Amal 4/012S Luftfilter

Begonnen von pearlchrome, 10 Januar 2019, 19:39:37

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pearlchrome

Guten Abend zusammen,

weiß jemand von euch, wie ich diesen Luftfilter vom Vergasergehäuse runterbring?
Ich trau mich da nicht mit letzter Kraft drehen, weil wenn ich da was abbrech...  :poet: :kopfhau:
Trotz Warmmachen und vorsichtig mit dem Hakenschlüssel an den Nuten drehen hat sich da noch überhaupt nix bewegt.

Grüße,
Konstantin

"Man kann einen Garten nicht düngen, indem man durch den Zaun furzt." - M. Reich-Ranicki

pearlchrome

"Man kann einen Garten nicht düngen, indem man durch den Zaun furzt." - M. Reich-Ranicki

Isemax2

Hallo, der Filter ist ziemlich fest aufgeschraubt, sonst schüttelt die R2 ihn ab. Das Vergasergehäuse ist aus Messingguss u. kann schon einiges an Kraft ab. Am besten zwischen Schiebergehäuse u. Schwimmerkammeranschluss mit Schonbacken einspannen u. dann mit sanfter Gewalt u. passendem! Hakenschlüssel lösen, evtl. anwärmen.

Isemax2
Ein Leben ohne Motorräder ist möglich, aber nicht erstrebenswert.

pearlchrome

Vielen Dank für die Auskunft!  :thumbsup:
Was ich mir gerade dachte: Wenn das so fest draufgeschraubt ist, muss ich es ja nach dem Abschrauben wieder so fest anschrauben. Eigentlich gehts mir ja nur darum, den Luftfilter zu reinigen, wozu ich gerne reingesehen hätte, um zu wissen, wie der aufgebaut ist.
Aber womöglich weiß das auch einfach jemand :)
Ist das einfach so ein Kokosgeflecht aus Stahlwolle, oder sind da irgendwelche organischen Stoffe drin?
"Man kann einen Garten nicht düngen, indem man durch den Zaun furzt." - M. Reich-Ranicki

Isemax2

Wichtig ist beim abschrauben, den Vergaser in der Hochachse einzuspannen, niemals einfach irgendwo am Schiebergehäuse quer zur Schieberlaufrichtung, dann ist das Gehäuse hin, garantiert.
Im Filter ist ein Stahlwollegeflecht, das mit Öl benetzt wird, sprich nach auswaschen des Filters mit Benzin, am besten über Nacht einwirken lassen, danach mit neuem Sprit durchspülen, austropfen lassen, etwas warten, dann in Motoröl tauchen, Öl über Nacht abtropfen lassen. Der Filter selbst ist verbördelt, ein Zerlegen zum Reinigen ist nicht vorgesehen u. zerstörungsfrei nicht möglich. Die "Stahlwolle" ist sehr grob, ähnlich einem Topfkratzer, damit genügend Luft durchströmt, dabei bleiben die meisten Staubpartikel am Geflecht hängen, der Rest geht durch den Brennraum. Schau Dir das Geflecht etwas genauer an, wenn es bröselig oder rostig ist sollte es ersetzt werden, wird sonst angesaugt. Dazu am besten von der Vergaserseite vorgehen u. das kleine Gitter, das das Geflecht im Gehäuse hält vorsichtig auftrennen u. zur Seite biegen. Das Ersatzgeflecht können 1-2 Topfkratzer aus Metall sein, die kommen dem Aufbau sehr nah. Diese "Filter" sind nur als Grobfilter zu sehen, die gleichzeitig als Flammschutzgitter die damals sehr häufigen Vergaserbrände wegen undichter Ventile in Verbindung mit zu viel tupfen verhindern sollten. Falls es doch mal passierte, Sprithahn schließen, Motor mit Vollgas laufen lassen bis die Flamme verlöscht, steht sogar so in der Bedienungsanleitung der damaligen BMW`s.
Wie du schon schreibst muss das ganze hinterher auch wieder fest aufgeschraubt werden, sonst weg, bei einem Originalteil sehr schade.

