BMW Einzylinder-Forum

ANDERE THEMEN => OFF - TOPIC => Thema gestartet von: 4Taktix am 18 Oktober 2018, 20:33:19

Titel: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 18 Oktober 2018, 20:33:19
Moin Kollegen,
ich bin auf der Suche nach einer Spannzangenlösung, um Werkstücke präzise zentrisch und rund auf meiner Drehbank zu bearbeiten.
Der Spindelstock hat eine MK3-Aufnahme.
Jetzt ist die Frage: Direktspannzangen MK3 besorgen, oder ein Spannzangenfutter für MK3 ?
allerdings finde ich die angebotene Vielzahl von Bezeichnungen und Normen verwirrend.
Kann mir jemand erklären, was es mit ER11, ER16, ER20, ER32, 472E, 161E usw. auf sich hat ?
Wo sind die Vorteile/Nachteile ? Bei den ERxx-Spannzangenaufnahmen steht immer "M12-Gewinde", da braucht man doch eine "Anzugstange".
Wie sieht sowas aus ? Konnte im www nichts finden. Oder muss die individuell aus einer M12-Gewindestange gefertigt werden ? Regelgewinde ?
Alternativ hätte ich noch alte Spannzangen, da weiss ich aber nicht, ob es dafür eine passende Aufnahme gibt, und wenn ja, wie die Bezeichnung ist,
oder ob das Eigenbau-Zangen sind. Siehe Bild. Durchmesser hinten 20 mm, Konuslänge 13mm, größter Dm vorne 29mm.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Karl am 19 Oktober 2018, 10:24:53
So - jetzt können die Leute auch antworten. Der Beitrag lag in der falschen Rubrik ("Tipps&Tricks")
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 19 Oktober 2018, 10:27:01
Alles klar Karl, habe ich übersehen. Danke Dir für's Umziehen und Aufklären.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Krottenkopp am 19 Oktober 2018, 10:30:21
Dann fang ich mal an,
Die unterschiedlichen Maße der ER Spannbacken kannst du dir ja mal hier angucken...

https://www.haimer.de/produkte/werkzeugaufnahmen/zubehoer/spannzangen/hochpraezisionsspannzangen-er/er-20.html (https://www.haimer.de/produkte/werkzeugaufnahmen/zubehoer/spannzangen/hochpraezisionsspannzangen-er/er-20.html)

Gruß Heiko/2
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: berndr253 am 19 Oktober 2018, 10:43:55
Hast sicher ne Drehmaschine mit Kurzkegelaufnahme auf der Spindel.
Hier ist eine spezielle Aufnahme erforderlich, die so wie die Drehfutteraufnahme auf die Spindel montiert wird.
Zudem ist das Vorgehen mit den Spannzangen eigentlich so, dass nicht das Werkstück sondern das Werkzeug gespannt wird.

Deine Frage bezüglich der Gewindestange hast Du schon fast selbst beantwortet.
Normalerweise wird die kegeligen Aufnahme mit einer Gewindestange in der Frässpindel festgezogen und gesichert. Bei Bohrmaschinen geht das auch ohne die Gewindestange Aufnahme mit Austreiblappen), da hier beim Bohren stetig Druck auf dem Bohrfutter ist. Spann hier mal einen Fingerfräser rein und versuch seitlich zu verfahren - neee - versuchs nich - die Kegelaufnahme rappelt sich lose und wird mit dem Futter rausfallen.

Ich halte die Spindel der Drehbank nicht sonderlich geeignet ein Spannzangenfutter direkt zu spannen.

Grusz

Bernd
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 19 Oktober 2018, 10:47:12
Danke Euch.
Soweit hatte mich die Neugier inzwischen auch gebracht ;-)
Nächste Frage: Die MK3-Aufnahmen haben ja M12-Gewinde am "hinteren Ende" Ich konnte nirgends genauere Angaben dazu finden,
kann nur von den Abbildungen schliessen, dass das ein Innengewinde ist.
Demnach bräuchte man für die sichere Fixierung im Spindelstock eine "Anzugstange" - also im Prinzip eine M12-Gewindestange mit passendem Adapter,
um die aussen (links) vom Spindelstock zentrisch führen zu können. Ist das M12-Regelgewinde ?
Ich konnte nirgends eine "Anzugstange" zum kaufen / als Referenz finden.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: mekgyver am 19 Oktober 2018, 11:26:44
Spannzangenaufnahme ER25 mit Mk3 Aufnahme gibts hier (https://www.top-maschinen.de/er25-spannzangenfutter-mit-mk3-aufnahme-din-228.html?fee=1&fep=962&utm_source=google&utm_medium=CPC&utm_term=Shopping&utm_content=Standard&utm_campaign=shopping_general&gclid=EAIaIQobChMIzMWJvJaS3gIVFp3VCh3ehASuEAQYBSABEgIYhPD_BwE)

Mir blieb bislang unklar, wo Du das einsetzen willst.
Die 3 abgebildeten Spannzangen (in #0) passen wohl in die Hauptspindel Deiner Drehbank, da ist nix mit Mk3.

