Ölschleuderblech - Endoskopieren.... FRAGE

Begonnen von strichzwojan, 13 Januar 2024, 07:42:29

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strichzwojan

Hallo,

es geht um die Kontrolle des Ölschleuderblechs. Lässt sich das mit einem Endoskop machen, wenn man einen Vollstrip des Motors vermeiden möchte? Hat da jemand hier schon mal etwas in dieser Richtung gemacht?
Stirndeckel muss natürlich ab.

Danke und Gruß,

Jan

strichzwojan



Heiko

Hi Jan,

wie klein soll denn das Endoskop sein um überhaupt durch die Längslöcher des Lagerschildes zu kommen und dann noch was zu sehen?
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Fastnachter

Also wenn, dann würde ich es von unten (Ölwanne ab) oder oben (Kopf und Zylinder ab) probieren. Wenn der Motor raus ist und der Kettenkastendeckel auch schon ab, dann würde ICH die Welle ziehen. Wenn das Ölschleuderblech potentiell voll ist, dann sind ja auch die Lager potentiell hin und ... Überhaupt.

Glaube ich, dass man da was sieht? Nein. Hab ichs ausprobiert? Auch nein! Ist aber ne spannende Frage, die ja immer mal wieder kommt.

Müsste mir mal einen Rumpfmotor schnappen und mal schauen. Habs nicht mehr so vor Augen. Aber aktuell komme ich nicht dazu.

Gruß
Jan.

(Einer muss jetzt mal gehen und schauen wohin wir kämen, wenn wir gingen)
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

strichzwojan

Na klar, Welle ziehen wäre das Beste, aber auch zeitaufwendig. Nun ist aber gerade (na ja, Winter 2019, 20.000 km seitdem) der Motor teilweise gemacht worden von mir, allerdings ohne Ölschleuderblechkontrolle. Ich habe seit Herbst 2023 den Uli-Kolben drin, aber noch nicht das umgestochene Nockenwellenrad. Da der Motor gut läuft, will ich ihn eigentlich nicht auseinanderzupfen.
Nun könnte ich ja es einfach drauf ankommen lassen. Aber wenn es eine simple Möglichkeit gäbe, einen Einblick zu kriegen, dann wäre ich nicht abgeneigt...

Heiko

Kannste vergessen... meine Meinung. Einfach geht nicht.  ;)
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

RTwenty7

Neulich habe ich mit einem Zweitbesitzer gesprochen über dies und das und wie das so war damals mit den Dingern als Wind und Wetter Alltagsfortbewegungsmittel. Von Ölschleuderblech, geschweige denn dessen regelmäßige Inspektion, hat der noch nie was gehört. Geld war nicht da für Inspektionen beim Freundlichen, Öl hat der benachbarte Landwirt hin und wieder gewechselt, das war's.
Und die Dinger haben überlebt, bis heute mit teils sagenhaften Laufleistungen.

Also ich oute mich mal, ich wechsele auch mehr oder weniger regelmäßig Öl, fertig. Geht sie irgendwann kaputt, wird eben alles neu gemacht, was kaputt gegangen ist. Aber nun den Teufel alle zwei Jahre an die Wand zu malen und das Moped komplett zu zerlegen, weil irgendwelche Foren Horrorszenarien manifestiert werden, nee lass man.

Hat denn jemand hier, bis auf die Profis, die das tagtäglich machen, tatsächlich schon mal einen Totalausfall gehabt, wegen dem Ölschleuderblech?


Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

berndr253

#6
Den Füllstand von Abrieb und Abgeschiedenem im Ölschleuderblech zu erkennen ist nicht möglich. Die Spaltweite liegt hier bei ca 3 mm, die Tiefe ca 12 mm. Zudem ist der Abrieb verfestigt - da sieht man nix ausser SCHWARZ. Die Reinigung erfordert zudem den Einsatz eines kräftigen Messers - die Rückstände sind "knallhart".
Ich würde mir bezüglich eines frisch aufgebauten Motors wegen den Rückständen, auch noch keine Gedanken machen. Wenn ich aber einen gebrauchten Motor mit unbekannter Laufleistung hätte würde ich den einfach mal zerlegen - ist ja auch keine so große Sache - und komplett überholen.
Nen Totalausfall wegen eines defekten Schleuderblechs wird man in der Regel überhaupt nicht merken - das Pleuellager der Kurbelwelle wird halt geschrottet - macht Lärm - der Motor läuft aber weiter. Wird aber mit jedem gefahrenen Kilometer nicht besser.
Der Grund warum ein Pleuellager ausgefallen ist, lässt sich in den seltensten Fällen auf ein gefülltes Ölschleuderblech zurück führen - man KÖNNTE sich, wenn man nicht viel schlauer als die Entwickler des Motors bei BMW wäre einfach an die Empfehlungen von BMW halten - man kanns aber auch lassen

Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht - der Spruch ist auch für den "unkaputtbaren" Einzylindermotor von BMW gültig.

Bernd
Leben und Leben lassen

strichzwojan

Es ist so: ich habe noch nie ein aktuell gefahrenes Ölschleuderblech inspiziert... :o

Als ich 1991 Stoßspiel am Pleuel bemerkte war klar, dass die Welle neu muss. Durch Zufall bekam ich einen Rumpfmotor mit Welle ohne Stoßspiel.
Den brachte ich damals in Freiburg zum Instandsetzer, weil der Kopf auch gemacht werden musste. Da wurde dann die gebrauchte (Laufleistung völlig unbekannt!) Welle in mein Motorgehäuse transplantiert. Auf der Rechnung stand nichts von "Ölschleuderblech gereinigt" oder gar "Ölschleuderblech erneuert".
Es ist jedenfalls eine originale Strichdreiwelle gewesen.

Da ich Nachfertigungen mittlerweile kritisch gegenüber stehe, würde ich im Fall des Falles diese schöne Welle vielleicht lieber instandsetzen (lassen). Ich wechsle oft das Motoröl. Trotzdem würde ich ungerne diese Welle mit einem überlaufenden Ölschleuderblech sehenden Auges gegen die Wand fahren.
Mit Demontieren, weil "Forenkassandras" einen verrückt machen ("Was, 111.000 km und du hast noch nicht die Getriebelager gemacht??") habe ich auch Erfahrungen gemacht. Es war vollkommen unnötig.
Da diese gebraucht gekaufte Kurbelwelle von 1991 mittlerweile über 50.000 zusätzliche Kilometer drauf hat (die Pleuelbuchse musste ich mal ersetzen vor 4 Jahren) wird wohl irgendwann Handlungsbedarf dasein. Wohlgemerkt: irgendwann... :)

Jan

CHAMBONDU

Ich habe gerade den Bericht eines Franzosen gelesen, der seinen Boxermotor /2 kaputt gemacht hat.

( Ölschleuderblech war gefüllt )

Jean-Claude

berndr253

Bei alle Einzylinder-Motoren die ich auf der Werkbank hatte waren die Ölschleuderbleche "voll". Naturgemäß nicht bei den Wellen die überholt angeliefert wurden.
Das größte Problem sehe ich beim Einfahren des Motors. Hier bildet sich eine Menge Abrieb aus dem Zylinder der sich aufgrund der Partikelgröße recht schnell im Schleuderblech festsetzt und damit in recht recht kurzer Zeit schon einen hohen "Füllstand" realisiert.
Günstig wäre es also hier bei einem frischen Motor mit neuem oder gereinigtem Ölschleuderblech entweder nach sehr kurzer Zeit das Motoröl zu wechseln, heisst nach 50 km, nach 100, und 250km. Wenn man hier mit einer Blechölwanne unterwegs ist hilft es auf den Boden ein paar starke Magnete zu setzen, woran der Zylinderabrieb sich zu einem großen Teil bereits absetzt.
Ist klar, dass die Wanne mal runter muss und einer Reinigung bedarf.

Optimal ist es wenn man auf der Saugseite ein ausreichendes Papierfilter setzt, dann kommt der grobe Dreck erst gar nicht durch die Pumpe in den Ölkreislauf - nur die Partikel, die es durch das Filtergewebe schaffen sind dann noch relevant und die setzen sich wegen der Größe und des Dichteunterschieds auch kaum im Schleuderblech ab.

Ich hab einen solchen Filter in meiner 50/2 und in meiner 25/3 und auch in dem auf den Einsatz wartenden Motor für die R27.

