Einspeichständer für R27.

Begonnen von Viking1412, 18 März 2010, 20:41:47

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Viking1412

Hallo Kollegen!

Wie versprochen möchte ich Euch heute von meiner letzten Entwicklung berichten.

Ich habe mit der Aufarbeitung der beiden Laufräder begonnen und bin dabei, die Voraussetzungen für das Einspeichen zu schaffen. Dazu habe ich mir einen Satz Edelstahl Speichen gekauft, indem ich keine Bedenken wegen derer Festigkeit habe. Meine R27 soll weder Rennen, noch Gelände fahren, und ich werde die Speichen im Auge behalten.

Zum Einspeichen habe ich mir, aus Alteisen Resten, für die Räder einen Ständer gebaut, der gros genug ist, um ein fertig montiertes Rad aufzunehmen, damit man nicht nur die Geometrie Felge, sondern auch des Reifens kontrollieren kann.

Mein angehängtes Bild: ,,Karl-V_Einspeichständer-1.jpg" zeigt den Aufbau des Ständers, während das Bild: ,,Karl-V_Einspeichständer-2.jpg" den einen der beiden Einspannköpfe für die Radachse zeigt.

Ich benutze die originale Radachse, auf die ich eine Buchse zum Einspannen der Rollenlager mit der Mutter schiebe.

Am Ständer sind beiderseitig oben eine kleine Schraubzwinge angeschweißt, in welcher die Radachse festgehalten wird. Diese Schraubzwingen habe ich aus alten Stellringen hergestellt, indem ich ein Segment, zum Einlegen der Achse, herausgeschnitten habe. Der Auflagepunkt, unter der Spannschraube, ist auf einen Radius von 10 mm ausgedreht, welches der Radachse, auf der einen Seite, sowie der Buchse, auf der anderen Seite, entspricht, wodurch die Achse eindeutig gelagert ist.

Mein Bild: ,,Karl-V_Einspeichständer-3.jpg" zeigt den Aufbau  der Messstäbe, zur Bestimmung von sowohl radialem, wie axialem Schlag (Schlingern und Hüpfen).

Die Messstäbe habe ich aus Holz hergestellt, um die Gefahr für die Beschädigung der Felge zu verringern. Die Messstäbe können horizontal und vertikal verschoben, sowie etwas verdreht werden.
Zur Befestigung der Messstäbe habe ich in dem Ständer Gewindestifte mit Flügelmuttern montiert, mit denen ich über 2 Laschen und 1 Scheibe die Messstäbe leicht fest spanne.

Meine Speichen sitzen so fest, dass ich sie nicht herausschrauben kann. Ich werde sie einfach zerschneiden. Man sieht an den Bildern, dass sowohl die Nabe, wie auch die Felge, sehr stark angegriffen sind, und ich bin gespannt, wie viel Material ich abtragen muss, bevor ich polierfähige Oberflächen erhalte.

Meine Reifen waren so hart, dass sie nur sehr schwer zu demontieren waren.

Vorne saß ein METZELER 3,25 – 18 BLOCK C5 und hinten ein DUNLOP GOLD SEAL K70 3,25 – 18.
Ich weiß nicht, wie alt sie sind.

Das Demontieren ging leider nicht, ohne Spuren am Rande der Felgen zu hinterlassen, die ich jetzt, so gut wie möglich, ausgleichen muss.

Gibt es ein mehr schonendes Werkzeug, als einen einfachen Montagehebel?

Gruß Karl-V.
Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

Viking1412

Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

berndsp

ZitatGibt es ein mehr schonendes Werkzeug, als einen einfachen Montagehebel?

