Kipphebel mittig auf Ventilschaft

Begonnen von guest474, 02 März 2008, 12:17:13

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guest474

Hallo Gemeinde,

nehmen wir eine gedachte Mittellinie  durch den Ventilschaft und die Auflagefläche des Kippie.
Muss das eine Linie sein, oder muß die Auflagefläche des Kippies außerhalb der Mittellinie des Ventilschaftes laufen, damit sich das Ventil immer dreht?
(Soon älterer Automechaniker (VW ) hat mir das im Besen ( schwäbische Weintrinkerstube mit Essgelegenheit) verklikkert.
Habe in meinen Schrauberbücher nix davon gefunden ???

Gruss Manfred

guest474



† Knut

Moin Manfred,

Ja, ausserhalb der Mittellinie, damit dass Ventil immer wieder ein Stück gedreht wird und nicht an einer Stelle festbrennt. Um das "wieviel" kann man sich streiten.

Knut

P.S.: Ich kann mir vorstellen, dass das ein längerer Threat wird  ;D

Taz

Hi Manfred.

Aus meiner Reparaturanleitung für VW Käfer... (Verlag Bucheli, Reparaturanleitung VW-Käfer, Seite 23)...


Schöne Grüße, Tas
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

klaus wg

Mit der Frage nach den drehbaren Ventilen kämen wir jetzt eigentlich unmittelbar auf die an anderer Stelle hier im Forum diskutierten Ventilausführungen, insbesondere die Ventilkeile. Nach dem, was ich gelesen habe (muss nicht zwingend stimmen) waren die letzten Ventilausführungen mit Keilen versehen, die ein (besseres?) Drehen der Ventile ermöglichten, nämlich die Keile mit den 2 Ringen, die sich als entsprechende Nuten auch im Ventilschaft finden.

Die Frage, die sich mir bezüglich der Stellung von Kipphebel zu Ventilschaft aufdrängt, ist aber die, wie ich dies im BMW-Zylinderkopf einstellen könnte, dass der Kipphebel etwas seitlich drückt. Einstellmöglichkeiten sind da ja nicht unbedingt vorhanden, oder irre ich da?
???
k.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

rolf

Hallo,
dirch Scheiben, rechts (oder links?) sind ja sowieso welche, mit denen kann/soll man ja auch das Seitenspiel einstellen.
Rolf

isie

#5
Hallo,
Kompliment: Interessante Fragestellung !
Soll es nun so wie beim Käfer sein (rechtes Bild) ?
UND: Genauere Daten bekannt ?

@ Rolf: "mit den Scheiben das Seitenspiel Kippelhebel" einstellen ? Glaub ich nicht..., weil
a. wird das Spiel durch die Position KH halter rechts - links eingestellt
b. Scheiben für sind doch wohl eher als Verscheissmaterial gedacht
c. Scheiben nehmen die "Flächenpressung" kleiner Querschnitt KH zu grösser Querschnitt KH-Halter auf.

Zu Ende gedacht...: Wenn der KH leicht aussermittig auf den Ventilschaft drücken soll wg. Drehung Ventil ... habe ich das noch nie geprüft (aber da rumgefummelt )! Neue Baustelle morgen.
 
VG Ingo

Taz

Hi Ingo.

Die Gefahr der einseitigen Abnutzung scheint mir konstruktionsbedingt zu sein...damit wäre auch die Lösung (außermittiges Justieren der Kipphebel) universell auf alle derartigen Ventiltriebe anzuwenden...

Das VW-Büchlein läßt sich nicht über die "ideale" Position aus...wichtig ist halt, daß die Kipphebelschraube nicht genau in der Ventilachse aufsitzt und auch nicht spielbedingt seitlich abrutschen (und dann ggf. dort klemmen) kann. Mit den vorhandenen Einstellmöglichkeiten wirds eh nicht auf 1/100mm genau gehen.

Schöne Grüße, Tas
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


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rolf

#7
Zitat von: isie am 02 März 2008, 21:13:12
Hallo,
Kompliment: Interessante Fragestellung !
Glaub ich nicht..., weil
a. wird das Spiel durch die Position KH halter rechts - links eingestellt
b. Scheiben für sind doch wohl eher als Verscheissmaterial gedacht
c. Scheiben nehmen die "Flächenpressung" kleiner Querschnitt KH zu grösser Querschnitt KH-Halter auf.


Theoretisch ja...bloß was man (fast alle) vergisst...die Teile sind z.T. 58 jahre im Betrieb..d.h. das was sich der damalige Konstrukteur gedacht hat ist spätestens 19 jahre nach Zulassung verwirkt...sprich, nach 0-19 jahren haut man die Kipphebellagerböcke zusammen um das Spiel einzustellen....nach 19-58 jahren reicht das nicht mehr, d.h. neue Distanzscheiben...mal ,ganz im Ernst...das ist wirklich langsam eine grundsätzliche Frage: welche Firma rechnet damit das 60 jahre später mit den Kisten noch Unfug getrieben wird? Richtig , keiner...ergo...WHB und Co haben fast nur noch ideellen Wert, nach 60 jahren treten ganz andere Probleme auf, ganz andere Sachen die man überprüfen muss (z.B. Lagersitze....steht davon irgendetwas in irgendeinen WHB? etc etc):A+B BEANTWORTET
c. kapiere ich nicht.
Rolf