Gruß mek  :kaffee:
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 19 Oktober 2018, 11:39:28
Spannzangenaufnahmen MK3 / ER32 habe ich schon deutlich günstiger gesehen, so um die 15,- bis 20,- Euronen.
Die drei Spannzangen vom Bild gehören zu einem anderen, kleinen, nicht betriebsbereiten Drehstuhl  - da passen sie auch direkt in den Spindelkonus.
Ich habe noch mehr davon, die drei dienen nur zur Verdeutlichung.
Klar ist das kein MK-irgendwas. Aber was ist es ? Eigenbau ? Oder irgendein "Standard" ?
Falls jetzt Fragen nach Details zu dem Drehstuhl aufkommen: Siehe Bild.
Unter dem selbstgebauten Schalterpaneel an der Vorderseite ist ein erhabener Schriftzug im Guss: "Bohle Bielefeld", wobei das "Bielefeld" schwer zu entziffern ist,
unter den vielen Lackschichten und bei dem offenbar groben Guss an der Stelle.

Gruß,
Sascha

Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: holzschnitzer am 19 Oktober 2018, 12:25:54
moin Sascha,
Du möchtest Werkstücke präzise zentrisch und rund auf einer Drehbank bearbeiten,
dazu möchtest Du Dir das Billgste Spannzangenfutter kaufen :o

Das passt nicht zusammen :(

zuerst würde ich mal das Futter demontieren und den Rundlauf im Konus messen, ist der ausreichend gut dann einen er32 Spannzangensatz kaufen.
Achtung: es gibt Spannzangendie 1mm ausgleichen. Die wären meine Wahl und für Deinen Zweck am besten geignet

Gruß
Michael
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: berndr253 am 19 Oktober 2018, 12:49:08
Da geb ich Dir Recht Michael,
wenns um exakte Arbeiten geht sollte man nicht "knauserig" sein.

Ich denke mal, dass Sascha für seine Maschine vom Anbieter/Hersteller sicher auch ein Angebot für einen Spannzangenhalter bekommt der passgenau ist. Hier sollte man so groß wie möglich kaufen. ER32 - drunter gehts zwar auch aber größer ist meiner Meinung nach hier besser.

https://www.top-maschinen.de/maschinen-und-werkzeuge-fuer-die-metallbearbeitung/spannwerkzeuge/spannzangenfutter-fuer-drehmaschinen/er-spannzangenhalter/universal-spannzangenhalter-er32-o-80-mm.html (https://www.top-maschinen.de/maschinen-und-werkzeuge-fuer-die-metallbearbeitung/spannwerkzeuge/spannzangenfutter-fuer-drehmaschinen/er-spannzangenhalter/universal-spannzangenhalter-er32-o-80-mm.html)
Es gibt auch Halter die in das Drehfutter eingspannt werden können - wie gut die laufen hängt dann naturgemäß auch stark von der Qualität des Drehfutters ab.

Grusz

Bernd
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 19 Oktober 2018, 13:08:42
Die China-Dinger haben ganz gute Bewertungen - und teuer ist ja nicht zwingend präziser. Ich muss mein Geld ja nicht "schnellstmöglich" loswerden.
Ist lange her, dass meine Bank mich angerufen hat: "Konto läuft über, hol ma 'n paar Eimer 100er ab"  :D
Vom Hersteller gibt es einen Futterflansch für Spannzangen für meine Maschine - ist aber nicht explizit "ER32", auch wenn es so ähnlich aussieht.
Mit 210,- Euronen dafür auch ganz schon teuer, finde ich.
Halter, die ins Futter eingespannt werden können, beseitigen ja nicht den immer vorhandenen Rundlauffehler des Backenfutters. Da sehe ich keinen Vorteil.
Werde als nächstes den Rundlauf und die Beschaffenheit meines Spindelkonus prüfen, dann entscheidet sich schonmal, ob Futterflansch oder MK3-Aufnahme.

Ansonsten geistert für eine einmalige Anwendung auch eine "Arme-Leute-Lösung" in meinem Kopf herum.
Dickwandiges Rohr, im Backenfutter auf benötigten Spanndurchmesser zentrisch drehen, Backenposition aussen auf Rohr markieren, um immer wieder in gleicher
Position einspannen zu können. Drei Schlitze reinsägen, die länger sind als die Backen. Werkstück einstecken und Backenfutter anziehen.
Könnte klappen, ist m.E. zumindest einen Versuch wert und lehrreich ;-)

Gruß,
Sascha

Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: holzschnitzer am 19 Oktober 2018, 14:06:18
Zitat von: 4Taktix am 19 Oktober 2018, 13:08:42


Ansonsten geistert für eine einmalige Anwendung auch eine "Arme-Leute-Lösung" in meinem Kopf herum.
Dickwandiges Rohr, im Backenfutter auf benötigten Spanndurchmesser zentrisch drehen, Backenposition aussen auf Rohr markieren, um immer wieder in gleicher
Position einspannen zu können. Drei Schlitze reinsägen, die länger sind als die Backen. Werkstück einstecken und Backenfutter anziehen.
Könnte klappen, ist m.E. zumindest einen Versuch wert und lehrreich ;-)

Gruß,
Sascha
spanne ein stück Rundmaterial ein,
überdrehe dies,
markiere die genaue Position im Drehfutter,
spanne es aus,
Drehfutter ganz öffen dann schließen,
Werkstück wieder einspannen,
Messuhr draufsetzen und Du hast deine Armeleuteantwort.

