Bei welchen Einzylindern bräuchte man eigentlich einen "Bleifrei-Umbau"

[Oerlov]

Moin moin,

Die Frage ist eigentlich rein interessehalber, da viele R2X mit den alten Ventilsitzen gut laufen. Trotzdem ^(TM) scheint die Aussage hier im Forum, dass das Benzin erst in den 60ern verbleit wurde (und somit alle R2X von hausaus "bleifrei" konstruiert sind) wohl nicht korrekt zu sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklung_der_Ottokraftstoffe#.E2.80.A6_durch_Additive_.28Bleitetra.C3.A4thyl.29

Wikipedia ist natürlich nicht immer ganz korrekt, aber bei diesem Thema schreiben vermutlich auch die Ölkonzerne mit - sodass es vielleicht doch stimmt, dass schon in den 50er Jahren normal und super benzin bleihaltig waren.

Wer weiß was?

Gruß

Carsten

[Oerlov]

[R25-2-3-7Hartmut]

Bei allen,wenn man die Motorräder viel fährt,d.h.>5000Km pro Jahr.

[rolf]

Carsten, lese ich ich nicht raus bei Wikipedia...im Gegentum
Aussage war/ist auch nie gewesen allgemein das Benzin erst in den 60gern verbleit wurde....aber ARAL (meines Wissens nur Aral) hat bis in die 60 ausschliesslich  unverbleites Benzin verkauft und damit auch Reklame gemacht....liegt ja auch nahe das BV Aral (wobei BV für Benzol Vereinigung steht) lieber ihr Benzol als Klopfbremse verbraten hat....und hat irgendwer eine Warnung von irgendeinen Hersteller gelesen der ab 1948 vor dem tanken mit Aral gewarnt hat...oder das es unter Araltankern pausenlos zu Ventilabrissen gekommen ist???

Hartmut...kurze Antwort?...Quatsch...entweder.. oder...oder meinst du Ventilsitze regenieren sich wenn man unter 5000km p.a. bleibt?? Was ist für den Sitz der Unterschied bei 10km p.a. oder p. 2a.??
Ansonsten gilt s.o.
Rolf

[Oerlov]

Hallo Rolf,

ich meinte folgenden Abschnitt - in dem zwar auch von dem benzolreichen Aralsprit die Rede ist, der jedoch eher als Nieschen-Produkt dargestellt wird:

"Nach dem Zweiten Weltkrieg: 
Selbst wenn die Deutsche Gasolin noch 1956 mit einem ,,Benzol-Gemisch (ohne Blei)"[23] warb und auch die BV-Aral ihr Bibo-Gemisch als ,,bleifrei" anpries, waren doch die hauptsächlich verkauften Ottokraftstoffe aller Marken im Westen die verbleiten Benzinsorten Normalbenzin und Super."

Vermutlich ist es wie immer bei Wikipedia - einiges dort stimmt halt nicht 100%-ig (oder ich verstehe den Abschnitt falsch). Zudem gibt es ja auch zwei Wirkungen des Tetraethylbleis
1. als Oktanbooster (kann das Benzol auch)
2. die angebliche Schmierwirkung (kann das Benzol nicht - ist aber auch für das Blei umstritten)

Gruß

Carsten

[rolf]

ich lese daraus das Aral und Gasolin nicht zu den umsatzstärksten Benzinanbieter gehörten...jedenfalls nicht das sie auch "Blei" drin hatten.

[cledrera]

Solange die Luft nicht bleihaltig wird , sollte das Thema eigentlich erledigt sein.

Zitat von Carl Hertweck:"Früher war ARAL aber tatsächlich "besser", da war es völlig bleifrei.Heute (Anm.: 1963) ist im ARAL SUPER aber auch Blei drin, wenn auch nur wenig."

Clemens

[Taz]

hi zusammen.

Auwehhh...das ist auch eines dieser Wiedergängerthemen, die von Zeit zu Zeit ohne irgendwelchen neuen Erkenntnisse aus der Gruft auftauchen und eine neue theologische Debatte ("...ich glaub, des war so.." - "... ich glaub, des war anders ..") auslösen

Dabei hatten wirs sogar schon per Abstimmung geklärt, daß bleifrei taucht und gefahren wird...Bärbel schadets jedenfalls nicht, aber mit der bin ich auch unter 5000km/Jahr...wieso eigentlich nicht 4982km (Quersumme 23!!)

Schöne Grüße, Tas H(olt jetzt Nutella und Whisky und guckt sich die weitere Show an )

[rolf]

Alter Spanner!

