Wann is für Öl Sommer oder Winter?

Begonnen von guest1749, 23 März 2020, 11:20:36

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guest1749

Moinsen,

dem Schmierplan der R 25/2 ist zu entnehmen das im Sommer ein Öl SAE 40 verwendet werden soll und im Winter SAE 20. Warum unterschiedliche Viskositäten bei unterschiedlichen Temperaturn verwendet werden ist schon klar.
Die Frage ist - Ab welchen Temperaturen ist denn für das Öl Sommer oder Winter?

Beste Grüße Rudi

guest1749


rolf


Stefan

Ich würde die Grenze bei 10 °C ansetzen, das erspart einem den Ölwechsel während Touren im Früh- und Spätsommer.
The evil is always and everywhere!

rolf

#3
Kann man auch....ist ja nicht in Stein gemeisselt

Taz

Servus Rudi.

Was das Öl angeht...eine wirklich ganz grobe Faustformel für die möglichen Einsatzgebiete:

Wintertaugliches Öl (z.B. 10W): bis -30°C plus die Zahl einsetzbar, in dem Fall also -30+10=-20°C
Sommertauglich (z.B. SAE40): bis Zahl in Grad Celsius Außentemperatur, im Beispiel bis 40°C

Bei Einbereichsölen (SAE20 usw.) ist eigentlich bei -5°C bis 0°C Schluß mit lustig, wer wirklich im Winter fährt sollte explizite Winteröle (s.o.) verwenden.

Oder man nimmt ein entprechendes Mehrbereichsöl - z.B. 20W-50 - da gehts dann entsprechend von -10° bis +50°C...wichtig ist bei unseren alten Kisten, daß die üblicherweise beigemengten Reinigungs- und Schwebeadditive draußen bleiben, deswegen Oldtimeröle...bei modernen Motoren mit Filter sind die Zusätze wichtig für lange Intervalle, bei unseren Kisten eher kontraproduktiv, weil der Dreck eben in der Wanne liegen bleiben soll und nicht ständig rumgepumpt werden darf (was die Lager nicht witzig finden)...

Meine 2ct, Ute

Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

guest1749

Erst mal danke für die Antworten.
Hab mal die Bedienungsanleitungen meiner anderen Motorräder ausgegraben.

Bei der R 27 (zur Zeit in Überarbeitung) ist zu lesen das ein Mehrbereichsöl von 10W30 ganzjährig zu verwenden ist, wobei zu vermuten ist das es bei der Drucklegung der Anleitung noch keine größeren Bereiche gegeben hat. Ein 20W50 dürfte nicht schaden, da bei den luftgekühlten Motoren im Sommerlichen Stadtverkehr leicht mal hohe Motortemperaturen entstehen. Da ist dickeres Öl vorn Vorteil.

Bei der F650 ist erstaunlicher Weise im Schmierplan auch noch Einbereichsöl aufgeführt. BMW gibt folgende Werte an:
SAE 20 - von  -20 bis +10 °C
SAE 30 - von     0 bis +30 °C
SAE 40 - von +20 bis +50 °C
Wobei es fraglich ist ob diese Werte von einem Motor mit Trockensumpf Schmierung per Öldruck Umlauf auf einen Oldie übertragbar sind.

Beste Grüße Rudi




strichzwojan

#6
Zitat von: charly am 23 März 2020, 12:41:11
Erst mal danke für die Antworten.
Hab mal die Bedienungsanleitungen meiner anderen Motorräder ausgegraben.

Bei der R 27 (zur Zeit in Überarbeitung) ist zu lesen das ein Mehrbereichsöl von 10W30 ganzjährig zu verwenden ist, wobei zu vermuten ist das es bei der Drucklegung der Anleitung noch keine größeren Bereiche gegeben hat. Ein 20W50 dürfte nicht schaden, da bei den luftgekühlten Motoren im Sommerlichen Stadtverkehr leicht mal hohe Motortemperaturen entstehen. Da ist dickeres Öl vorn Vorteil.

Bei der F650 ist erstaunlicher Weise im Schmierplan auch noch Einbereichsöl aufgeführt. BMW gibt folgende Werte an:
SAE 20 - von  -20 bis +10 °C
SAE 30 - von     0 bis +30 °C
SAE 40 - von +20 bis +50 °C
Wobei es fraglich ist ob diese Werte von einem Motor mit Trockensumpf Schmierung per Öldruck Umlauf auf einen Oldie übertragbar sind.

Beste Grüße Rudi
Exakt diese Temperaturspannen nennt BMW auch für die alten Gleitlagerboxer (z.B. R 80/R100GS).

Ich habe in der 25/2 IMMER Mehrbereichsöl 20 W 50 benutzt. Früher, als es noch LiquiMoly im Baumarkt gab diese blauen 5L-Kanister, später die 4 Liter-Kanister der Tante Louise Hausmarke. Allerdings wechsele ich alle 1000 km. Die letzte Motorüberholung war vor über 40.000 km mit einer gebrauchten Kurbelwelle. Läuft immer noch. Der Motor war innen blitzblank bei der Revision im letzten Winter. Da hatte die Auslassnocke Pitting, wie auch der Stössel, was ich aber auf schlechte Ölversorgung durch einen zugesetzten Kanal zurückführe. Wer nicht regelmäßig die Ölwanne abnehmen und saubermachen möchte, der ist mit Mehrbereichsöl und regelmäßigen Wechseln bestens bedient.

