Abziehvorrichtung Pertinaxbuchsen Gabel R 25

Begonnen von Karl, 01 März 2013, 14:23:34

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Karl

Da ich gestern mal was gesucht hatte in den Tipps und Tricks, fiel mir auf, dass es keine Anleitung zum Wechseln der Pertinaxbuchsen in der Gabel der R 25 vorhanden ist. Zwar in der Instandsetzungsanleitung, dies gefiel mir aber nicht. Denn ich wollte nicht mit dem Hammer auf die Gabel "rumklopfen".

Aber dem kann geholfen werden, da ich erst vor Tagen dieses getan habe. Und zwar mit einer, wie ich finde, eleganteren Methode.
Hier wird eine Low Budget Lösung (weil alle Teile irgendwie vorhanden waren   ;D  ) angeboten, Verfeinerungen kann dann jeder selber vornehmen.
Die Arbeiten wurde ausgeführt als die Maschine auf dem Hauptständer gestanden hatte.

Da ich ja als Faul bezeichnet werde, habe ich die Gabel nur soweit zerlegt wie nötig   ::)
Das Vorderrad ausbauen, die Faltenbeläge nur oben vom Gabelrohr nach unten abziehen und das Öl ablassen, die Gabelverschraubung und Gabelendstücke abbauen, zum Schluss die Federn rausnehmen.


Das sieht dann so aus:







Danach die Sicherungsringe mit einem kleinen Schraubendreher heraus hebeln. (Vorsicht mit den Ringen, die springen schon mal weg)
Hier kommt schon mal der erste "Fehler" zu den Stemlerbildern/Ulisbildern. Bei meiner Maschine hatte ich unten und oben Unterlegringe.
Ob es nun original oder schon mal umbauten sind/waren kann ich leider nicht sagen.
Aber dazu später mehr.

Hier mal die Teile die benötigt werden:
- eine Gewindestange (hier M8) zur Länge später mehr
- eine Unterlegscheibe Standard D= 29,5 mm, nicht kleiner nehmen (die muss nachher von oberen Gabelrohr eingeführt werden)
- eine Hülse Daußen = sollte von 34,5 mm bis 40,17 reichen, Dinnen nicht unter 35,5 mm liegen, sonst bekommt man die Buchsen nachher nicht raus. Länge idealerweise 18 cm (mindestens 10 cm).
- eine Unterlegscheibe im Durchmesser (oder größer) eurer Hülse.
- zwei Muttern (OK ich hatte die Hutmutter noch über) ansonsten drei Muttern
- Maul - oder Ringschlüssel (oder für die Faulen ein Knarrenringschlüssel)





Wenn ihr die Teile alle zusammen habt geht der Rest einfach.
Zur Länge der Gewindestange solltet ihr folgendes beachten. Die muss mindestens so lang sein, dass die Pertinaxbuchsen plus Abstandbuchse, plus Hülse, plus Muttern herausgezogen werden können. Also lieber länger lassen.
Ich habe meine Gewindestange wesentlich länger gelassen, da ich sicherstellen wollte, dass ich die Stange von unten nach oben schieben konnte, um die Stange oben greifen zu können. (War im späteren Verlauf auch besser)
Aber sei es drumm, hier kann jeder selbst kreativ werden.





So, nun kann es losgehen.
Die Gewindestange von oben und von unten die Hülse plus großer U-Scheibe und einer Mutter.
Und dann drehen.




Es wird , wenn alles vernünftig funktioniert hat, ein Plopp zu hören sein.  :juhuu:
Das ist für euch das Zeichen, das ihr gewonnen habt und ihr nur noch schrauben müsst, um die restlichen gelösten Teile rauszuziehen.
(Wenn kein Plopp zu hören sein sollte .............. Pech gehabt oder Taub   ;D  )

So, das wars zum Ausbau.

Und jetzt ganz kurz zum Einbau.

In umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen. Hier darauf achten, zuerst ein Unterlegring, dann eine Pertinaxbuchse, Abstandshülse, zweite Pertinaxbuchse und den von mir schon angesprochenen zweiten Unterlegring.
Begründung:
Ihr solltet einmal die Aufnahme messen, in der die Komponenten "versteckt" sind.
Meine Maschine hat soviel Luft zum Sicherungsring (Gabelrohr unten), dass dort ein zweiter Ring Platz hat und ich einfach ein sicheres Gefühl habe, das die Komponenten nicht von oben nach unten/unten nach oben wandern können. Sprich Materialschonung.

So das wars.


Hier noch mal ein paar Bilder, was ich tatsächlich gefunden habe.





Im linken Gabelrohr originale Pertinaxbuchsen und im rechten Rohr Metallbuchsen. OK hier muss ich sagen, dass ich mir damals ein neues Gabelrohr kaufen musste (1998, über Stemler, Ersatz von der französischen Armee [Scheibenkleister, für knapp 90 DM/ Netto, das waren noch Preise) weil das alte Rohr durch Bruch der Feder (und Fahrerei) schon Löcher erhalten hatte (sehr weich die Federung damals). Ich kann aber definitiv nicht sagen, welches Rohr nun was hatte.
Hat mal jemand eine Erklärung über die Metallbuchsen?
Man kann auch ganz deutlich erkennen, das die Abstandshülse original an den Enden konisch nach außen verformt wurde, während die Enden der Metallbuchse gerade verlaufen. Überheblichkeit der Franzosen?


Gruß Rudi

PS Ich hoffe die Anleitung hilft dem einen oder anderen und war verständlich genug. Die Instandsetzungsanleitung gehört aber bei den Arbeiten in jedem Fall dazu!

(Aus einem Thread von "Oldtimerfahrer")
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Karl


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