich noch weiter gut gehalten. Der Epoxikitt ist aber wohl so hart, dass das relativ elastische Bodenblech da keine Verbindung mehr halten will. Die Lötung mit Silberhartlot wird hoffentlich Vorteile bieten. Die weiße Tankinnenbeschichtung (2-K-Kautschuklack von Ammon) ist natürlich rund um den Anschluss in Rauch aufgegangen... >:(

Jan

Edit: Nur, weil ja sogar Kühlerbetriebe bei Tanks manchmal abwinken: gelötet hat das die Firma Moko in Huglfing. Ich konnte drauf warten. Der Tank sollte nur gespült angeliefert werden. Herr Leis kann in Sachen Metall wohl wirklich alles! Letztes Jahr ließ ich meinen Rahmen von ihm reparieren.
Edit2: Pinsellackierung mit Hammerite Metallschutzlack, geht ohne Grundieren. Man sieht es ja nur, wenn man in die Hocke geht...  Diesen Lack hatte ich auch zum Nachlackieren der Rahmenrohre im Hauptständerbereich genommen, der entspricht - auch wenn es nicht auf der Dose steht - Ral 9005 glänzend.

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