Qualtät Ventile und Ventilfedern

Begonnen von Einzylindär, 24 Oktober 2018, 13:59:09

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Einzylindär

Hallo Allerseits,

ich möchte mir gerne einen R27 Kopf neu aufbauen.
Gibt es Erfahrungen mit der Qualität der 2 Rillenventile und Ventilfedern, die es bei den bekannten Händlern zu kaufen gibt?

Tun es die günstigen Teile (z.B. vom Uli) oder MUSS es original BMW / NOS sein?

Vielen Dank, Gruß
Stefan

Einzylindär


Anulu

Uli, 300ccm, 6tkm ohne Rücksicht. Keine Auffälligkeiten. Weiss aber auch grad nicht welcher Ventiltyp drinn ist.
Gruß Manuel



Rock or Bust!

rolf


Rütz

Bei den Ventilen kann ich nur sagen, Finger weg von solchen mit nichtmagnetischen Schäften.
Die längen sich wie Spannband.
Die guten Auslassventile haben nichtmagnetische Teller, aber(!) magnetische Schäfte.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

mekgyver

vielen Dank für diesen Hinweis, das werde ich mal checken.
... 73er-Gang

cledrera

Moin Anselm,
und wie unterscheidet man beide?
Ich stell mir gerade vor bei Uli anzurufen und ihn zu bitten, darüber Auskunft zu geben.

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Anulu

Und?
Der Kunde hat ne klare Vorstellung und hat doch das Recht dies zu fordern.

Ich glaube auch nicht das Uli damit Stress hat.

Rütz hast du noch mehr Infos? Ich dachte immer die Ventile werden aus einem Stück gedreht?

Gruß Manuel



Rock or Bust!

Einzylindär

Hallo Manuel,

das kann sein. Ein Beispiel wären hier Nimonic-Ventile, das ist ein hochfester (Edel)Stahl, der meines Wissens bei Turbinenschaufeln in Flugzeugtriebwerken verwendet wird und sehr temperaturfest ist.

Oft werden aber auch zwei Werkstoffe genommen, da der Teller unten deutlich mehr Hitze abbekommt. Im Betrieb bei hoher Drezahl / Last ist das Auslaßventil in der Regel rot glühend! Das muss ein Werkstoff erstmal abkönnen....
Oft werden die Sitzbereiche der Auslaßventile auch noch aufgeschweißt (-> stellit gepanzert)

Darüber hinaus müssen Ventilführung und Ventilschaft zueinander passen, aus tribologischer Sicht (-> Verschleiß). Es gibt nitierte Ventile (schwarz), hartverchromte Schäfte, Edelstahl und noch vieles mehr.
Bei den Führungen gibt es auch viele verschiedene Werkstoffe z.B. Messing, Bronze und Sinterführungen....
Dazu kommt dann noch die Schmierung. Eine Ventilschaftdichtung hat einen definierten Durchfluss. Dicht darf die nicht sein. Haben unsere Einzylindern Ventilschaftdichtungen?

Der Ventilteller muss vom Werkstoff her zu den Sitzringen passen....

Dementsprechend werden gerne unterschiedliche Werkstoffe für Teller und Schaft genommen. Das wir reibverschweißt! Stell dir das so vor: Ventilteller in der Drehbank eingespannt und dreht sich, dann wird der Schaft gegen den drehenden Teller gefahren bis das heiß wird, rot glüht und an der Berührungsfläche schmilzt. Dann STOP und teile gegeneinander drücken. Abkühlen fertig.
Danach wird das dann bearbeitet, Sitzbereich, Schaft schleifen usw.

Gibt es bestimmt bei UTUBE ein Filmchen zu.

Gruß
Stefan, der Einzylindär
Zu

Einzylindär

Zitat von: Einzylindär am 25 Oktober 2018, 07:49:07
Hallo Manuel,

das kann sein. Ein Beispiel wären hier Nimonic-Ventile, das ist ein hochfester (Edel)Stahl, der meines Wissens bei Turbinenschaufeln in Flugzeugtriebwerken verwendet wird und sehr temperaturfest ist.

