R26 Kipphebelschmierung

Begonnen von guest900, 19 August 2008, 10:43:37

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guest900

Hallo BMW-Freunde,
ich weiß, daß das Thema schon ausführlich diskutiert wurde, habe aber trotzdem noch ein Problem. Mein Oldie hat nach
Motor-Eigenüberholung erst 100 km ganz gut überstanden, aber jetzt mit einem unangenehm scheppernden Geräusch aus der Gegend Zylinderkopf. Nicht im Leerlauf, sondern beim Beschleunigen und im Schub.
Habe die Kappen abgenommen und alles sieht ziemlich trocken aus. Kein Öl auf Kipphebeln und Ventilen, etwas Öl unten im Ablauf. Die Lagerachsen sind frei. Was mich wundert: die Buchsen drehen sich in den Kipphebeln und auf der angeflachten Achse und sind gut geschmiert. Das achsiale Spiel war 0,2 mm. Ist das in Ordnung, oder sollten die Buchsen eingepreßt sein. Die Buchen haben an einer Seite einen Absatz, der zur Mitte hin eingebaut war. ist das in Ordnung? Kann das Öl auch einfach von einem Lagerbock zum anderen durchlaufen, ohne Druck aufzubauen. Wo soll das Öl wieder austreten, doch nicht durch das kleine Loch auf den Hebeln, das durch die Buchsen verdeckt wird.
Doch meine Hauptfrage: Muß der Raum unter den Kappen nicht in Öl schwimmen? Kann mir jemand helfen?
Gruß Franjo

guest900



† Knut

#1
Der Weg des Öls zum Zylinderkopf - mögliche Fehlerquellen - Abhilfe
Ölpumpe - Dreht sich nicht; Ölsieb dicht; Dichtungen undicht, Flankenspiel zu gross - Abbauen, kontrollieren, reinigen, ggf. Pumpe austauschen
Ölsteigleitung Zylinder (das schwarze Röhrchen rechts) - undicht (unwahrscheinlich); verstopft - reinigen
Zwischen Zyl. und Kopf Bohrung - ZK Dichtung versperrt das Loch - kontrollieren
Zylinderkopfplanfläche zu den Standerhülsen - Bohrung verstopft; Hülsen verdreht, verkokt - Heiss machen und Standerhülsen ausbauen, säubern, richtig einsetzen
Kipphebelböcke zum Kipphebelbolzen zu den Gleithülsen - verkokt, Seitenspiel zu gross, abgeflachte Seite OBEN!! - kontrollieren, säubern (auch die ZK-Bolzen), einstellen

Häufigster Fehler, wenn nichts ankommt, sind verkokte Standerhülsen (irgendwo gibt es hier auch eine Ausbauanleitung). Den Kopf muss Du sowieso ab haben, weil die Gleitlager und die Auflagefläche der Kippies nach 100km Trockenlauf wahrscheinlich im Axxxx sind, checken. Dann das Zylinderröhrchen checken. Hoffentlich haben die Stössel noch genügend Öl von unten bekommen, ohne zu fressen. Kontrollieren, Zylinder ist ja runter  ;)
Alles wieder zusammenbauen und ohne Deckel laufen lassen. Kommt immer noch nichts, ist's die Ölpumpe oder die Dichtungen dgl. Also Pumpe raus, in Biodiesel spülen, neue Dichtungen, einsetzen und Drehkontrolle (kann man sowieso mal machen, geht ja schnell).

Aufwand: ca 3 Stunden (ohne Bier- und Zigarettenpause)

Übrigens: Oben am ZK ist es keine Druckschmierung. Man muss sich also keine Ölquelle vorstellen, die richtig sprudelt. Es ist vielmehr eine Tropf- oder Tröpfchenschmierung. Aber nach einer Minuten laufen lassen erkennt man schon etwas an den Kippies.

Knut

† Knut



Nochmal Hi Franjo (vielleicht sollten die Antworten von mir getauscht werden  ::))

wenn Du die Deckel schon abgenommen hast, lasse den Motor doch jetzt mal laufen. Kommt Öl an, so nach einer Minute? Das Öl tritt normalerweise an der kleinen Bohrung auf den Kippies sowie links und rechts an der Wellenlagerung aus. Wie gesagt, es ist nicht allzuviel.
Der Rest hört sich eigentlich ganz normal an, bis auf das Seitenspiel, dass vielleicht ein bisschen groß erscheint. Ich meine 0,05 mm steht im WHB.

Das mit den Buchsen verstehe ich nicht ganz, vielleicht ist ein Bild hilfreich.

Ja, das Öl läuft vom rechten Kipphebelbock innen an dem abgeflachten Teil der Welle nach links und schmiert so die Gleitbuchsen, die komplett schwimmend zwischen Kipphebel und Bolzen sind. Allerdings habe ich da auch schon andere Kontruktionen gesehen.

So richtig viel schwimmen tut das da nicht, denn das Öl läuft doch recht zügig wieder am tiefsten Punkt über die  Stösselstangen zu den Stösseln.

