Fröhliches Kurbelwellenziehen

Begonnen von cledrera, 07 November 2009, 13:56:21

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cledrera

So und gestern waren wir zum fröhlichen Kurbelwellenziehen bei Jörg.
Was stand an: Foto 1
Arbeitsvorbereitung: Foto 2 + 3
(Mein neues) geniales Werkzeug: Foto 4

Nur soviel: So ein Fön ist vom Haaretrocknen, Grillkohle beschleunigen bis hin zum Motorblock aufheizen bestens geeignet. Er schraubt sich binnen Sekunden zu einer Heizleitung von 630 Grad hoch und schafft des binnen eines Minütchens den Block dort zu erhitzen, wo die Lager raus müssen. Der Block ist dazu bereits dort eingespannt, wo montiert wird. Verbrannte Finger gibt es also nicht und man kann schön und locker noch etwas hochheizen, falls es nicht reichen sollte. Vor allen Dingen kann man den Block konstant warmhalten, damit man in aller Ruhe hantieren kann, ohne sich hetzen zu müssen.
Gell Knut, was ist besser als (D)ein Steinel? (M) Ein größerer Steinel.
Davon abgesehen: Anständiges Werkzeug ist ein Genuss. Fremde Knarren, mit denen man aber trotzdem sofort Gefühl beim  :schrauber: hat.
Abzieher und passendes Spezialwerkzeug; das ist schon ein Gedicht.

Später mehr, wartet es ab.

Clemens

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

cledrera


Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

cledrera

#1
( :kopfhau: :kopfhau: Wir kämpfen mit der Software)

Natürlich ist nicht alles Bauch- sondern maßgeblich auch (Zylinder-) Kopfsache.
Da Jürgen noch nicht da war, haben wir uns zunächst den bei ebay nebst Motorblock geschossenen Zylinderkopf vorgenommen.
Auspuffgewinde passabel, keine Rippe abgebrochen, aber die Ventile:
Auslass: Mäusefraß
Einlass: Eingesunken, was auf dem Foto leider nicht zu sehen ist.

Nun ja, wenn er neue Ventile nebst Sitzen pp hat, ein schöner Kopf. Vor allen Dingen, wenn der Sodder der 50 Jahre Fahrbetrieb auch sonst erst einmal ab ist. Der dazugehörige Zylinder (lang leben anständige Meßwerkzeuge): Kann man nochmal honen (Bitte stets ohne zweites h zu schreiben).
Die 170 € für den Motor haben bereits hier ihren Gegenwert gefunden, und das reichlich.

Soweit dazu

Clemens

(Nein, ich habe diesen Beitrag noch nicht geschrieben!)

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cledrera

Es erscheint:

Jürgen57
am langen Arm einen Motorblock.
Mit der richtigen Arretierung (Foto 10), einem anständigen Schraubstock, anständigen Abziehern und einem Fön waren Nockenwelle und Kurbelwelle so schnell draußen, dass ich gar keine Fotos schiessen konnte ( :kopfhau:  :schimpf:). Kein Witz: Beide Wellen zusammen einschließlich Lagerschildabziehen: gefühlte 15 bis 20 Minuten und
Hurra: Ich sehe mein erstes Ölschleuderblech.
Das war auch nur leicht verdreckt. Danach wurde die Schwungscheibe nachgearbeitet und
happy  war Jürgen.

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cledrera

Ach so:
Frage: Weshalb haben anständige Kolben vier Ringe?
Antwort: Das schaut einfach gut aus!

Na, weiß jemand, wer der Hersteller des Kolbens ist? (Rolf, Heiko, Thomas, Rütz und die anderen üblichen Verdächtigen dürfen nicht mitspielen!)


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cledrera

Und ab hier beginnt das Grauen!
Kettenspanner? Fehlanzeige. Die Kette schlabberte dafür umso mehr.
Die für eine 36er Schlüsselweite geeignete Mutter taugt zu gar nichts mehr (Fotos 17 + 18).
So einen Schei.. machen nicht einmal Juristen oder BWLer.
Nun, die Nockenwelle sah noch prima aus, dann ging es aus tiefer Tallage nochmals steil abwärts.
Das ein halboffenes Lager an der Kurbelwelle verbaut war, war die eine Sache,
dass der getriebeseitige Kurbelwellenstumpf aussah, als ob ein Halbverblödeter versucht hat, ein Gewinde zu schneiden und, weil es so schön war, auch noch die Schwungscheibe innen aufgearbeitet hat, war die andere Sache.
Richtig grell war aber das Entfernen der Kurbelwelle aus dem Motorblock:
Nach 10 Minuten stand sicher fest: Ohne das Entfernen eines der Stifte zur Befestigung des Kettenkastendeckels ging es nicht.

Wieso? Keine Ahnung; vielleicht lag es daran, dass der Motor ein Alulagerschild hat?
Wer es weiß, bitte Bescheid sagen.

