Ständerhülsen Position

Begonnen von rolf.soler, 13 Januar 2009, 10:59:05

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rolf.soler

Hallo Freunde,
ich möchte meinen revidierten "alten"  R27 Zylinderkopf wieder anbauen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Ständerhülsen mit den Oelleitungen beim Ersatz-ZK anders eingesetzt sind als beim alten...
- Beim "alten" revidierten ZK sind die zwei 2 Oelbohrungen in der Ständerhülse nicht in einer Linie mit der Oelbohrungen von der Rinne im ZK her, sondern etwa 90° versetzt. Ich kann also einen Pfeifenputzer nicht von der Oelrinne her bis in die Ständerhülse vorstossen (Oel fliesst durch, allerdings eher langsam nur mit Scchwerktraft)
- Beim Ersatz-ZK, der jetzt drauf war, geht das; ein Draht von der Oelrinne her geht durch bis in die Ständerhülse; durch die eine Bohrung in der Hülse (durch die andere natürlich nicht, die ist 180° gegenüber)
Bei beiden ist die Situation auf beiden Seiten gleich (also in Linie beim neuen, 90° verdreht beim alten)
Was ist richtig ? oder spielt es keine Rolle, gelangt das Oel rundherum um die Ständerhülsen und dann durch die Löcher (irgendwo) in die Hülse ?
Danke für Infos....


rolf.soler



sigi_rs

Hallo Rolf II,

eigentlich ist das egal. Dafür sind die Ständerhülsen im Ölbereich ja dünner gedreht. Für das leichte Reinigen bietet es sich jedoch an, die Bohrungen fluchtend zu montieren.
Eine Prüfung auf Ölverkokung ist dann leicht möglich.

Viele Grüße,
Jörg

rolf.soler

Danke ! mach ich so. Zuviel Oel kann nicht kommen, oder ? Wird wohl durch den Druck und den Spalt zwischen ZK-Schraube und Ständerhülse begrenzt, oder ?
Habe soeben mit Ach und Krach die erste Ständerhülse draussen, musste mir einen Spezial-Ständerhülsen-Abzieher dafür basteln (mit rolfs Zangentrick - keine Chance...). Ist gar nicht sehr verkokt...


rolf

Dann war er nicht warm genug!

rolf.soler

was, weil er nicht verkokt war ? ;D
nee, du hast schon recht (das wäre noch !) , war etwas ungeduldig und habe vor allem keine wirklich geeignete Zange gehabt. Auslassständerhülse ist dann besser gekommen (mit meinem "Abzieher"*, siehe Bild - wollte nicht noch mehr Zangenspuren am Ständer... :)
*eigentlich keiner, man muss immer noch mit Bolzen + Hammer von unten schlagen)

sigi_rs

So, Rolf II,
dann bohrst Du in die Mitte zwischen den beiden Schrauben ein Gewinde M10 und schraubst, wenn der Kopf richtig heiß ist, hier eine Gewindestange rein, die am anderen Ende mit Muttern gekontert ist und dazwischen einen Stahlzylinder mit axialer Bohrung Durchmesser ab 10,5 mm, so daß Du einen Gleithammer hast.

Dann ein paarmal kräftig nach oben gegen die Kontermuttern geschlagen und schon ist die Ständerhülse raus.

Viele Grüße,
Jörg

† Knut

Zum Rausziehen einfach alles auf 180°C +/- erhitzen und mit der Gripzange rausziehen.

Steht auch irgendwo bei Tips und Tricks

Knut

rolf.soler

Zitat von: sigi_rs am 13 Januar 2009, 16:32:04
So, Rolf II,
dann bohrst Du in die Mitte zwischen den beiden Schrauben ein Gewinde M10 und schraubst, wenn der Kopf richtig heiß ist, hier eine Gewindestange rein, die am anderen Ende mit Muttern gekontert ist und dazwischen einen Stahlzylinder mit axialer Bohrung Durchmesser ab 10,5 mm, so daß Du einen Gleithammer hast.

Dann ein paarmal kräftig nach oben gegen die Kontermuttern geschlagen und schon ist die Ständerhülse raus.

