Kompression neuer Motor

Begonnen von Christof, 23 Mai 2010, 09:09:44

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Christof

Hi allerseits,

ich hab mal ne Frage. Wieviele km braucht ein neu gemachter Motor um volle Kompression zu haben?
Hab bei meiner R27 gestern gemessen und mit kicken (warmer Motor und Gas ganz auf) ca 7 Bar erreicht. Der Motor hat ne komplette Überholung bekommen (u.a. neuer Kolben, Zyinder geschliffen etc). Seitdem ca. 250km "run it hard" eingefahren. Geht bis jetzt ca. 105km/h auf meiner Teststrecke.
Ich gehe mal schwer davon aus, dass nach 250 km die Kolbenringe noch nicht voll tragen und sich deswegen die 7 Bar noch auf die üblichen ca. 9 Bar erhöhen werden. Hat jemand Erfahrung wie lang das ungefähr geht bzw. ist jemand anderer Meinung?

Grüße
Christof

Christof



cledrera

#1
Hi Christof,
betreffend die Kompression und die Einfahrzeit gehen die Meinungen etwas auseinander.
In jedem Fall dürften 250 Kilometer zu wenig sein, um überhaupt etwas zu sagen. Um aber die Meinungen zunächst einmal wiederzugeben:
Rolf fährt seine Motoren binnen 500 Kilometer ein. Das wundert mich wenig, da der das kann (ich nicht). Andere reden von über 1.000 Kilometern.
Mit dem Stichwörtern "run-it-hard" und "digitales einfahren" sind die Einfahrmethoden hier im Forum gut beschrieben worden. Allerdings fehlen mir die Basics (gemeint ist nicht häufiger Ölwechsel, Ventile stetig prüfen o.ä.), sondern der Hintergrund. Daher eine kurze Wiedergabe aus meiner Sicht, die nicht zwingend richtig sein muss:

1. Meide die Autobahn, hasse den Stadtverkehr und nimm die Landstraße.
2. Einfahren im Flachland ist  :wc:. Der Motor muss ziehen. Dafür braucht`s Berge (Schlickrutscher nehmen die steife Brise von vorne).
3. Kommst du an die Bergkuppe, schalte nicht hoch, sondern halte die Drehzahl (Hochschalten führt zur rapiden Minderung der  
   Ölförderungsmenge)
4. run it hard hat nichts mit Motorprügeln zu tun, sondern mit kontrolliertem, sich steigerndem Leistungsabfordern und notwendigen  
   Abkühlphasen.

Das Einfahren eines neuen Motors ist wichtig.
Beim Einfahrprozeß werden die stärksten Rauhigkeitsspitzen im Kolbenweg abgearbeitet. Dadurch passen sich Kolbenringe und Zylinder aneinander an. Letzlich verringert sich auch der Ölverbrauch, der in der Einfahrzeit etwas höher sein kann. Die Verringerung des Ölverbrauchs geht durchaus mit einer Steigerung der Kompression einher.
Etwas anderes ist das Lösen von Materialverspannungen.
Herkömmlich geschieht das kolbenseitig durch tempern desselben. Das hat den Vorteil, dass der Kolben seine Materialverspannung verliert und nochmals um ca 0,01mm wächst. Einen Kolben tempert man aber an sich vor dem Einbau (und vor dem Zylinderschleifen). Hat man das nicht getan, findet das Lösen der Materialverspannung während der Einfahrphase statt. Man sollte sich daher nicht wundern, wenn die Kompression auch mal etwas zurück geht. Es müssen sich eben nicht nur Zyilnder und Kolbenringe, sondern auch die Kolbenringe an den Zylinder anpassen (klingt seltsam, ist aber so).

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Christof

Hi zusammen,

Clemens, danke für deine Einschätzungen.
Ich glaube ich habe gerade noch was gefunden. Hab gerade das Ventilspiel kontrolliert und das war quasi gleich null da sich alles nach der Montage nochmal gesetzt hat. Ich denke dass durch nicht ganz schließende Ventile so ein großer Teil Kompression verloren ging. Hab jetzt alle Schrauben nachgezogen und das Ventilspiel neu eingestellt. Heut mittag fahr ich vielleicht noch ne Runde und dann berichte ich wieder ob sich an der Kompression was getan hat.

