Kurbelwellen-Gleitlager wechseln???

Begonnen von groundhopper, 18 März 2019, 22:44:27

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groundhopper

So...mal wieder was zum Thema Kurbelwelle mit Alupleuel:
Meine R26 gehört zu denen, welche noch das Alupleuel mit kleinen KW-Wangen verbaut haben. Leider ist das Gleitlager feddich (Vertikalspiel ca. 0.75mm). Ich würde gerne die KW mit Alupleuel weiterfahren. Hat jemand von euch schon mal eine Alupleuel-KW instand setzen lassen? Geht das überhaupt?
Bitte nicht vom Thema abschweifen a la 'ja kein Stahlpleuel auf diese KW verbauen' usw...Dieses Thema (Schüttelwelle)wurde bereits zur genüge hier debattiert. Auch die vor- und Nachteile der jeweiligen KW Ausführungen sind mir bekannt!

groundhopper



OldsCool!

Hallo groundhopper,

"instandsetzen" kann man das meines Wissens nicht, denn dafür bräuchtest du ein neues (Alu-)Pleuel. Gleitlager heißt so viel wie dass da kein klassisches "Lager" (wie sich das der Laie wie ich erstmal so vorstellt, mit Kugeln oder Rollen usw.) drin ist. Heißt der Verschleiß ist direkt am Pleuel und dem Hubzapfen.
Vielleicht wäre es möglich da eine Büchse einzusetzen um das Lagerspiel wieder zu korrigieren. Ob das an der Stelle geht!?
Hochinteressantes Thema, ich hab auch noch eine Aluwelle liegen. Mal sehen ob es jemand gibt der dazu auch noch qualifiziert was sagen kann.

Gruß Steffen
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

guest474

Heute kann man viel machen. Das Alu-Pleuel könnte man mit Laser schweißen und der anschleißenden Feinbearbeitung  an einer CNC Maschinen wieder auf Vordermann bringen. Wobei das Laserschweißen noch das billigste wäre. CNC dürfte etwas teurer werden.
Manfred

rolf

Manfred...PLATZ!
Original ist die lagerfläche verbleit.....vielleicht mal bei einer Fa nachfragen die gegossene Weißmetalllager repariert...die müssten das eigentlich (!) wissen

guest474


rolf


Heiko

#6
Zitat von: rolf am 19 März 2019, 08:33:09
Manfred...PLATZ!
Original ist die lagerfläche verbleit.....vielleicht mal bei einer Fa nachfragen die gegossene Weißmetalllager repariert...die müssten das eigentlich (!) wissen

Nicht mit Blei sondern mit Weissmetall. Eine Firma die das macht, aber nicht bei so kleinen Kinderlagern, sind wir. Allerdings sind unsere Lager für kleinere Drehzahlen ausgelegt. Da werden dann bestimmt noch andere Zusätze im Weissmetall sein.
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Tino

Zitat von: Manfred250 am 19 März 2019, 08:12:45
Heute kann man viel machen. Das Alu-Pleuel könnte man mit Laser schweißen und der anschleißenden Feinbearbeitung  an einer CNC Maschinen wieder auf Vordermann bringen. Wobei das Laserschweißen noch das billigste wäre. CNC dürfte etwas teurer werden.
Manfred
Egal wie fest oder hochfest das alu ist, nach dem Schweißen geht die Festigkeit an der Schweißnaht rapide runter. Deutlich mehr als bei Schweißungen an Stahl.
Wenn man den Nervenkitzel mag, dann kann man ruhig am Alupleuel rumschweißen.
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

rolf

Heiko...ich will es nicht beschwören....aber irgendetwas war mit Bleischicht bei den Alupleueln....nur zum einfahren oder so....trotzdem!

27-steib

Moin,

dann hat BMW also tatsächlich mit Wegwerfpleulen geaerbeitet, die nicht zu reparieren sind und waren?

Vielleicht kann man ja Bronzebuchsen oder Lagerringe einzetzen, aber dann wird das Loch grösser und die Festigkeit entsprechend kleiner- klingt nach einer aufwändigen und eventuellen gefählichen Reparatur

Viel Glück  :-)

groundhopper

Naja was heißt Wegwerf-Pleuel. Ich finde diese Konstruktion genial... BMW hat sich da in der Nachkriegszeit etwas einfallen lassen, was
a) funktioniert
b) mehr Laufruhe hat
c) das Ganze mit minimalen Materialaufwand wg. Wegfall der Nadeln und Käfige...die hatten ja damals nix machm Krieech ;D
...deshalb aus meiner Sicht ein Wirtschaftswunder und durchaus erhaltenswert!!!
Ich werde meine Welle mal einer Motorinstandsetzungsfirma vorlegen. Mal sehen was die dazu sagen

Stefan

Da war mal (voriges Jahr?) ein Artikel in der Oldtimer Markt oder Praxis über eine Firma, die (in Motorblöcke) eingegossene Weißmetallager erneuert. Den versuche ich heute Abend zu finden.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

strichzwojan

Vielleicht können dir Fahrer der dänischen Nimbus-Motorräder einen Tipp geben. Diese Maschinen hatten gegossene Weissmetalllager, wie auch natürlich die alten Ford T.
Über das Drehzahlniveau der Nimbus kann ich leider nichts sagen.