Viele Grüße,
Jörg
Zu spät ! Ständerhülsen erfolgreich entfernt, alles geputzt und umgesetzt ! reingeflutscht sind sie dann einfach so...
Beim nächsten Mal dann  ;D
@ Knut: Das ging wirklich nicht. Trotz 220° . Und Kältespray auf /in die Hülsen. Erst nach 1 Stunde 220° im Backofen und mit Klopfen von unten (mit dem obigen Werkzeug, o.K. gute Zange wär wohl auch gegangen, rolf
Danke jedenfalls an alle...
Frage nochmals: zuviel Oel kanns nicht geben da oben, oder ? Jetzt ist alles so frei und die Bohrungen fluchten schön...


sigi_rs

N'Abend Rolf II,

nein, zu viel Öl kann da nicht kommen, weil die maßgeblichen "Durchflußdrosseln" nicht die Bohrungen sondern 1. die Ringspalte um die Zylinderkopfschrauben und 2. die Spielverhältnisse an den Kipphebeln (Axialspiel) sind.

Viele Grüße,
Jörg

rolf

nanana jörg,
   lasse das mal nicht Manfred325 hören ;D

rolf.soler

bin auch erstaunt dass er sich nicht gemeldet und mir geraten hat, alles etwas aufzubohren  ;D

Taz

Hi Rolf II.

Nach diesem alten Beitrag von Rütz hättest Du es auch einfacher haben können...die Hülsen scheint man auch im Kopf passend verdrehen zu können.

Schöne Grüße, Tas
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

rolf.soler

Hab ich gelesen...(vorher), aber wenn ich schon dran rumhebeln musste, wollte ich sie lieber rausnehmen zum anständig reinigen (weil diese Ringnut scheinbar oft auch voll Koks ist). Ausserdem konnte ich sie mit der Zange eben NICHT rausnehmen, und auch nicht drehen.- Musste sie wirklich mit diesem Hilfsdings da von unten aus dem heissen Kopf rausschlagen. Rein gingen sie dann (ohne Koks, und aus dem Tiefgefrierer) problemlos, und im warmen Kopf + gereinigtem Zustand konnte ich sie dann auch schön drehen, bis alles schön fluchtete.

Jetzt ist es dringend Zeit für einen Themawechsel ! (schon >10 Beiträge +/- zum Thema)
nächste Frage: in der R27 war seit ich sie habe nie ein Entlüfterrohr drin. Jetzt hab ich eins (Edelstahl !), hat aber keine Löcher für den Kerbstift. Wo zeigt das Rohr hin ? Genau nach hinten ? (dann wirds doch ein Gefummel mit der Oelwanne) oder etwas nach aussen gedreht ?

sigi_rs

Hallo Rolf II,

dreh das Rohr etwas nach außen. Wenn Du den Motor ausgebaut hast, würde ich das mit der Ölwanne überprüfen. Ich habe mal den Fehler gemacht, das Rohr gerade einzubauen und dann ging die Ölwanne nicht mehr drauf.

Viele Grüße,
Jörg

† Knut

Zum Thema zurück  ;D

wieso hast Du die nicht rausbekommen bei 220°C ??

Welcher technischer Anderthalbzeller hat die denn vorher eingebaut?

Also: Die Standerhülsen (aus Stahl) sitzen in einer Kegelpassung im Zylinderkopf (aus Aluminium). Beim Erwärmen auf ca. 180°C weitet (vergrössert) sich das Aluminium mehr als der Stahl. Deswegen kann sich die Standerhülsen lösen und man kann sie mit einer Zange durch zarte Dreh-Zugbewegung aus dem Kopf lösen.

Zum Einsetzen kann man das Ganze wieder Erwärmen und locker einsetzen - niemals einschlagen - dann bekommt man sie auch immer wieder heraus!

Wer sie im heissen Zustand feste einschlägt, hat das Ergebnis, was Du jetzt hattest - Bombenfest -

Es geht auch ohne Aufwärmen beim Einbau, allerdings sollte man dann nach den ersten Kilometern tunlichst das Nachziehen der Zylinderkopfschrauben nicht vergessen! Die Standerhülsen setzen sich in den Sitzen und der Druck auf den Zylinderkopf sowie der Dichtung lässt schnell nach. Ventilspiel nicht vergessen!

Grüsse von

Knut

Rütz

Kegelpassung ???????

Das sieht BMW aber anders ( ), zylindrisch H7.
Ohne Anwärmen lassen die sich doch nicht mal anschnäbeln... :Frage:

Rütz S(icher?)
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

† Knut

Zitat von: Rütz am 14 Januar 2009, 22:15:17
Kegelpassung ???????