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

sigi_rs

Guten Morgen,

bei mir waren auch alle Schleuderbleche voll. Der schlimmste Fall war, dass der Dreck in den hohlen Pleuelbolzen gelaufen ist und die Bohrung für das Öl zum Pleuellager verstopft hatte.

Das war mir eine Lehre!

Ich würde mir immer die Arbeit machen, wenn die Kurbelwelle nicht neu oder unbekannten Zustands ist.

Viele Grüße
Jörg

rolf.soler

#11
Meine erste R27 war in schlechtem Zustand bzw. schlecht überrholt, u.a. falscher Kolben, Getriebe defekt und viel anders, habe des Nötigste gemacht (Motor nicht ganz zerlegt), gefahren ist sie gut, nach ca. 2 Jahren und ca. 10'000 km war Pleullagerspiel vorhanden, das schnell schlimmer wurde. Daraufhin Motor zerlegt, Austauschwells für 250 € eingebaut. Das Oelschleuderblech war komplett voll.
Die zweite R27 war 40 Jahre zerlegt, unbekannter Zustand, davor, nach Tacho mehrere 10'000 km, hab ich zerlegt: Oelschleuderblech war nur sehr wenig drin.
Bei der dritten bin ich noch nicht so weit.
Also wenn eine Maschinen sowieso überholt werden soll, natürlich öffnen, kontrollieren. Lager & Simmerringe wechseln. Eine die gut läuft würd ich lassen mit dem Risiko, dass die KW mal getauscht werden muss

patro

Zitat von: berndr253 am 13 Januar 2024, 11:47:44Bei alle Einzylinder-Motoren die ich auf der Werkbank hatte waren die Ölschleuderbleche "voll". Naturgemäß nicht bei den Wellen die überholt angeliefert wurden.
Das größte Problem sehe ich beim Einfahren des Motors. Hier bildet sich eine Menge Abrieb aus dem Zylinder der sich aufgrund der Partikelgröße recht schnell im Schleuderblech festsetzt und damit in recht recht kurzer Zeit schon einen hohen "Füllstand" realisiert.
Günstig wäre es also hier bei einem frischen Motor mit neuem oder gereinigtem Ölschleuderblech entweder nach sehr kurzer Zeit das Motoröl zu wechseln, heisst nach 50 km, nach 100, und 250km. Wenn man hier mit einer Blechölwanne unterwegs ist hilft es auf den Boden ein paar starke Magnete zu setzen, woran der Zylinderabrieb sich zu einem großen Teil bereits absetzt.
Ist klar, dass die Wanne mal runter muss und einer Reinigung bedarf.

Optimal ist es wenn man auf der Saugseite ein ausreichendes Papierfilter setzt, dann kommt der grobe Dreck erst gar nicht durch die Pumpe in den Ölkreislauf - nur die Partikel, die es durch das Filtergewebe schaffen sind dann noch relevant und die setzen sich wegen der Größe und des Dichteunterschieds auch kaum im Schleuderblech ab.

Ich hab einen solchen Filter in meiner 50/2 und in meiner 25/3 und auch in dem auf den Einsatz wartenden Motor für die R27.

Grusz

Bernd
Wie werden denn die Magnete fixiert? Halten die einfach durch den Magnetismus an der Stahlölwanne oder müssen die noch geklebt werden?

Motorradmechaniker i. A.

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i.A.
R25/2 | R25 | KR51/1

M. Bumerang

Ich habe in die Ölwanne aus Blech Neodym eingebaut. Die halten von alleine. Nur so9llten die einen Temp. bereich von +130 Grad abdecken. Tun sie das nicht verlieren sie ihre Strahlkraft und sind damit wertlos
ich habe nur Pech mit den Frauen. Die eine lief weg. Die andere blieb.

Schorsch

Patro,

wenn Du welche brauchst, melde Dich mal.
Das beste an sich bringen ist das in sich bringen.

Eppo

Magnete in der Ölwanne sind sicher keine schlechte Idee und regelmäßige Ölwechsel.

Ich habe bei mir nur die Ölablassschraube mit Magneten eingebaut.