Mein Motto ist:
Teures Werkzeug tut nur beim Bezahlen weh, der Rest vom Leben hast du Freude und Erfolg damit

nein ich bin kein Millionär, und muss für Geld schwer und hart arbeiten............immernoch................

in diesem Sinne
Michael
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: rolf am 19 Oktober 2018, 15:06:28
Sascha, besorge dir weiche Backen....die sind im Prinzip so wie von dir beschrieben
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: onkelheri am 19 Oktober 2018, 15:11:06
Zitat von: 4Taktix am 19 Oktober 2018, 11:39:28
Spannzangenaufnahmen MK3 / ER32 habe ich schon deutlich günstiger gesehen, so um die 15,- bis 20,- Euronen.
Die drei Spannzangen vom Bild gehören zu einem anderen, kleinen, nicht betriebsbereiten Drehstuhl  - da passen sie auch direkt in den Spindelkonus.
Ich habe noch mehr davon, die drei dienen nur zur Verdeutlichung.
Klar ist das kein MK-irgendwas. Aber was ist es ? Eigenbau ? Oder irgendein "Standard" ?
Falls jetzt Fragen nach Details zu dem Drehstuhl aufkommen: Siehe Bild.
Unter dem selbstgebauten Schalterpaneel an der Vorderseite ist ein erhabener Schriftzug im Guss: "Bohle Bielefeld", wobei das "Bielefeld" schwer zu entziffern ist,
unter den vielen Lackschichten und bei dem offenbar groben Guss an der Stelle.

Gruß,
Sascha

Hallo Sascha,

schau mal ob da nicht "Boley" steht. Da sollte der passende Konus in der Spindel eingebracht sein und dann gibt es dafür auch ein Handhebelset mit der passenden Zugstange.

Gruß Heri


https://youtu.be/efKUq5mV5-k?t=115
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: campingmeile am 19 Oktober 2018, 16:34:46
Zitat von: onkelheri am 19 Oktober 2018, 15:11:06
Hallo Sascha,

schau mal ob da nicht "Boley" steht. Da sollte der passende Konus in der Spindel eingebracht sein und dann gibt es dafür auch ein Handhebelset mit der passenden Zugstange.

Gruß Heri

Das sind sogenannte Druckspannzangen. Da wird nicht gezogen, sondern geschoben. Dadurch werden engere Toleranzen bei der Werkstücklänge möglich, insbesondere bei Durchmessertoleranzen im Stangendurchmesser.

Gruß Werner
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 20 Oktober 2018, 13:58:45
Ist definitiv nicht Boley. (Siehe Bild) Und wie schon geschrieben, passt zwar der Konus in der Spindel, aber die Maschine ist nicht betriebsbereit.
(War ein "Beifang" - in diesem Fred geht es um eine Lösung für meine andere, betriebsbereite Maschine )

Nochmal die Fragen:
- Ist bei ERxx-Spannzangenaufnahmen für MK3-Konus das Gewinde für die Anzugstange ein M12-Regelgewinde ?
- Sind die in Beitrag #0 abgebildeten Spannzangen irgendein Standard ?

Gruß,
Sascha

Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: berndr253 am 20 Oktober 2018, 14:03:46
Bohle in Bielefeld - DuckDuckGo gibt folgende Info: https://www.lbbohle.de/ (https://www.lbbohle.de/)
Grusz
Bernd
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Stefan am 20 Oktober 2018, 15:57:53
Zitat von: 4Taktix am 20 Oktober 2018, 13:58:45
- Ist bei ERxx-Spannzangenaufnahmen für MK3-Konus das Gewinde für die Anzugstange ein M12-Regelgewinde ?
- Sind die in Beitrag #0 abgebildeten Spannzangen irgendein Standard ?

Zu 1.: Ja.
Zu 2.: Hier gibts Maße zu DIN 6343: https://www.nann.de/de/druckspannzangen.html und hier zu Spannzangen Serie 100E: http://www.howiba.de/centix/de/informationen/spannzangen/druckspannzangen/modelluebersicht.html. Kannst ja mal mit Deinen vergleichen.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: campingmeile am 20 Oktober 2018, 16:18:08
Zitat von: 4Taktix am 20 Oktober 2018, 13:58:45

- Sind die in Beitrag #0 abgebildeten Spannzangen irgendein Standard?

