Leistung. Ich bin entäuscht!

Begonnen von Kees, 18 März 2023, 20:49:56

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Kees

Letzte Sommer hatte ich meine R25 wieder auf die Beine und mensch, hat das Ding gerennt! 95 war eigenlich immer drin, 100 auch ab und zu. Mit ein wenig Wind auch mehr. Die Leistung war eigentlich ziemlich schnell da und wurde auch rasch besser mit das einfahren. Dann war ich ein bischen dumm, habe zu lange Vollgas gegeben und der Klemmer war da nach 600 km.

Diese Winter habe ich der Zylinder gezogen und eine arg ramponierte Kolben gefunden. Deshalb eine neue Kolben, Zylinder gehoht und alles wieder montiert.

Das erste mal hatte ich kein Zylinderfussdichtung installiert, aber da hat öl geleckt. Deswegen dieses mal die 0,5 mm Dichtung installiert und jetzt ist sie dicht. Verdichtung ist jetzt von fast 1:7 wieder auf standard 1:6,7 (ausgelitert). Gemessene Kompression ist jetzt 8 bar stat 8,5 bar vorher.

Weiter ist alles dasselbe geblieben. Rabenbauersche tuning Auspuff. Vergaser ist 24 mm mit 110 Hauptdüse. Uli's Tuningnockenwellenrad. Zündung mit 40 Grad auf F. Standard KS Kolben im ersten Übermass.

Heute wieder gefahren. Bis jetzt habe ich etwa 300 km eingefahren und nicht sehr vorsichtig Plocke, Plocke, Plocke aber richtig gas gegeben und auch viel Vollgas Passagen. Er geht mit ein bischen Wind im Rücken 95 und mit das gleichen bischen Wind entgegen geht es nicht mal 90.

Was jetzt?
- Geduld haben? Das wird noch besser?
- Andere Hauptdüsen? Eher etwas kleiner würde ich sagen weil die Kerze braun ist und der Krummer ist goldgelb, zeigt nicht nach armes Gemisch aus.
- Verdichtung erhöhen? Ich kann ruhig bis zu eine mm vom Zylinder abdrehen ohne das der Quetschkannte zu eng wird. Das würde die Verdichtung auf etwas mehr als 1:7 bringen, also richtung R26.

Was meint ihr?



Kees


strichzwojan

#1
Ich (auch R25/2, aber mit 25/3-Kopf, auch 24er Bing, Hauptdüse 110 bislang) hätte Folgendes anzumerken:

Nicht ungeduldig werden! Abwarten! Vor allem nicht den gleichen Fehler machen, wie beim ersten Mal...
Als ich beim Einfahren meines neu überholten Motors 1991 war, da hatte ich von "run it hard" noch nie gehört. Ich bin es immer gemütlich angegangen und hatte nie einen Klemmer. Wie die aktuellen KS-Kolben innerlich gemacht sind, weiß ich nicht. Ich hatte das Glück, einen Nüral von 1988 (Gusszeichen) zu bekommen. Der ist nach über 50.000 km immer noch drin. Nach "Forumsmeinung" dürfte der Motor nicht gescheit laufen, was er aber tut, denn er hat Kraft, wenig Ölverbrauch und eine Kompression von 8.7 bar! Die Kolbenringstoßspiele sind langsam an der Grenze, aber ich halte es mit "never change a running system".
Der Motor wurde allerdings nach dem Umzug in die Alpen schon anders gefordert, und ich darf sagen, dass sich das insgesamt sehr positiv ausgewirkt hat. In gewisser Weise hat das für mich widerlegt, dass ein "falsch" eingefahrener Motor nie mehr richtig zum Laufen gebracht werden kann...
Ich wog bei den letzten Vmax-Messungen jenseits von 100 Kilo und erreichte trotzdem 109 km/h! Gut, es ist ein Kolben mit letztem Übermaß drin.
Bei solchen Messungen kommt es (auch) auf folgende Dinge an:

-Außentemperatur?
-wie lange warm gefahren vor Messbeginn? (mind. 30 Minuten!)
-Wind (Hin- und Rückfahrt gemittelt)
-Welche Viskosität im Hinterachsgetriebe, SAE 80 oder SAE 90?
-Einbereichsöl im Motor? SAE?
-Luftdruck? Ich mache sowas bei 2 bar vorne und hinten.

