25/2: Rahmenbruch am Hauptständeranschlag links

Begonnen von strichzwojan, 18 September 2020, 18:16:10

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

strichzwojan

Hallo,

nun hat es mich nach 40 Jahren mit der Strichzwo doch erwischt. Rahmenbruch! Obwohl ich die Kiste immer wie ein rohes Ei aufbockte, nie auf der aufgebockten Maschine saß...Es ist die allseits bekannte Stelle am Hauptständeranschlag.

Vorab: ich werde und kann es nicht selbst schweißen. Niemand hier muss mich also warnen. Aber vielleicht kann das Forum helfen, dass die Reparatur gut gemacht wird!

Die Suche gibt ja einiges her. Aber wie sieht das aus mit dem eingeführten "Innenstützrohr"? Wie lang sollte es etwa sein und lässt sich der Rahmen wirklich so weit auseinanderbiegen an den Enden? Geht das nur mit Hydraulik oder Gewalt, oder lässt sich das mit 4 kräftigen Händen darstellen?
Ich habe einen erfahrenen Schlosser im Betrieb, wo ich arbeite. Ob er sich allerdings an Motorradfahrwerke rantraut, muss ich erst noch klären.

Und noch eine Gemeinheit... Der Rahmen ist seit 1993 pulverbeschichtet. Was gilt es da zu beachten? Mit welcher Farbe wird dann die Reparaturstelle beilackiert? Keine Sorge, es wird Schwarz sein...  ::) Kunstharz?
Für den Fall, dass "mein" Schlosser ablehnt: wen könnt ihr für eine Reparatur empfehlen. Die Empfehlungen aus den Beiträgen sind ja teilweise etwas älter, und da ist der Eine oder Andere sicher nicht mehr am Start.

Danke für den Support!

Jan

strichzwojan



Elefantentreiber

Ist wohl der Monat der Rahmenbrüche.

Ich persöhnlich würde mich nach einem "neuen" alten Rahmen umsehen.

Bei z.B. der Fa. Stemler gibt es noch einige im Regal.

Rabenbauer?

Oder, vollständige Demontage des Motorrades, chemisch entpluvern, schon um zu sehen ob unterhalb der Pulverung die

zweite Seite nicht auch schon bricht.

Dann würde ich mit einer herkömlichen Trennscheibe die Bruchstelle etwas erweitern, für die spätere Schweißnaht.

Dann kann man den Rahmen auf eine Richtplatte spannen und tatsächlich recht weit auseinander ziehen ohne bleibende Verformung.

Ich würde 20mm von der Trennstelle entfernt je zwei 6mm Bohrungen anbringen, ein ca. 60mm langes genau passendes Rohrstück anfertigen.

Dann den Rahmen seitlich verbiegen das ich die erste Hälfte des Rohrstückes in den Rahmen stecken/schlagen kann und dann dieses mit

einem satten Schweißpunkt durch die 6er Bohrung fixieren.

Dann den 2. Teil des Bruchstückes gerade soweit, also ca. 30mm strecken das es über das Rohrstück geht.

Dann den durch die Trennscheibe entstandenen Spalt mit einer vernünftigen Schweißnaht verschließen.

Gibt a. eine vernünftige Verbindung beider Rohrteile und b. eine wirkliche Verstärkung durch das Rohrstück das innen mit angeschweißt wird.



Zündapps sind für mich die besseren Boxer

Fastnachter

Wenn nicht selber machen, dann würde ich ihn zu Köster schicken


https://www.motorrad-koester.de/

Gruß
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

strichzwojan

Da Rahmen und Motor nummerngleich sind, würde ich einen Rahmentausch nur als letzte Option ziehen. Allerdings ist eine Einfachreparatur mit Ortskräften natürlich günstiger, und wenn es schief geht, kann ja immer noch ein neuer alter Rahmen her.
Gerade fällt mir ein, wie damals ein durchgebrochener Seitenwagenrahmen an meinem Guzzigespann repariert wurde.  Der Durchbruch wurde ohne Inlet rundum geschweisst, dann kam eine Halbschale auf den Rahmen, die nur an den Ecken längsgeschweißt wurde. Das hatte ein Eisenbahner, der sonst Achsen schweißt, seinerzeit in Straßburg gemacht. Hielt.

Jan

Daniel68

Auf mein R25/2 ist mein Rahmen nicht gebrochen aber fest gebogen, auch am Hauptständeranschlag, am beiden Seiten.