Gruß, Jan




guest1749

Hallo Jan,
danke für die Antwort,

Momentan ist bei meiner letzte Woche gekauften R25/2 ja noch Öl drin, welches auch sehr frisch aussieht. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen welches Öl verwendet wurde. Der Ölverbrauch bei den Einzylindern ist mit 0,5 bis 1 Liter angegeben, was unweigerlich darauf hinausläuft nachfüllen zu müssen. Bei meiner R27 habe ich einen solchen Verbrauch allerdings nie erlebt. Spätestens wenn bei der R25 nachgefüllt werden muss steht eine Umstellung des Motoröls an. Vermutlich werde ich dann auch auf ein unlegiertes 20W50 wechseln. Die Technisch einfachen Einzylinder dürften so einiges an Öl verdauen.

Vermutlich wurde in den 50er - 60er und 70er Jahren meist eingefüllt was da war, hat meist auch nicht geschadet......

Beste Grüße Rudi

Gero

Ich kann dir Mehrbereicholdtimersöl (20W-40, Entspricht API SC Norm 60er-Jahre) der Firma Rektol empfehlen. Das deckt genau beide geforderten Bereiche im Sommer und Winter ab und enthält keine Detergenzien.

Viele Grüße
Gero

guest1749

Danke für den Hinweis,

hatte bei Stemmler ein 20W50 für Oldies gefunden. Wobei das Klassik Öl von Rektol noch günstiger ist.

Beste Grüße Rudi

strichzwojan

Ehrlichgesagt würde ich bei einer neu gekauften alten Maschine immer alle Öle gleich wechseln.
Auch wenn BMW bis zu 1 Liter Verbrauch auf 1000 km als "normal" erachtet hat,  wäre das zu viel. Das dürfte seinerzeit nur so angegeben worden sein, um nervende Kunden während der Garantie- und Einfahrzeit fernzuhalten...
Mit einem viertel Liter läuft ein mechanisch gesunder Motor allemal. Meine 75/5 braucht auch auf der Autobahn maximal 0,3 Liter.

Die Reinigungszusätze halten Dreck in der Schwebe, bis ein Ölfilter (wir haben ja nur den Ölschleuderring) ihn festhält. Deswegen also Oldtimer-Mehrbereichsöl ohne Detergentien? Wie gesagt habe ich immer das billige mit dem Teufelszeug drin benutzt. Und nie Probleme gehabt. Die Kolbenringe waren nach 40.000 Kilometern völlig blank und unverdreckt frei in ihren Nuten.
Aktuell fahre ich Mannol 15W40 (knapp 12 Euro für 5 Liter). Da kann man schon mal öfter wechseln. Und in der Zeit, die es braucht, die Ölwanne ab- und sorgfältig wieder dranzuschrauben, kann ich achtmal einen Ölwechsel machen.

Gruß, Jan

guest1749

Hi Jan,

grundsätzlich geb ich dir da Recht. Aber an Hand der bei der R25 neu verbauten Dichtungen und Schrauben am Zylinder bin ich mir recht sicher das der Motor erst vor wenigen Kilometern in der Überholung war. Der Arbeit nach war das auch jemand der einigermaßen Ahnung hatte.

Beste Grüße Rudi

berndr253

Ich fhr seit über 40 Jahren in meiner 25/3 Baumarktöl, mineralisch 10-W40, 20-W50, je nachdem was gerade vor Ort ist.
In den anderen Oldtimern nicht - die hab ich noch nicht so lange. Ansonsten kommt hier das in den Motor was im (letzten)  Handbuch angegeben ist. Also in der R27 das 10-W40, usw.
Klar kann man auch spezielles Oldtimeröl fahren - jeder wie er mag.

Bernd
Leben und Leben lassen

4Taktix

Moin Rudi,
mein Senf dazu hier:
https://bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=18926.msg276620#msg276620
in Antwort Nr. 7.
Seit dieser Erfahrung ist unlegiertes Einbereichsöl für mich ein "No-Go".

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

4Taktix

Und nochwas Rudi: Der Titel ist absolut geil !
erinnert mich an einen Witz aus den 80ern, als Helmut Kohl noch Kanzler war:
Treffen sich Helmut Kohl, Ronald Reagan und Gorbatschow und diskutieren, was wohl die größte Erfindung der Menschheit ist.
Reagan: "Well - ick finde die Automobil is the greatest Erfindung of the Menschheit - zu geben jede Mann und Frau die Möglichkeit, zu gehen wohin auch immer he will."
Gorbatschow: "Also - ichch finde dass Rackete ist grosste Erfindund von Menschheit - zu schicken Mensch in Weltraum und andere Planeten und kommen zuruck! "
Kohl: " Thermoskanne !  Das ist das allergrößte !"
Die beiden anderen gucken sich erstaunt an: "Wieso denn Thermoskanne?"
Kohl: "Im Sommer tut meine Frau mir da Vanilleeis rein. Und wenn ich die mittags aufmache, ist das Eis immer noch kalt.
          Und im Winter tut meine Frau mir da heissen Tee rein. Und wenn ich die mittags aufmache, ist der Tee immer noch heiss."
Reagan und Gorbi: "Ja und ?"
Kohl: "Ich frag' mich jedes Mal, woher die Kanne weiss, ob wir Sommer oder Winter haben....... "  ;)
Think outside the box !

