Zündung einstellen

Begonnen von admin, 30 April 2011, 18:46:33

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admin

Anleitungsschritte:

Vergaser einstellen: Am Besten baust Du den Vergaser erstmal nach den Angaben der Betriebsanleitung zusammen (Schwimmernadel auf Kerbe sowieso, Leerlaufschraube blabla Umdrehungen rausgedreht usw., genaue Daten habe ich so nicht im Kopf), dann sollte das fürs erste stimmen.

Zündung:
1. Unterbrecherabstand einstellen: Kontermutter lösen, mit ölfreier (!!) Fühlerlehre den richtigen Abstand der Kontakte einstellen und Kontermutter wieder anziehen.

2. An der R25/3 ist auf Höhe der Kupplung auf der linken Seite ein Loch im Gehäuse, wodurch Du auf den Umfang der Kupplung sehen kannst. Auf der Kupplung sind zwei Markierungen angebracht, eine für Spätzündung und eine für früh. Kickstarter langsam durchtreten, die Markierung, die zuerst erscheint, ist die für früh, ca. 40° später kommt spät. Stroboskoplampe anschließen (Geberbügel um das Zündkabel, Spannungsanschlüsse an Autobatterie oder Ladegerät, weil 12V; Gradscheibe brauchst Du keine) und Motor starten. Stroboskoplampe muß jetzt blitzen, Blitz auf das Loch halten. Im Leerlauf sollte jetzt die Spät-Markierung im Loch erscheinen, erhöhst Du die Drehzahl, spreizen sich die Fliehgewichte und ändern den Zzp in Richtung früh. Sind sie am Anschlag, sprich der Zzp ändert sich bei weiter steigender Drehzahl nicht mehr, muß die Frühmarkierung im Loch erkennbar sein. Läuft die Markierung beim Gasgeben über das Loch hinweg, hast Du zuviel Frühzündung. Motor aus und die Schrauben an der Zündungsgrundplatte lösen, Platte in die richtige Richtung verdrehen, für mehr Frühzündung gegen die Drehrichtung der Kurbelwelle, sonst anders herum. Schrauben wieder anziehen und zum Test wieder anblitzen. Immer auf Frühzündung angleichen! Wenn der Zzp im Leerlauf nicht ganz stimmt, ist das nicht so schlimm wie zuviel Frühzündung, dann gibt's nämlich einen heißen Kopf.

Viel Spaß beim Fummeln!
Gruß, Stefan


Info-PDF: Zündlichtpistole "Louis"
Bezugsquelle: Stroboskoplampe Zündlichtpistole Xenon 6/12V


Hallo,
die Methode mit der Strobo-Lampe ist natürlich die Eleganteste, Du kannst die Zeitpunkte aber auch relativ simpel einstellen und zwar:

Prüflampe an der Primärwicklung der Zündspule anschließen die zweite Ader der Prüflampe gegen Masse halten, Kickstarter langsam niederdrücken, bis die Markierung für Spätzündung erscheint. Die Prüflampe muß jetzt aufleuchten, wenn ja, dann ist die Spätzündung ok. Anschließend Kickstarter weiter durchdrücken bis die Markierung für Frühzündung erscheint.

Fliehkraftreglergewichte spreizen (bis zum Anschlag) und mit einem Stück Draht arretieren. Jetzt muß die Lampe leuchten und zeigt Dir dann die Frühzündung an. Klappt prima, den Tip hab ich von einem Bosch-Monteur, der mittlerweile in Rente ist.

Gruß Heiko

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admin


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mekgyver

#1
Zum Thema Zündmarkierungen auf der Schwungscheibe :

Der Schwungraddurchmesser für R24 R25/x, R26/27, Isetta 250/300/403 ist 183mm !
Habe gerade alle nachgemessen ^^   :-*

Damit hat 1° Kurbelwinkel 1,597 mm Länge auf der Schwungscheibe
               6° hat etwa 9,6 mm und 41° entsprechend etwa 65,5 mm

Zur Kontrolle (auch in eingebautem Motor) kann man sich einen Papierstreifen basteln
und ihn bündig zu OT mit Tesafilm befestigen und auf dem Umfang abwickeln.

Wenn einige R25 Motoren die Markierungen noch nicht haben, kann man Körnerschläge ansetzen.