Kuckstu hier "E138" könnte es sein.

http://www.howiba.de/centix/de/informationen/spannzangen/druckspannzangen/modelluebersicht.html



Werner
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: rolf am 20 Oktober 2018, 17:53:14
"Ansonsten geistert für eine einmalige Anwendung auch eine "Arme-Leute-Lösung" in meinem Kopf herum.
Dickwandiges Rohr, im Backenfutter auf benötigten Spanndurchmesser zentrisch drehen, Backenposition aussen auf Rohr markieren, um immer wieder in gleicher
Position einspannen zu können. Drei Schlitze reinsägen, die länger sind als die Backen. Werkstück einstecken und Backenfutter anziehen.
Könnte klappen, ist m.E. zumindest einen Versuch wert und lehrreich ;-)"

das sind im Prinzip(!) weiche Backen, besseren Rundlauf bekommst du nicht, egal wie das Futter läuft....was spricht denn gegen solche?
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 20 Oktober 2018, 18:23:18
Michael hat's mit seinen Worten schon gesagt:
Zitat von: holzschnitzer am 19 Oktober 2018, 14:06:18
spanne ein stück Rundmaterial ein,
überdrehe dies,
markiere die genaue Position im Drehfutter,
spanne es aus,
Drehfutter ganz öffen dann schließen,
Werkstück wieder einspannen,
Messuhr draufsetzen und Du hast deine Armeleuteantwort.
Weiche Backen sind vorhanden, davon ab hätte ich auch keine Hemmung, die Standardbacken mit einem Supportschleifer innen durchzuschleifen..
Aber ich habe ein Spiralfutter drauf - nach dem "Rundschleifen" einmal Futterschlüssel drehen - nix mehr mit rund, höchstwahrscheinlich auch nicht mehr,
wenn man den gleichen Durchmesser nochmal einspannt.  Oder ist die Sorge unbegründet ?

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: F.-M. am 20 Oktober 2018, 23:05:55
Hi,
sofern man ein Dreibackenfutter präzise ausschleifen möchte ist vorher unbedingt ein genauer Spannring anzufertigen, der die Lose (toter Gang) (auch) aus einem Drehfutter eleminiert, zu fertigen.
Wie das gemeint ist, ist hier gut zu erkennen:
https://www.youtube.com/watch?v=0M7pMuIK_hE     
https://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=96&t=7397&start=20
Erst dann stellt sich ein zufrieden stellendes Ergebnis ein.
Viele Grüße F.-M.
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: bemwenesu am 21 Oktober 2018, 12:04:41
Hallo F.-M.

Im Prinzip ja. Aber Du spannst den Ring am InnenØ (auf Zug) .Wenn Du dann eine Welle am AußenØ
spannst,wird die Rundlaufgenauigkeit wahrscheinlich anders sein, denn die Spirale welche die Backen
bewegt hatt ja auch Fertigungstoleranzen. Außer es handelt sich um ein Präzisions-Drehfutter.
Z.B. "Forkhardt" Keilstangen-Futter. Ich hoffe der Beitrag ist verständlich formuliert.

L.G.     Frank
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: holzschnitzer am 21 Oktober 2018, 12:40:37
Zitat von: bemwenesu am 21 Oktober 2018, 12:04:41
Hallo F.-M.

Im Prinzip ja. Aber Du spannst den Ring am InnenØ (auf Zug) .Wenn Du dann eine Welle am AußenØ
spannst,wird die Rundlaufgenauigkeit wahrscheinlich anders sein, denn die Spirale welche die Backen
bewegt hatt ja auch Fertigungstoleranzen. Außer es handelt sich um ein Präzisions-Drehfutter.
Z.B. "Forkhardt" Keilstangen-Futter. Ich hoffe der Beitrag ist verständlich formuliert.

L.G.     Frank
Nee Frank,
Schau Dir mal das Teil genau an, ist clever gemacht, funktioniert richtig rum, hat innen kleine Nasen, die die Backen halten.
Gugg noch ä mol
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: berndr253 am 21 Oktober 2018, 12:53:15
Augen wie ein Adler!  :applaus:

Bernd
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: bemwenesu am 21 Oktober 2018, 17:12:05
Micha,
Dir entgeht aber auch garnichts  :respekt: und    :applaus:
Ja wenn ich jetzt genau hinschaue seh ich´s auch.

Grüßle     Frank
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: F.-M. am 21 Oktober 2018, 23:08:48
Hi Allerseits,
genau mit der Hilfe wird die Realität simuliert und trotzdem wird Platz zum Schleifen gelassen.
Diese Hilfen gibt es bei Hoffmann für einen guten Kurs auch perfekt fertig zu erstehen.
Nachdem ich ein nicht mehr so genaues Röhmfutter auch so mal eben mit dem Boschschleifer im
Support nachgeschliffen habe, war das Ergebnis nicht zufriedenstellend.
Und dann habe ich bei den "alten Hasen" in der UNI-Werkstatt das Gespräch gesucht.
Die Schleifvorrichtung habe ich auf der Fräse mit der Teilkopffunktion der Digi-Anzeige mit
der exakt gleichen Einstellung in den drei Löchern mit dem Ausdrehkopf (Wohlhaupter) gefertigt.
Das Schleifergebnis im Futter mit dem Ring hat mir das erwartete Ergebnis gebracht.
Keine Frage, dass ist ein großer Aufwand.
Gerne stelle ich den Ring bei Bedarf zur Verfügung.
Ich denke nur für Saschas Drehe ist dieser Ring vermutlich zu groß.
Viele Grüße F.-M.
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: bemwenesu am 22 Oktober 2018, 09:36:14
Hi F.-M.