Grüße
Christof

Christof

Also, gerade bin ich ne kleine Runde gefahren. Nach Einstellen des Ventilspiels habe ich nun 7,5 Bar Kompression. Immerhin ein bisschen mehr. Geschwindigkeit ist nun ca. 115km/h und sie zieht auch schon etwas besser. Ich rechne eigentlich damit dass die noch fehlene Kompression mit zunehmenden Kilometern kommen wird. Ich werde dann wieder berichten.
Leider sieht es im Moment so aus als ob meine Zylinderkopfdichtung (mit Silikonpunkten und zusätzlich Dichtungsmasse) nicht wirklich dicht ist. Muss aber erst noch lokalisieren woher das genau kommt. Ist halt immer was an den alten Kisten.

Grüße
Christof

rolf.soler

Zylinderkopfdichtung:
wegschmeissen. Diese Spezialdichtung mit Silikonringen hat schon x-mal zu Problemen geführt. Das ist nichts (obwohl es beim einen oder andern vielleicht funktioniert). Rausnehmen, normale ZK-Dichtung von Stemler, Rabenbauer, oder ganz einfach als BMW mobile tradition-Teil beim BMW-Händler bestellen. Feuersteg und Bund entrussen (auskratzen), Kopf muss sich ohne Dichtung wie ein Propeller auf dem Zylinder drehen lassen; Fuge darf nicht zu breit sein (schmäler als die Dichtung dick ist jedenfalls), normale Dichtung rein, mit 35-40 Nm anziehen und fertig. NAch 50-100 km fahren Schrauben nochmals nachziehen, auf 40 Nm, dann Ventilspiel wieder einstellen
KEINE Dichtmasse am Zylinderkopf. Da ists zu heiss. Am Fuss oder den Ventildeckeln oderOelwanne oder irgendwo gehts, aber am Kopf besser nicht
Einfahren/Kompression:
Der grösste Teil des Einfahrens ist nach 100 km vorbei. Von ungefähr da an ist es nicht mehr ein Einschleifen der Kolbenringe, eher noch ein nachpolieren....Am Anfang Druck geben (kurz Vollgas aufreissen, dann Gas weg, immer länger, von 5 Sekunden bis 30 sec) in den ersten 100 km. Tust Du das nicht, sind die rauhen Oberflächen der Ringe und Honspuren im Zylinder bald weg und es dauert viel länger bis alles schön passend eingelaufen ist und erreicht angeblich auch nie die gleich hohe Kompression. Beim ersten Kolbenwechsel (schön vorsichtig...) hatte ich bis 700 km noch Klemmneigung bei minutenlang Vollgas, max. Leistung aber sicher schon bei etwa 500 km. beim zweiten Kolbenwechsel nach weniger als 100 km (!) volle Leistung (besser als zuvor) und so gut wie Null Oelverbrauch (1 dl von 100 bis 1000 km) ->digitales Einfahren ist sinnvoll
Kompression: maximale Werte erhältsrt Du nicht unbedingt mit dem Kickstarter. Prüfer einschrauben, schieben zu zweit oder besser eine steile Strasse runterrollen lassen, dann mit fahrer drauf, ausgeschalteter Zündung und offenem Gashahn einkuppeln (in dem Gang in dem das Hinterrad nicht gleich stehenbleibt), wieder auskuppeln bevor Moped steht. Ablesen.
Allerdings: wenn die Mühle noch vor Optimierung des Vergasers und Zündzeitpunktes nach 250 km schon 115 km/h läuft (wenn das stimmt: GPS ?) dann siehts schon sehr gut aus. Noch ein bisschen drücken (kurze Vollgasorgien unter Belastung - auf Klemmneigung achten.....) bis ungefähr 500 km; Oelverbrauch checken. Zündzeitpunkt / Vergaser optimal einstellen
Wenn sie 115-120 macht und <<0,25 l Oel/100 km braucht, musst Du gar nicht mehr Kompression messen. Da bist Du da wo Du mit einer R27 realistischerweise hinkommst.

cledrera

ZitatZylinderkopfdichtung:
wegschmeissen.

@RolfS,
bitte bei Silikonzylinderdichtungen, den motormordenden, auf die richtige Schreibweise, s.o., achten.

Clemens
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Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Rütz

Das wichtigste beim Kompression messen: Kicken gilt nicht !

Aufgrund der Kickstarterübersetzung ist es unmöglich einen kompletten Arbeitszyklus (vollständiger Ansaugtakt plus Verdichtung) in einem Rutsch hinzubekommen.
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

cledrera

@Rütz,
sach das doch mal Inter Mailand.

