Öl drückt es unter dem Ventildeckel raus

Begonnen von Pimar, 23 September 2024, 19:32:39

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berndr253

Zitat von: 4Taktix am 24 September 2024, 13:42:00Lass uns darauf einigen, "Öldruck" und "Kurbelgehäuseüberdruck" zu unterscheiden.
Ich sprach von Zweiterem, wenn Du Dich auf meinen Post beziehst.
Zwischen Auslass- und Einlassventilraum kann nur ein ("Luft"-)Druckunterschied entstehen, wenn deren "Verbindungen" zum
Kurbelgehäuse unterschiedlich viel "Luft" durchlassen. ( Stößelführungen, Stößel, Ölrücklaufnuten )

Ist die Frage, ob überhaupt im Auslassventilraum mehr (Luft-)druck herrscht, oder ob das Fehlerbild nur vermeintlich
danach aussieht, aber eine "falsche Fährte" ist.

Mir fehlt noch eine plausible Erklärung, warum das "Phänomen" nur bei heissem Motor auftritt.
Dann ist das Öl ja dünnflüssiger und sollte besser/schneller aus dem Kopf zurücklaufen.
Das "passt" für mich bis jetzt nicht schlüssig "zusammen".
Das ist korrekt - Öldruck scheidet hier naturgemäß aus.
Man könnte vielleicht mal testen wie schnell das Öl über die Stößelschutzrohre zurück läuft. Einfach mal ne definierte Menge Öl erst in den Bereich EINLASS und dann die gleiche Menge in den Bereich AUSLASS kippen und die Zeit nehmen wie schnell das Öl abläuft. Dabei einmal den Motor auf OT-Arbeitstakt stellen, dann sind beide Ventile geschlossen und die Stößel in der unteren Position, das gleich noch mal im UT, dann wenn beide Stößel auch wieder in gleicher Höhe stehen.

Vielleicht bringt das ja neue Erkenntnisse

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

berndr253

Leben und Leben lassen

Taz

Zitat von: 4Taktix am 24 September 2024, 14:01:32Vllt. hat's nur keiner verstanden.
Du meinst, dass bei "klemmendem" Ventil - repektive nicht 100%ig geschlossenem Ventil - sich der Abgasdruck
zwischen Ventilschaft und Führung seinen Weg in den Auslassventilraum bahnt ?

So ist der Gedanke, ja...klar baut sich der Druck im ganzen Motorinnenraum auf, aber da, wo er entsteht, ist mit der niedrigen Flächenpressung der Ventildeckeldichtung ein natürliches Uberdruckventil...und der Ölnebel geht als Dreingabe mit raus...
Denken ist wie googeln, nur krasser!

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4Taktix

OK, ja. Wäre denkbar. Wobei ich vermute, dass die Maschine dann sehr schlecht anzukicken wäre, und auch
"schlecht" läuft.

Hatten wir schon die Kipphebel ?
R25/3: fest eingepresste Rotgussbuchsen, Ölaustritt über Radialnut stößelseitig auf der Stirnseite
R26ff.: "schwimmende", 2-teilige Stahl-laufbuchsen, Ölaustritt durch kleines Loch auf Kipphebeloberseite.

@Pimar Das lässt sich ja bei abgenommenen Ventildeckeln schnell erkennen.
Das Loch auf dem Kipphebelgrundkörper oben ist deutlich zu sehen. (Zwischen den beiden "Armen")
Haben das beide, oder nur einer, oder keiner von beiden KH ?
Think outside the box !

berndr253

Würde sich der Überdruck bei einem nicht komplett geschlossenen Auslassventil nicht eher in den Auspuff "entladen"?

Bernd
Leben und Leben lassen

Taz

Hallo Bernd.

Da hast Du recht... :kopfhau:

Das ganze ist höchst merkwürdig.   

Mal schauen, was an Rückmeldungen kommt auf die Mess- und Versuchsanregungen...
Denken ist wie googeln, nur krasser!

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strichzwojan

Genau, Ute. Bevor der TE nicht berichtet, was von den ganzen Anregungen vielleicht in frage kam, ist das jetzt Glaskugelkucken...
Am Ende war es dann ein Haarriss im vorderen Ventildeckel.

4Taktix

Zitat von: berndr253 am 24 September 2024, 15:11:59Würde sich der Überdruck bei einem nicht komplett geschlossenen Auslassventil nicht eher in den Auspuff "entladen"?
Ein Großteil ja - allerdings lässt das Ventil ja bei "undicht" die Druckspitze der "Explosion" direkt und sofort
in den Auslasskanal, nicht erst im Auspufftakt, wenn die "Explosion" schon gelaufen und in "Arbeit" umgewandelt
wurde und der Druck schon gemindert ist. Ich halte es für möglich und plausibel, dass in o.g. Szenario die Druck-
spitze dermaßen groß ist, dass die nicht "schnell genug" durch den Auspuff abgeführt werden kann.
Wenn überhaupt Verbrennungsgas/Druck durch die Ventilführung in den Ventilraum gelangen kann, dann nur bei
geöffnetem/undichtem Ventil.
Think outside the box !