Bei unseren niedrigen PS-Zahlen macht sich alles sofort bemerkbar, was gegenüber einer (schönen) Vormessung verändert ist (Kleidung, Körperhaltung, Gewicht etc.)

Ein guter Referenzpunkt für die Leistungsfähigkeit sind die in Tests damals genannten 14 Sekunden, die eine Strichdrei von 40 auf 80 Sachen im 4. Gang braucht.
Dass es dafür heute das Tuningkettenrad aus Ffm. notwendigerweise braucht, bezweifle ich. Meine Fußdichtung hat übrigens 0,4mm und ist aus graphitiertem Papier. Kopfdichtung 0,75mm, Motoröl 20 W 50.

Gruß und viel Erfolg, Jan

Edit: Ich würde die Zündung mal auf etwa 36 Grad Frühzündung einstellen. Das läuft bei mir prima mit Super 95.

Kees

Geduld, nicht immer mein bester Eigenschaft ;D . Ich hoffe sie wird noch ein bischen besser. Aber da sind fast 10 km/h weg. Und eine Machine kann man nicht trainieren wie die Muskeln einer Mensch. Wenn er gut eingelaufen ist dann wird das niemals besser.

Weiter habe ich nichts geändert. Nur die Fussdichtung und der neue Kolben. Temperatur, Wind, die Strassen, ich selbst, all das ist vergleichbar mit letzte Sommer.

Wenn ich die Verdichtung erhöhen möchte muss ich das jetzt tun. Wenn da einmal eine Kante oben im Zylinder ist dann ist es zu spät.

Einzylindär

So habe ich es bei meiner R27 gemacht, weil ich mit Fußdichtung und neuem KS Kolben zu wenig Verdichtung hatte:

Eine umlaufende Nut am Zylinderfuß eingestochen (Drehbank 0,5mm tief reicht) und um den Ölkanal Dremel Freihand. Dann eine Raupe Flächendichtmittel Loctite 5970 oder 5910 (Dreibond oder Dirko geht sicher auch).
Nach aAufstzen des Zylinders mit einem Pfeifenreiniger das Ölsteigrohr durchwischen und evtl. ausgeteetene Dichtmasse innen abwischen.

Fertig. Dicht.

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Kees

Hast du kein Oel kanal durch der Zylinder zum Kolbenhemd? Ich dachte das war standard beim R 27. 

Einzylindär

R27 hat zwei Bohrungen. Eine siehst du auf dem Bild...

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Kees

Jetzt mache ich doch ein Denkfehler. Die Kante oben im Zylinder, da wo der obere Kolbenring nie kommt, ist nur ein Problem wenn ich von unten die Zylinder abdrehe, oder ohne Fussdichtung montiere. Aber wenn ich von oben abdrehe ist das kein Problem. Dann kommt nur der Kopf ein bischen weiter nach unten.

Ich muss mir das nochmal ruhig durchdenken. Eigentlich sollte sie jetzt schon besser gehen. Ist doch irgendwo ein Fehler drin? Oder ist das Tuningnockenwellenrad (mit die R27 Steuerzeiten) ein Problem wenn die Verdichtung nicht hoch genug ist? Bei Uli's "rundum glücklich Tuningpaket" war es immer Tuningnockenwellenrad plus Tuningkolben. Und der 24 mm Vergasser.

Kees

Heute hatte ich endlich mal Zeit eine neue Hauptdüse ein zu schrauben (musste erst bestellt, habe gewartet bis ich etwas mehr zu bestellen hatte, dann hat die R69 grosses Kino gemacht usw, usw).

Mit eine 105 Hauptdüsse läuft er wesentlich schneller als mit 110! Ich habe keine exakte Messung gemacht wie Hertweck, aber es gab deutlich 5-10 km/h mehr. Mit Wind im Rücken aufrecht sitzend, über 100. Wind entgegen, bis zu 95. 