Ich habe ein halbes Rohr (etwa 7cm) geschweisst. Wieder schwartz lakiert, sieht man es kaum. 


mekgyver

#5
Für einen Schweißfachingenieur ist das alles kein Problem.
Ich folge der Vorgehensweise in #1 vom Elefantentreiber,
nur würde ich die beiden Bohrungen in 8mm ausführen, wegen der vorhandenen Materialstärke.
Da muss mit dem Schweißstrom satt drangegangen werden, damit hier auch eine ordentliche Durchschweißung statfindet.
Die Bruchstelle auf 2mm erweitern, V-mäßig anschleifen, eine MAG-Naht anlegen ohne , oder nur geringe Überhäufung.
Die hinterliegenden 8mm-Punkte mit dem innenliegenden Stützrohr stützen zuverlässig die Ringnaht, die zur Versprödung an den Rändern neigt.
Gruß mek  :prost:
... 73er-Gang

strichzwojan

So, der Rahmen liegt jetzt nackt im Keller.

Ich will unbedingt vermeiden, dass mir ein TÜVler bei einer Vollabnahme (falls ich das gute Stück mal wieder in Deutschland zulassen will) mit so Fragen kommt wie: "Da ist geschweisst worden! Wer hat das gemacht?" Da möchte ich dann die Rechnung eines Vollprofis vorweisen können.
Ich will ihn zu Moko in Huglfing bringen. Das ist gar nicht so weit hinter der deutschen Grenze (bzw. der österreichischen  ;D). Leider kommt jetzt die Reisewarnung für Tirol ins Spiel... Mist!

Jan

Borgward

Jan, wenn du schon in Huglfing bist, versuch doch mal, in Polling bei HK engineering (Hans Kleissl) vorbeizuschauen, falls dich Mercedes 300SL Flügeltürer interessieren.

Hubi

Karsti

Ich hab das bei meiner auch gemacht.
Ähnlich wie es "Elefantentreiber" beschrieben hat. Hält supi und ist nicht mehr zu sehen.
Der Onkel vom Tüv muss nicht alles wissen!

strichzwojan

Der Rahmen ist vom Profi repariert worden. Und wer die Fotos der herausgetrennten Rohrbereiche ansieht begreift auch, warum man da mit Einstecken irgendwelcher Verstärkungsrohre oder -bolzen nicht weitergekommen wäre. Es ist mir unbegreiflich, wie BMW an dieser Stelle so dünnwandig konstruieren konnte. Nicht umsonst sieht das ja schon bei der Strichdrei ganz anders aus.



Jan

isettawin

Mein Schweißer und ich haben erst die 6mm Löcher gebohrt, dann den 26Rahmen nur seitlich auseinandergebogen, das Inlay mit Edding gezeichnet, ganz in eine Seite hineingeschoben und mit einem Körner durch die Löcher mittig zurückgeschoben.
Mit so einem riesigen Induktionsheißmachgerät, das einem gigantischen Lötkolben ähnelt, wurde der Rahmen eben angeglüht und dann ganz gerade gebogen. Sah toll aus, innerhalb von 2 Sekunden war das rot... und hinterher gerade. Ich hab gestaunt.
Hält bis jetzt...
Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.

Anulu

Zitat von: strichzwojan am 17 November 2020, 14:20:50
Und wer die Fotos der herausgetrennten Rohrbereiche ansieht begreift auch, warum man da mit Einstecken irgendwelcher Verstärkungsrohre oder -bolzen nicht weitergekommen wäre.


Jan

Moin Jan,

Also ich begreif nicht warum man da mit Verstärkungsteilen nicht weiter kommt.

Gruss Manuel
Gruß Manuel



Rock or Bust!

strichzwojan

Hallo Manuel, damit meine ich, dass in so einem plattgedrückten Rohr kein Verstärkungsstück wirklich passend eingeschoben und hin- und hergerückt werden kann. Da muss schon richtig rausgetrennt werden. Ich habe an dieser Stelle jetzt links und rechts Rohre mit 3mm Wandstärke.
Bist du denn schon weitergekommen bei dir?

Gruß, Jan

Anulu

Meins ist nicht plattgedrückt.
Ich hab die beide Verstärkungsbolzen in der Vitriene liegen und den Motor offen auf der Werkbank...
Mehr leider noch nicht dazu hab ich grad am Haus noch zuviel Projekt.

Ich wunder mich nur immer wieder  wie der Rahmen überhaupt diesen tonnenschweren Motor tragen kann / konnte

Gruss Manuel
Gruß Manuel



Rock or Bust!

Similar topics (5)

Hauptmenü

Anleitungen & Bücher Baureihe Specials Startseite Vergleichsliste

Presse & Wissen

Bauzeiten & Stückzahlen Historisches Liste der BMW Modelle Presseberichte Prospekte & Plakate

Foren & Literatur

Bildergalerie Bildtafel-Suche Forum: Boxerforum Handbücher Servicedaten

Allgemeine Infos

Bildtafelsuche Glossar Impressum Kontakt Sitemap

Tipps & Service

Dienstleister Händler Märkte & Museen Tipps Verschleißteile & Werkzeuge