M. Bumerang

#37
ZitatDas Loch auf dem Kipphebelgrundkörper oben ist deutlich zu sehen. (Zwischen den beiden "Armen")
Nach meinem Wissensstand haben alle Kipphebel diese Löcher
Bei dem Clip sehen die Innerein alle ziemlich trocken aus.
Manfred
ich habe nur Pech mit den Frauen. Die eine lief weg. Die andere blieb.

Pimar

#38
Hallo zusammen,
Vielen Dank für euer großes Interesse. Ihr geht mr Hoffnung, dass das Problem doch noch gelöst wird.
Die Entlüftung habe ich gecheckt und sie funktioniert. Ich werde jetzt den Ölrücklauf testen und noch meine alten Stösselrohre ausmessen. Außerdem mach ich noch ein Video von meinem Springbrunnen. Vllt. schaffe ich ja 1m Spritzhöhe
;D
Ventildeckel habe ich auch schon untersucht.
Ich habe ein zweiten Motor und der liegt daneben zum Vergleichen.
Der Motor springt sehr leicht an und läuft auch ruhig.

Anulu

Jetzt komm ich nochmal. Läuft der Motor gut im Standgas und zieht sauber hoch wenn du Gas gibst? Oder läuft das Teil eher rumpelig, rau und wie ein Sack Nüsse?
Gruß Manuel



Rock or Bust!

Pimar

Der Motor startet leicht, läuft im Standgss ruhig und zieht gut an. Er raucht nicht und riecht auch nicht komisch. Nach der Zündkerze ist sie ein bisschen fett eingestellt.
Die großen Stösselrohre sind magnetisch. Die kleinen sind aus Edelstahl. Also nichtmagnetisch.

RTwenty7

Zündkerze vergiss man bei Testläufen im Stand
Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

4Taktix

Zitat von: M. Bumerang am 24 September 2024, 16:29:40Nach meinem Wissensstand haben alle Kipphebel diese Löcher
Nein. Dann ist Dein Wissensstand falsch.

Zitat von: Pimar am 24 September 2024, 19:32:45Die großen Stösselrohre sind magnetisch. Die kleinen sind aus Edelstahl. Also nichtmagnetisch.
Was sind bei Dir "große" und "kleine" "Stößelrohre" ?
Die fetten Dinger mit 6-Kant unten im Motorblock sind die "Stößelführungen", um die geht es hier.
Die haben die Ölrücklaufnuten drin und die gibt es als Nachfertigung in VA, mit komplett anderen Nuten,
die so gut wie garnicht funktionieren !
In diesen "Stößelführungen" stecken von oben die "Stoßstangenschutzrohre" bis hoch in den Kopf.
Wenn Deine "Stößelführungen" nicht magnetisch sind - also aus VA - haben wir hier einen potentiellen Kandidaten
für Dein "Problem".
Zu identifizieren z.B. mit der vom Bernd in #30 beschriebenen Methode.
Think outside the box !

Pimar

Hmmm, die Stösselführungen sind magnetisch. Die Schutzrohre sind nichtmagnetisch.

Eppo

Gab's da bei den Stößelführungen nicht mal so eine Charge/Händler wo es nur eine gestoßene Nut bzw. der falsche oder fehlende Ablaufdrall war?

Finde gerade das Thema nicht mehr, aber wenn die Stößelführungen Neuteile aus dem Nachbau sind, besteht da schon Potential.

Das sollte sich aber dann mit dem Ölablauftest bei warmen Motor feststellen lassen.
Sollte ja bei gleichen Stößelführungen bei Ein-und Auslass gleich schnell abfließen.

MfG
Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

Schorsch

Hab da was gefunden zur Stösselführung, geht leider nicht schärfer.
Das beste an sich bringen ist das in sich bringen.

Eppo

Sowas hab ich jetzt beim Nachbau/Neuteil gefunden:

Bildschirmfoto_2024-09-24_22-40-59.jpg

(Sorry, das Bild ist nur ein Screen-Shot)

MfG
Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

4Taktix

Weil ich weiß, dass Anulu um die Zeit schläft, grätsch' ich hier mal 'rein und verlinke sein Filmchen.
Danach sind einige Fragen endgültig geklärt ....
( Danke dafür Hase !  :thumbsup: )

Think outside the box !

Pimar

Das mit dem Ölrücklauf "gefällt" mir. Wenn der Motor kalt ist, läuft das Öl über die Stösselrohre zurück. Wenn er warm ist, fördert die Ölwurfscheibe mehr und das Öl kann nicht mehr über das Rohr zurück. Wie, wo soll das Öl aus dem Ventilbereich zurück laufen? Gibt es da Kanäle?

Heiko

Die ,,Ölwurfscheibe", vermutlich ist das Schleuderblech gemeint, hat nichts mit der Ölförderung zum Kopf zu tun. Das macht alleine die Pumpe.

