R27 Problem mit Zylinderkopf und Ventilsteuerung

Begonnen von timme871, 26 Mai 2015, 22:35:57

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timme871

Hallo an alle,

ich habe an meiner BMW folgendes Problem und konnte in den bereits vorhandenen Beiträgen keine Hilfe finden.
Als ich letztens auf einer Ausflugstour mit meiner R war, ging plötzlich nichts mehr. Sie rollte einfach aus und gab keinen Ton von sich. Ich trat den Kickstarter durch und stellte fest das keine Kompression vorhanden war. Zuhause angekommen machte ich mich an die Ursachenfindung.

Festgestellt habe ich ein ca. 1 mm einseitig offenstehendes Auslassventil (Zylinderkopf wurde vor ca. 500 km komplett überholt), eine krumme Stößelstange vom Auslassventil, ein Ventilspiel des Auslassventils von 5 mm und eine Macke am Kolben vom Auslassventil. Außerdem blässt mir die Kompressionsluft in das Kurbelgehäuse- der Ölpeilstab springt gute 8 cm herraus.  ??? ???

Was könnten mögliche Ursachen sein?
Bitte dringend um Hilfe!

mfg

timme871


mekgyver

Erstmal herzlich willkommen an Bord  ;D

Hast offenbar schon angefangen den Motor zu zerlegen, ....---> weitermachen, bis sich die Ursache zeigt.

Gruß mek  :schrauber:
... 73er-Gang

cledrera

Uihh,
da stimmt aber was überhaupt nicht.
Ein Auslaßventil, das trotz Ventilfederdruck 1 mm offen steht?
Trotzdem ein Motorinnenüberdruck, der den Peilstab herausspringen lässt?
Wie geht das, wenn du außerdem folgendes hast:
ZitatIch trat den Kickstarter durch und stellte fest das keine Kompression vorhanden war.

However: Beschreib mal etwas genauer und mach mal Schadensbilder und stell sie hier ein.

Clemens

PS: Ich sag`s ja immer wieder. /3 fahren, da weiß man was los ist. Kickstarter ohne Kompression:
a) Kupplung loslassen
b) Kolben hat
    aa) sich von seinem Deckel verabschiedet;
    bb) ein Loch, wo keins sein darf.

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Timmmäh

Hallo Timme,
Einseitig offen stehen hört sich nach verbogenem Ventil an.
Sind deine Steuerzeiten richtig?
Würde auch erklären das du Druck im Kurbelgehäuse hast, der entlüfter arbeitet zu falschen Zeiten.
Und guck mal nach ob vielleicht eine Ventilfeder gebrochen ist.
Nicht das die Kombination aus Gebrochener Feder und falschen Steuerzeiten einen Kontakt zwischen Kolben und Ventil verursacht hat.

Grüße,
Tim
101010

rolf

"Trotzdem ein Motorinnenüberdruck, der den Peilstab herausspringen lässt?
Wie geht das, wenn du außerdem folgendes hast:"

Wieso soll das nicht gehen ::)

Timmäh: Steuerzeiten.... nach 500 km?

Timme : hatte sie vorher schon irgendwelche Symptome?

timme871

Hallo nochmal an alle,

schon mal vielen Dank für die Beteiligung und der Hilfe bei derFehleranalyse.

Zu dem genaueren Beschreiben mit dem durchtreten des Kickstarters: durchtreten = kein Widerstand + bei aufgesetztem Ölpeilstab ein lautes Zischen und ein hochspringen des Peilstabes.

Wie kann es denn bei einem 500 km gefahrenen und zuvor komplett überholten Zylinderkopf zu einem verbogenen Ventil kommen?
Zu dem Thema Steuerzeiten: gibt es da eine Methode außer die im Werkshandbuch beschriebene? Hatte das auch schon vermutet....

Kolben hat kein Loch. Kann es evtl. sein, dass die Kolbenringe gebrochen sind?
Zu dem Thema Steuerzeiten: kann es sein das sich die Steuerkette so gelängt hat das evtl. der verbaute Kettenspanner diese Längung nicht mehr ausgleichen kann und die Kette auf der Nockenwelle verrutscht ist?

Ventilfedern sind nicht gebrochen, das Einzigste was mir auffällt ist, dass die Auslassventilfedern "müder" gegenüber den Einlassfedern sind. Außerdem ragt das Ende des Einlassventils weiter über den Federteller nach oben hinaus im Gegensatz zum Auslassventil.
Wie kann es zu einem Verbiegen der Stößelstange kommen?

Der Grund für die Kopfüberholung war letztes Jahr um die gleiche Zeit. War auf einem Treffen und ist auf der Hinfahrt alles ohne Probleme verlaufen. Erst als ich die Heimfahrt antreten wollte und 10 Meter gefahren bin stand der Bock. Selbes Phänomen = keine Kompression beim durchtreten. Die Diagnose war relativ simpel: offenstehendes Einlassventil und eine Mischung falscher Bauteile im Kopf ( unterschiedliche Keile mit den ersten Ventilen, müde Federn, falsche Führungsbuchsen...). Dies wurde alles wieder gerichtet.