Jedenfalls kam dann ein Ölschleuderblech; so eines, dass Karriere als zweite Schwungscheibe machen wollte. Zu bis obenhin; ein Fall zum Säubern, aber mit dem Dremel!

Fotos von Kubelwelle und Schwungscheibe stell ich morgen rein.
Was bleibt ist mein Eindruck, dass die Montage und Demontage eines solchen Motors eigentlich auch durch jedermann durchgeführt werden kann; drei Dinge sind Voraussetzung:

1. Das richtige Werkzeug - alles andere ist Murks.
2. Ruhe und Gelassenheit - bloß nicht hetzen.
3. Instandsetzungsanleitung - lesen und anwenden.

Ich war gegen 23 Uhr zu hause; glücklich und zufrieden.

Danke Jörg,
die nächsten Marzipantörtchen sind im Vorlauf.

Clemens





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Kompressor_Peter

ZitatMit der richtigen Arretierung (Foto 10), einem anständigen Schraubstock, anständigen Abziehern und einem Fön waren Nockenwelle und Kurbelwelle so schnell draußen, dass ich gar keine Fotos schiessen konnte

Typisch Anwälte, bevor die wach werden.... hat ´ne alte Frau ´ne ganze Insel bevölkert oder eben die Fachleute ´nen Motor zerlegt ; :lol:
Hallo Clemens,
herzlichen Glückwunsch zum "neuen" Motor. Für dich oder für Peter?
Übrigens deine Reihenfolge der Vorausetzungen würden wir etwas anders sortieren:
1. Ruhe und Gelassenheit - bloß nicht hetzen, lieber dreimal überlegen.
2. Instandsetzungsanleitung - lesen, verstehen und anwenden.
3. Das richtige Werkzeug - alles andere ist Murks

Ja ja, wenn man einen alten Motor zerlegt, stößt man auf ungeahnte Sachen. Es gab auch schon vor unserer Zeit genügend geistige Tiefflieger (min. 5 cm unter der Grasnarbe).
Habt ihr den Motor ohne Kettenspanner zusammengebaut (klar, wer lange schläft läuft bei Stemler gegen verschlossene Türen ;) ). Was habt ihr an der Schwungscheibe nachgearbeitet?

Viele Grüße,
Peter und Kevin



Schoki

Irgendwie erleb ich gerade ein   Déjà-vu    ::)

ich kenn doch diese Werkstatt .....und bin froh sie kennen gelernt zu haben.
Meine BMW fährt immer noch Prima, hat heute seine Aludichtung bekommen und Einlassventil leicht korrigiert.

schoki    :D
A Bikers work is never done.

cledrera

@Schoki,
Dein Déjà-vu war Thema.
@Kevin und Peter,
minimal abgedreht wurde der Stumpf an der Wedi-Anlagefläche, da es Richtung Kupplung siffte.

Und nun die Schwungscheibe wie angekündigt.

Clemens
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cledrera

#8
Und so sieht dann die Kurbelwelle aus.

Clemens

(PS: Möge den unbekannten Schrauber der Blitz beim Sch.. treffen.)
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Fastnachter

Hallo zusammen und Glückwunsch,

oha wenn ich das so sehe krieg ich ein immer mulmigeres Gefühl den Motor erstmal nicht überholt zu haben. Aber jetzt muss sie erstmal wieder zusammen und fahren. Dann kommt das Getriebe, dann der Motor...

Gruß und weiterhin frohes  :schrauber:

Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Jürgen 57

#10
Hallo Clemens, hallo Jörg

na, dann kann ich ja noch von Glück reden. Heute nachmittag habe ich dann ncoh die Stösselschutzrohre ausgebaut (das an der Einlassseite haben wir ja mit sanftem Zureden nicht los bekommen - unter Einsatz 30er Schlüssel + Rohrverlängerung war alles klar).
Beim nähreren Betrachten des Pleuelauges ist mir aufgefallen, dass das Auge in Fahrtrichtung einseitig verschliessen aussieht (Photo 1) Das muss ich noch mal näher prüfen - der KoBo war ja eh fällig. Es sieht mir aber auch ein wenig nach einer Anphasung aus. Ich werde berichten.

Viele Grüsse

Jürgen

cledrera

Blöd ist, dass wir das nicht vor dem Ausbau geprüft haben.
Dann hätten wir anhand Seite 25 der legendären Reparaturanleitung einmal prüfen können, ob der Kolbenbolzen in diesem Pleuelauge rechtwinklig zum Pleuel steht. Wenn Du das quasi on-the-fly durch simples Einsetzen der Kurbelwelle noch irgendwie hin bekommst, würde ich das einmal nachmessen.

Clemens
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Kompressor_Peter

@Jürgen:
Die festsitzenden Stößelschutzrohre auf der Einlassseite hatten wir ebenfalls schon zweimal. Da half nur viel Wärme, ein stabiler 30-iger Ringschlüssel und zweigfacher Muckieinsatz.