Ich werde sehr vorsichtig bleiben. Ein Klemmer möchte ich jetzt nicht rikieren!

strichzwojan

Kees, das kann natürlich auch heißen, dass die Luftzufuhr für die 110er zu gering ist. Ich habe dasselbe Phänomen bei miener 25/2 mit 24er Vergaser gehabt. Wo nun ordentlich Luft geliefert wird in der Strichdreikopf, da ist die Maschine in den höheren Drehzahlbereichen nicht wiederzuerkennen. Mit dem originalen Knecht-Drahtgitterfilter ging nur eine 110er, jetzt aber eine 115er.

Kees

Ja das konnte sein. Was hast du fuer Luftfilter jetzt?

Und die /3 Kopf gibt doch mehr Verdichtung?

strichzwojan

Der Luftfilter ist von Louis. Hier habe ich den Werdegang der neuen Luftfilterung beschrieben.
Vor allem bei "Gas ganz auf" ist der Unterschied sehr beeindruckend. Mein Setup: 1/24/42 mit Hauptdüse 115, ansonsten Düsen und Nadelstellungen wie Strichdrei original, Luftfilter an 6 cm Kühlwasserschlauch im Kasten, zusammen mit dem Akku.

https://bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=22019.msg336566#msg336566

Gruß, Jan

Kees

Jetzt errinere ich mich wieder. Du hast das schön gemacht aber ich werde beim Original bleiben. Vielleicht drehe ich der Zylinder noch ein bischen ab damit die Verdichtung höher wird.

4Taktix

Unabhähngig von Marke und Modell wird nach aktuellem Wissensstand grundsätzlich ein Filterkasten als optimal angesehen.
Dessen Volumen sollte mindestens das 10-fache des Hubraums betragen, also 2,5 Liter.
Aber auch weniger als 2,5 Liter ist immernoch besser, als nur der kleine Knecht direkt auf dem Vergaser.
Think outside the box !

Kees

Ja natürlich. Aber die Optik ist auch wichtig. Der Knecht gehört da, auch wenn es nicht ideal ist.

4Taktix

Dann muss man eine Entscheidung treffen - "original" oder "optimal".
"Original" ist aber auch eine Höchstgeschwindigkeit von 95km/h  ;)  :D
Think outside the box !

strichzwojan

Auch ich habe noch Schwierigkeiten, wenn ich den Kasten ansehe...
Bei der 25/2 ist ja gerade die Seitenansicht mit dem minimalistischen, völlig klaren Aufbau der technischen Komponenten das Faszinierende. Wer dabei nicht die Zusammenhänge von Ansaugen, Vergasen, Verbrennen, Auspuffen begreift, dem ist nicht mehr zu helfen.
Ich finde aber den Kasten unter technischen Aspekten wunderbar. Der (hässliche) Luftfilter ist unsichtbar und regengeschützt, die Leistung überzeugt, wahrscheinlich ist nun auch eine gewisse Filterwirkung gegeben... Das Startverhalten - ich hatte mir Sorgen gemacht wegen der fehlenden Luftdrossel - ist völlig unproblematisch. Ich muss beim Tupfen nicht mal den Vergaser zum Überlaufen bringen.
Nur beim TÜV war ich immer noch nicht!

Kees

Was mich wundert, was ist das Unterschied met der /3 Luftfilter? Ist der grosser? 

strichzwojan

Der lange Ansaugweg schafft ganz andere Druckverhältnisse bzw. Unterdruckverh. Was BMW da gemacht hat bei der 25/3 war schon sehr aufwendig. Auch der dünnere Auspuffkrümmer gehört dazu.
Die Anschlussweite des Draht-Knechts ist für die Strichdrei 40mm, für die Strichzwei direkt am Vergaser nur 35mm. Auch die Bings 1/24/ 41 und 42 haben da nur 35mm Anschlussweite, deshalb passt der Strichzweilufi bei Direktmontage ohne Distanzhülse perfekt.
Ob die Durchlassmenge bei 25/3-Filter größer ist darf bezweifelt werden.

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