Neues Lager 6303

Begonnen von CHAMBONDU, 27 Oktober 2022, 05:51:15

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CHAMBONDU

Guten Tag Zusammen.

Ich würde gerne Ihre Erfahrungen mit dem Getriebelager 6303 hören. Früher hatte dieses Lager 12 Kugeln ( mit einer Kerbe ) und sein Käfig war aus Stahl. Aber es wurde durch ein Lager mit nur 8 Kugeln ersetzt und sein Käfig ist aus Polyamid. Wie lange ist seine Lebensdauer ?

Jean-Claude.P1080489.jpgP1080496 (1).jpgP1080483.jpg   

CHAMBONDU



Kees

Sollte das kein C3 Lager sein?

strichzwojan

#2
Der Unterschied ist, dass man auf dem Kugelkäfig des neuen Lagers keine Schleifspuren entdecken können wird...

Die Kerbe im alten Lager ist produktionstechnisch bedingt gewesen, die sogenannte "Kugeleinfüllnut". Ich hatte letztes Jahr auch so ein Lager ausgebaut, das dicke Radlager einer Halbnabe.
Heutzutage werden die Lager anders mit den Kugeln befüllt.
Die alte Bauform gibt es aber auch immer noch: https://www.ulismotorradladen.de/artikeldetails/Lager-3203-Radlager-R25-R253.aspx

@Kees   Laut Liste von Rabenbauer normales Lager, ohne C3! Bei ihm auch ein SKF mit Nylonkäfig .

Erfahrungen? Ich bin kein Lagerspezialist, aber wenn Rabenbauer das für diesen Einsatzzweck anbietet, dann einfach einbauen. Das Lager ist ja topgeschmiert im Getriebegehäuse, und die Öltemperaturen sind dort ja deutlich niedriger als im Motor. Lebensdauer? Das wird vermutlich kein Thema werden... Wie viele Kilometer hast Du denn noch vor zu fahren?


Gruß Jan

berndr253

Das Lager ist nicht das 6303 sondern das doppelreihige Kugellager 3203. Das ist in "Normalluft" ausgeführt.
Ich habe diesen Lagertyp sowohl mit Stahlkäfig und 12 Kugeln als auch mit Nylonkäfig und 8 Kugeln in den Einzylindergetrieben montiert und bisher noch nie Probleme gehabt.
Beim Lagerkauf würde ich drauf achten, dass das Lager ein "Markenlager" ist und kein "noname"-Produkt.

Kaufen kann man dieses Lager auch bei "woembi.de" mit Füllnut - heisst in der alten Ausführung.

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

RTwenty7

#4
Nabend,

nur eine kurze Frage bitte zur Füllnut. Die ist wie oben zu sehen, Richtung Welle zu montieren, geschlossene Seite ohne Füllnut Richtung Gehäuse? Ich wollte nur sicher gehen, danke. Irgendwas habe ich gelesen von Nutseite zur nicht belasteten Seite, geschlossene Seite dahin, wo höhere Kräfte walten.

Grüße
Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

4Taktix

#5
Ich würde sagen, ist in unseren Geradverzahnten Getrieben egal.
Dort treten ja keine nennenswerten axialen Lasten auf.
Fällt mir grad noch ein: Polyamid-Käfige mögen kein GL5 und GL4 ! Jedenfalls nicht lange .....
Think outside the box !

berndr253

Über den schräg verzahnten Radsatz (Radtripel) wirkt durchaus eine axiale Kraft insbesondere auf die Lager der Nebenwelle. 

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

4Taktix

Da stimmt's natürlich - aber davon war ja hier nicht die Rede.
Think outside the box !

berndr253

#8
Ich hab bisher diese 3203-Lager mit Kunststoffkäfig ohne Probleme montiert. Ich glaube nicht, dass eine GL4-Öl dem Käfig etwas anhaben kann.
Bisher habe ich auch keine Information über die Unverträglichkeit

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

M. Bumerang

ZitatFällt mir grad noch ein: Polyamid-Käfige mögen kein GL5 und GL4 ! Jedenfalls nicht lange ..
...

von wo hast du dies Aussage?

Manfred
ich habe nur Pech mit den Frauen. Die eine lief weg. Die andere blieb.
R25/2 mit 275ccm und /3 Gabel

RTwenty7

Und die Füllnut gehört in welche Richtung? ::)
Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

CowBoy

Die Antriebswelle ist ebenfalls schräg verzahnt.
Alle drei Wellen werden axial belastet- und das in beide Richtungen.

