Hitzebeständigkeit Zinkspray

Begonnen von Fastnachter, 21 Februar 2008, 22:09:12

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Fastnachter

Hallo liebe Werkstoffkundler  8).

Zur vorgeschichte: Nachdem wir nun im Freundeskreis etwa eine Handvoll Baumarktgrills (es geht um kleine Campinggrills) verschlissen haben habe ich mit einem Freund beschlossen nun endlich mal "was ordentliches" zu bauen. :saufen:

Eigentlich wollten wir V2A nehmen. Aber das ist ja wirklich schweine teuer im Moment. Von daher war meine Idee ihn vielleicht doch aus "normalem" Stahl(blech) zu bauen und entweder feuerverzinken lassen (gut, dann kann man vom Preis auch gleich V2A nehmen) oder halt einfach Zinkspray zu verwenden.

Damit wären wir bei der Frage: Wie hitzebeständig ist das Zeug? Wie rostanfällig würde so n Grill wohl werden? Hat jemand ne bessere Idee?

Der Sommer kommt und ich bin nunmal der absolute Grillfan :dance:

Gruß
Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Fastnachter


"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

isie

Hllo,
so ganz auf die Schnelle:

Stell Dich nicht so an und nimm "edlen Stahl" oder den Grill zu 12,55 E:

wiki sagt Schmelzpunkt "Zink ca 420 °C" das wäre unterhalb der sichtbaren Wärmetönung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6%C3%9Fenordnung_(Temperatur)

Zudem weiss man ja nicht wirklich, wass da aus dem Zinkspray bei den Temps sonst so ausdampft ...

Zudem saGEN DIE Experten, dass ohne ALU-Unterschale jede Menge Unerfreulichen mit drin wäre - ernsthaft !


Vg I


Taz

Hallo Jan.

Ich würde eine feste Lösung bevorzugen und Steine nehmen...

Den Zink brennst Du runter...feuerverzinkt genauso Spray (nachdem das Zeug ja durch irgendwas halten muß, wird es wohl noch eher runterbrennen als galvanisch oder feuerverzinkt)...

Wenns mobil bleiben muß (Camping) entweder in den sauren Apfel beißen und doch V2A oder eben alle Jahre einen neuen billigen kaufen...oder einen "Kambodscha" oder Laos-Ofen kaufen...sieht aus wie ein dickwandiger Topf aus Ton, hält ewig und kann mit geeigneter Kohle auch mal zum Schmieden mißbraucht werden...da brauchts dann nur einen Rost.

Schöne Grüße, Tas F(euerteufel)
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

† Knut

....ich habe einen Grill, bzw. ein Rost aus Titan, zusammengeschweisst aus 1/4" Rohren. Das Ganze auf einen runden billig Edelstahl-Rundgestell vom Baumarkt. Beheizt wird mit selbstgemacher Buchenholzkohle aus dem eigens hergestellten Köhlerofen (auch V2A)

Lecker

Übrigens, wann fängt bei Euch die Grillsaison an??

Knut

Ach ja: Zur Frage von Jan: Zinkspray hält nicht. Alles Mist, was angeboten wird. Nehme einen billigen Baumarktgrill und kaufe Dir jedes Jahr einen neuen Rost. Oder bau Dir einen vernünftigen Rost aus V2A oder....

rolf

#4
irgendwann Ende januar...da hatten wir Pokern...in der Werkstatt und haben dann dabei draussen gegrillt...ab 0,19% (es gibt kein 1/1000) kein Problem mit Frost!
Rolf K(nut ;D)

ch4

Zitat von: Knut am 21 Februar 2008, 22:44:24(...)

Übrigens, wann fängt bei Euch die Grillsaison an??