Rütz S(icher?)

Dein Dokument ist von den Boxern!?

Habe meine Hülsen vor gar nicht langer Zeit gezogen.... und ich bin mir ziemlich sicher dasss es kegelige Hülsen waren

rolf.soler

Zitat von: Knut am 14 Januar 2009, 21:21:22
Zum Thema zurück  ;D
es sei dir vergeben... :)
Zitat von: Knut am 14 Januar 2009, 21:21:22
wieso hast Du die nicht rausbekommen bei 220°C ??
Welcher technischer Anderthalbzeller hat die denn vorher eingebaut?
ich weiss es auch nicht...bin weder extrem schwach oder ungeschickt, habe sonst immer alles aufgebracht (ausser mal einer Flanschnutmutter)...Ich hatte eine kräftige Gripzange dran, aber keine Chance...
zum zweiten: vielleicht derselbe, der einen R26-Kolben in den Motor und ein paar grandiose andere Fehler eingebaut hat, wie z.B. eine falsche Ventilführung usw usf....Die Oberkante der stählernen Ständerhülse lag etwa 1 mm unter der Kante der Fräsung; ist das normal oder zu tief ?
Zitat von: Knut am 14 Januar 2009, 21:21:22
Also: Die Standerhülsen (aus Stahl) sitzen (in einer Kegelpassung) im Zylinderkopf (aus Aluminium). Beim Erwärmen auf ca. 180°C weitet (vergrössert) sich das Aluminium mehr als der Stahl. Deswegen kann sich die Standerhülsen lösen und man kann sie mit einer Zange durch zarte Dreh-Zugbewegung aus dem Kopf lösen.
mir war das schon klar, aber dem ZK nicht...
Zitat von: Knut am 14 Januar 2009, 21:21:22
Zum Einsetzen kann man das Ganze wieder Erwärmen und locker einsetzen
das ging dann auch ganz gut
Zitat von: Knut am 14 Januar 2009, 21:21:22
Wer sie im heissen Zustand feste einschlägt, hat das Ergebnis, was Du jetzt hattest - Bombenfest -
Das war wahrscheinlich das Problem
Zitat von: Knut am 14 Januar 2009, 21:21:22
Es geht auch ohne Aufwärmen beim Einbau, allerdings sollte man dann nach den ersten Kilometern tunlichst das Nachziehen der Zylinderkopfschrauben nicht vergessen!
Da ich sie kalt in den heissen ZK eingesetzt habe (und leicht eingeklopft, da ichs vor Deinem Beitrag machte....) und sie m.E. wirklich ganz unten sitzen (mit Tiefenmass nachgemessen gleich wie vorher), muss ich dann die ZK-Schrauben auch nachziehen ? (jetzt 40 Nm drauf). Geht schon ohne Tankabbau, aber nicht mit einem Drehmomentschlüssel, dafür müsste der Tank wieder weg...Und wenn doch, nach wieviel km etwa ? Ventilspiel ist kein Problem, da komme ich ohne grössere Arbeiten dran. Wenn das gleichgebleiben ist, ist das nicht ein Zeichen, dass die Ständerhülsen sich nicht weiter gesenkt haben und ich die ZK-Schrauben mal in Ruhe lassen kann ?
Zur Kegelpassung...habe dummerweise die Hülsen nicht gemessen, war mir sicher dass die zylindrisch sind. Wenn das aber eine nur ganz leichte Kegelform ist, sieht man es natürlich nicht von Auge. Jemand weiss das sicher...ich würde eher Heiko zustimmen; wenn die das für die R50 so schreiben, wars bei der späteren R27 doch eher auch so...das Memo ist allerdings von 1967 - ob die Modifikation nur das Material betrifft oder auch die Form ?

r26_jo

Hallo,

also bei meiner R26 ist ebenfalls eine Ständerhülse um 90 Grad verdreht. Ich werde versuchen, diese nach Euren Tipps zu drehen.
Die Kipphebel werden doch auch noch durch die hohlen Stösselstangen geschmiert, oder nicht?

Kann einer von Euch ,mir, einen noch unbedarften "Lehrling", den Ölkreislauf (Ölfluß in den Bohrungen) ab Ölpumpe, über Kurbelgehäuse, Kolben bis zum Ventiltrieb, beschreiben.
Mir ist das alles etwas diffus  ::) und ich möchte das logisch verstehen um eventuelle Fehler (Verstopfungen) finden zu können.

