Schrauben durch Stehbolzen ersetzen? Motor/Getriebe Verbindung, 25/3

Begonnen von MathiasR25, 05 November 2019, 21:18:04

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MathiasR25

Nun noch eine weitere Fragen heute in die Runde

Die Gewinde der vier Befestigunschrauben für das Getriebe am Motor sind bei mir in nicht mehr so guten Zustand. Deshalb möchte ich diese nicht mehr weiter unnötig belasten und lieber früher als zu spät durch Stehbolzen ersetzen, welche ich mittelfest einkleben möchte. Dnn dürfte da nichts mehr schiefgehen für die Zukunft und bei gelegentlichen Ein- und Ausbaumanövern.
Nun stellt sich mir die Frage, ob dies vom Platz zum einfädeln möglich ist. Den Batteriehalter habe ich eh schon abgebaut um es einfacher und komfortabler zu gestalten.
Möglicherweise hat das schon der Eine oder Andere gemacht. Geht das oder ist es dann eine unendliche Fummelei das Getriebe reinzukriegen und geht ggf. nur mit diversen Lackschädigungen einher? Bitte gebt mir doch mal einen kurzen Erfahrungsbericht.

Danke und Grüsse

Mathias

MathiasR25


R25-2-3-7Hartmut


Isemax2

Hallo, original sind da Stehbolzen drin, ich verstehe Dich so, das da jetzt Schrauben zur Getriebebefestigung in den Bohrungen der Kupplungsglocke sind. Mit Stehbolzen ist der Geriebeaus- u. einbau überhaupt kein Problem, weil ja so vorgesehen.
Wenn die Alugewinde bereits stark vernudelt sind, wird das mit Schraubensicherung aber nix, die ist nur gegen Lösen wirksam, repariert aber keine Gewinde, bzw. ist auf Zug belastbar.

Helicoils würde ich an der Stelle nicht einsetzen, es ist dort zu wenig Materialstärke um die ca. 8mm Kernbohrung zu setzen, in die dann noch Gewinde und die Drahtspirale müssen.

Wenn die Gewinde noch halbwegs i. O. sind würde ich Stehbolzen mit maximaler Gewindelänge auf der Festseite nehmen bzw. welche anpassen, die bis auf den Bohrungsgrund in der Glocke gehen u. mit UHU- Plus Endfest 300 einkleben u. das Gehäuse auf die max. Temperatur u. Zeit lt. Anleitung erwärmen. Durch die Wärme erhöht sich die Festigkeit gegenüber Raumtemperatur enorm. Ich hab mit dem Zeug schon total zerbröselte Teile aus Zinkdruckguss ( mech. Abblendschalter, Zündverstellhebel usw.) unter Wärmezufuhr zusammengeklebt, hält schon seit Jahren.

Isemax2
Ein Leben ohne Motorräder ist möglich, aber nicht erstrebenswert.

4Taktix

Getriebe 25/3 ausbauen:
1. Schrauben vom Schutzblech-Klappteil lösen, Klappteil hochklappen, festbinden.
2. Achsmutter hinten lösen, Klemmschraube gegenüber lösen, Achse 'raus, Hinterrad 'raus.
3. Kardanschutzglocke lösen, lose auf der Welle hängen lassen. Bremsgestänge hinten aushängen, oder Bremsschlüsselhebel komplett mit Gestänge demontieren.
4. Achsantrieb nach links herumschwenken, dabei Hardyscheibe so drehen, dass erst ein Zapfen herausgezogen wird, weiterdrehen um den zweiten Zapfen zu ziehen.
   ( Lappen zwischen Flansch und Schutzblech, und ggf. vorher untere Schutzblechschraube entfernen, damit Schutzblech etwas ausweichen kann. )
5. Leerlaufkabel abschrauben, Kupplungszug aushängen, ggf. Kupplungsmechanik am Getriebe demontieren, Batterie mit Halter demontieren,
    ggf. Schalthebel demontieren, 4 Befestigungsschrauben am Motor entfernen.
6. Getriebe von den Stehbolzen nach hinten ziehen und nach rechts aus dem Rahmen heben. Auf die Kupplungsdruckstange achten. Ist in 30 Minuten erledigt.