Oft werden aber auch zwei Werkstoffe genommen, da der Teller unten deutlich mehr Hitze abbekommt. Im Betrieb bei hoher Drezahl / Last ist das Auslaßventil in der Regel rot glühend! Das muss ein Werkstoff erstmal abkönnen....
Oft werden die Sitzbereiche der Auslaßventile auch noch aufgeschweißt (-> stellit gepanzert)

Darüber hinaus müssen Ventilführung und Ventilschaft zueinander passen, aus tribologischer Sicht (-> Verschleiß). Es gibt nitierte Ventile (schwarz), hartverchromte Schäfte, Edelstahl und noch vieles mehr.
Bei den Führungen gibt es auch viele verschiedene Werkstoffe z.B. Messing, Bronze und Sinterführungen....
Dazu kommt dann noch die Schmierung. Eine Ventilschaftdichtung hat einen definierten Durchfluss. Dicht darf die nicht sein. Haben unsere Einzylindern Ventilschaftdichtungen?

Der Ventilteller muss vom Werkstoff her zu den Sitzringen passen....

Dementsprechend werden gerne unterschiedliche Werkstoffe für Teller und Schaft genommen. Das wir reibverschweißt! Stell dir das so vor: Ventilteller in der Drehbank eingespannt und dreht sich, dann wird der Schaft gegen den drehenden Teller gefahren bis das heiß wird, rot glüht und an der Berührungsfläche schmilzt. Dann STOP und teile gegeneinander drücken. Abkühlen fertig.
Danach wird das dann bearbeitet, Sitzbereich, Schaft schleifen usw.

Gibt es bestimmt bei UTUBE ein Filmchen zu.

Gruß
Stefan, der Einzylindär

4Taktix

Zitat von: Rütz am 24 Oktober 2018, 21:42:05
Bei den Ventilen kann ich nur sagen, Finger weg von solchen mit nichtmagnetischen Schäften.
Die längen sich wie Spannband.
Die guten Auslassventile haben nichtmagnetische Teller, aber(!) magnetische Schäfte.
Ich habe hier 2 Auslassventile - eines aus einem gebrauchten Motor mit unbekannter Laufleistung, das ist komplett magnetisch (Teller und Schaft),
und eines vor 1 Monat in Ffm neu gekauftes, da sind Teller und Schaft selbst unmagnetisch, lediglich das Schaftende ist magnetisch.
Was nehm ich denn jetzt ?

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

Ulrich6027

#10
Ich habe hier einen Satz aus Ffm ,ca ein Monat alt, Doppelnut
Einlass: komplett magnetisch  - Teller , Schaft und Doppelnut
Auslass: Teller und Schaft unmagnetisch , Doppelnut magnetisch

Ulrich

berndr253

Hab mit den Ventilen aus Frankfurt bisher noch nie Probleme gehabt. Das Einlassventil, das mir vor 40 Jahren mal abgerissen ist war ein Originales - also zig-tausend Kilometer gelaufen und ich hing auf der Autobahn zwei Meter hinter einem schnellen Bus aus Holland.Plötzlich - kein Vortrieb mehr ... hab von dem Innern des Motors leider keine Bilder.
Ich würde das neue Ventil aus Frankfurt nehmen.

Grusz

Bernd


Leben und Leben lassen

Ulrich6027

Ich werde meine Ventile auch erst mal verwenden, die liegen hier und sind bezahlt. ;)

guest474

Ich habe die Ventile der R45 genommen. Schaft ist hartverchromt. Teller weiß ich nicht mehr.
Wurden von der Länge her passend gemacht. Die da waren: Materialausrisse am Ventilteller, Längung des Ventils. Seitdem keine Probleme mehr
Manfred

Rütz

Zitat von: Ulrich6027 am 25 Oktober 2018, 11:33:34
Ich habe hier einen Satz aus Ffm ,ca ein Monat alt, Doppelnut
Außlass: komplett magetisch  - Teller , Schaft und Doppelnut
Einlass: Teller und Schaft unmagnetisch , Doppelnut magnetisch
Ich denke, da hast du Ein- und Auslassventil verwechselt.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf


Ulrich6027

Rütz, Du hast ja recht!
Ich soll wärend der Arbeitszeit nicht, mal eben, im Forum schreiben, wenn der nächste Kunde schon wartet. :verlegen:

Einlass: komplett magnetisch  - Teller , Schaft und Doppelnut
Auslass: Teller und Schaft unmagnetisch , Doppelnut magnetisch

Ulrich

4Taktix

Boah - schon wieder ein Jahr 'rum - wo isses geblieben ?
nochmal zurück zum Thema und zu Rützens Aussage:

Zitat von: Rütz am 24 Oktober 2018, 21:42:05

    Bei den Ventilen kann ich nur sagen, Finger weg von solchen mit nichtmagnetischen Schäften.
    Die längen sich wie Spannband.
    Die guten Auslassventile haben nichtmagnetische Teller, aber(!) magnetische Schäfte.


