Dichtpapier Zylinderkopf und Fuß

Begonnen von † Knut, 10 Dezember 2008, 11:40:49

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† Knut

Moin zusammen,

ich möchte mir gerne die Dichtungen für den Zylinderkopf und Fuß selber in Heimarbeit herstellen.

Für den Kopf habe ich von Elring die ausgeguckt, als Fußdichtung scheint die geeignet. Beide Dichtungen gibt es unterschiedlichen Dicken.

Welche Dicke ist richtig?

Ach ja: wie man eine Dichtung selber zuschneidet, ist bei den Autoschraubern hier beschrieben. Hört sich nicht so schwer an. Das bekomme ich sogar mit meiner temporären Behinderung hin  ;D

VLG
Knut

† Knut


Kompressor_Peter

Hallo Knut,

bevor Du das Innenteil ausschneidest solltest Du die Kugeln zur Lochmarkierung benutzen.
Ansonsten hat das Ganze wenig Stabilität und Du nicht Hände genug. Nur vorsichtig mit dem Hammer anticken gibt eine gut sichtbare Markierung. Dann abnehmen und mit einem Locheisen weiterarbeiten. Schont dünne Stege und die Nerven der Familienangehörigen. ;D

Viele Grüße,
Kevin und Peter

Stefan

Ich machs immer so:

1. Alle Schraubenlöcher wie beschrieben stanzen. Ich nehme dafür keine Lagerkugeln sondern einen gehärteten Zylinderstift mit D=10, der hat ein balliges Ende und man kann ihn festhalten.

2. Dichtung innen grob ausschneiden.

3. Die Dichtung an allen Schraubenlöchern fingerfest auf das Gehäuse schrauben, nicht nur nächst kleinere Schrauben in die Bohrungen stecken. Dann kann die Dichtung nicht wegrutschen.

4. Mit einem Hammer vorsichtig an den Gehäusekanten entlang diese Kanten vorsichtig ins Papier klopfen, das ergibt schönere Ränder als mit dem Cuttermesser. Die Gehäusekanten müssen dabei nicht durchs Papier durchkommen, denn wenn man das Papier nach dem Abnehmen vom Gehäuse einmal hin- und herbiegt, reißt es sauber entlang der Klopfnaht.

Gruß
Stefan

P.S. Es gibt Originaldichtungen, die innen nicht der Kontur der Dichtfläche folgen sondern ins Gehäuse hineinragen. Wahrscheinlich so eine Art Schwallblech, das sollte man beim Nachschnitt auch so ausführen.
The evil is always and everywhere!

† Knut

Moin Jungs,

soweit alles klar.

Wie dick müssen die Dichtungen sein??

Für die EWP 208 als Fußdichtung bekomme Dicken in 0.25, 0.5, 0.75 und 1.0mm Dicke, Kopfdichtungspapier in 0.75, 1.25 und 2.0mm.

Danke

Knut

Rütz

Moin,
das ist natürlich auch eine (Tuning-)Bedarfsfrage. ;D
Original ist 0,5 für die Fußdichtung und 1,0 für den Kopf.
Die (üblich-verdächtigen) Händler haben auch zeitweise 1,25 verkauft.

0,75 als Kopfdichtung habe ich zweimal versucht, aber immer Dichtigkeitsprobleme bekommen.
Beim Fuß ist nach meiner Erfahrung dünner kein Problem. Ich bin jahrelang mit 0,2 und auch ganz ohne gefahren, ohne daß Öl rausgedrückt hätte.

Gruß Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

klaus wg

#5
Hi Knut,

alles richtig, was hier bisher steht, indes führen natürlich viele Wege nach Rom. Für unsere 3 Motorräder basteln wir seit 15 Jahren alle Papierdichtungen selbst, lediglich die für den Zylinderkopf haben wir bisher (noch) gekauft.

Erfahrungen aus unserer Praxis:

Zylinderfuß: 0,25 reicht; wenn die Dichtfläche an den Metallteilen nicht mehr so gut ist, hat sich bewährt, die Dichtung jeweils beidseitig dünn(!) mit DIRKO zu benetzen.

0,5 verwenden wir, egal bei welcher Dichtung, äußerst selten. Wird hauptsächlich dort interessant, wo ein Distanzmaß hergestellt werden muss (z.B. bei der EMW beim Ausdistanzieren der KW zw. hinterem Lagerdeckel und Motorgehäuse, oder beim Achsantriebsdeckel).

Generelles Zuschneiden der Papierdichtungen erfolgt bei uns mittels Nagelschere (macht meine Frau ;), die kriegt auf diese Weise sogar die Löcher für die M6-Stehbolzen der DKW hin).
Damit das besser klappt, haben wir uns einmalig für die gängigsten Dichtungen (und dazu zählt die Zylinderfußdichtung, die bei der DKW komplizierter, als beim 4-Takter ist) aus dünner Pappe eine sehr passgenau Schablone geschnippelt, so dass man später mit Hilfe dieser nur noch anzeichnet und zuschneidet.

k.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

guest474

Kopfdichtung selbst machen. Gute Idee. nachdem ich ja mit meiner Verdichtung runter muß, überlege ich ob man nicht auch 2 Kopfdichtungen montieren kann ohne dass es Probleme gibt.

Gruss Manfred

† Knut

Moin zusammen,

ich habe gestern nochmal ein bisschen telefoniert und von einem Anwendungstechniker den Tipp bekommen, Novaphit der Firma Frenzelit auszuprobieren. ".....im Prospekt steht zwar nur Heißdampfanwendungen, aber die kann man auch für den Zylinderkopf eines Oldtimers nehmen. Was ist denn das für eine BMW? Kommen Sie doch einfach vorbei und schauen Sie sich das Material mal an.... ja ja, eine Kaffeekasse für Kleinmengen haben wir auch...."  ;)

Manfred, diese Dichtung für den ZKopf gibt es in 1.0, 1.5, 2.0 und 3.0 mm Dicke. Zwei übereinanderlegen würde ich nicht machen, besorge Dir Dichtmaterial und lasse Deine Frau etwas zuschneiden  ;D
Für Fussdichtungen gibt es bei Frenzelit bestimmt auch was passendes, da muss es nicht die Novaphit sein. Das Material sollte ölbeständig und quellfähig sowie temperaturfest bis ca. 150 - 200°C sein. Da gibt es einige.

Knut


klaus wg

Zitat von: Manfred250 am 13 Dezember 2008, 07:38:24
Kopfdichtung selbst machen. Gute Idee. nachdem ich ja mit meiner Verdichtung runter muß, überlege ich ob man nicht auch 2 Kopfdichtungen montieren kann ohne dass es Probleme gibt.

Gruss Manfred

Manfred, hierzu kann ich Dir einen anderen Tipp geben:
Für die R50 wird die sogeannte "Tropenzylinderfußdichtung" angeboten, die aus Metall besteht und ca. 1,5 mm dick ist. Ich schätze mal, die Form des Zylinderfußes ist bei R25 und R50 einigermaßen gleich. Jedenfalls habe ich auf diese Weise an meiner R50 Gleichmäßigkeit der beiden Zylinder hergestellt, da ich 1 Exemplar erwischt hatte, das mal ein Spezialist bis zum Gehtnichtmehr abgedreht hatte  :schimpf:

k.
p.s.: Knut, das mit den dichtungschneidenden Ehefrauen funktioniert insbesondere in den Fällen, wo die Gemahlsgattin mehr Oldtimermotorräder ihr eigen nennt und fährt, als der nicht-schneidende Gatte, ist aber sicher nicht verallgemeinerbar . :attacke:
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

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