Also für den richtigen ZZP (für die Frühzündung bei hoher Drehzahl) liegt "F" genau in der Mitte )* ganz knapp am unteren Rand des Schauloches.
Soll die Zündung noch früher eingestellt werden, erscheint das "F" dann im oberen Teil des Loches. (macht keinen Sinn!)
Das können also für etwa 6mm Länge etwa 3,75° ausmachen.
Bei zuviel Vorzündung gerät der Motor ins "Klopfen", oder "Klingeln", was man bei hohen Drehzahlen nicht hören kann !
Also besser ist : mit den heutigen Spritqualitäten :  "F" unten )* im Schauloch.

Grüße vom mek   :schrauber:  :prost:

)*Siehe nächsten Beitrag und den Beitrag vom 27.7.2013
... 73er-Gang

mekgyver

#2
Knut hat an seiner R27 einige Einstellungs- und Fahrversuche unternommen, um den passenden Zündzeitpunkt zu finden, damit der Motor, mit den Vorgaben aus den 1950ern bis in die 1960er Jahre und dem heutigen Kraftstoff, nicht im Zündungs-Klopfbereich betrieben wird.

Hier seine Empfehlungen :
.... die 42° v.OT, die Du bei "F-mittig" einstellst, ist viel zu früh!!! Scheixx auf die Vorgabewerte des WHB von anno dunnemal. Das Benzin aus den 50er Jahren war viel träger und brannte langsamer als die heutige moderne Mixtur.

Neben dem ZZP, der ohne Leistungsverlust auf ca. 35° v.OT* gedreht werden kann, kann die Vergaserabstimmung durchweg eine Spur fetter eingestellt werden. Heutiges Benzin hat aufgrund der Mixtur eine höhere Viskosität als vor 50 Jahren, insofern fließt es ein wenig langsamer durch die Düsen.

Für die Praxis bedeutet dies, dass die LLLS (Leerlaufluftschraube) gerne eine viertel bis halbe Umdrehung weiter zugedreht werden kann und die Hauptdüse eine Nummer größer gewählt wird.
Probier's aus. Meine lief bei 35° v.OT. Wenn der ZZP dann im Leerlauf sogar nach OT** liegt ==> scheixx egal.

Ein Beitrag von "Knut", vom 23.9.2011


* Du findest keinen modernen Motor mehr, bei dem der ZZP so früh ist, wie bei unseren Moppeds. Heute laufen alle zwischen 30 und 37° v.OT. Bei 35° kannst Du "F" noch knapp im Schauloch sehen.

** Nachtrag von mir : höchstwahrscheinlich haben sich die beiden Bolzen des drehenden Teils des FKR (wo die Federn dranhängen) in den Anschlag eingearbeitet. Durch diesen Verschleiß vergrößert sich der Regelbereich des FKR. Da sich moderner Sprit offenbar schneller entzündet, darf also der Spät (S) ZZP ruhig auf OT liegen (ab 1-2°nach OT kann es sein, dass der Motor nicht mehr gestartet werden kann !)  Es ist genau zu checken, ob die Gesamtverstellung wegen dem Verschleiß nicht insgesamt zu groß geworden ist. Idealerweise liegt dann "S" wieder auf der originalen Position, nur der Frühpunkt ist nicht ganz so früh wie in den 50ern. IOst "S" nach OT kann es ein , dass der Motor nicht mehr zu starten ist, auch mit Anschieben nicht mehr  ::)

Beim Anblitzen mit dem Stroboskop, liegt dann die "F"-Kugel kaum noch erkennbar, am unteren Rand des Schauloches.

Nachtrag 27.7.2013 :
Dieser Beitrag von Knut ist eine Einzelfallstudie von genau Knut's damaligen R27,also nicht repräsentativ, so dass es als allgemein gültig angesehen werden könnte. Allenfalls kann man den roten Faden, nämlich das heutiger Sprit zündwilliger sein könnte, als Unsicherheit ansehen, wenn es um die Einstellung des optimalen Zündzeitpunktes gehen soll. Ein erfahrenes Popometer ist durch nichts zu ersetzen. Bei zu früher Zündung läuft der Motor nicht mehr seidenweich, sondern rauh, mit mehr Vibrationen. Versuch macht kluch, aber eben auch mit Fingerspitzengefühl  ;D

Nachtrag 2013-08-03 :
Habe das die Zündzeitpunktverstellung mal als Grafik zum Ausdrucken gemalt. Den Streifen kann man sich ausschneiden und mit Tesafilm oä mit der linken OT-Kante auf OT des Schwungrades kleben und zB alle 10°KW (und ggf auch zusätzlich bei +5°) einen Körnerschlag setzen. Kann die Grafik nicht herausnehmen, wird leider nicht maßstabgetreu ausgedruckt ! ...später  :kopfhau:

Grüße vom mek  :blumen:
... 73er-Gang

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