Wenn man das schonmal gemacht hat, kann man den Fusschalthebel und die Kupplungsmechanik dran lassen. Ohne gibt es aber weniger Flucherei und die Gefahr
von Lackschäden ist geringer.
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

MathiasR25

Danke Sascha, Isemax und Hartmut.
Dann weiss ich Bescheid das ein Einbau mit Stehbolzen auf der Motorseite kein Problem ist.
Das dies eigentlich original so war wusste ich nicht.
Und wenn du so gute Erfahrungen mit dem UHU Endfest 300 gemacht hast, werde ich das genau so machen. Denn mein Gewinde ist noch einigermassen und sollte dafür ausreichen.
Der Tipp die Kardanglocke noch zu lösen ist auch hilfreich für den Einbau. Das bringt wahrscheinlich noch einmal ein paar Millimeter.
Und die Stehbolzen werde ich ein wenig anspitzen damit ich sie soweit wie möglich in dem Alugewinde versenken kann.
Herzlichen Dank an Euch das bringt ein Stück mehr Klarheit bei dem aktuellen Puzzle.

Mathias

cledrera

ZitatDas bringt wahrscheinlich noch einmal ein paar Millimeter.
Das bringt Dir die entscheidenden Zentimeter.
ZitatUnd die Stehbolzen werde ich ein wenig anspitzen damit ich sie soweit wie möglich in dem Alugewinde versenken kann.
Das würde ich nicht machen. Ordentlich eingeklebt sollte reichen.

Halt Dich an das, was Isemax2 erläutert hat.

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Isemax2

Nicht anspitzen, nur ganz leicht verrunden wenn ein Bolzen angepasst wird, wenn nix angepasst wird, das Bolzengewinde in Ruhe lassen, sonst fehlen dir mindestens zwei Gewindegänge, die hier noch alles retten können. Bohrungsgrundmaß ermitteln, Stehbolzengewinde auf 0,5 mm weniger anpassen.

Und bitte keine Gewindestange oder Schraube absägen u. eindrehen, das ist kein Stehbolzen, ein Stehbolzen hat zwei, evtl. unterschiedlich lange Gewinde, aber immer einen Mittelteil ohne Gewinde. Ein der Grundbohrung entsprechender S- bolzen wird soweit mit Gefühl u. Stehbolzendreher oder 2 gegeneinander gekonterter Muttern eingedreht, bis das gewindefreie Mittelteil den Weg begrenzt, dabei darf das Gewindeende nicht den Bohrungsgrund erreichen, s. o. Die Kunst liegt darin, den Bolzen spannungsfrei vorzuspannen, sprich Gewindehemmung ohne Auflage des Bolzens am Bohrungsgrund.

In Deinem Fall wenn alles passt noch einkleben.


Isemax2
Ein Leben ohne Motorräder ist möglich, aber nicht erstrebenswert.

cledrera

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

rolf

zum eindrehen nehme man eine Hutmutter und eine darin liegende Stahlkugel....einfach und materialschonender

cledrera

Boah eh,
und jetzt kommen auch noch Tricks, auf die man selbst nie gekommen wäre.
Chapeau!
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Borgward

#10
wäre ich auch nicht drauf gekommen!
Super Tipp! 
geht aber leider nur zum reindrehen, zum ausdrehen werde ich wohl weiter mit 2 gekonterten Muttern arbeiten müssen. Oder hast du dafür auch noch einen ähnlichen Tipp?

Hubi

rolf


Dappsull

wird UHU endfest nicht wieder fluessig, wenn es erhitzt wird?

4Taktix

Flüssig nicht direkt, aber weich. Ab ca. 200°C - so heiss wird es da unten niemals - kann man also verwenden.
Think outside the box !

Stefan

Zitat von: Isemax2 am 07 November 2019, 02:00:27
Und bitte keine Gewindestange oder Schraube absägen u. eindrehen, das ist kein Stehbolzen, ein Stehbolzen hat zwei, evtl. unterschiedlich lange Gewinde, aber immer einen Mittelteil ohne Gewinde.

Ob das Gewinde durchgehend ist oder nicht, ist egal. Der wichtige Unterschied zwischen Gewindestange und Stehbolzen ist der, daß am Stehbolzen (für Clemens: Stiftschraube) das Einschraubgewinde mit einer anderen Toleranz gefertigt wird und etwas dicker ist. Damit wird verhindert, daß beim Lösen der Verbindung der Stehbolzen herausgeschraubt wird. Wem das egal ist oder wer sowieso mit Klebstoff herumkleistert kann auch ein Stück Gewindestange verwenden.

Die Länge des Einschraubgewindes ist passend zum Gegenstückmaterial - hier Alu, also 2x Gewindedurchmesser (früher DIN 835) - zu wählen.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

rolf

Und keine Gewindestange aus dem Baumarkt!! Das ist ST9 oder noch weicher ;D

cledrera

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

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