Pleuellager auswechseln

Begonnen von siggi, 21 Oktober 2006, 14:00:56

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siggi

Hallo,

Bin über Reparatur meiner R25/2. Zylinder und Kolben wurden geschliffen bzw. erneuert. Leider hat auch das Pleuellager am Hubzapfen ein merkliches Spiel. Da ich nun versuchen möchte, das Lager selber zu wechseln, wäre es nett wenn mir jemand einen Tip bzw. eine Anleitung geben könnte. Ich weiß zwar,daß immer wieder geraten wird es einer kompetenten Firma machen zu laßen, bin aber doch der Meinung ein besseres Gefühl (Erfolgserlebnis) zu haben wenn man`s selber hin bekommt. Und wenn nicht ---->> die Firmen laufen ja nicht davon.
Danke

Gruß
Siggi

siggi


Heiko

#1
Hi,

die Frage ist, ob man es selber hin bekommt!  :-\\ Besonders, wenn man das noch nie vorher gemacht hat... Das Lager in diesem Fall besteht aus einzelnen Rollen und ist kein herkömmliches Rollenlager wie man vielleicht glaubt... es kann z.B. zwischen Aufmaßrollen von 7,01mm bis 7,06mm gewählt werden. Hast Du die entsprechenden Meßwerkzeuge, Spezialwerkzeuge und eine 10t-Presse?
Im Werkstatthandbuch der R 25/2 ist beschrieben wie es geht... Ein besseres Gefühl hätte ich (!) dabei nicht und würde immer daran denken, den Motor wieder auseinander bauen zu müssen... die Zeit und die Nerven, die man da hinein steckt, kann meiner Meinung nach gespart und lieber in eine überholte Welle investiert werden.

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

siggi

Hallo Heiko,

dank für die rasche Antwort,

Am Werkzeuk wird´s wohl nicht scheitern. Das mit dem Lager ist mir schon klar und das Handbuch hab ich auch schon gelesen. Die Beschreibung in Diesem hat mich eigendlich erst so richtig bewegt das Lager bzw. den Hubzapfen selber zu wechseln, da es mir demnach nicht besonders kompliziert erscheint. Ausserdem kommt mir das reparieren laut eines Kostenvoranschlags mit 220 Euro recht hoch vor. Vielleicht sieht es aber auch leichter aus als es ist. Ich werd nochmal darüber nachdenken.  ---->> DANKE.

Gruß

Siggi

Heiko

Hi,

ne gebrauchte KW im Tausch kostet z. B. beim Rabenbauer 190 Euro.

Nun ja, Versuch macht klug... warum nicht...

Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

† odeon8

Zitat von: siggi am 21 Oktober 2006, 14:00:56(...) wäre es nett wenn mir jemand einen Tip bzw. eine Anleitung geben könnte. ...

Hallo Siggi,

sooo schlimm ist es auch nicht. Wie Du schon sagtest, eine 10 to Presse
und ein paar Hilfsvorrichtungen. Hab´ ich mir selbst gebaut, leider gibts
keine Zeichnung der KW-Halteplatte hier auf der Site.
Wenn Du willst vermesse ich meine "mal schnell" und stelle sie hier rein...
Das Prinzip ist einfach - man muß die obere Kurbelwange gegen den
Rest der KW nach unten zur Presse abstützen.
Auseinandernehmen ist halb so wild - etwas aufwendiger ist der Zusammenbau,
weil man die Verdrehung der Kurbelwange auf dem Hubzapfen nicht so
ohne weiteres hinbekommt. Ich habe hierbei erst mal 1/3 des Weges
gepresst und dann in den Prismen nachgemessen, ob´s halbwegs stimmt.
Auch beim Ende der Presserei muß man wgen dem Seitenspiel des Lagers
rechtzeitig aufhören (War bei mir kein Problem wg. dem exzentrischen
Hubzapfen). Der Rest sind ein paar gezielte Schläge mit dem Kupferhammer,
wie im Werkstatthandbuch beschrieben  ;)

Du kannst ja mal hier reinschauen - vielleicht bekommst Du die richtige
Inspiration beim Anschauen der Fotos  ;)