27-steib

Hallo Gemeinde,

die Nockenwellen druecken einseitig auf die Tassenstoessel, damit sie sich schoen drehen und nicht einseitig abnutzen. Die Tassenstoessel koennen sich auch drehen, weill die Stoesselstange dort nur die Kugelaufnahme hat und die Reibung dadurch gering ist. Ausserdem gibt es hier einen relativ grossen Abstand zischen der Achse des Tassenstoessels und dem Kraftangriffspunkt der Nocke- Kraft * Weg = Drehmoment, Stoessel dreht sich.
Dass sich ein Ventil dreht, weil ein Kipphebel einseitig drueckt halte ich fuer ziemlich ausgeschlossen. Bei der Kraft der Feder ueber den Federteller dreht sich da eher wenig, wenn das Kipphebelchen dort einseitig drueckt. Alle Werkzeughandbuecher die ich dazu habe - egal ob Ducati Desmos oder BMW sagen mittig einstellen. Bei den Desmos wuerde sich am ehesten was drehen, weil keine Federn da sind, tuts da aber auch nicht.
Und den Verschleiss zwischen Kipphebel und Schaft bei aussermittiger Einstellung wegen der erhoehten Faechenpressung wird bestimmt nicht besser.

Saludos Jan (mittigeinsteller)

klaus wg

#9
Die Frage, ob sich das Ventil  (im alten BMW-Motorradmotor) dreht, wurde auch schon an anderer Stelle höchst kontrovers diskutiert:
http://emw-r35.de/board/viewtopic.php?t=1714&postdays=0&postorder=asc&start=0

Meinung  (!) :

normalerweise ist das Ventil in den älteren BMW-Motoren nicht dazu vorgesehen, sich regelmäßig um, sagen wir mal, 1/8 Umdrehung zu drehen. Der feste Sitz der Ventilkeile im oberen Ventilteller (und damit auch in der Klammerung des Ventilschafts) verhindert dies. Was nicht heißt, dass es sich bei ausgelutschten Teilen nicht doch drehen kann.  Allerdings muss man wirklich mal komplett Neuteile montiert haben, um erstaunt zu sein, wie fest plötzlich Ventil, Keile und oberer Teller zusammen sitzen (auch wenn die Feder noch nicht drin ist).
Jedoch sind meines Wissens die letzten Ventilausführungen, die 2 Nuten im Kerbbereich des Ventilschaftes haben (und natürlich bei den Keilen 2 passende Nuten) dazu gedacht, die eher starre Verbindung der bisherigen Keile "aufzulösen", d.h. dem Ventil eine Drehung zu gestatten (ein Hinweis dazu findet sich meines Erinnerns in Mai, "1000 Tricks für schnelle BMWs").

Eine gezielte seitlich versetzte Anordnung der Kipphebel, damit diese etwas versetzt auf den Ventilschaft treffen, ist mir bisher noch nicht direkt aufgefallen.

Schraubergrüße
k.

Nachtrag: hab mittlerweile nachgesehen: Der Hinweis findet sich im Mai auf Seite 97.
(Der Ersatzteilkatalog von U. aus F. listet Ventilkeilchen
kurzkonisch
langkonisch
doppelnut)
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung.

isie

Zitat von: Tassilo am 02 März 2008, 23:04:36
Hi Ingo.

Die Gefahr der einseitigen Abnutzung scheint mir konstruktionsbedingt zu sein...damit wäre auch die Lösung (außermittiges Justieren der Kipphebel) universell auf alle derartigen Ventiltriebe anzuwenden...

Das VW-Büchlein läßt sich nicht über die "ideale" Position aus...wichtig ist halt, daß die Kipphebelschraube nicht genau in der Ventilachse aufsitzt und auch nicht spielbedingt seitlich abrutschen (und dann ggf. dort klemmen) kann. Mit den vorhandenen Einstellmöglichkeiten wirds eh nicht auf 1/100mm genau gehen.

Schöne Grüße, Tas

Hallo Tas,
leuchtet ein, danke: Mal nachsehen....

VG Ingo

emm

Macht doch einfach mit der Nadel einen deutlichen Kratzer oben an den Ventilkopf und schaut am nächsten Einstellen wieder nach. Dann wisst ihr genau, ob sich das Ventil dreht oder nicht...

Markus
Alt werden ist unausweichlich, erwachsen werden optional...

Rütz

Hi,
im Apfelbeck (Wege z. Hochleistungsviertaktmotor) steht auf S. 98ff auch was zum Thema:
- die Ventile sollen sich drehen.
- aber mehr in der Größenordnung 1/10 Bogensekunde und nicht 1/8 Umdrehung pro Hub.
- wenn ich richtig verstehe (und Andeutungen im Federnkapitel dazunehme), spielt dabei die Drehbewegung der Federn beim Einfedern eine Rolle. Die Federn sind zwar gegenläufig, aber die Äußere ist stärker und hat den besseren Hebel.
- ursprünglich (zu Zeiten von Kurz- und Langkonuskeilen) war es so gedacht, daß sich der untere Federteller durch die Federbewegung dreht (oder die Feder auf ihm)! Um das zu verbessern, empfiehlt Apfelbeck ihn mit einer weiteren "Gleit"-Scheibe zu unterlegen...
- oder auf die besagten Rillenkeile umzustellen.

An anderer Stelle sagt Apfelbeck aber auch, daß diese Drehbwegungen von Stößel, Ventil, etc. nur bei Serienmotoren wichtig seien, bei Rennmotoren, deren Teile nach jedem 2. Rennen ausgetauscht werden, aber ohne Bedeutung bzw. unerwünscht (ungünstige, schiefe Krafteinleitung in den Stößel).

Über minimal versetzte Kipphebel sagt er leider nichts...


Gruß Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

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