Knut
(...)

genau am 1. Januar (enden tut Sie am 31. Dezember)  ;D

Christian U(nter Vordach Grill)
Rechtschreibefehler sind Absicht. Wer einen Rechtschreibefehler findet, darf ihn behlalten.

klaus wg

#6
Zitat von: ch4 am 22 Februar 2008, 08:15:14
genau am 1. Januar (enden tut Sie am 31. Dezember)  ;D

Christian U(nter Vordach Grill)

Jou, Klasse  :applaus:, bei uns auch.
Haben dazu kürzlich auf der heimischen Terrasse
a) von innen durch Zuführen von biogerstehaltigem Frostschutzmittel Vorsorge getroffen  :saufen:
b) unsere Moppedlederhosen und Stiefel als äußeren Kälteschutz angezogen

und schon ging Grillen auch bei +3 Grad  :attacke:

P.s.: man kann einen rostenden Grill auch (außen) mit Altöl aus der BMW einpinseln, ist dann mit mehr Bezug zum Mopped und gibt beim Anheizen auch ein altmotorradspezifisches Odeur (jetzt aber schnell wegduck, bevor's einer nachmacht  :spinnt:).

Grüße
k. (Schrauber und Grillsüchtiger)
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

Fastnachter

Hallo zusammen und danke für die Einschätzung. Ja dieser grill soll mobil sein (und da geht leider kein großer Tongrill, da er tatsächlich permanent bewegt wird...). Habe nach vielen Billiggrills anfang letzten Jahres einen Edelstahl Campinggrill im Baumarkt gekauft. 40€ und echt schrott. Durch viel zu wenig (und zu kleine) Löcher unten zieht er kaum Luft und brennt damit sehr schlecht an. Und nach etwa 15 einsätzen sind alle Nieten mit denen das Ding zusammengetackert war geschmolzen und er ist buchstäblich in seine Einzelteile zerfallen. Tja. Und rosten tut er auch :-\\

In diesem Sinne wird wohl noch ein bischen gespart und dann die Deluxeversion aus V2a gebaut  8).

Herzlichen Dank erstmal für eure Einschätzung.

Gruß
Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

† Knut

Zitat von: Fastnachter am 21 Februar 2008, 22:09:12
Hallo liebe Werkstoffkundler  8).

.... oder halt einfach Zinkspray zu verwenden.....

Damit wären wir bei der Frage: Wie hitzebeständig ist das Zeug? Wie rostanfällig würde so'n Grill wohl werden? Hat jemand ne bessere Idee?


Moin Jan,

die Antwort auf die Frage mit dem Zinkspray bekommst Du trotzdem noch von mir:

Im Anhang das Zustandsschaubild von Zn-Al. Zinkspray ist fast pures Zink, also im Diagramm ganz nach links geschaut. Erste Phasenumwandlung bei ca. 260°C, Schmelze bei knapp über 400°C.

Ein anständiges Feuerchen erreicht locker diese Temperatur und alles, was nicht abtropft, klebt an den Steaks..... nicht so lecker.

Schon ganz richtig, ein bisschen zu sparen und möglichst viel aus dem Werkstoff der "Versuchsschmelze 2 Austenit" zu machen. Einige Ideen findet man beim www.grillsportverein.de bzw. bei den Links dort.

Knut


† odeon8

Hi Knut, wenn ich mir Dein Zn-Al Diagramm so anschaue:
Bei ca. 6% Al gibts ein Eutektikum bei unter 400°C - könnte
das nicht "unsere" AL75 Lötdraht-Legierung sein ?

Nachdem das Zeug so schweineteuer ist, aber gut Aluminium lötet:
--> wie kommt man an die Zusammensetzung ran ?
--> AL75-Probe ist vorhanden !

Thomas
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Rütz

Hi Thomas,
genau!

Bei meinen Experimenten (http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=3216.0) bin ich zu dem Schluß gekommen, daß es sich bei diesen Alu-Reibeloten um nahezu exakt die Zinklegierung handelt, aus der auch Bing-Vergaser sind.
Auch Knuts Analyse spricht m.E. dafür:
Zitat von: Knut am 18 Februar 2008, 09:08:37
...das Gehäuse des Vergasers ist aus einer Zinkdruckguss-Legierung GD-ZnAl4 (GD=Druckguss; Zink 96%; Aluminium 4%). Bei dieser Legierung erfolgt eine erste Gefügeumwandlung bei ca. 250°C, ab 360°C fängt die flüssige Phase an!! ...