Bzgl. der Temperaturbelastung und dem Aufwand die Magnete in der Ölwanne zu fixieren,
überlege ich jetzt gerade, ob es nicht auch überlegenswert wäre, statt Magnete einzubauen,
die Ölwanne selbst zu magnetisieren.
Sofern es eine Stahlölwanne ist, sollte es ja mit einem ausreichend starken Magnetfeld zu machen sein.
Vielleicht mal beim örtlichen Stahlhändler den Schrottbagger mit Magnet aufsuchen  ;D
oder man kennt jemanden im Klinikum mit Zugang zum MRT  8) .

Der Restmagnetismus sollte ja reichen um die kleinen Schwebstoffe am Boden der Ölwanne zu halten, da ja bei stehendem Motor auch noch die Schwerkraft etwas nachhilft und bei dünnflüssigem Motoröl die schwereren Schwebstoffe nach unten zieht.

MFG
Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

patro

Zitat von: Schorsch am 24 März 2024, 12:40:35Patro,

wenn Du welche brauchst, melde Dich mal.
Darauf komme ich zurück. Ich würde auf jeden Fall gerne welche einbauen.

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i. A.

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i.A.
R25/2 | R25 | KR51/1

patro

Zitat von: Eppo am 24 März 2024, 14:11:27Magnete in der Ölwanne sind sicher keine schlechte Idee und regelmäßige Ölwechsel.

Ich habe bei mir nur die Ölablassschraube mit Magneten eingebaut.

Bzgl. der Temperaturbelastung und dem Aufwand die Magnete in der Ölwanne zu fixieren,
überlege ich jetzt gerade, ob es nicht auch überlegenswert wäre, statt Magnete einzubauen,
die Ölwanne selbst zu magnetisieren.
Sofern es eine Stahlölwanne ist, sollte es ja mit einem ausreichend starken Magnetfeld zu machen sein.
Vielleicht mal beim örtlichen Stahlhändler den Schrottbagger mit Magnet aufsuchen  ;D
oder man kennt jemanden im Klinikum mit Zugang zum MRT  8) .

Der Restmagnetismus sollte ja reichen um die kleinen Schwebstoffe am Boden der Ölwanne zu halten, da ja bei stehendem Motor auch noch die Schwerkraft etwas nachhilft und bei dünnflüssigem Motoröl die schwereren Schwebstoffe nach unten zieht.

MFG
Eppo
Oder mittels selbstgebauter Spule. Ich befürchte nur dass man schwer auf das Niveau eines Neodym-Magneten kommt.

Praktisch wäre es schon. Bei Ölwechsel kurz noch die Ölwanne durch die Spule schieben.

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i. A.

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i.A.
R25/2 | R25 | KR51/1

patro

Habe gerade mal etwas recherchiert:

Neben der Erschütterung eignet sich auch eine Temperatur-Erhöhung zum Entmagnetisieren von Magneten. Jeder Magnet hat eine physikalische Temperatur-Bereich, in dem er seine Wirkung behält. Diese maximale Einsatztemperatur nennt sich Curietemperatur, benannt nach dem französischen Physiker Pierre Curie. Hier sind Neodym-Magnete deutlich anfälliger: Bei ungefähr 80°C verlieren sie ihren magnetischen Effekt.

Ich glaube mit 80 Grad Celsius kommen wir bei den Öltemperaturen nicht weit ...

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i. A.

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i.A.
R25/2 | R25 | KR51/1

Einzylindär

Es gibt auch welche bis 120 und 150°C, es müssen nicht unbedingt die Kobalt Samarium Magnete bis 300°C sein....

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Eppo

Zitat von: patro am 24 März 2024, 15:01:27Oder mittels selbstgebauter Spule. Ich befürchte nur dass man schwer auf das Niveau eines Neodym-Magneten kommt.

Praktisch wäre es schon. Bei Ölwechsel kurz noch die Ölwanne durch die Spule schieben.

Gruß, Ralf.

Motorradmechaniker i. A.


Na du brauchst aber ein großes gerichtetes Magnetfeld, ein Wechselfeld bringt dir nix und für große gerichtete Magnetfelder braucht es große Strömlinge  ;D .

Die Curie-Temperatur von Eisen müsste irgendwo bei 760°C liegen (so genau weiß ich das jetzt nicht),
da kommst du mit der Motortemp nur schwer hin  ;D .

MfG
Eppo
Geht nicht, gibt's nicht. Einfach kann ja jeder 😁.

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