Wie groß (Ø) ist denn das Drehfutter auf dem Bild und kannst Du mal ein Foto nur vom Spannring
einstellen? Mein Drehfutter hatt einen Ø von 125mm. Ich würde mir so einen Spannring dann nachbauen
wollen.

Gruß    Frank
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 22 Oktober 2018, 11:21:13
Für die einmalige Anwendung habe ich eine andere Lösung gefunden.
Rohr mit Aussendurchmesser ca. 15% größer Spanndurchmesser, Länge maximal Spanntiefe Futter,  ins Backenfutter spannen, fest aber nicht "anknallen", 
ca. 1mm Überstand. Vorn plandrehen, aufbohren und final exakt auf Spanndurchmesser ausdrehen! (wichtig) ggf. reiben. Es sollte eine Wandstärke von ca. 10% Spanndurchmesser bleiben. Bei 13mm also ca. 1mm +
Werkstück einstecken, Futterbacken weiter anziehen. Dabei verformt sich die Hülse und spannt das Drehteil.
Wichtig ist, dass diese Hülse nach dem Ausdrehen nur wenige Hunertstel größer ist, als das Werkstück, und dass die ganze Geschichte in einer Einspannung passiert !
Planspiralfutter sollte vorher peinlichst genau von Spänen etc. gereinigt werden.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: F.-M. am 22 Oktober 2018, 22:35:33
Hi Allerseits,
hi Frank,
das Youtube-Video ist nicht von mir. Das war nur ein Beispiel aus dem Netz, da ich zu dem Zeitpunkt nicht an meine Fotos heran kam.
Unter dem Link: https://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?t=812
habe ich die Anregung aus dem Werkzeugmaschinen Forum Zerspanungsbude, nach dem Tipp aus der UNI-Werkstatt, gefunden.
Evtl. kommt man dort nur nach Anmeldung rein.
Nach dem neuen Datenschutzregeln möchte ich die Fotos dort nicht kopieren und hier hereinstellen.
Anhängend meine eigenen Fotos wie gewünscht. Mein Dreibackenfutter hat einen Durchmesser von 160mm. 
Viele Grüße F.-M.
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 23 März 2021, 09:33:54
Moinsen Kollegen,
ich will hier nochmal einhaken.
Ich möchte gerne den Spannzangensatz aus dem Ersten Beitrag verwenden/komplettieren, einfach weil er vorhanden ist.
Nach den von Stefan und Werner verlinkten Seiten handelt es sich wohl um "Druckspannzangen" der Serie 100E.
Genauer müsste es Modell "136E" sein, wobei die Länge 2mm kürzer ist, als in der Modellübersicht bei HOWIBA gelistet. ( 52mm statt 54mm )
Jetzt die Fragen:
1. Was bedeutet "Druckspannzange" im Gegensatz zu "Zugspannzange" ?
2. Wie werden "meine" "Druckspannzangen" gespannt ?
    Durch eine "Überwurfmutter" vorne am Kopf (der Absatz könnte darauf hindeuten), oder durch eine Anzugstange von hinten ?
    ( Alle Zangen haben innen einen längs beweglichen Zylinder mit Quer-Knebel und M8- Regelgewinde innen. )
3. Wie muss ich suchen, um eine passende "Aufnahme" dazu zu finden ?
    "Spannzangenaufnahme 136E" - "Spannzangenhalter 136E" - "Spannfutter 136E" bisher alles erfolglos.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Knaudel am 23 März 2021, 21:09:34
Hallo Sascha,

1+2: du hast das schon ganz richtig beschrieben:
        - Druckspannzangen werden von vorne durch eine Überwurfmutter oder eine Hebelvorrichtung gespannt, haben daher vorne üblicherweise einen Kragen und kein
          Gewinde
        - Zugspannzangen werden von hinten durch ein Zugrohr (oder einen Zylinder), haben üblicherweise ein Außengewinde zum ziehen
3:     Das kommt sehr auf deine Maschine an. Entweder gibt es zur Maschine eine ab Werk lieferbare Aufnahme, oder du brauchst einen Adapter zur Futteraufnahme,   
        die du vermutlich anpassen musst.

Welche Maschine mit welcher Futteraufnahme hast du? Ggf. ist erstmal ein Foto interessant.

Gruß Knaudel
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 24 März 2021, 08:40:43
Moin Knaudel,
vielen Dank für Deine Antwort.
es wird wohl ein Selbstbau-Adapter werden müssen, da die Spannzangen nicht aus dem Zubehör der Maschine stammen.
Ich müsste nur einmal einen "Halter" für diese Zangen sehen, um ein Beispiel zur Orientierung und ggf. als Referenz zu haben.
Finde ich sehr eigenartig, dass sich da nichts entsprechendes finden lässt, auch nicht bei den Herstellern/Lieferanten für diese Zangen ......
Da suche ich doch bestimmt nur falsch - kann doch nicht sein, dass es da nichts gibt.

Mein "Anspitzer" ist eine Interkrenn IKD-400, Baugleich mit Artec C6 x 400 und wird vermutlich noch unter anderen Labels gehandelt.
Spindelkonus ist MK3, "Futteraufnahme" ? Ist ein Flansch, wenn Du das meinst. Evtl. ist das Bild hilfreich.