Ich habe hier 2 Auslassventile - eines aus einem gebrauchten Motor mit unbekannter Laufleistung, das ist komplett magnetisch (Teller und Schaft),
und eines vor 1 Monat in Ffm neu gekauftes, da sind Teller und Schaft selbst unmagnetisch, lediglich das Schaftende ist magnetisch.


Jetzt steh' ich da:
Bernd sagt: Nimm' das neue.
Rütz sagt: keines mit nichtmagnetischem Schaft nehmen.
Das "neue" hat einen nichtmagnetischen Schaft, das "alte" hat einen magnetischen. Aber auch der Teller ist da magnetisch.
Die Werkstatt, die mir neue Spezialführungen und Sitzringe gemacht hat, hat das alte Ventil begutachtet und den Schaft vermessen und das Ventil
"für gut befunden" ( Allerdings ohne Rissprüfung durch Röntgen oder Paste mit UV-Licht ) und eben auch die Führung nach dem Einziehen exakt
auf dieses "alte" Ventil passend ausgerieben.

und jetzt ?
Rütz, wo gibt's denn die "guten" Auslassventile ?

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

Einzylindär

Hallo Sascha,

anderes Material muss nicht grundsätzlich schlecht sein.....
Frage ist halt, hat sich jemand was dabei gedacht oder ist das ein Ergebnis von mach mal billiger....

Ich habe dieses Jahr meiner 27 neue Ventile spendiert, nach dem ich nur mal eben den Zylinderfuss abdichten und neue Stößelgummis einbauen wollte.
Mein Kolben hatte 14/100mm Spiel, der erste Kolbenring 0,2mm Höhenspiel und Stoßspiele 0,8/1.x und 2,x mm. Das Auslaßventil hatte ordentlich Spiel in der Führung. Auslaßstößel beginnendes Pitting. Also obenrum einmal alles neu....
Die Maschine hat relativ glaubhafte knapp 26tkm gelaufen. Da habe ich unten nicht reingeguckt. Buchse im Pleuel sah auch noch gut aus. Klar ein Risiko....
Aber beim Rainer ist die Maschine ja gut gelaufen 2017 bei der Englandtour, warum dann untenrum auch aufmachen?

Ventile habe ich beim Rabenbauer gekauft, weil der geschrieben hat A-Ventil gepanzert. Das stand nicht bei allen. Die Ventile waren beim Rabenbauer auch am teuersten....
Aber der Schaft vom Auslaßventil war 0,015..0,020mm zu klein (6,915..6,920mm). Wenn man das einfach blind zum Instandsetzer gibt und der nicht misst und dann mit seiner festen 7H7 Reibahle (gängiges Maß) durchreibt statt 7K7 (BMW Vorgabe), dann hat man schon sehr viel Führungsspiel.

Deshalb habe ich es selbst gemacht. Führungen habe ich selbst getauscht und aufgerieben, dafür habe ich mir extra eine verstellbare Hunger Ventilführungsreibahle gekauft. Brutal teuer, aber dann weiß ich was ich habe. Ventilsitzfräser hatte ich.

Zylinderkopfdichtung war AFM22 vom Rabenbauer oder Stemler. Ich habe mit 40Nm angezogen. Ich habe mehrmals probiert, die Kopfschrauben ließen sich NIE nachziehen und auch das Ventilspiel war immer unverändert. Insofern scheinen die Ventile vom Rabenbauer ja gut zu sein......

Gruß
Stefan, der Einzylindär


strichzwojan

#19
Ich habe gerade meinen Strichdreikopf nach 50.000 problemlosen Kilometern auseinander.

Einlassventil 34mm: Kennzeichnung: Ein TRWT1177, komplett magnetisch.
Auslassventil 32mm: Kennzeichnung: Aus TRWT1178, auch komplett magnetisch.

Ventile sind aus einer Instandsetzung von 1993.

@Stefan: Die sich (nicht) setzende Kopfdichtung ist das Eine. Auf der anderen Seite wird es mit dem sich verändernden Ventilspiel kritisch, wenn z.B. neue Sitzringe eingeschrumpft wurden oder Ventilsitz und Schleifwinkel (gewollt) minimal differieren, damit sich das alles noch schön verdichtend "einhämmert".

Jan

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