Alte Mofa-vergaser kann man ja für 'nen Appel und'n Ei bekommen und man kann damit hervorragend Alu löten... ähh..: "giesslieren"! :D

Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

† Knut

Zitat von: odeon8 am 22 Februar 2008, 16:35:43

Nachdem das Zeug so schweineteuer ist, aber gut Aluminium lötet:
--> wie kommt man an die Zusammensetzung ran ?
--> AL75-Probe ist vorhanden !

Thomas


Hi Thomas,

bitte gebe mir ein paar Tage Zeit. Wenn ich nix in der Literatur finde, brauche ich ein paar Millimeter von dem Draht, die dann chemisch aufgelöst werden (meine Chemiker versteckt sich schon immer, wenn er mich sieht...)

Knut

† odeon8

Hi Knut, geht morgen raus . . . einfach mal so.

Thomas
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† Knut

#13
Moin zusammen,

so, Analyse ist fertig. Der Chemiker meines Vertrauens hat folgende Zusammensetzung für das Al fünfundsiebzig ermittelt:

Dichte = 6,7 kg / dm³

Zink = 95,8%       Aluminium = 4,1%      Rest = Rotz und Popel

Also ZnAl4
Hat also mit Aluminium nicht so viel zu tun! Die Legierung ist sehr ähnlich der von den Vergasergehäusen. Thomas und Rütz hatten Recht. Da kann man auch kleine Teile vom Vergaser auflösen und damit "giesslieren".

Solche Drähte werden in der Industrie für das Thermische Spritzen und Flammspritzen verwendet, um einen kathodischen Schutz auf Stahl aufzubringen. Geliefert werden sie nach DIN EN 14919 in Drahtform auf Spulen von 1,6 bis 4,76mm Durchmesser.

Ein Hersteller solcher Drähte ist die Grillo AG in Duisburg (www.grillo.de). Vielleicht kennt ja einer einen, der einen bei Grillo kennt und mal ein paar Meter abgreifen kann?? Oder kennt jemand einen Flammspritzer?


Kleine Geschichte am Rande: dieses Al xx Zeugs wurde auch auf den Classic Days in Bremen vorgeführt. Der kleine Junge aus Bremen (ich) bemerkte die grosse interessierte Menge vor dem Stand während der Vorführung. Ich den Typ gefragt, "welche Legierung ist denn dass?"
Typ: "Sag' ich Dir nicht!".
Ich: "Warum denn nicht??"
Typ: "Nee..."
Ich: "Wenn das bei 380°C schmilzt, ist das hauptsächlich Zink !"
Typ: "Trotzdem sag' ich Dir das nicht!"
Ich: "Na ja, dann krieg ich das halt selber 'raus. Kannste mir ein kleines Stück geben?"
Typ: "Nee, hau jetzt ab und stell' keine blöden Fragen !"
.... der Rest ist nicht jugendfrei...

Na ja, der macht auch einen Riesenschnitt bei der Sache. 49.- €uro pro Meter für das Zeug - bisschen Kopierkosten für die Broschüren und Standgeld.

Der fährt doch nach jeder Messe mit 'nem dicken Geldbeutel und 'ner feuchten Hose nach Hause.

Schönen Tag noch.

Knut

† odeon8

 :applaus:

Jetzt bleibt nur noch diesen Beitrag in diverse Golf-GTI und ander Tuning Foren zu verlinken  ;)
(die AL75-Hauptabnehmer wg. demolierter Ölwannen)

Und mal bei Grillo wg. "Muster" anrufen bzw. Sammelbestellung organisieren.

Und natürlich Karma für Knut !

Thomas
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† Knut


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