Ich gehe mal davon aus, dass einfaches "Einstecken" des "Adapters" in den MK3-Spindelkonus nicht ausreicht, oder doch ?
Ist das der Grund, dass die Zangen alle noch ein M8-Regelgewinde hinten drin haben ? Für eine Art "Sicherungs-Zugstange" längs durch die Spindel ?
Oder wird üblicherweise der ganze "Adapter" über Zugstange im Spindelkonus gesichert ?
Überwurfmutter vorne ist jetzt klar, um die Zange zu spannen. Aber Zange mit "Halter" muss doch bestimmt noch irgendwie an/in der Spindel gesichert werden ?

Gruß,
Sascha

Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: berndr253 am 24 März 2021, 09:41:36
Nach meiner Einschätzung wird das Werkzeug mit der von hinten eingeschraubten Zugstange sowohl gespannt als auch in der Spindel oder der Aufnahme gesichert.
Bei den Zangen die mit bekannt sind wird das Werkzeug - heisst der Fingerfräser oder Bohrer - in der Zange mit einer Verschraubung gespannt.
Das Futter dann wie bei einem Bohrfutter in die Spindel gesteckt und mit einer Zugstange in der Spindel gesichert.

Ohne die Zugstange würde sich das Futter im Betrieb los"rappeln" - beim Bohren funktioniert das auch ohne Zugstangen - beim Fräsen und seitlichem Verfahren aber auf keinen Fall.

Ich vermute, dass Du für Deine Spannzangen noch eine "Spindel" beschaffen oder anfertigen musst. Das würde dann im Drehfutter gespannt werden.
Anbei ein paar Fotos einer meiner Spannzangen mit Futter - die Spannzange wird hier über die Überwurfmutter in den konischen Sitz des Futters gedrückt.
Deine Zangen werden über die Gewindestange in das Futter gezogen. Vielleicht reicht hier eine Spindelhülse aus um Deine Futter zu spannen ...

Grusz

Bernd
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 24 März 2021, 09:52:28
Moin Bernd,
Spannzangenfutter/Halter im Drehfutter spannen wäre ja Blödsinn - da könnte ich Werkzeug/Werkstück ja gleich direkt im Drehfutter spannen.
Vorteil von Spannzangen ist doch die hohe Rundlaufgenauigkeit - die würde durch Einspannung im Drehfutter ja wieder zunichte gemacht.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 24 März 2021, 10:14:21
"Spindelhülse" ???   Aussen MK3 und innen entsprechend der Zange ?
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: berndr253 am 24 März 2021, 10:25:26
Das ist richtig - wie gut läuft denn der Konus der Spindel  Deiner Drehbank?
Das Futter kannst Du doch noch zentrieren - zumindest kann ich das bei meiner Drehbank machen.
Zudem - beim Fräsen dreht sich das Werkzeug - selbst bei einer geringen Abweichung vom Ideal (heisst 1 oder 2 Hundertstel) wirkt sich das "nur" so aus, dass sich der Wirk-Durchmesser des Fräsers vergrößert.

Wenn Du ernsthaft fräsen willst würde ich eine kleine Fräse anschaffen, dann hast Du all diese Probleme nicht mehr

LG

Bernd
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 24 März 2021, 11:22:00
Tja - "kleine Fräse" wäre toll - aber ich muss und will mit dem verfügbaren Platz haushalten.
Und da ja das "Zubehör" - ob jetzt Drehe oder Fräse - nochmal soviel kostet, wie die Maschine selbst,
ist mir daran gelegen, das "Vorhandene" zu adaptieren, wenn es vom Aufwand her im Rahmen bleibt.

Das 125er Spiralfutter läuft aussen mit 1 bis 2 Hundertsteln, ein eingespannter Prüfdorn mit ca. 3 Hundertsteln - auch nach Ausschleifen der Backen.
Mal mehr, mal weniger, je nach Einspannung.
Die Spindel selbst läuft auf jeden Fall besser - soweit ich mich erinnere mit max. 1 Hunderstel oder weniger.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Knaudel am 24 März 2021, 16:48:31
Hallo Sascha,

mich haben deine Bilder auch erst stutzig gemacht...
Essind aber Druckspannzangen und das Gewinde ist für einen Anschlag, nicht zur Sicherung.
Deine Futteraufnahme kann man auf den Bildern grundsätzlich erkennen.
Hier mal ein Link:
https://www.ebay.de/itm/223893549281?mkevt=1&mkcid=1&mkrid=707-53477-19255-0&campid=5338364441&customid=223893549281_12576&toolid=11000
Futteraufnahme und Spannzange sind etwas anders, aber man erkennt hoffentlich den grundsätzlichen Aufbau....


Gruß Knaudel
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 25 März 2021, 08:11:54
Danke Dir Knaudel,
jetzt ist mir klar, wie das grundlegend aussehen muss.
Macht auch sinn, da bei meinem "Anspitzer" der Futterflansch ja ein Teil mit der Spindel ist, also genauso "rund" läuft, wie diese.

Was mich nur stutzig macht: Ich finde Seitenweise "Spannzangen 136E" - aber keine Einzige "Aufnahme" dafür.
"Spannzangenfutter" "Spannzangenflansch" "Futteraufnahme" - alles ohne Ergebnis.
Suche ich "falsch" oder was steckt dahinter ?