Hallo Karl,

...eine Sæge...
Oder brauchst Du den Reifen noch ;)

schøner Stænder
Gruss
BerndSP
nicht denken, fluchen... :)

If a man speaks his truth in the middle of a vast forrest,
where no woman can hear him: Is he still wrong?

rolf.soler

#2
Der Reifen sollte warm sein...also mindestens in die Stube damit, am besten an einen Radiator gelehnt... vielleicht mit dem Fön noch wärmen. Dann gibts Reifenmontage-Gel (bei Polo z.B. oder beim Reifenhändler), damit kannst Du die Felgenhörner etwas einschmieren...aber wenn der Reifen steinhart ist, kanns schwierig sein. Zersägen ist eine vernünftige Alternative. Nur kannst Du nicht bis zuunterst sägen, da brauchst Du dann noch eine alte Blechschere oder so.
Für mich ein Aha-Erlebnis waren lange (60 cm, auch bei Polo z.B.) Montiereisen. Seit ich die habe, bekomme ich Reifen rauf und runter in 1 Minute, vorher war das immer ein Murks.
Leider ist die Felge ordentlich verbeult...ich weiss nicht, ich würde bei diesen Felgen mit diesen Speichen eher ein neues oder gebrauchtes Rad suchen. Einspeichen ist Geduldsarbeit, da brauchts Du einen halben Tag, und zuerst musst Du sie Felge richten, das geht soviel ich weiss nur mit starkem gleichmässigem Erhitzen (Bäckereiofen oder so)
Aber der Ständer ist cool  :) Meinen hab ich in 2 Stunden zusammengebraten, ist sicher viel wackliger, aber geht einigermassen.

Kompressor_Peter

ZitatNur kannst Du nicht bis zuunterst sägen, da brauchst Du dann noch eine alte Blechschere oder so.

Achtung: eine wirklich alte (Hebel-)Blechschere. Die Stahleinlagen sind so hart, dass man das Messer danach in die Tonne schmeißen kann.
Wir haben uns von dem Problem mittels Flex und einem dünnen Holz zwischen Felge und Reifen getrennt. Im zweiten Verwendungszweck hätte dieser Versuchsaufbau auch als Nebelmaschine dienen können  ;D .

Viele Grüße,
Kevin und Peter

Tino

Zitat von: Kompressor_Peter am 19 März 2010, 08:54:08
Achtung: eine wirklich alte (Hebel-)Blechschere. Die Stahleinlagen sind so hart, dass man das Messer danach in die Tonne schmeißen kann.
Wir haben uns von dem Problem mittels Flex und einem dünnen Holz zwischen Felge und Reifen getrennt. Im zweiten Verwendungszweck hätte dieser Versuchsaufbau auch als Nebelmaschine dienen können  ;D .

Viele Grüße,
Kevin und Peter

Genau so haben wir nur die alten Pellen von den Felgen meiner R2 runter bekommen. Die waren nach über 60Jahren steinhart geworden.
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

cledrera

Für die, welche jeden Kratzer in der Felge hassen, empfehlen sich nicht nur etwas längere, sondern auch mit einer Schutzvorrichtung aus Plastik ausgestattete Montierhebel.
Bei steinalten Reifen nützt das natürlich wenig. Das hilft nur mit der Flex soweit möglich runterschneiden, warmmachen und den Rest mit der Blechschere, wenn es eben nicht anders geht.

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

r26_jo

...oder für ein paar Euro bei einer guten Motorradwerkstatt auf einer Reifenmontier-Maschine ab- und aufziehen lassen. Dann gibt es weder Kratzer noch Beulen.
Gruß Jo

Viking1412

Hallo an alle die mitgemacht haben und vielen Dank für eure guten Beiträge, zu welchen ich folgendes bemerken möchte:

Der Vorschlag längere Montierhebel zu benutzen ist sicher gut, und eine Schutzvorrichtung aus Plastik hilft sicher auch Kratzer zu vermeiden; aber der Druck auf die Felgenkante, durch den Hebel, wird durch alle dem nicht geringer, und wir behalten dadurch die Gefahr der Verformung der Kante.
Wie Rolf sehr richtig schreibt, ist das Richten der Felge eine schwierige Aufgabe, die ein vorhergehendes, gleichmäßiges Erhitzen erfordert. Ich werde mich darum bemühen müssen; denn ich beabsichtige so viele Teile wie möglich von der alten Maschine zu verwenden, anstatt sie durch neue zu ersetzen. Zersägen der Reifen kam daher auch nicht in Frage.
Wenn ich mich recht entsinne, wurde hier im Forum ein Mal darüber gesprochen, welche Temperatur, über wie lange Zeit und welcher Abkühlungsverlauf benötigt wird, um Leichtmetall Teile kalt verformen zu können.
Wo und wie kann ich das finden?
Der Einspeichständer, den Rolf sich gebaut hat, ist sicher bedeutend vernünftiger als meiner, der wohl eher so aussieht, als wenn ich von jetzt ab meinen Unterhalt durch Einspeichen verdienen wollte.