@Clemens:
So eine schöne Kurbelwelle haben auch (liegt jetzt im Keller).

Viele Grüße,
Kevin und Peter

rolf

das muss nicht einseitig verschlisen sein...kann natürlich, aber muss nicht.
Das lager wird eingepresst und dann ausgerieben...ausgerieben eben absolut rechtwinklig zur KW...wenn das Pleuel ein bißen schief ist sieht das ausgeriebene Lager eben so aus wie auf deinen Bild.
Kontrolliere das mit einen guten (oder neuen ) Kolbenbolzen, dann siehst du ob es Spiel hat.
Rolf

cledrera

#14
@ Rolf,
Zitatdann siehst du ob es Spiel hat.

Ich verstehe Dich richtig dahin, dass Du eventuelles Spiel zwischen Kolbenbolzen und Pleuellager meinst?

Clemens

PS: .. also nicht die richtige Winkligkeit des Kolbenbolzens meinst.
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rolf

Äh ja...nein...oder?
Jürgen vermutet ja das es ein einsetig abgenutztes Pleuelauge ist....hervorgerufen dadurch das es nicht im rechten Winkel zur KW stand...wenn es so wäre...das würde der Bolzen jetzt ordentlch Spiel haben....geht er aber spielfrei durch-> ist es nicht ausgelaufen, sondern so ungleichmäßig durch o.a. Bearbeitung..verständlich?

Die Winkligkeit würde ich so oder so prüfen

rolf

cledrera

Ja, danke.
Habe den KoBo und das Pleuelauge selber gesehen. Spiel zwischen KoBo und Pleuellager war nicht erkennbar.
Aber im Kolben, d.h. im Kolbenauge hatte sich ein geringer Grat (beidseits) gebildet, obwohl der Kolbenbolzen ordnungsgemäß gesichert war
Denke mal, das bei Jürgens Motor die Winkligkeitsprüfung durchaus interessant werden könnte.

Clemens

PS: Denke auch, dass die Überprüfung der Winkligkeit vor Kurbelwellenausbau durchaus bei der Ursachenforschung behilflich ist. Es würde mich nämlich nicht wundern, wenn das Ganze geringfügig aus dem Winkel ist und daher das Lager einseitig mehr verschlissen ist und sich beidseits ein Grat gebildet hat.
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sigi_rs

Zitat von: cledrera am 09 November 2009, 11:21:57
Ja, danke.
Habe den KoBo und das Pleuelauge selber gesehen. Spiel zwischen KoBo und Pleuellager war nicht erkennbar.
Aber im Kolben, d.h. im Kolbenauge hatte sich ein geringer Grat (beidseits) gebildet, obwohl der Kolbenbolzen ordnungsgemäß gesichert war
Denke mal, das bei Jürgens Motor die Winkligkeitsprüfung durchaus interessant werden könnte.

Äh, schmeiß' ich da irgendwas durcheinander? Der Grat war doch in Deinem Super-Kolben. Und Jürgens Kolbenbolzen hatte diese leicht fühlbaren Abnutzungen?

Viele Grüße
Jörg

cledrera

@Jörg,
denke Du irrst Dich. War gerade im Exil. Mein Zweitkolben hat weder Grate, noch etwa Feilspuren, die auf Beseitigung der Grate schließen lassen würden.
Richtig ist hingegen, dass Jürgens Kolbenbolzen leicht fühlbare Abnützungen hat. Die waren meiner Erinnerung nach auch auf der einen Seite stärker als auf der anderen.

Grüße

Clemens

PS: Weshalb der Kolben nun am Hemd unterschiedlich hohe Anlageflächen zum Zylinder hin hat, weiß ich immer noch nicht. Fest steht nur, dass es an den tieferen Stellen kaum je klemmen dürfte, falls doch dürften Fahrer und Maschine kurz vor dem Eintritt ins Orbit stehen.
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Jürgen 57

Hallo zusammen,

na, da habe ich ja eine kleine Diskussion losgetreten...
Ich denke Rolfs Ansatz ist ein guter Weg. Das Pleuelauge ist seinerzeit im eingebauten Zustand gewechselt worden - soll heissen hingefahren zum Instandsetzer - Motor abkühlen lassen - Kopf und Zylinder demontiert -Pleuelauge gewechselt und aufgerieben -alles wieder zusammengebaut - und ab nach Hause (von HH nach HL). Da könnte durchaus etwas 'schief' gegangen sein. Die Passung ist sowieso ein wenig zu stramm wie wir schon festgestellt haben. Ein neuer KoBo ist sowieso fällig. Der wird bestellt und dann sehen wir mal weiter. Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Jürgen

cledrera

ZitatDie Hoffnung stirbt zuletzt...
Wenn wundert es? Hoffnung hat nie Einzylinder gebaut.  ;D

Clemens


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