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: berndr253 am 25 März 2021, 10:22:10
Bezüglich eines Futters würde ich mal einen Anbieter von Spannzangen anfragen, der die von Dir gezeigten Werkzeuge im Angebot hat:

https://www.fwt-gmbh.de/spannzangenfutter-mit-flansch (https://www.fwt-gmbh.de/spannzangenfutter-mit-flansch)

und HIER:
https://shop.f-britsch.com/shop/catalog/navigationPath/(4163,84,0) (https://shop.f-britsch.com/shop/catalog/navigationPath/(4163,84,0))

Viel Erfolg
Bernd
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Kompressor_Peter am 26 März 2021, 00:24:43
Hi Sascha,

etwas am Thema vorbei, aber bei https://ar-tec.de (https://ar-tec.de) findest Du noch Ersatzteile für deine
Drehe, auch eine gedruckte Bedienungsanleitung für Baujahr 1999 bis 2003 für 10,- €.
Habe aber in der Zerspanungsbude eine Bedienungsanleitung und Ersatzteilliste als pdf
für 1991 gefunden https://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?t=14003 (https://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?t=14003).

Auf Seite 7 findest Du einen Hinweis auf dein "Problem": Vorrichtung zur Aufnahme von
Spannzangen. Hab es aber auf die Schnelle nicht bei ar-tec finden können. Aber hier
https://picclick.de/Spannzangen-mit-Halter-f%C3%BCr-Drehmaschine-Interkrenn-IKD-400-201796567716.html (https://picclick.de/Spannzangen-mit-Halter-f%C3%BCr-Drehmaschine-Interkrenn-IKD-400-201796567716.html)
findest Du ein Foto wie das Teil vermutlich ausgesehen hat.

VG,
Peter
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 26 März 2021, 10:04:46
Moin Peter,
da hast Du Dich ja richtig 'reingekniet  ;D Vielen Dank dafür.
Die Fa. Artec habe ich auf dem Schirm, in einem älteren Katalog von denen gibt es auch eine Spannzangenaufnahme mit Futterflansch, siehe Bild.
Unter der Bestellnummer wird bei Ar-Tec jedoch nichts gefunden.
Ist aber auch nicht für meine 136E-Zangen geeignet, sieht eher nach "ER"-Zangen aus, aber keine konkrete Angabe dazu.

Die Spannzangen mit Aufnahme von Deinem Picclick-link sind Zugspannzangen, die haben hinten ein Aussengewinde.
Da werde ich mir wohl selber etwas zurechtschnitzen müssen.
Zumnindest habe ich jetzt eine Vorstellung, wie das gestaltet sein muss.
Jetzt brauche ich nur noch einen passenden Eisenklotz  ;)
Muss mal messen, ob von meinen "Bahndamm-Schrott-Sammelaktionen" was passendes in der Grabbelkiste ist.
Vielen Dank an alle, die sich hier eingebracht haben.

Gruß,
Sascha
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Kompressor_Peter am 26 März 2021, 13:35:19
Danke für die  :brav:     ;D

Glaube nicht, dass dein gezeigtes Spannzangenfutter so ohne weiteres für deine Maschine passend ist (Glaube -> nicht wissen).
Schau mal auf Seite 73 der Bedienungsanleitung, da ist die "Spannzangenenrichtung" beschrieben.

Ich möchte deine Fähigkeiten im Umgang mit der Drehbank nicht herabsetzen oder anzweifeln, aber
wenn Du eine hohe Rundlaufgenauigkeit erreichen willst, verabschiede dich von Bastellösungen und
der Verwendung von vorhandenem Material (Spannzangen). Wie von vielen hier schon geschrieben,
Qualität kostet entsprechend. Da muss man manchmal einen Eimer Geld holen (sparen und dann mit
EC-Karte oder sofort in Begleitung der Freunde Smith & Wesson  ;D). Manchmal hat man Glück mit
Billigteilen, aber oft geht es schief und man ärgert sich einen Ast.

Melde dich doch mal bei der Zerspanungsbude an, evtl. hat da jemand noch so ein Teil herum liegen.

VG,
Peter d(er in der Anfangszeit einen Eckmesserkopf versenkt hat, 180,- + 40,- für Wendeplatten)
 
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 26 März 2021, 14:13:16
Doch doch, steht ja dran: "... für C6"  und die ist vom Bett und den Hauptkomponenten identisch mit der IKD400.
125 mm Flanschdurchmesser haut auch hin. Jetzt bräuchte man natürlich am besten eine Bohrfräse mit Teilapparat,
um die 3 Befestigungslöcher noch selber präzise positioniert zu bohren.
Wenn man die aber hätte, bräuchte man keine Spannzangen mehr für die Drehe ......
Ist wie die Geschichte mit dem Huhn und dem Ei *seufz*

Mit der Rundlaufgenauigkeit hast Du Recht - den Aufnahmeflansch würde ich ja mangels Alternative im Backenfutter drehen müssen,
und das wiederum läuft ja nicht so rund, wie die Spindel. Da hätte ich am Ende wieder nix gewonnen. *grrrrrr*