Das Öl fließt über die Stösselrohre und die Nuten in den Führungen zurück.
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

kahlo

Warum ist eigentlich niemand auf die Idee gekommen, die Nuten in den Nachbau-Stösselführungen so wie im Original zu stossen? Seltsam, seltsam...

RTwenty7

Seine Stößelführungen sind ja magnetisch, sollten also nicht die im Filmchen angesprochenen Edelstahltrümmer sein
Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

RTwenty7

Zitat von: kahlo am 25 September 2024, 09:16:04Warum ist eigentlich niemand auf die Idee gekommen, die Nuten in den Nachbau-Stösselführungen so wie im Original zu stossen? Seltsam, seltsam...

Ist mir auch schleierhaft
Roll On!
Amir

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Eppo

Zitat von: kahlo am 25 September 2024, 09:16:04Warum ist eigentlich niemand auf die Idee gekommen, die Nuten in den Nachbau-Stösselführungen so wie im Original zu stossen? Seltsam, seltsam...

Rotstift-Optimierung?
Die Nachbauteile mit Drall lassen sich wahrscheinlich komplett auf der CNC fertigen.

Hatte ich schon mehrfach, wo die Machbauteile nur Optik aber nicht Funktion hatten.

MfG
Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

strichzwojan

Idealerweise wird das von unten angeförderte Öl ja in der bananenförmigen Verteilstelle in der Kopfdichtungsfläche zu gleichen Teilen Richtung Einlass- und Auslasskipphebel weitergeleitet. Deshalb überprüfen, ob die Innenseite des Einlassventildeckels genauso ölnass ist, wie auf der Auslassseite.
Sonst könnte ein Fremdkörper dafür sorgen, dass alles Öl in den vorderen Ventilkammerraum geleitet wird, was dann nicht mehr richtig ablaufen kann.
Das kann man sehr gut bei abgebautem Kopf durch Reinpusten in die Ständerhülse überprüfen, wenn auf der unteren Seite das Loch zugehalten wird.

4Taktix

Wer einmal die Ständerhülsen eines gelaufenen Kopfes gezogen hat, dem wird klar,
dass dies bei jeder "Kopf-Überholung" unumgänglich ist, um die Ölkanäle dort ordentlich frei zu bekommen.
Nach jahrzehntelangem Betrieb entsteht/sammelt sich dort deutlich Ölkohle und andere Rückstände an und
verengt/verstopft die Kanäle.
Die Auslassseite ist i.d.R. besonders betroffen weil deutlich heißer als die Einlassseite.
Betriebe machen das aber nicht, wenn nicht explizit in Auftrag gegeben.
Und dieser Auftrag unterbleibt häufig, weil man es nicht sehen kann und der Kunde nichts davon weiss,
bzw. "unnötige" Kosten sparen will.
Angehängt mal ein Bild einer fast komplett verkokten Ringnut einer Ständerhülse und deren Sitz.
Das ist noch ein relativ harmloser Fall.
Zum Ausziehen habe ich einfach ein M-10 (oder war es M-12?) Gewinde von oben in die Ständerhülsen geschnitten
und eine entsprechende Schraube durch ein Winkelprofil gedreht.
Kopf anwärmen, dann geht das auf diese Art problemlos. Die Gewinde in den Hülsen schränken die Funktion
in keiner Weise ein.



Think outside the box !

4Taktix

Zitat von: M. Bumerang am 24 September 2024, 16:29:40Nach meinem Wissensstand haben alle Kipphebel diese Löcher

Anhang für Manfred. Weil ich weiß, dass einmal Sehen besser ist, als hundertmal Lesen.  ;)
Think outside the box !

Anulu

#57
Das mit den Stösselführungen war echt so ein Ding!
Scharfkanntig, aussen rau ( vom abdrehen ) und dan die Nuten... hab ich schon fast verdrängt... Danke Saschaschatzi .

Wir hatten das damals diskutiert. Vermutlich war es schlicht billiger.
Ich hab mir gute gebrauchte hier im Forum gekauft.
Ob Mark Hugget bzw RB bessere hat, weiss ich nicht. Mark hat meine Anfrage seiner Zeit nicht beantwortet.

Ständerhülsen müssen (!) unbedingt hei der Überholung raus! Meine sahen furchtbar aus.

Geht aber einfacher:
Ständerhülse makieren welche wo sitzt.
Kopf Spuckheiss erhitzen, Ständerhülsenende mit dem Schraubstock packen, Kopf mit rechts/links Bewegung und leichtem Zug abjukeln.


Gruss Manuel
Gruß Manuel



Rock or Bust!

Borgward

Ständerhülse ziehen geht auch einfacher:
Kopf erwärmen, Ständerhülse von oben mit einer Gripzange packen und von unten mit einem Dorn rausschlagen

Hubi

StänerhülseZiehen.jpg

4Taktix

Woanders werden 'se gesucht, und hier laufen 'se 'rum - die echten Schrauberfreaks !  ;D

auch nicht schlecht Hubi !  :thumbsup:
Think outside the box !

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