Zu der Frage der Montage und Demontage von Reifen möchte ich noch sagen, dass es für die meisten von Euch wahrscheinlich kein all zu großes Problem ist, für das nur wenige ein Bedürfnis für eine rationellere Lösung empfinden; aber mich reizen unzufriedenstellende Methoden, und ich werde mich deshalb mal der Sache annehmen und überlegen, ob ich etwas besseres vorschlagen kann.

Gruß Karl V.
Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

rolf

Mach das >Karl....deine Vorschläge/Ideen sind immer sehr gut!!

rolf.soler

Ja, wir solten mal eine Liste machen mit unbefriedigenden Lösungen, also Sachen die immer irgendwie gehen, aber eigentlich mühsam und unelegant sind, wo mam sich jedesmal fragt: ginge das nicht irgendwie besser, auch ohne Matra 123xyz. Karl findet dafür sicher eine gute Lösung (wie für Ständerfedern einhängen u.a.)
Z.B. Nockenwelle aus der R 27 ziehen. Kettenschloss einfädeln. Tank abbauen ohne Sauerei u.v.a.m. :)

berndsp

ZitatTank abbauen ohne Sauerei

UlliS verkauft Schlauchkuplungen fuer diesen Zweck  ;)
hier

Gruss
BerndSP
nicht denken, fluchen... :)

If a man speaks his truth in the middle of a vast forrest,
where no woman can hear him: Is he still wrong?

rolf.soler

Haha. Genau so eine hab ich drin  ;D
Die beiden Verbindungsschlauch-Ansätze sind recht nahe zusammen. Da bleiben etwa 2 cm Schlauch bis zum Kupplungsteil, das noch etwa 1 cm in den Schluach hineninragt. Oeffnet man die Kupplung, so rinnt es erstmal, man muss dann die beiden Teile scharf nach unten biegen, damit der Tank überhaupt am Rahmen vorbeigeht (Mit Sitzbank drauf gehts überhaupt nicht ohne die Zierleiste zu beschädigen). Bis man soweit ist, ist schon 1 dl Benzin ausgelaufen.  :)

cledrera

Haha. Haha. Genau so eine hab ich auch drin.   >:(

Hat es genau einmal getan, dann kaputt (daueroffen).

cledrera


Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

sigi_rs

...und meine ließ sich nicht mehr auseinanderziehen oder zusammenstecken -> Kunststoff verquollen, 20 Euro für die Tonne.  :kopfhau:

Also rausgeschmissen und einfach einen längeren Spritschlauch über das Rahmenrohr geführt. 1 Euro und geht hervorragend. Durch das sehr nützliche physikalische Gesetz der kommunizierenden Röhren habe ich auch komischerweise keine Probleme, den Tank leerzubekommen.

Viele Grüße
Jörg

cledrera

.. komisch, bei mir liegt das am fahren und nicht am kommunizierenden röhren.

Elch
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

† Oldtimerfahrer

Und für Leute die gar nicht schweißen können (so wie ich),
hier mal eine Lösung mit Holz, auch die originale Radachse wird verwendet,
würde ich auch zum treffen mitnehmen:









Gruß Rudi
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

Rütz

Zitat von: Viking1412 am 21 März 2010, 00:02:36
Wenn ich mich recht entsinne, wurde hier im Forum ein Mal darüber gesprochen, welche Temperatur, über wie lange Zeit und welcher Abkühlungsverlauf benötigt wird, um Leichtmetall Teile kalt verformen zu können.
Wo und wie kann ich das finden?