Im Ernst...das kommt wirklich alle naselang hoch...und ist wirklich schon erschöpfend erklärt worden...letztendlich auch durch uns Bleifreifahrern (ich zumindest seit es bleifrei gibt...1983?)....jedenfalls sind uns die Ventile nicht häufiger abgerauscht als zur Bleizeit oder den Leuten die Harry Potters Bleielexier zukippen...normalerweise würde ich auch da nichts mehr zu sagen aber 1.; Carsten ist kein Neuling der kurz auftaucht eine zigmal gestellte Frage wiederholt sondern ein alter Hase (und damit allemal eine Antwort erwarten darf)....und dann wäre noch die unsinnige (aber schon oft gehörte) Aussage "unter 5000km"....da reagiere ich drauf wie auf die Erfolgsgeschichte der 4Ah Gelbatterie...

Was haltet ihr eigentlich von  Mehrbereichsbaumarktöl in unseren Schleppern?

[Taz]

Hallo Rolf.

Sooo alt bin ja nun auch noch nicht...am STS war ich das Küken

...Was haltet ihr eigentlich von  Mehrbereichsbaumarktöl in unseren Schleppern?...

Nur mit linksdrehenden Additiven, Verhinderungsstoffverschwebern und wenn das Produkt aus Jahreslaufleistung und Fahrergewicht, geteilt durchs Fahreralter nicht höher als pi ist...

Schöne Grüße, Tas

[Rütz]

...wenn auch nur wenig.

Genau das ist der Punkt!
Es war schon immer "etwas" Blei im Benzin, aber erst ab 1965/66 in so nennenswerten Umfang, daß sich Rückstände an Kerzen und Ventilen niederschlugen. Ab dann erst war es wohl das einzige Klopfmittel, während vorher eine Mischung vieler Mittelchen im Einsatz war.

1966 hat BMW deshalb empfohlen die Zylinderköpfe auf "Bleifähigkeit" umzurüsten, um mit den "modernen" Kraftstoffen klarzukommen:


Rütz

[cledrera]

Puah,

ad 1: Da haben wir Oldtimerfahrer (R26 und älter)   ja nochmal richtig gehabt. Die Empfehlung von BMW gilt für R27, R50, R60 und R69S.
ad 2: Was soll diese Empfehlung eigentlich bedeuten? Das man heute nicht auf bleifrei umrüsten, sondern auf bleifrei rückrüsten soll, da orschinal?

Nutella und Whisky ist teuflisch .

Clemens

[† Oldtimerfahrer]

Was haltet ihr eigentlich von  Mehrbereichsbaumarktöl in unseren Schleppern?

Hatten wir das Thema schon EINmal

Gruß Rudi 

[Oerlov]

Sorry - ich wollte Euch ja auch nicht in eine sinnlose Debatte verwickeln und natürlich kenne ich die alten Beiträge (wenigstens zum großen Teil). Auch habe ich einleitend ja geschrieben, dass das auf die Ventile bei den Einzylindern erfahrungsgemäß keinen Einfluss hat.
Allerdings war der Konsens m. E. ja bisher, dass es vor den 60ern NUR bleifreies Benzin gab... und hier hatte ich eben bei Wikipedia nun etwas (für mich) widersprüchliches gelesen. Aber (dank der konstruktiven Antworten von Rolf und Rütz) passt mein Weltbild nun wieder: Vor den 60ern sehr wenig dann viel Tetraethylblei ist für mich verständlich und passt zu den Wiki-Infos.

Das Thema ist somit auch für mich wieder ausdiskutiert - auch ohne Whisky und Nutella (schmeckt das wirklich zusammen ?)

Zum Baumarktöl kann ich aber auch noch etwas sagen: Ist sogar sehr empfehlenswert, wenn man dort die unlegierten Einbereichsöle für Motor-Rasenmäher (und nicht die Mehrbereichsöle) nimmt...

So nun muss ich zurück in die Küche - die Dichtungen sind al dente 

Carsten

[cledrera]

die Dichtungen sind al dente

[klaus wg]

Zum Baumarktöl kann ich aber auch noch etwas sagen: Ist sogar sehr empfehlenswert, wenn man dort die unlegierten Einbereichsöle für Motor-Rasenmäher (und nicht die Mehrbereichsöle) nimmt...

Hmmmm 

Also ich habe bei den SAE 30 - Ölen für Rasenmäher in Baumärkten bisher nur legierte Öle gesehen. Auf welche Marke(n) spielst Du an?

k.

[† Knut]

vergiss es Klaus,

es ist noch nicht überall angekommen, das beim Öl "unlegiert" ungleich "Mehrbereich" ist.

Die Rasenmäheröle im Baumarkt kommen von Liqui Moly und es gibt sie (mindestens) in SAE30 und 10W30. Alle erfüllen mindestens die Spezifikation nach API SF, sind also HOCHLEGIERT mit allem, was die Ölgiftmischerküche hergibt.

Knut

[rolf]

Häh...soll das etwa heissen, ich soll sie nicht nehmen...obwohl ich weniger als 4000km im Jahr fahre??