CHAMBONDU

Hallo zusammen

Die SKF-Tabelle zeigt, dass Polyamidkäfige nicht so vibrationsbeständig sind wie Stahl oder Messing, und dass Temperaturerhöhungen und aggressive Schmiermittel die Lebensdauer des Käfigs verkürzen. Außerdem haben die Lager 3203 aus Stahl mit Kerbe 12 Füllkugeln, die aus Polyamid nur 8 Kugeln.

Jean-Claude

RTwenty7

Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

Anulu

Ich meine ich hab das mit Blechkäfig bekommen aus Polen oder so... bin mir nicht ganz sicher. Guck ich wenn ich wieder zu hause bin.

Zur Not erinner mich Montag
Gruß Manuel



Rock or Bust!

RTwenty7

Ich habe ein wenig gestöbert bei Lagerherstellern und finde dort folgenden Hinweis

Schrägkugellager der Reihen 32 und 33 sind selbsthaltend und haben auf einer Seite Füllnuten. Der Druckwinkel α = 35°. Diese Baureihen müssen so montiert werden, dass die Laufbahnen ohne Füllnut die Hauptlastrichtung übernehmen!

Für mich als Komplettlaie wäre die Hauptlast in Richtung Gehäuseinnerem und am Gehäuse außen wirken nicht mehr so viel Kräfte, folglich wäre das Lager oben im Bild falsch herum montiert?

Oder irre ich komplett?
Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

Eppo

An dieser Stelle wäre es vielleicht auch sinnvoll einmal zu Wissen, welche Kräfte da im Getriebe auf das Lager wirken und wo man sich damit an der Belastungsgrenze des Lagerherstellers bewegt.

Danach kann man immer noch entscheiden, ob die Einbaulage entscheidend ist oder nicht 🤷.

MfG
Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

strichzwojan

Manchmal spielen bei Getriebelagern Kleinigkeiten schon eine Rolle. So wurde bei den Paralevergetrieben das vordere Ausgangswellenlager durch ein Speziallager ersetzt, bei dem der Innenradius auf einer Seite entfiel. Dieses Lager musste dann mit der "eckigen" Seite Richtung Motor eingebaut werden. Ob das wegen des Sicherungsrings oder wegen mehr Auflagefläche auf der Welle war weiß ich nicht. Den Sicherungsring bzw. die Nut in der Welle habe ich bis heute nicht nachgerüstet. Wohl aber das Lager.

Am Rande: als ich damals meine lange stillgelegte 75/5 kaufte, war eine Rechnung von einer BMW-Werkstatt dabei, aus der hervorging, dass das Vierganggetriebe neu gelagert worden war. Die Maschine war wohl mit defektem Getriebe abgestellt worden.
150 km nach dem Kauf gab es brutale Geräusche aus dem Getriebe. Ich kontaktierte die BMW-Werkstatt und dort öffnete man das Getriebe. Lagerschaden! Der Werkstattchef gab zu, das eines der Lager ein (ich glaube er sagte) Industrielager sei. Das hätten sie damals wegen der Lieferlage eingebaut... Ich musste nichts zahlen für die Reparatur.

RTwenty7

#18
@Eppo, Verstehe ich jetzt nicht. ???  ::)

Ich denke mal, eine Wahl der Entscheidung gibt es nicht. Füllnut auf die nicht so belastete Seite und umgekehrt.
Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

berndr253

Die Nebenwelle wird durch die Verzahnung IN Richtung des Gehäuses gedrückt wenn der Motor das Krad antreibt - bei der Motorbremse wirkt die Kraft in Richtung Getriebedeckel.

Wenn ich das Zahnrad mit Füllnut montieren müsste würde ich die Füllnut auf die Zahnradseite legen.

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

4Taktix

#20
Zitat von: 4Taktix am 05 September 2024, 17:11:38Ich würde sagen, ist in unseren Geradverzahnten Getrieben egal.
Das nehme ich zurück - ich hatte sämtliche Getrieberäder als Geradverzahnt auf dem Schirm - aber stimmt ja nicht.
Davon ab werden doppelreihige Kugellager (wie hier das 3203) i.d.R. dann verwendet, wenn axiale Lasten auftreten.
Vergleichbar mit dem 3303 für das Ritzel im HAG.
Ich erinnere mich an einen Thread, in dem es auch dafür um die Einbaulage der Füllnut ging, kann mich aber nicht
an das Fazit erinnern. muss ich mal suchen.