Heftiges Kicken gilt! (Nur nicht zum genauen messen  ;D)

Clemens
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Christof

Nochmal kurz zu meinem Inkontinenzproblem...
Bin gerade ne kleine Runde gefahren um nochmal zu sehen wo genau das Öl rauskommt.
Also, ich habe Öl auf Motorgehäuse/Getriebegehäuse; Vergaser, Lufikasten, Vergaserflansch hin zum Zylinderkopf, Zylinder (nur die oberen Rippen) und Zylinderkopf (hier so ziemlich alle Rippen bis hoch an die Deckel). An der Zylinderkopfdichtung kann ich zumindest erkennen dass da womöglich was rauswandert. Aber wie kommt das Öl den Zylinderkopf hoch in die oberen Rippen? Durch den Fahrtwind??? Die Ventildeckeldichtung scheint nämlich dicht zu sein. Stößel etc. ist absolut dicht. Zylinderfuss ist auch dicht. Das Öl hat die Farbe von neuem Öl, kein bisschen schwarz. Ölwechsel ist ca. 200 km her.
Versteht mich nicht falsch, ich nehme schon stark an dass es die Zylinderkopfdichtung ist. Ich möchte jedoch sicher gehen dass es nix anderes ist bevor ich den ganzen Kram wieder auseinander pflücke.

Grüße
Christof

cledrera

Christof,
ob (nur) die Ventildeckeldichtung dicht ist oder nicht, sieht man an sich leicht an der trocken wirkenden Zylinderkopfdichtung.
Die Silikondichtung des Zylinderkopfes geht aber überhaupt nicht; ob sie nun dicht ist oder nicht.
Dichtungsmasse am Zylinderkopf ist gleichfalls Huddel und zwar im besten Fall; den schlimmsten Fall wollen wir nicht haben, glaub mir.
Ist die Dichtung am Zylinderkopf undicht, schafft es das Öl übrigens regelmäßig überall hin (schon mal in die Jackentasche geschaut  ;) ).

Also, wenn Du sicher gehen willst:
Auseinanderbauen, reinigen, vor allem die ölführenden Kanäle des Kopfes, Feuersteg, Dichtung usw.,
Propellerblattprobe, Sichtprobe (sitzt er ohne Dichtung einwandfrei, oder hat es einen Lichtspalt), falls ja: Standardkopfdichtung, 35 NM über Kreuz angezogen, Ventile einstellen, Ventildeckeldichtung und Ventildeckeldichtflächen säubern und montieren.
50 Kilometer fahren, Zylnderkopf nachziehen (Losbrechmoment nicht vergessen), Ventile prüfen und gegebenenfalls einstellen.

Ohne das jetzt belegen zu können, habe ich den Verdacht, dass die Undichtigkeiten bei Dir entweder von der Silikondichtung und/oder Dichtmasse kommen oder von fehlend guter Säuberung des Zylinderkopfes (das dauert) oder beidem.

Clemens

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
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rolf.soler

es ist die Kopfdichtung. Ganz sicher  :)
ausbauen, wegschmeissen, entrussen, normale Dichtung rein

sigi_rs

Zitat von: rolf.soler am 25 Mai 2010, 22:21:01
es ist die Kopfdichtung. Ganz sicher  :)
ausbauen, wegschmeissen, entrussen, normale Dichtung rein

...und wahrscheinlich Zylinderkopf planschleifen, weil die Silikondichtung mit 60 Nm angezogen werden soll. Das wird krumm!

Viele Grüße
Jörg

cledrera

Christof,
Jörg`s Hinweis ist wertvoll, wenn auch ein verzogener Zylinderkopf nicht zwingend sein muss.
Lege aber auf alle Fälle ein Haarlineal o.ä. auf den Z-kopf und schaue nach, ob er plan ist oder nicht.

Clemens
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Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

† Knut

Wer hat schon ein Haarlineal und kann damit umgehen?

Den Rest von einer Küchenarbeitsplatte (2.- Euro in der Grabbelkiste bei Obi), 300 Naßschleifpapier raufgetackert und dann den Kopf vorsichtig(!) auf dem Ganzen kurz kreisen lassen. Da sieht man sehr schnell, ob was krumm ist. Und wenn's so ist, kann man gleich weiterschleifen bis es überall "trägt".

Knut

P.S.: Und wenn man in die Küchenarbeitsplatte ein Loch mit ca. 75mm sägt, kann man auch gleich die Zylinderoberseite planen.  ;) ;)

Christof

ok ok, ich pfriemel den ganzen Kram wieder runter und mach ne ordentliche Dichtung rein.
Zum Zylinderkopf: Der wurde von Rabenbauer komplett überholt, inklusive strahlen und planschleifen. Ich geh mal davon aus dass der gerade ist.
Danke nochmal für Eure Antworten.

