Radlager R25/2 einbauen

Begonnen von guest1749, 16 August 2020, 18:41:35

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guest1749

Radlager R25/2

Radlager sind auch hier immer wieder ein Thema. Daher mal meine Erfahrungen dazu.

Nachdem ich bei den Radlagern meiner /2 ein leichtes seitliches Spiel festgestellt habe, hab ich natürlich erst einmal überall recherchiert und die abenteuerlichsten Antworten gelesen. Bis hin zu ,,Lagersitze verschlissen, ausdrehen und Übermaßlager...." Glauben kann man vieles, muss man aber nicht. Die vermurkste Lagerverschraubung gab schon mal den ersten Hinweis – ein Fachmann war hier nicht am Werk. Also alles beschaffen was man zum neu lagern braucht, einschließlich Verschraubung.

Alles da – Lager aufmachen.

Wie bekannt hat die /2 zwei verschiedene Lager. Unter anderem ein ,,Ring Schräglager", also ein Kugellager mit zwei Lagerkränzen. Bei der /2 hat das Linke Lager (in Fahrtrichtung) KEINEN Pressitz, das rechte schon. Das hat seinen Sinn, die linke Seite hat keinen verschlissenen Lagersitz. Hätten beide Lager einen Pressitz könnten diese nicht mehr aus den Nabe geholt werden da die innere Druckhülse verhindert das von innen ein Treibdorn auf den Lagerring angesetzt werden kann. Ein Austreiben wäre nicht möglich, daher MUSS ein Lager leicht zu ziehen sein. Es darf in seinem Sitz aber nicht wackeln.

Entscheidend ist die richtige Reihenfolge beim Zusammenbau. Das ,,Ring Schräglager"(zwei Kugelreihen) kommt auf die linke Seite. Dieses wird mit der Verschraubung dann in seinem Sitz fest gezogen. Äußere Druckhülse nicht vergessen! Nun wird von der rechten Seite die innere Druckhülse eingesteckt und das Kugellager sachte in seinen Sitz geklopft. Nur so weit das die innere Druckhülse gerade eben noch verschiebbar ist. Anschließend die Lagerverschraubung eingeschraubt. Bei genauer Betrachtung sieht man daß das Gewinde für die Verschraubung in der Nabe nicht so weit eingeschnitten ist das das Lager damit in seinen Sitz gepresst werden könnte. Die Fixierung das Lagers übernimmt die innere Druckhülse sobald die Achse eingesteckt wird. Das Rechte Lager kann sich so bei thermischer Belastung der Bremse und der damit verbundenen Ausdehnung minimal in ihrem Sitz verschieben. Dieses Lager verhindert lediglich das Kippen das Rades um die Achse. Die seitliche Führung in Längsrichtung der Achse übernimmt das fest in seinen Sitz verschraubte Ring Schräglager. Das seitliche Lagerspiel ist weg. Ohne Ausdrehen und sonstige Abenteuer.


guest1749



cledrera

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

befindlichkeit

Danke für die Beschreibung! Werde ich demnächst machen.

Beim Druckhülsen reningen musste ich feststellen, dass sehr viel fett auf der Aussenseite der inneren Hülse (das Rohr mit 2 Bünde) war. Also zw. Hülse und Nabe. Wie und wo muss da Fett hin, oder ist das nur überbleibsel vom Nachfeten von Lager?
R25/2 1953, R60/2 1961, Husqvarna 118 cc in Berlin

strichzwojan

Die Lager habe ich 1991 gefettet neu eingebaut und dann erst wieder vor drei Jahren (wg. Spiel) angefasst. Nachfetten ist komplett unnötig gewesen, trotz vieler, vieler Kilometer. Kaputt war dann nur das kleine Lager auf der Bremstrommelseite. Die innere Druckhülse zwischen den Lagern lässt sich gut mit einem Schraubenzieher verschieben, sodass man einen Ansatz auf dem Innenlagerring hat, um dort mit einem Dorn auszuklopfen. Beide Lager saßen gleich fest in ihren Sitzen.

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