Lass mal laufen und dann poste noch mal (wird schon!!)

Knut

Ach ja: wenn kein Öl kommt, kannst Du mal mit einer Ölkanne alles "per Hand" ordentlich einölen und danach sofort ein kleines Stück fahren. Sind die Geräusche dann weg oder weniger??

isie

Hallo,
er hat doch den Motor überholt, schreibt er, und vermutlich die Fussdichtung ZK mit Curil u.ä. eingeklebt.
=> Ev. Curil im ZK-Steigrohr-Bohrung verklebt ?

VG I

guest900

Hallo.
vielen Dank für die prompte Reaktion. Da die Hauptuntersuchung schon überfällig ist, werde ich den Vorschlag, alles gut einzuölen, folgen und 2 km bis zum TÜV und zurück riskieren. Dann kommt der Versuch, ohne Kappen zu starten, an die Reihe.
Dann sehen wir weiter und ich werde berichten.
Gruß Franjo

isie

Zitat von: isie am 19 August 2008, 19:58:28
Hallo,
er hat doch den Motor überholt, schreibt er, und vermutlich die Fussdichtung ZK mit Curil u.ä. eingeklebt.
=> Ev. Curil im ZK-Steigrohr-Bohrung verklebt ?

VG I

@Franjo: Hats Du nun oder nicht ? (Curil)

rolf.soler

Und nach diesen 100 km, hast Du da das Ventilspiel überprüft und ev. nachgestellt ? 0,1-0,15 mm E / 0,15-0,2 mm A?
Scheppern tönt eigentlich nicht unbedingt nach Oelmangel, eher nach Ventilen (oder Kipphebeln, stimmt - aber eher wenn sie zu viel Spiel haben) - wenn wir das Gleiche verstehen unter Scheppern

† Knut

Zitat von: Franjo am 19 August 2008, 20:20:05
Hallo.
vielen Dank für die prompte Reaktion. Da die Hauptuntersuchung schon überfällig ist, werde ich den Vorschlag, alles gut einzuölen, folgen und 2 km bis zum TÜV und zurück riskieren. Dann kommt der Versuch, ohne Kappen zu starten, an die Reihe.
Dann sehen wir weiter und ich werde berichten.
Gruß Franjo

Hi Franjo,

bevor Du den Kopf einölst, kannst Du doch schauen, ob's Öl duch die Pumpe kommt..... und vorher kurz nach dem VSpiel gucken (kalter Motor!). Und da Du vorher den Motor revidiert hast, kannste auch gleich die Kopfschrauben nachziehen.

Das spart einmal Deckel (de)montieren

Knut

@Ingo: jau, Curil oder Dirko im Löchlein am ZFuß.... denke ich auch.

† odeon8

Hallo Franjo,

mir war das auch immer ein Rätsel wie das Öl an die ENTSCHEIDENDEN
Stellen (Kipphebel-auf-Ventil und Einstellschraube-an-Stoßstange) kommt.
Mir wurde klar dass zu viel Axialspiel bei den Kipphebeln verhindert, dass
Öl an die Oberseite der Kipphebel gelangen kann. Und damit die wichtigen
Stellen nicht geschmiert werden. Mehr als 5/100 sollte das Axialspiel nicht sein.
Läßt sich leicht mit einer Fühlerlehre kontrollieren.

Korrektur auf "enger":

  • Kopfschrauben etwas lockern
  • Beidseitig eine 14er/15er 1/2" Nuß  seitlich auf die Kipphebelböcke einer Welle
    aufgesetzen (Helfer)
  • auf einer Seite mit einem schweren Hammer gegengehalten.
  • Leichtes Klopfen auf die Nuß der gegenüberliegenden Seite.
  • Axialspiel kontrollieren
  • Kopfschrauben wieder stufenweise bis 40 Nm anziehen

Siehe auch hier

Viel Erfolg !
Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

isie

Hallo Thomas,

just for the records:

a.) zum ax. Spiel einstellen .... -würde die Kipphebel dazu ausbauen (mit etwas Glück + Geschick klebt der ZK fest + es braucht keine neue ZK-Dichtung)

b.) und wenn man schon KH in der Hand hat - auch die Innereien der KH von Ölkohle befreien (feines Schmirgelleinen), vor zusammenbau "Gehülse" mit sauberen MÖl einstreichen, dann so zusammenbauen ", dass Hebel gerade noch nicht klemmt".

VG I
Zitat von: odeon8 am 20 August 2008, 09:52:52
Hallo Franjo,

mir war das auch immer ein Rätsel wie das Öl an die ENTSCHEIDENDEN
Stellen (Kipphebel-auf-Ventil und Einstellschraube-an-Stoßstange) kommt.
Mir wurde klar dass zu viel Axialspiel bei den Kipphebeln verhindert, dass
Öl an die Oberseite der Kipphebel gelangen kann. Und damit die wichtigen
Stellen nicht geschmiert werden. Mehr als 5/100 sollte das Axialspiel nicht sein.
Läßt sich leicht mit einer Fühlerlehre kontrollieren.