Grüße
Christof

Christof

Achja, nochmal was. Kann man den Zylinderkopf bei R27 demontieren ohne den Tank runter zu nehmen? Das ist nämlich immer ein riesen Scheiss. Nicht nur wegen dem Benzin, bei meiner Maschine bekomm ich den Tank nur runter wenn ich zusätzlich den Sattel löse. Und dann auch nur mit viel gutem Willen. Jede Demontage/Montage birgt zudem erhebliches Lackschadenrisiko am Tank (besonders an der vorderen Aufnahme).

† Knut

Nee, wenn ich mich recht erinnere, geht das nicht, weil man die langen Kopfschrauben nicht unter dem Tank rausgepfriemelt bekommt. Die obere Schwuchtellagerung ist auch nur schlecht erreichbar.

Knut

Rütz

Doch, geht.
Die Stöß(el)stangen müssen dazu raus, die Kopfschrauben zusammen mit den Kipphebelböcken bleiben am Kopf.

D.h. nach dem Lösen der Kopfschrauben werden die Stößelstangen an den Kipphebeln vorbeigefädelt, drücken des Motors in seinen Gummis ermöglicht die Stangen an die höchste Stelle unterm Tank zu ziehen und ganz frei zu bekommen.
Der Kopf wird dann mit nur leicht angehobenen Kopfschrauben "komplett" abgenommen.

Rütz
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rolf.soler

Ja. Aber angefangen vom Ventildeckel ausfädeln bis zur Kopfdemontage.....geht es schneller und mit weniger  :schimpf: wenn man den Tank wegnimmt. Meiner Meinung nach. Veilelicht nicht schneller, aber nervenschonender. Das Problem des Drehmomentschlüssel-Ansetzens ist dann auch gelöst.
Man bekommt Uebung  ;D Ich nehme die Sitzbank weg, dann den Tank; Vergaser / Krümmer / oberes Gummilager, dann Ventildeckel und Kopf. So lange dauert das nicht.

† odeon8

Zitat von: Christofnur wegen dem Benzin,

Wegen dem Spritablassen habe ich in beiden 1Zylindern diese Kupplung drin:




Link

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

RolfD

... noch ein kleiner Hinweis zu den Schlauchkupplungen von U. in F.
Ich hab die auch drin, und habe zwei sehr UNelastische - sprich nur schwer biegsame -Benzinschlauchstücke an den Tankschnöseln dran. Immer, wenn ich da mal den Tank runter gemacht hab, gab es Probleme nach dem Wieder-draufsetzen und Zusammenstecken genau dieser Kupplung. Das kann dann schon mal ganz schön sabbern, wenn man die Verbindung nicht beim ersten "Klick" erwischt. Fazit: werde wohl an dieser Stelle etwas flexiblere Schlaustücke einsetzen.
Grüße
Rolf III

BenW

... und man muss beim Zusammenstecken oder Lösen der Verbindung höllisch aufpassen, nicht gleichzeitig die silberne Metallplatte versehentlich zu drücken, da ansonsten das Ventil geöffnet wird und offen bleibt. Gibt, wie RolfD schon schrieb, eine schöne Sauerei...

Ansonsten habe ich das Ding auch eingebaut und finde, das es immer noch problemloser geht als jedes mal den Tank zu entleeren.

Grüsse,
BenW

Andre.Hubein

Ja,die Dinger habe ich auch verbaut,zuletzt bei Sören´s R25.Ich finde die Klasse,man sollte aber wirklich gut flexible Schläuche verwenden und an allen Enden Schellen drauf machen.
Gruß André

sigi_rs

Hallo zusammen,

ich habe sie rausgeschmissen, weil sie nach kurzer Zeit (ca. 3 Monate) nicht mehr steckbar waren. Die Dinger sind verquollen und ließen sich nicht mehr sicher trennen und zusammenstecken. Das gleiche bei Clemens Moppelchen. Das war für mich teuer Lehrgeld, ich habe bei meiner Schwarzen auf einen langen Schlauch über das Rahmenrohr gewechselt und bei der Dicken auf Metallkupplungen aus dem Pneumatikbereich. Funktioniert klasse, nützt aber bei der R25 etc. nichts, weil nur ein Rückschlagventil vorhanden ist.

Viele Grüße
Jörg

rolf.soler

Zitat von: Christof am 26 Mai 2010, 20:02:54
, bei meiner Maschine bekomm ich den Tank nur runter wenn ich zusätzlich den Sattel löse.
darf ich daraus schliessen, dass Du eine Sitzbank hast, nicht Einzelsattel ?
wenn ja, nützt die Schlauchkupplung nicht viel, weil die Stutzen schon so nur knapp an der Zierleiste vorbeigehen...mit Kupplungen an Schlauchstück drauf wirds schwierig...