Bilder der Schadensbauteile wollte ich gestern zu Beginn schon mit euch teilen, was allerdings aufgrund der Datengröße der Bilder und der erlaubten Datengröße des Forums nicht geklappt hat. Werde mich heute Nachmittag/ Abend nochmal damit beschäftigen, dass Ihr auf dem aktuellen Stand bleibt.

mfg

rolf

1. klar....hängt direkt zusammen
2. können AUCH gebrochen sein....hängt aber mit den anderen Dingen nicht zusammen
3. Theoretisch ja...praktisch eher nein...wie alt ist denn die Kette?...die macht vorher schon jede Menge Geräusche weil sie überall anschlägt bzw. schabt
4. Kann an verschiedenen Keilen liegen....bei manchen ist das eben unterschiedlich (vorausgesetzt Keile und Ventile passen zusammen)
5. Wenn das Ventil irgendwie blockiert wurde....z.B. durch Kolbenkontakt (wie bei dir)

Federvergleich: wenn das E-Ventil 5mm offen steht sind natürlich die Federn auch vorgespannt (gegenüber A-Ventil)

Rütz

Zitat von: timme871 am 27 Mai 2015, 12:15:32
Zu dem genaueren Beschreiben mit dem durchtreten des Kickstarters: durchtreten = kein Widerstand + bei aufgesetztem Ölpeilstab ein lautes Zischen und ein hochspringen des Peilstabes.
Zu diesem Test:
Das ist normal. Du interpretierst es nur falsch.

Wenn der Kolben hoch geht, gibt es normal einen Unterdruck im Kurbelgehäuse.
Selbst, wenn alle Kompressionsluft vorbei ins Kurbelgehäuse blasen würde, gäbe es nur keinen Unterdruck, aber niemals Überdruck (zumindest solange der Motor nicht läuft, aber das tat er bei deinem Test ja nicht, oder?).

Wenn der Kolben runter geht, gibt es allerdings Überdruck! Und der drückt auch einen losen Peilstab hoch, ganz normal.
Das Entlüfterventil läßt den Druck ab. Es öffnet aber erst im UT.
D.h. erst entsteht der Druck, dann wird er abgelassen.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

27-steib

so ein ähnliches Problem hatte ich auch, nur ohne Folgeschaden.

Das Auslassventil blieb manchmal leicht geöffnet hängen, vor allem, wenn der Motor heiss abgestellt wurde. Nur das ich das Glück hatte, dass der Kolben noch dran vorbeikam. Das passierte auch nach einer Kopfüberholung mit neuen Führungen, nur die Passung der Führung und Ventil war zu knapp. Das hatte ich dann mit dickem Öl undeiner Reibahle noch twas weiter aufgerieben, und danach war Ruhe.

Vielleicht hattest du ursprünglich das selbe Problem, nur das dein Ventil in ganz offenem Zustand gehakt hat, und dann hat der Kolben halt das Ventil geschlossen. die Krumme Stösselstage kann davon kommen, dass das Ventil schon arg geklemmt hat und die Stösselstange beim Öffnensich verbogen hat, das Schliessen hat dann halt der Kolben besorgt.

Nimm mal ein neues Ventil, unfd prüfe, wie das durch die Führung geht!

Grüsse Jan

Rostlöser

Das hört sich doch ganz schwer nach einer zu engen Ventilführung an. Im kalten Zustand läuft alles perfekt, je heißer die Führung wird, um so enger wird das Spiel und irgendwann klemmt das ventil bombenfest. dann verbiegt die Stösselstange.
Wenn du viel Glück hast, ist das ventil noch gerade und es reicht, die Ventilführung etwas weiter aufzureiben. Kostet beim Motorenbauer keine 20 Euro..
martin

27-steib

hast du in der Schule auch immer abgeschrieben?

Rütz

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27-steib


timme871

Hallo an alle!

Kleines Update:

Auslassventil ist wie erwartet krumm... :juhuu: Da muss ich mir ein neues besorgen. Alles weitere sieht so weit gut aus. Werde vorsichtshalber Ventileinstellschrauben, Stößelstangen, Stößelführungen + Stößel tauschen.
Des weiteren lass ich den Zylinderkopf nochmal durchschauen, da mir an der Ventilführung des Einlassventils eine Beschädigung aufgefallen ist - der obere Rand ist zusammengestaucht.

Anbei Bilder!

mfg

timme871

und noch mehr Bilder!

mfg

berndr253

#15
Ein- und Auslassventil sind unterschiedliche in der Ausführung. Könnte sein, dass hier der Kipphebel mit dem Ventilteller kollidiert.
Würde das von einem KOMPETENTEN Instandsetzer prüfen lassen

Bernd
Leben und Leben lassen

Rütz

#16
Ja, sehe ich auch so.
Da wurde einiges falsch zusammengebaut.
- Beim Auslaß passen Ventil, Keile und Federteller nicht zusammen.
Ventilschaftende und oberer Rand des Federtellers müssen in einer Ebene liegen.

- Das Einlaßventil sieht aus, als sei es die Langkeil-Version!
Aber Langkeil geht bei R27 gar nicht!
Dafür sind die (für R27 richtigen) Ventilführungen zu lang.
Entsprechend haben sich die Keile in die Ventilführung eingearbeitet.

-> für R27 nimm Rillenkeile plus Ventile plus Federteller!
Speziell bei R27 ist das erste Wahl.

PS. Bilder von Keilen und Ventilen wären nicht schlecht.
Um die Federteller zu identifizieren, hilft die Vergleichstabelle.
I never dared to be radical when young.
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timme871

Hallo an alle,

also das Problem ist mehr oder weniger gelöst. Die einzige Ursache die gefunden wurde, waren eingelaufene Ventilkeile am Auslassventil. 
Zylinderkopf wurde überprüft und mit einem neuen Auslassventil + Keilchen versehen. Ventile, Federn, Ventilteller und Keile sind alle entsprechend dem Modell R27.
Motor wurde wieder zusammengebaut und läuft  :juhuu:

Vielen Dank für die Hilfe!

mfg

Heiko

Hi,

Also nicht  ;D.... Ihr habt nur die Keile erneuert? als einzige Ursache glaube ich aber nicht, dass es nur daran gelegen hat. Siehe den Beitrag von Bernd und Rütz.


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

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