Viele Grüsse
Jo

rolf

Welchen Typ hast du denn?
Rolf

rolf.soler

#20
R26/1 ? :)
Zitat von: r26_jo am 10 Februar 2009, 11:16:42
also bei meiner R26...
Also die Oelpumpe saugt Oel aus der Wanne durch den Siebfilter, pumpt es in das Röhrchen das in den Zylinderrippen verläuft, am Ende desselben gelangt es in diese sichelförmige Nut im Zylinderkopf, da drin läuft das Oel zu den Bohrungen Richtung Ständerhülsen. Diese sind unten im Kopf etwas schmaler als im oberen Teil, also läuft das Oel aus der Bohrung um den unteren Teil der Ständerhülse herum und gelang durch die 2 Bohrungen in der Hülse selber ins Innere der Hülse, steigt dann im Spalt zwischen Zylinderkopfschraube und Ständerhülse nach oben bis zum Kipphebelbock und in diesen hinein und kriecht schliesslich zwischen Kipphebelbolzen und Kipphebel. Von dort tropft es dann in den Zylinderkopf bzw. spritzt im Ventiltraum herum, sammelt sich unten und läuft durch die Stösselstangenlöcher und -schutzrohre über die Nockenwelle wieder in den Motor herunter. Oder ?
Durch die Stösselstangen wird kein Oel gepumpt würd ich sagen. Weiss auch nicht warum die hohl sind.
Eigentlich ist es egal, dass die Ständerhülsenbohrung nicht fluchtet, wenn der Spalt unten nicht zugedreckt ist. Man kann aber die Bohrung besser putzen, wenn es fluchtet.

† Knut

Nur soviel.....

Zitat von: rolf.soler am 10 Februar 2009, 13:27:43
Weiss auch nicht warum die hohl sind.


was meinst Du, wie schwer die werden, wenn die aus dem Vollen wären. Da würden die Motoren noch müder bei höheren Drehzahlen werden. Stangen für höherdrehende Motoren sind gar aus Aluminium oder Carbon  ::)

Knut

r26_jo

Hallo Rolf,

Zitat von: rolf am 10 Februar 2009, 12:55:58
Welchen Typ hast du denn?
Rolf

Da bin ich jetzt aber total perplex.
Das es bei der R25 ein /1, /2 und /3 gibt, das wußte ich. Aber bei der R26?
Was sollen den da für Unterschiede sein?

Jo

† Knut

... Unterschiede bei dem grundsätzlichen Ölkreislauf gibt es nicht... deswegen ist die Frage von "Unserer Durchlaucht" durchaus fragwürdig  ;D

Büttel

Oder meinst Du R26/1 und R26/2 ??

Rütz

ZitatR26/1 und R26/2 ??
Keine Bange, Jo. In erster Linie ist das ein Insiderwitz.
...mit warem Kern:
Die letzten paarhundert R26 hatten einige Teile der späteren R27 verbaut. Im wesentlichen Zylinderkopf und Getriebegehäuse. Einige bezeichnen sie deshalb inoffiziell als R26/2.
Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf.soler

R26/1 war nur ein Witz...weil der rolf nicht so genau gelesen hat  :) und gefragt hast was für einen Typ Du hast, obwohl Du gechrieben hattest R26.
Die Köpfe der "R26/1" und "R26/2" unterschieden sich darin, dass an den letzten Köpfen schon der Ansatz für die Gummilageraufhängung dran ist, aber ohne die Gewinde für den Gummilagerwinkel, die (und das Gummilager) hatten dann die R27. Die haben einfach die Gussform schon geändert, bevor sie dann die R27 auf den Markrt brachten. Oelkreislauf ist identisch.

r26_jo

also, wie das Öl in den Zylinderkopf kommt weiß ich jetzt (nicht über die Stösselstangen),
aber das Öl zur Kurbelwelle und zum Kolben, wie ist der Weg dorthin?
Gibt es da eine Abzweigung nach der Ölpumpe?

Jo


rolf.soler

Guck mal im Fahrerhandbuch (Auszug angehängt)

† Knut

Hey Jo,

ich versuche es mal, dir (und anderen) zu erklären, wie das mit dem Öl und den Ostipationen so sein kann.