Die Info zur Verträglichkeit von PA-Käfigen mit den verschieden legierten GL-Ölen hatte ich damals auf der Suche
nach dem 3303-Lager für's Ritzel bei verschiedenen Herstellern "aufgeschnappt".
Gezielt kurz gesucht konnte ich bei SKF diese Tabelle finden.
"Aggressive lubricants" -> Je höher die EP-Zusätze, desto "aggressiver" für den PA-Käfig, das ist gemeint.
Kann man sich auf der SKF-Seite zu Käfigen herauslesen. Aber es gibt bestimmt noch mehr "Stoff" dazu im www zu finden.
Think outside the box !

Stefan

Zitat von: 4Taktix am 09 September 2024, 11:26:04"Aggressive lubricants" -> Je höher die EP-Zusätze, desto "aggressiver" für den PA-Käfig, das ist gemeint.
Kann man sich auf der SKF-Seite zu Käfigen herauslesen. Aber es gibt bestimmt noch mehr "Stoff" dazu im www zu finden.
Das Diagramm sagt bei 125 °C und aggressiven Zusätzen eine Lebensdauer von 3000 Stunden vorher. Das sind bei einem Schnitt von 50 km/h 150000 km. R2D2-Modus (100 °C und 30 km/h) ergibt 240 Mm. Wer schafft das ohne Getrieberevision?

Zitat von: berndr253 am 09 September 2024, 10:06:51Wenn ich das Zahnrad mit Füllnut montieren müsste würde ich die Füllnut auf die Zahnradseite legen.
Wenn ich eine BMW hätte, würde ich es auch so machen.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

4Taktix

Das ist ja nur die Tabelle von SKF für Käfige aus PA66 - als Beispiel und Antwort auf Manfred's Frage.
Na klar wird es kaum jemanden geben, der mit ein- und demselben Lager(-satz) 150.000 km fährt.
Aber die Kernaussage ist ja: Je höher die EP-Klassifizierung, desto kürzer die Käfig-Lebensdauer.
Oder ganz, ganz kurz: Je GL, desto kaputt  ;D
Und solch ein Käfig läuft ja nicht bis zur prognostizierten Lebensdauergrenze "wie neu" -
er wird ja "auf dem Weg dorthin" allmählich immer "schlechter".
Klar kann man vermutlich nahezu bedenkenlos Lager mit PA-Käfigen verbauen/benutzen.
Wenn ich Bedarf hätte, würde ich trotzdem immer zuerst und bevorzugt nach Lagern mit Stahlkäfigen suchen
und den evtl. Mehrpreis in Kauf nehmen.
Think outside the box !

berndr253

#23
Dabei hat die Qualität der Lager allerdings auch noch eine gewisse "Restbedeutung". Bevor ich ein Lager mit Blechkäfig unbekannter Herkunft montiere nehme ich lieber ein Lager eines Markenherstellers mit Kunststoffkäfig.

Schrägrollenlager mit Blechkäfig hab ich schon mal gefunden - auch für einen akzeptablen Preis - Hersteller ZKL - allerdings nur mit erhöhter Lagerluft C3.
Das mit Normalluft bekommt man bei "woembi"
Die hab ich mal versuchsweise für den Umbau eines Rollenboxergetriebes verwendet in dem ich das zweite Lager (6203 C3) im Deckel der Nebenwelle durch dieses Lager (3202 C3) ersetzt hab.
Dafür den Lagersitz im Deckel tiefer gefräst - Platz ist dafür genug

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

4Taktix

ZitatDabei hat die Qualität der Lager allerdings auch noch eine gewisse "Restbedeutung". Bevor ich ein Lager mit Blechkäfig unbekannter Herkunft montiere nehme ich lieber ein Lager eines Markenherstellers mit Kunststoffkäfig.

Das ist natürlich immer so eine Sache. Wenn allerdings auf FAG-Lagern dann "made in Korea" oder auf SKF-Lagern
"made in Taiwan" draufsteht, weiß ich! zumindest nicht mehr, ob der "gute Name" allein ein verlässliches Kriterium ist.
Auch in Fernost gibt es "Markenhersteller" mit "gutem Ruf", wie z.B. NTN.
Think outside the box !

deepdelver

Ganz ehrlich, wenn ich auf einem Teil
lese ,,Made in Taiwan" oder ,,Made in Korea", gehe ich von den gleichen Qualitätspotentialen wie bei ,,Made in Germany" aus.
Ich habe in beiden Ländern Tier 1 und 2 Supplier der Autoindustrie besucht und die wissen absolut, wie man Qualität produziert.

Gruß
Stefan
 
Es gibt 3 Elemente - Erde, Luft und Feuerwasser!

Anulu

Wenns bezahlt und kontrolliert wird....
Gruß Manuel



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