Isemax2
Ein Leben ohne Motorräder ist möglich, aber nicht erstrebenswert.

rolf

besse ist es ein Benzin-Öl Gemisch (1:10 o.ä)zum reinigen zu verwenden.....das braucht man nur rel. kurz abtropfen lassen und (!) das Ö ist wirklich gleichmäßigst verteilt

Tino

Ich habe das immer handfest aufgeschraubt und noch nie verloren.
Meins war aber auch sehr fest verklebt durch Spritverharzung.
Habe das Schiebergehäuse mit der Deckel- und Bodenseite mit Holzstücken in einen Schraubstock gespannt und dann mit Hakenschlüssel und leichtem Klopfen darauf mit einem Hammer abbekommen.

Oft genug hilft Erwärmen und Abschrecken mit Kriechöl, wenn man das ein paarmal wiederholt.
Nur nicht nach den ersten 2 Versuchen aufgeben.
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

Herculestom

ZitatBenzin-Öl Gemisch (1:10 o.ä)zum reinigen zu verwenden

Rolf, der Tipp war gut. Zwei Fliegen mit einer Klappe, Reinigung und Benetzung mit Oel. Werde ich demnächst mal probieren. Von relativ dickflüssigem Motoröl habe ich schon vor Jahren Abstand genommen. Einsprühen mi Filteroel (K&N und ähnlichen Mittelchen) funktioniert nur eingeschränkt, da das Labyrinth in den meisten Fällen nicht vollständig benetzt wird. Habe zuletzt meist dünnflüssige Oele (WD40 oder ähnliche) benutzt. Generell sind die alten Nassluftfilter nicht besonders gut und bedürfen wirklich regelmäßiger Wartung, wenn sie denn einigermaßen funktionieren sollen.
umuntu ngumuntu ngabantu

strichzwojan

Zitat von: Herculestom am 11 Januar 2019, 19:14:43
Generell sind die alten Nassluftfilter nicht besonders gut und bedürfen wirklich regelmäßiger Wartung, wenn sie denn einigermaßen funktionieren sollen.

Dafür haben die "Knechte" aber einen prima Luftdurchsatz! Ich habe mal einen Gewebe-Öl-Filter in Konusform (Tante Louise) testhalber an meine 25/2 geschraubt und musste mit der Hauptdüse mächtig runter. Da heutzutage der Anteil von nicht-asphaltierten Straßen in Mitteleuropa gegen Null geht, ist das mit dem Staubeintrag in den Motor auch nicht mehr so wild. Bei einer Afrikareise 1980 hatte ich zeitweise einen Mitfahrer, der seine Guzzi mit offenen Dellortos laufen ließ...

Jan

Jan

Timmmäh

Hatte Hertweck nicht geschrieben dass die Drahtfilter den Dreck hervorragend sammeln und dann in klümpchen vom Motor ansaugen zu lassen?

Grüße
Tim
101010

strichzwojan

Zitat von: Timmmäh am 11 Januar 2019, 20:22:33
Hatte Hertweck nicht geschrieben dass die Drahtfilter den Dreck hervorragend sammeln und dann in klümpchen vom Motor ansaugen zu lassen?

Grüße
Tim
Mit dem in den 1950er Jahren vorgeschriebenen Reinigungsintervall von 1500 km konnte und kann man doch prima leben. Was mir gefällt, ist, dass man den Luftfilter immer und immer wieder regenerieren kann. Er bekommt, genau wie die Maschine selbst seine eigene, authentische Patina. Und nachhaltig und umsonst ist es auch noch.

Jan

Timmmäh

Ja das stimmt.
Bei einem Reinigungsintervall von 1500km sollte sich der Dreck ja noch in Grenzen halten.

Grüße
Tim
101010

OldsCool!

Die Klümpchen setzen sich dann aber wahrscheinlich nicht als Schmirgel zwischen Vergaser und Schieber sondern gehen einfach durch...

Gruß Steffen
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

strichzwojan

Jep, die folgendem Weg, den der Unterdruck vorgibt. Zwischen Schieber und Vergaser setzt sich da nix ab.

Jan

pearlchrome

Guten Abend,
ich hab ihn vorhin so mit Schonbacken eingezwickt, wie ihr vorgeschlagen habt. Hat wunderbar funktioniert!
Danke für den Tipp, das wäre sonst womöglich richtig teuer geworden!

Ich meld mich an anderer Stelle mit einer anderen R2 Frage gleich wieder ;)

Grüße,
Konstantin
"Man kann einen Garten nicht düngen, indem man durch den Zaun furzt." - M. Reich-Ranicki

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