Thomas

HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

siggi

Hallo Thomas,

Danke für Deine Hilfe. Das macht Mut ....
Die Fotos sind nicht schlecht, wenn auch mit zweierlei Massangaben. Ein mal 15,2 u. ein mal 15,3 mm richtig ist wohl 15,2 mm da dies auch der Stärke der (des) Pleuel entspricht. Da ich (glaube ich) keinen so "raffinierten" Hubzapfen wie auf dem Fotos eingebaut habe sondern nur einen gleichmäßigenZylinder, habe ich mir vorgestellt die KW einfach nur auf der unteren Wange über einer Bohrung aufzulegen und dann den Hubzapfen komplett durchzupressen somit wäre diese spezielle Vorrichtung und diese Zwischeneinlage mit den gesagten 15,2 mm zum Herauspressen evtl. gar nicht notwendig. Zum Einpressen würde ich dann einfach li. u. re.   Blattlehren (0,07 - 0,10mm) zwischen Pleuel u. Wange als Abstandshalter unterlegen. Wie gesagt -->  dachte ich mir mal so.  Was denkst Du über meine Idee?
Vielleicht sieht es in der Praxis dann - wie so oft- ganz anders aus.

Danke

Gruß
Siggi

sigi_rs

Hallo Siggi,
das würde ich so nicht machen, weil du dann den Hubzapfen über den Lagersitz  einpresst! Das kann trotz Materialhärte Riefen in der Oberfläche geben, die dem Pleuellager gar nicht bekommen. Ich würde erstmal den Hubzapfen in die erste Wange einpressen und dann das Oberteil aufpressen. Das Ausdistanzieren mit Fühlerlehre ist zusätzlich auch riskant, weil die nur auf den Seiten aufliegen. Das Material kann durch die Presserei dünner gedrückt werden und dann stimmt nichts mehr. Also, nach meiner Meinung so wie im Handbuch oder wie Thomas machen. ;)

Viele Grüße, Jörg (sigi_rs)

† odeon8

Jau, sehe ich so wie Jörg.
(...) den Hubzapfen komplett durchzupressen (...)
würde ich schon deshalb nicht versuchen, weil eine 10 to Presse
gerade so reicht, wenn der Zapfen 50 Jahre in seinem Sitz war.
Ich habe beim Auseinandernehmen das Manometer beobachtet und
war froh dass es bei 8 to endlich losging...
Und das mit der Lauffläche spricht für sich !

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

siggi

JO ->  ihr habt mich überzeugt -> keine Experimente

Ich bleib bei der klassischen Methode.
Melde mich wenn "SIE" wieder brrrrumt. (kann aber Frühling 07 werden)

Nochmals herzlichen Dank

Gruß
Siggi

Rütz

Kleiner Nachtrag:
In der Motorradwerkstatt, die mir die Kurbelwelle auseinandergedrückt hat, hat die 10 to Presse nicht gereicht!
Der Meister mußte zur 30 to Presse wechseln. Dort hat sich die ausgeschnittene Platte (ähnlich Thomas), die die obere Wange an ihren Nasen halten sollte, derart durchgebogen, daß es schließlich doch am sichersten schien den Hubzapfen komplett durchzupressen. Dafür mußte er die 30 to praktisch ganz ausnutzen.
Obendrein haben nicht mal alle Wellen diese Nasen.
Ich sehe das nicht so problematisch. Ein durchgepreßter Hubzapfen muß halt ausgetauscht werden, aber durch das defekte Lager ist der ja sowieso nicht mehr in Ordnung.
Beim Zusammenbau preßt man natürlich nicht "durch", sondern jede Wange einzeln. Das ist dann ja auch kein Problem.

Anselm
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

sigi_rs

Ach so...
Auspressen! Das geht auf jeden Fall! Mein Beitrag bezog sich auch nur auf das Montieren. Ich hatte Siggis Kommentar so verstanden, daß es um die Montage geht.

Viele Grüße, Jörg

siggi

Hallo zusammen,

Sorry wenn ich mich da evtl. etwas falsch ausgetrügt habe, klar gehts mir vorerst ums zerlegen der KW. Meine Sorge ist eigendlich auch die recht schmale Auflage am Pleuel (ca. 2 mm) . Ich könnte mir vorstellen, daß es da, wenn das Ding so fest sitzt, doch zu Druckstellen bzw. zu einer Beschädigung der Pleuel kommen könnte. In Anbetracht, daß der Hubzapfen höchstwahrscheinlich sowieso def. ist und ich auch noch Zeit für die Herstellung des Werkzeugs benötige, (welches ja nur zum Auspressen gebraucht wird) werde ich den Zapfen komplett durchdrücken.

Nochmals allen, an meiner "Problemlösung" beteiltigten Oltimerfreunden besten Dank. Ich dachte nicht, daß es so viele BMW Einzylinderbegeisterte gibt. Es scheint, wenn man mal sowas begonnen hat läßt es einen nicht mehr los. Ich freue mich schon auf auf den Frühling bzw. aufs reparieren .

Mfg

Siggi

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