Und meine Fähigkeiten - stimmt schon - ich bin "Autodidakt"  - und lerne oft als Erstes, wie man es NICHT macht  ;D
Die Drehbank war mit Zubehör mehr als günstig - auch wenn das kein Ausbund an Präzision ist. Besser als jedes Baumarkt-Spielzeug auf alle Fälle.
Ich habe mir einfach meinen langjährigen Wunschtraum erfüllt.
Und deren Schwachstellen und Ungenauigkeiten erstmal zu erkennen und womöglich noch beziffern zu können, erfordert ja selbst schon ein gewisses Know-how.
Ich bin immer noch glücklich mit dem Teilchen und freue mich über jedes selbst hergestellte Werkstück, das passt/funktioniert/hält.
Ich muss ja keine Stückzahlen im Akkord herstellen. Der kleine Winkelfehler im Planschlitten spuckt mir aber dennoch in die eine oder andere Suppe.
Besonders bei kleinen Planfräsarbeiten mit dem Aufspannwinkel. Schaber mit HM-Platte ist vorhanden. Da muss mich aber schon der nackte Wahnsinn packen,
bis ich damit auf die Schwalbenschwanzführung losgehe, um den Fehler zu beseitigen.
Den Neigungsfehler des Planschlittens habe ich jedoch schon durch Schaben eliminiert - an die Flächen kam man aber auch gut dran.
Trotzdem hatte ich nach 4 Wochen Schaben einen rechten Arm wie der Speerwerfer aus Asterix erobert Rom.  ;D

Wie man Wendeplatten ruiniert, ist mir schon lange klar  ;D  aber einen ganzen Messerkopf ? Was ist denn passiert ?
Bist Du damit bei automatischem Vorschub in den Schlitten gefahren ?

Das schöne ist ja, dass man immer nochwas dazu lernen kann, egal wieviel man schon weiss.  ;)

Gruß,
Sascha


Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Kompressor_Peter am 26 März 2021, 21:11:09
Sascha, das war so wie oft im Leben.... ich mach mal schnell...

Programm in die Fräsmaschine eingetipselt. Im Zwischenschritt sollte der Messerkopf
mit Eilgang auf z = 100 mm, wegen den Spannpratzen, und dann in der x-Achse einen
weitern Fräspunkt anfahren.  Die Spindelantriebe haben jeweils ~ 1 kw.
Programmstart.... alles gut, läuft wie geschmiert... dann kam der Teil mit dem Eilgang...
in z nur ganz wenig hoch und mit Volldampf in x-Richtung. Den Knall höre ich heute noch!
:kotz:  :wc: :kotz:
Blöd wenn da in z statt 100 nur 10 mm im Programm stehen und man es überliest. Ende
vom Lied: Frästeil hin, Eckmesserkopf mit Wendeplatten für 220,- für die Tonne und
selbstgeschnitzte Spannpratze ruiniert. Klar das man dann die Ausrichtung des Dreh-, Kipp-,
Schwenktisches kontrolliert. Schön das der Schrotthändler für neues Material auf dem Weg
zu Gödde für einen neuen Messerkopf liegt. :kopfhau:

... ich mach mal schnell... nicht nochmal, entweder hab ich Zeit oder lass die Finger von
der Maschine.

VG,
Peter


Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: Knaudel am 27 März 2021, 09:43:09
Hallo Sascha,

wenn du den Spannzangenadapter komplett selber machst spielt der Rundlauffehler deines Futters keine Rolle:
- Zuerst wird alles mit Aufmaß vorgedreht. Hier ist der Rundlauf unwichtig.
- Dann wird die Spindelseite fertig gedreht. Dabei wird zum Anproben das Futter mitsamt Werkstück abgenommen.
- Wenn die Spindelseite fertig ist, wird der Adapter an der Spindel angebracht und die Spannzangenseite fertig bearbeitet.
Übrigens sollte das Futter immer in der gleichen Lage zur Spindel montiert werden! Hier helfen zwei Striche. Einer am Futter und einer an der Spindel.

Gruß Knaudea
Titel: Re: Spannzangen-Crashkurs gefragt
Beitrag von: 4Taktix am 29 März 2021, 11:08:02
@Peter: AUA !  Ich höre den imaginären Knall ! - Nackenhaare stehen hoch wie 'ne Bürste  ;D
Die Lektion, dass Hektik und Eile ein ganz schlechter Begleiter beim Drehen sind, habe ich auch schon verinnerlicht.
Wenn ich drehe, gibt's bei mir auch kein Kreativ-Bierchen. Ohne jegliche Schutzvorrichtung ist Konzentration gefragt.
Wenn's was ganz Genaues werden soll, schliesse ich auch schonmal die Tür hinter mir ab, damit mich keiner erschreckt  ;D

@Knaudel: Das klingt plausibel machbar. Wenn ich mal "Zeit" hab, würde ich das so machen. Danke Dir.
Und ja: Backenfutter und Futterflansch haben vom Vorbesitzer je zwei Körnerpunkte in Linie, für eine stets gleiche Montageposition.

Gruß,
Sascha