Entscheiden für den Ölkreislauf und die Verteilung ist der Lagerdeckel für das vordere Kurbelwellenlager (Bauteil 12). Das Öl von der Pumpe kommt durch das Motorgehäuse von unten dort an und wird durch die Eindrehung am Lagersitz und kleinen Bohrungen verteilt. Ein Teil des Öls wandert durch Teil 10 und tropft durch die Nase auf die Steuerkette und schmiert somit den gesamten Raum im Kettenkastendeckel. Ein zweiter Teil geht durch eine Bohrung im Motorgehäuse zum Ölsteigrohr und dann weiter zum Zylinderkopf (dann weiter, wie von Rolf.S beschrieben)
Letztes Öl (und wahrscheinlich das meiste) geht auf den Kurbelwellenstumpf und wird durch die Schleuderscheibe (26) zentrifigiert. Diese Scheibe übernimmt sozusagen die Ölfilterung, indem das Öl geschleudert wird und sich Feststoffe im inneren Rand der Scheibe absetzen. Das abgeschleuderte Öl verteilt sich im Motorgehäuse und schmiert und kühlt den Kolben von unten, am Zylinder kommt durch kleine Bohrungen in der Wandung auch noch was an.

Wodurch entstehen die Verstopfungen? Nun.... drei Sachen sind entscheidend, wobei man zwei beeinflussen kann:

1.) es sind luftgekühlte Motoren, die einfach in Teilbereichen des Motors heisser laufen, als wassergekühlte. So kann es stärker zu Verkokungen des Öls kommen, die die Verstopfungen verursachen.

2.) Wie oben beschrieben, ist die Schleuderscheibe der Ölfilter. Nur - irgendwann ist die voll und filtert nicht mehr. Am meisten leidet das Pleuellager, das dann relativ schnell aufgibt und Luft zeigt. Auch die engen "Gleitlager" wie Kipphebellagerung, Nocken, Stössel und Ventilführungen mögen diese kleinen, harten Brocken nicht und verschleissen deutlich schneller.
Da hilft nur ein rechtzeitiger Motorausbau und Kurbelwelle raus, um die versiffte Schleuderscheibe sauberzukratzen. Die "Gusseisernen" empfehlen, die Übung alle ca. 40.000km zu machen (bitte keine Diskussion über diese Zahl). Nur so kann die Lebensdauer des Pleuellagers und somit der Kurbelwelle entscheidend verlängert werden.

3.) Die Wahl des Motoröls. Ich meine hiermit nicht die Viskosität, sondern die Verkokungsneigung und der Aschegehalt sowie die "In-Schwebe-Halter". Erste Wahl sind bezüglich des niedrigen Aschegehaltes Öle, die für heisslaufende Motoren optimiert sind. Dies sind Kompressoren oder Gasmotoren, wobei letztere immer Dispergentien (In-Schwebe-Halter) enthalten. Ich (!) empfehle deshalb Kompressorenöle nach DIN 51506 Gruppe VDL, regelmäßiger Wechsel des Öls sowie die Ölwanne rechtzeitig auszuwischen (auch hier bitte im Moment keine Diskussion).

Verstopfungen/Verkokungen findet man also im Motorgehäuse, Teil 12, der Ölpumpe selbst (insbesondere das Sieb), den Standerhülsen, Kipphebellager und in der Schleuderscheibe. Wenn das alles sauber und durchgängig ist, hat man einen gut geschmierten und gekühlten Motor, den man beherzt für lange Zeit belasten kann, ohne das etwas überhitzt oder festgeht.

Knut

† Knut

Nachtrag:

Habe jetzt bei der Motorrevision ca. 20 Gramm Ölkohle aus der vollen Schleuderscheibe herausgekratzt. Das Zeug war magnetisch  :o. Wie lange der Motor seit der letzten "Ausschabung" gelaufen ist, weiss ich nicht, aber das Pleuellager war im Arxxx. Soviel zum Thema "generalüberholt vor 5000km", was von meinem talentierten Vorgänger versprochen wurde  :schimpf:

Aber jetzt ist alles frisch


Ach ja: kann man eigentlich irgendwie sehen, wie's um die Schleuderscheibe steht, ohne die Kurbelwelle auszubauen? Mit Spiegel oder Endoskop bei abgenommenen Zylinder??


Knut

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