Christof

Ne ich hab nen Einzelsattel. Diese Benzinschnellkupplung hab ich schon dran, ich hoffe das macht die Sache einfacher.
Ist das normal dass man den Sattel lösen und mehr oder weniger "nach oben wegziehen" muss um den Tank runter zu bekommen? Hab mich darüber schonmal gewundert. Ist auf jeden Fall nur mit viel Gefummel möglich weil die Anschlussröhrchen am Tank für diese Schlauchverbindung fast nicht am vorderen Teil des Sattels vorbei gehen. Nur mit starkem Eindrücken der Satteldecke. Sattel ist glaube ich Denfeld, muss aber nochmal schauen.

Rütz

Bei Denfeld normal. Pagusa läßt sich vorne besser zusammendrücken und muß eigentlich nicht demontiert werden.
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Christof

Hallo allerseits,

mal ein kleiner Zwischenbericht. Ich hab mittlerweile ca. 600km mit dem neuen Motor drauf. Dichtung hab ich gewechselt und nun ist die Kiste eigentlich recht dicht (wenn auch nicht 100%). Auf jeden Fall viel besser als vorher.
Leider bleibt das Kompressionsproblem. Gerade wieder gemessen und wieder nur 7,5 Bar bekommen. Ich habs auch mit Anschieben und Berg runter rollen lassen versucht, das bringt aber max. 0,5 Bar mehr (eher 0,3).
Also: Motor neu, Dichtungen dicht, Ventilspiel frisch eingestellt, Dichtprobe am Vergaser mit Startpilot --> wo zum Teufel sind die fehlenden 1,5 bis 2 Bar??? Ich kann mich erinnern dass ich mit dem "alten" Motor mit ca. 50.000 km, verschlissenem Kolben und Ventilen ca. auf 8,5 Bar gekommen bin. Da stimmt doch was nicht!!!
Fahrverhalten an sich: könnte wie immer im vierten besser sein. Zieht zwar etwas besser als vor der Überholung, aber auf 110km/h komme ich nur an sehr guten Tagen.
Hat jemand ne Idee wie es sein kann dass mein alter Motor mehr Kompression hatte als mein neu gemachter???

Grüße
Christof

cledrera

Als Vermutung könnte herhalten, dass Du den neuen Motor doch noch nicht richtig eingefahren hast.
Allerdings sind 7,8 bar bis 8,0 bar vielleicht für eine R27 auch dann etwas wenig.

Meinen neuen Motor (Memo: Jörg beim nächsten Treffen Flüssignahrung mitbringen)
habe ich im Prinzip so eingefahren, dass weder Kurzstrecke, noch Stadtverkehr dabei waren. Kein Überdrehen
und kein Ausfahren der Gänge. Ab ca. Kilometer 500 war zu merken, dass das dem Motor gar nicht mehr gefiel.
Das fühlte sich ständig nach Freiheitsberaubung durch Gaswegnahme an.
Der Lkw an der Steigung schaffte den Überholvorgang nicht. Vierter Gang Tempo 80, Gas auf, da hatte der verloren.
Das war der einzige Ausrutscher.
Während der Touren am See meinte ich dennoch, dass andere R25/3 "mehr Druck" hätten.
Na und? (Solange ich bei Mek`s /3 hinterher komme, langt das)
Übrigens hatte mein Motor (kalt/Kickstarter) auch nur etwa 7,5 bar.

Und noch einer: Es gibt da ein R26 mit Hoske-Tüten und 7,5 bar; rennt wie Schmitz Katze ,das jecke Teil das.

Ich würde schlicht noch ne Runde (ca. 400 km) fahren und mich dann daran geben, das Moped betreffend Zündung, Auspuff etc.
zu checken. Vielleicht hat sich dann auch soviel Ölkohle abgesetzt, dass die Kompression "stimmt".

Warte es ab und mach Dich nicht verrückt.

Clemens

PS: Alte Motoren machen wunderliche Dinge; z.B.
im Verdichtungstakt Öl und heiße Luft aus dem Motorgehäuse hochsaugen;
sich ein paar Kubik mehr über ein kaputtes Pleuellager holen;
der Kompression durch Hauen auf das kaputte Lager ein Tick Nachdruck verleihen;
bei ausgeleiertem Fliehkraftregler sind Doppelzündungen wirklich nicht nötig
und viele gruselige Dinge mehr.
Das führt zu dem Spruch: Kurz vor dem Motortod laufen sie am besten.
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Rütz

#29
Oder falscher Kolben. Bei R27, der Klassiker.

Konntest du den neuen Kolben mal mit deinem alten vergleichen?
Im Zweifel: Auslitern
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

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