[Oerlov]

Lieber Knut,

woher kommt Dein Wissen ? selbst nach akribischer Suche habe ich auf der SAE-30 Dose (Hersteller: Oregon) nicht einen einzigen Verweis auf eine erfüllte API-Norm finden können. Es können natürlich trotzdem Additive drin sein, aber jedenfalls steht nix drauf.
Allerdings machen die 2€/l Preisunterschied zum "Oldtimeröl" aus dem Versand den Kohl nicht wirklich fett...

Eine weitere alternative Bezugsquelle ist möglicherweise der örtliche Landmaschinenhandel bzw. -service (z.B. in Norddeutschland Raiffeisen). Denn Laut Aussage eines Mitarbeiters in einer Schmieröl-Raffinerie, in der ich letztens zu tun hatte, stellen die Einbereichsöle für diesen Bereich her. Weiß die Treckerfraktion hier mehr (Fastnachter, sag mal was)?

Gruß

Carsten

P.S.: Beruflich bin ich in der Verfahrensentwicklung für Raffinerien tätig und kann deshalb glücklicherweise auch ein Einbereichsöl vom Mehrbereichsöl unterscheiden - Allerdings lassen uns die Betriebe bei der Additivierung nicht zusehen (Betriebsgeheimnis).

[berndr253]

woher kommt Dein Wissen ? selbst nach akribischer Suche habe ich auf der SAE-30 Dose (Hersteller: Oregon) nicht einen einzigen Verweis auf eine erfüllte API-Norm finden können. Es können natürlich trotzdem Additive drin sein, aber jedenfalls steht nix drauf.
Allerdings machen die 2€/l Preisunterschied zum "Oldtimeröl" aus dem Versand den Kohl nicht wirklich ...

Hallo Carsten,

bezüglich Additivierung der LM-Öle hilft ein Blick auf die Seite des Herstellers: http://www.liqui-moly.de/liquimoly/produktdb.nsf/id/d_motorenoele4taktrasenmaeher_nt0005f43a.html
Gruß

Bernd

[Oerlov]

... stimmt - nur das im hiesigen Baumarkt das Rasenmäheröl nicht von liqui-moly, sondern von "Oregon" kommt... Ich werde mal bei denen nachfragen, denn deren Website gibt nichts her.

Gruß

Carsten

[† Knut]

Moin Carsten,

OREGON ist die Vertriebsmarke von Blount GmbH in Deutschland, die allmöglichen Sachen der Blount Inc. aus den Staaten hier an die Baumärkte bringt. Dort wirst Du niemals eine Auskunft über das Öl bekommen - mit viel Glück ein Sicherheitsdatenblatt.
Ich hatte die Dose auch schon mal in der Hand und habe sie dann wegen dem fehlenden Hinweis auf die API wieder zurück gestellt. Ist mit Sicherheit hochlegiert, denn Blount wird kein extra gekochtes Süppchen für ihre lawnmower anbieten.

Bei der alten Schlepperfraktion (bis ca. 1975) könntest Du Glück haben, ein Öl ohne Dispergentien zu finden. Ich weiss allerdings nicht, was dann auf den Dosen drauf stehen muss, bzw. nicht. Vielleicht findest Du ja noch ein altes Faß irgendwo verstaubt in der Ecke. Öl altert nicht 
Die heutigen modernen Schlepperöle (UTTO und STOU usw.) sind sog. Alleskönner für Motor, Getriebe, Bremse und Hydraulik und haben nachgewiesene gute Schmutzträgereigenschaften. Eigentlich genau dass, was wir nicht haben wollen (Dispergentien). Ansonsten würden die UTTO und STOU wohl gut gehen, wenn man häufig wechselt.

Weiterhin mein Favorit und seit 15000km drin: Kompressoröl (zwischendurch schon mal gewechselt)

Am liebsten würde ich ja für die luftgekühlten ein Öl für Gasmotoren fahren, dass keine Disp. enthält. (Gibt es allerdings nicht - und ausserdem steht da ja nicht Oldtimer drauf, kann ja nicht gut gehen. Genauso wie Motoröl in Getriebe und Differential. Da muss doch Getriebeöl rein.... bestimmt ein Druckfehler.... na ja, unter SAE 90 und HPGL5 mache ich da nichts... nur das Beste. Ach ja und wegen Blei und so.... immer rein damit - nicht zu knapp, wi hebb dat ja, dat kost ja nix und so'n ole Maschine bruck ja nich' so veel) Bis zum "Klammer auf" war alles ernst 

Knut

[rolf]

du meinst bis:" (bis ca. 1975)"?....hatte ich mir allerdings schon so gedacht

[cledrera]

Also doch Olivenöl! 

cledrera

[rolf]

Mit Bleiersatzstoff...falls man doch 5002 km im Jahr fährt
(und ZACK...ist der Kreis geschlossen!!)