Hallo Karl,
zum Felgenrichten hat Knut hier mal etwas geschrieben:
http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=3921.msg41170#msg41170

Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf.soler

Zitat von: Oldtimerfahrer am 21 März 2010, 15:54:16
Und für Leute die gar nicht schweißen können (so wie ich),
hier mal eine Lösung mit Holz, auch die originale Radachse wird verwendet,
würde ich auch zum treffen mitnehmen:




cool ! Es fehlt noch das Fallbeil um den Reifen zu durchtrennen  ;D
Ehrlich, so was wollte ich auch bauen, aber dann hab ich dieses gebrauchte MIG/MAG-Schweissgerät für 200 Euro bekommen, und dann musste ich zum üben was in  Metall machen
Aber als Tip für die Zeiger nochmals: man befestige einen Lötknecht, der hat diese beiden Aermchen mit 2 Kugelgelenken, die kann man sowohl seitlich als auch für die Höhe einstellen.

sigi_rs

Moin Rudi,

ich wusste gar nicht, daß es Felgenausrichtgeräte auch bei Ikea gibt.  :lol:

Aber mal ernst: Man muß sich nur zu helfen wissen. Viele Wege führen zum Ziel.  :applaus:

Viele Grüße
Jörg

Oerlov

Moin Rudi,

welchen Sinn haben eigentlich die Kronkorken auf dem dritten Bild?

;D

Carsten I(nteressiert)

cledrera

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

sigi_rs

Zitat von: Oerlov am 22 März 2010, 10:24:06
Moin Rudi,

welchen Sinn haben eigentlich die Kronkorken auf dem dritten Bild?

;D

Carsten I(nteressiert)

Also das ist doch offensichtlich. Wenn man das Rad sehr schnell dreht und es ist noch nicht exakt eingespeicht, dann gibt es so starke Vibrationen, daß die Kronkorken herunterfallen. Bleiben sie liegen, liegt der Seiten- und Höhenschlag in der Toleranz.  ;D

Viele Grüße
Jörg S(chalk im Nacken)

Kompressor_Peter

ZitatFür die, welche jeden Kratzer in der Felge hassen, empfehlen sich nicht nur etwas längere, sondern auch mit einer Schutzvorrichtung aus Plastik ausgestattete Montierhebel.
Bei steinalten Reifen nützt das natürlich wenig. Das hilft nur mit der Flex soweit möglich runterschneiden, warmmachen und den Rest mit der Blechschere, wenn es eben nicht anders geht.

Clemens,
glaub es ruhig...
Nimm die Flex (125-Scheibe) + dünnes Hölzchen zwischen Reifen und Felge und Du kannst den alten Gummi komplett durchtrennen. Ohne Kratzer an der Felge! Grobmotoriker können evtl. ein anderes Ergebnis erzielen. RFF (Reifen-Felge-Finger)

Viele Grüße,
Kevin und Peter

cledrera

@Kevin & Peter,
danke für den Tip. Hölzchen dazwischen! Da muss man drauf kommen.

Clemens

da waren doch diese Versuchsobjekte im Exil und die schöne neue Flex...
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

rolf.soler

Zitat von: Kompressor_Peter am 22 März 2010, 13:49:00
Nimm die Flex (125-Scheibe) + dünnes Hölzchen zwischen Reifen und Felge und Du kannst den alten Gummi komplett durchtrennen
Ja, und so muss man auch nicht ein schlechtes Gewissen haben wenn man immer noch raucht, von wegen Teerlunge  ;D

† Oldtimerfahrer

Zitat von: Oerlov am 22 März 2010, 10:24:06
welchen Sinn haben eigentlich die Kronkorken auf dem dritten Bild?
Das sind die Gegengewichte für die Felge, die nach links zieht.  :oberlehrer:

Gruß Rudi  ;D
2011 Schottland I 2012 Großglockner-Hochalpenstraße I 2013 Schottland I 2014 Lettland/Litauen I 2017 Südengland

Viking1412

Zitat von: Rütz am 21 März 2010, 18:38:42

zum Felgenrichten hat Knut hier mal etwas geschrieben:
http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=3921.msg41170#msg41170

Rütz

Hallo Rütz,

ich wollte mich noch für deinern Hinweis bedanken. Das war genau das, was ich suchte.

Falls Knut dies lesen sollte, will ich mich auch bei ihm für seine wertvollen Beiträge bedanken.

Gruß Karl
Karl Viking

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie. (Kurt Lewin, 1890 - 1947)

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