Taz

Hallo Bernd.

Ich fahre mit vergleichbarem Erfolg zweigleisig...daheim gibts ein Oldtimermehrbereichsöl (aktuell Castrol 20W-50), wenn ich auf Tour bin und unterwegs nachfüllen oder wechseln muß, kommt rein, was grade an der Tanke oder im Baumarkt verfügbar ist...

Nebenbei: hab die profane Ölablaßschraube gegen das System von Stahlbus getauscht, macht die Pantscherei unterwegs deutlich entspannter (und daheim auch, weil die Wanne unterm Hauptstände eh immer ein Spaß war)...

Zurück zum Spocht, Ute

Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
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Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

guest1749

Das Castrol 20W50 hatte ich auch ins Auge gefasst, zumal es bei Louis zu bekommen ist und deren Laden für mich gut zu erreichen ist. Allerdings ist das auch doppelt so teuer wie das REKTOL SC 20W-40. Ob das Castrol zum doppelten Preis auch doppelt so gut ist wage ich mal zu bezweifeln. Wirklich schlechte Öle dürften heute kaum noch auf dem Markt sein.

Beste Grüße Rudi

strichzwojan

Das ist viel zu teuer für das,  was da geboten wird. Blechkanistertopzuschlag...

Taz

Stimmt, aber ich sitz da grad irgendwie an der Quelle...
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


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Zipfelreise (2019)
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Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

guest1749

leide muss ich mich mit den Quellen die ich hier habe zufrieden geben. Wenn möglich bin ich gern bereit der Einzelhandel vor Ort mit meinen Einkäufen am Leben zu erhalten. Aber das Doppelte zahlen ist mir dann doch zu viel....

kako

Moin,

es lohnt sich doch, zuerst in die "Gesprächsstunde" zu lauschen, bevor man mit den Fragen kommt:  Nach ca. 500km Einfahrzeit (R26, neuer Kolben in ausgebohrtem Zylinder, komplette Kopfüberholung) und den entsprechenden Schreckmomenten auf den ersten 50 km, ist die Karre ordentlich ins Rollen gekommen. Erster Ölwechsel nach 100km (grau und viel Späne am Magneten), zweiter nach nochmals 100 km (Öl praktisch klar), liegt jetzt der nächste an, und meine Frage, welches Öl denn jetzt unbedingt sein muß, hat sich wohl erledigt. Mittlerweile war ich auch 20W50 von Polo umgestiegen, damit fährt die alte R 80 schon über 100 000 km, und auch der Einzylinder scheint das gut zu vertragen. Also bleibe ich dabei. Für die jeweiligen Getriebe bin ich hier auch schlauer geworden, danke euch für die Wissensvermittlung und wünsche euch baldige "koronafreien" Touren,
Karl

strichzwojan

#21
Im aktuellen "Oldtimer Markt" kommt ein Repräsentant von LUKOIL, der großen russischen Ölfirma, zu Wort, und beleuchtet die Vor- und Nachteile von Motorölen. Da das im "ÖsterreichSpezial-Teil" abgedruckt ist, und ich nicht weiß, ob das auch in D zu lesen ist, zitiere ich hier mal SINNGEMÄSS...

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Einbereichsöle haben einen Riesenvorteil: die Alterungsstabilität. Einbereichsöle von früher und heute sind nicht vergleichbar, die heutigen seien um ein Vielfaches reiner und leistungsfähiger.
Sonstige Vorteile: Keine

Mehrbereichsöle haben waschaktive Substanzen, die Schmutz lösen können, und solche, die den Dreck in der Schwebe halten, bis ein Filter sie herausfischt. Außerdem noch bipolare Substanzen, die die Ölanhaftung verbessern.

Es sei eher Wunschdenken, dass bei Einbereichsölen sich der Dreck in der Ölwanne absetze. Oft würde der Schmodder da landen, wo es nun keiner will: in Kolbenringnuten, in Vertiefungen, in Ölkanälen und -taschen. (Da muss ich sofort an die Ölzuführung Richtung unserer Kipphebel denken!).

Kondenswasser wird in modernem Öl feiner verteilt und verdunstet im Betrieb schneller. Eine Additivierung puffert den pH- Wert Richtung alkalisch und verhindert Säurebildung u. Korrosion.

Der Mann ist Sales Director bei lukoil und restauriert nach eigenen Angaben seine Motorräder selber...

Artikelzitatende.
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Ich selbst fahre schon immer Mehrbereichsöl. Speziell nach einer Komplettüberholung halte ich das Zeug für sinnvoll.

Ölige Grüße,

Jan


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