Korrektur auf "enger":

  • Kopfschrauben etwas lockern
  • Beidseitig eine 14er/15er 1/2" Nuß  seitlich auf die Kipphebelböcke einer Welle
    aufgesetzen (Helfer)
  • auf einer Seite mit einem schweren Hammer gegengehalten.
  • Leichtes Klopfen auf die Nuß der gegenüberliegenden Seite.
  • Axialspiel kontrollieren
  • Kopfschrauben wieder stufenweise bis 40 Nm anziehen

Siehe auch hier

Viel Erfolg !
Thomas


† odeon8

HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

isie


† odeon8

Moin Ingo,

war nur mein zaghafter Versuch Dich auf Dein VOLLZITAT (= schlechter WebStil) hinzuweisen .

1. Wenn Dein Beitrag unmittelbar auf meinen Beitrag folgt brauchts normalerweise überhaupt kein Zitat.

2. Wenn Dein Beitrag später folgt, d.h. wenn andere Beiträge dazwischen liegen gibts die "zitieren" Funktion.
Man sollte aber dann tunlichst alles aus dem Text zwischen  <QUOTE> und </QUOTE> löschen auf das man
sich nicht direkt bezieht.

:)  Nix füa unguad !!!  :)

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

guest474

Seitl.Kipphebelspiel:

Die Meth. von Thomas möchte ich noch etwas ergänzen.

Kann man machen wenn es sich um 1- 2 Zehntel handelt. Dann setze ich auf beiden Seiten eine Nuss an, die ich mit einer Schraubzwinge zusammenziehe. Ev. mit Hämmerchen auf Schraubzwinge klopfen. Der Kippi muß sich leicht und spielfrei bewegen können.
Ist das Spiel aber größer, mit Distanzscheiben ausdistanzieren, sonst konnte etwas verbogen werden.

Gruss Manfred

guest900

Hallo,
nach Überflutung der Kipphebel mit Öl ist das scheppernde Geräusch weg. Allerdings habe ich auch das Seitenspiel
der Kipphebel verrimgert und die Ventile neu eingestellt. Standen bei 0 und 0,10 .
Für Isie: die Fußdichtung ist nicht eingeklebt. Nach Aufsetzen des Zylinders habe ich mich durch Schieben überzeugt,
daß Öl hochkommt. Dia Abnahmefahrt zur DEKRA und die Abnahme hat gut geklappt.
Jetzt ist der Versuch mit Laufenlassen ohne Kappen dran.
Ich würde auch gern mal mit einer R26 im Raum Dortmund vergleichen. Vielleicht hat jemand etwas Zeit für mich oder kommt auf einen Kaffee nach Dortmund.
Gruß Franjo

guest900

Hallo,
ohne Kappen kam auch kein Öl nach oben. Ich habe den Kopf abgenommen und wundere mich. Die Schrauben waren noch richtig fest, aber den Kopf konnte ich einfach vom Zylinder abheben. Die Dichtung zeigte auf beiden Seiten eine dicke Ölschicht. Sie hat im Lochbild nicht genau gepasst. Das Nutsegment lag richtig und ist zum Kopf hin deutlich abgezeichnet. Die Stößellöcher sind zum Zylinder hin deutlich abgezeichnet. Ungleichmäßig angezogen?
Die Schraubenlöcher sind ausgefranzt.Nach außen war alles dicht, nach oben ist nichts gelaufen, nach innen???
Brennraum und Kerzen sind rußig.
Statt der Ölpumpenwelle habe ich eine Vierkantstange (von einem alten Grill) in die Pumpe gesteckt, und nach wenigen Umdrehungen von Hand sprudelte das Loch im Zylinder, also bis hierhin alles klar.
Die Löcher zu den Ständerhülsen waren nicht total dicht, habe ich aufgepruckelt.
Aber was ratet ihr mir zu der Kopfdichtung. Mit Silikonring möchte ich nicht wegen der hohen Anzugsmomente.
Mit Dichtungsmittel nachhelfen?
Die Ringspalte an den Kopfschrauben sind verdammt eng, besonders in den Lagerböcken. Kann ich hier etwas falsches
zusammengebaut haben?
Franjo


† odeon8

Zitat von: Franjo am 06 September 2008, 21:01:39
(...) Silikonring möchte ich nicht wegen der hohen Anzugsmomente

Hi Franjo,

Uli´s Silikondichtung braucht NICHT mehr Anzugsmoment. Das verbietet sich auch
weil nach Spezifikation dieser M10 Schrauben nicht fester angezogen werden darf
und sich dann auch noch der Zylinderkopf verziehen würde. Siehe auch hier und hier.

Der Unterschied ist dass schon nach 50 km und nochmal nach 500 km nachgezogen werden muß.
Und dabei das Ventilspiel Kontrollieren/einstellen nicht vergessen !

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

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