Hinterachsgetriebe kontrollieren

Begonnen von Oli.P, 29 Dezember 2007, 19:42:08

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Oli.P

Hallo Zusammen,
bei der Restaurierung meiner R 25/3 bin ich an das Hinterachsgetriebe angelangt.
Es stellt sich für mich die Frage, ob es Sinn macht es zu öffnen um es zu säubern und auch die Lager (leichtgängiger Lauf) zu kontrollieren, sowie auch das Tragbild von Tellerrad und Ritzelwelle.

Die anderen Alternative ist es zu lassen, wie es ist und nur mal mit Dieselöl durchzuspülen

Zum Zustand des Getriebes sei gesagt, dass es wohl schon mal geöffnet wurde, da neue Schrauben (sehr schlechter Qualität) zu sehen sind.
Das Getriebe läßt sich hakelig drehen, vermutlich wegen verharzten Öles.
Was ist eure Empfehlung zur weiteren Vorgehensweise?
Beste Schraubergrüsse
Olaf aus Solingen
4 Zylinder sind 3 zuviel!

Oli.P


4 Zylinder sind 3 zuviel!

sigi_rs

Hallo Olaf,
wenn sich das Getriebe hakelig dreht, würde ich es auf jeden Fall aufmachen. Zumindest den Deckel abnehmen, denn das kann man ungestraft, ohne neu auszudistanzieren. Dabei mußt Du auf die Paßscheiben achten, falls vorhanden.
Ein verharzter Antrieb würde sich wahrscheinlich gleichmäßig schwergängig anfühlen. Problematisch ist das Ritzel, wenn es falsch ausdistanziert ist. Dann können Zahnspitzen abbrechen und dann dreht es sich hakelig.

Ich hoffe, mit dem Radsatz ist noch alles in Ordnung, denn das Ding ist neu wirklich teuer.

Viel Glück,
Jörg

(Nachbar aus Remscheid)

TH

Hallo Olaf,
vermutlich ist Schmutz durch  einen verschlissenen Simmering der Ritzelwelle eingedrungen und zumindest eines der (teureren) Lager ist beschädigt. Reinigen alleine hilft erfahrungsgemäß eher wenig. Irgendwo hier im Forum findest Du auch eine perfekte Anleitung zum Abstimmen des Tragbildes mittels Edding (anstelle von Tuschierpaste) und Drehbank...
Gruß Torsten
Aus einer Ebay Auktion: "...Beschleunigung nicht messbar, weil beim Gasgeben einfach nur der Reifen raucht..."

† odeon8

#3
Hallo Olaf,

sehe ich genau so wie Sigi. Du wirst wahrscheinlich eine neue
Gehäusedichtung brauchen. Mein Augenmerk ginge vor allem
auf das Tragbild der beiden Zahnräder - die hoch glänzenden
Bereiche sollen mittig in den Zahnflanken liegen. Wenn das
Tragbild ok ist hat man ewig Ruhe - wenn nicht, ist es eine
(teure) Zeitbombe. Reinigen ist sowieso Pflicht und dabei
kann man auch nach Metallbröseln suchen  ;)

Siehe u.a. auch hier

Und eine kleine Bilderserie zum Thema hier

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Oli.P

Hallo Zusammen,
besten Dank für eure Antworten.
Ich werde das Hinterachsgetrieb öffnen, reinigen und auch das Tragbild kontrollieren. Die Links waren sehr hilfreich.
Wenn ich allerdings große Fehler erkenne, werde ich wahrscheinlich den Gang zu einer Werkstatt antreten, da mir nur ein Schraubstock und diverse "normale" Abzieher zur Verfügung stehen.
Ich fange morgen an und bin schonmal gespannt.

Bis dann
Olaf
4 Zylinder sind 3 zuviel!

Rütz

Hi Oli,

auf diesen Bildern vom Heiko (http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=2126.0) kannst du auch sehen, worum es geht:
Wenn du Zahnausbrüche vorfindest wie bei dem linken Tellerrad, ist eine nähere Überprüfung (Tragbild etc..) dringend anzuraten. Wenn nicht (es sei denn das Ding ist noch nie gelaufen), wird die Kegel/Tellerad-Einstellung i.O. sein. Wenn dann auch Lager + WeDi's einen guten Eindruck machen, steckst du den Deckel einfach wieder drauf. :D  Das ist beim Achsantrieb sogar einfacher als beim Getriebe.

Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Heiko

Hi,

die Ausbrüche der Zähne des Tellerrades haben ihre Ursache in einem defekten Kugellager! (Das große Lager auf der Radseite)... in dem Gehäuse geht es grundsätzlich so eng zu, daß ein wenig mehr Spiel durch ein defektes Lager ausreicht um irgendwo zu schleifen.


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Rütz

Nein, du Dickschädel! :box2:
Das Tellerrad könnte das ganze Alugehäuse fressen ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen.
In deinem Fall war der Zusammenhang andersrum:

Das Kegelrad drückt im Vorwärts-Betrieb das Tellerad von sich weg. Ist nun das Lager ausgeschlagen schafft es das auch. Dadurch vergrößert sich das Einstellmaß (Abstand Kegel-Tellerrad) und es entsteht ein enormer Druck auf die äußeren Rückwärtsflanken des Tellerrades, die dann von dem Kegelrad(!) weggebrochen werden.
Das gleiche passiert generell wenn das Einstellmaß zu groß ist (falsche Paßscheiben) oder zu groß geworden ist, weil sich am Gehäuse was gesetzt hat, sich die Verschraubung des Kegelrads gelockert hat oder nicht ausreichend fest angezogen wurde,... etc, etc...

Weil im Betrieb immer eine enorme Kraft wirkt, die das Einstellmaß vergrößern möchte, denke ich, das dieses Maß im Laufe der Lebensjahrzehnte leider unvermeidlich wächst, bis sich diese typischen Schäden einstellen. Die man bei alten Antrieben weit verbreitet findet, auch ohne ausgelaufenes Hauptlager oder Schleifspuren am Gehäuse.


Rütz T. K(lingelnberg) ;D
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Heiko

#8
Könnte sein!  ;D...

Nur so sah das Tragbild nicht aus... vielleicht irgendwann mal!  ::)

Okay, 1:0 für Dich, Doc!  ;)


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Oli.P

Hallo Zusammen,
nachdem Ihr mir schon weitergeholfen habt beim Ausbau des Deckels (mit Wärmezufuhr ging er fast von alleine ab) konnte ich mal eine erste Analyse machen:
1. Es war kein Öl mehr im Hinterachsgetriebe sondern nur ein Fettählicher Rest.
2. Die Lager scheinen alle leichtgängig zu sein und ohne sichtbare Beschädigungen (Ausbrüche)
3. Die Ritzelwelle und das Tellerrad sind ohne ssichtbare Beschädigungen (Pittings, Zahnausbrüche)
4. Es ist unendlich viel Dreck im Gehäuse!!!

Insgesamt bin ich zufrieden :)
Daher werde ich erstmal alles säubern, zusammensetzen und dann das Tragbild kontrollieren.
Bis denne
Olaf aus Solingen
4 Zylinder sind 3 zuviel!

Heiko

Hi,

auch defekte Lager können leichtgängig sein. Baue sie aus, reinige sie und drehe jedes Lager einmal schnell von Hand durch (Am Innenring festhalten und am Außenring drehen). Sie dürfen nicht rasseln, irgendwo klemmen oder übermäßiges Spiel haben!


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

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