Gruß, Jan

berndr253

Wenn das Alupleuel ein so tolle Sache gewesen ist - warum wurde dieses Konzept denn letztendlich verworfen? Ich geh mal davon aus, dass die Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit nicht garantiert werden konnte.

Bernd
Leben und Leben lassen

Krottenkopp

Gruß Heiko/2

Tino

BMW hat bereits in den 1930ern die Autokolben verzinnt. Heute schmiert man sich dafür modernen Gleitlack drauf.

Weißmetalllager sind auch keine Erfindung, die auf Nimbus oder Ford beschränkt ist. Das gabs bei vielen Motoren bis in die 2. Hälfte des 20.Jh.
Nur die Dicke der Schicht wurde zum Schluss viel dünner hergestellt und die Lager waren damit auch tragfähiger.
Aber einen luftgekühlten Motor mit einer höheren Öltemperatur wird ich nicht sehr scharf fahren mit solch einem Lagerwerkstoff. Am Ende schleudert es nicht nur Öl von der KW.
Noch schlimmer wirds, wenn die Lager nicht mit Druckölung sondern Tauchölung versorgt werden.
Das war dann ein Grund warum einige Motoren nicht als vollgasfest galten.
Die Temperatur in den Lagern stieg, weil nicht genug kühlendes Öl nachkam um die Temperatur unten zu halten. Dann gabs "Bleigießen" im Ölsumpf  ;D
Gruß Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

Heiko

Zitat von: berndr253 am 19 März 2019, 12:31:41
Wenn das Alupleuel ein so tolle Sache gewesen ist - warum wurde dieses Konzept denn letztendlich verworfen? Ich geh mal davon aus, dass die Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit nicht garantiert werden konnte.

Bernd

Hi,

ich gehe mal davon aus, dass BMW diese Variante nicht in den Griff bekommen hatte weil einfach die Zeit fehlte bei den sich mehrenden Motorschäden und deshalb wieder auf herkömmliche Lagerung umgestiegen wurde.
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Stefan

The evil is always and everywhere!

rolf

Mein Wissensstand ist das es hervorragend funktionierte, die 67/3 Gespanne vom ADAC hatte KM Leistungen von 100.000km und mehr erreicht (vergleicht das mal mit den wälzgelagerten von uns ;D). Sie (die Gleitlagerung)  braucht bloß schmierung, schmierung, schmierung...sprich das starten und Leerlaufgetucker dreht ihr auf Dauer den Hals um....die ADAC Gespanne waren aber fast immer in Bewegung....im Gegensatz zu den Privatfahrermaschinen

4Taktix

Die ganze Sache einmal milchmädchenmäßig betrachtet:
der Hubzapfen-dm ist beim Stahl- und Alu-Pleuel gleich - 32mm.
Beim Stahlpleuel kommen 14mm zum Durchmesser (für 7mm Rollen) am Innendurchmesser vom Pleuelfuß dazu, die beim Alu-Pleuel für Wandstärke verfügbar sind.
Jetzt braucht man noch den Aussendurchmesser am Alu-Pleuelfuss im Vergleich zum Stahlpleuel, sowie die Schichtdicke der "Sondermetallschicht" beim Alu-Pleuel,
dann kann man den Querschnitt des verbleibenden Materials vom Pleuelfuss ermitteln. Ich gehe davon aus, dass hier mehr "Fleisch" da ist, als beim Stahl-Pleuel.
Dann noch die genaue Legierung des Alu's, bzw. deren Werte wie Bruchdehnung, Zugfestigkeit, etc.
Dann sollte es theoretisch zu errechnen sein, ob, bzw. wieviel Material für neu zu fertigende Lagerschalen abgenommen werden kann.
Nach allgemeiner Lesart sind die Alupleuel ja offenbar wg. Überhitzung abgerissen, nicht wegen zu geringer Wandstärke am Pleuelfuß.
Wobei ich natürlich nicht weiss, an welcher Stelle diese Pleuel üblicherweise abgerissen sind.
Alles sehr theoretisch - weiss ich. Aber evtl. ein Ansatz.
Größtes Problem dürfte sein, die genaue Legierung des Alu-Pleuels und deren Eigenschaften in Erfahrung zu bringen.

Mein Senf.

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

Taz

Hallo Sascha.

Zitat von: 4Taktix am 19 März 2019, 17:11:18
... Dann noch die genaue Legierung des Alu's, bzw. deren Werte wie Bruchdehnung, Zugfestigkeit, etc. ... Größtes Problem dürfte sein, die genaue Legierung des Alu-Pleuels und deren Eigenschaften in Erfahrung zu bringen. ...

Naja, eine Materialprobe und dann irgendwie mit Knut Kontakt aufnehmen...er hat damals bei den Felgen bewiesen, daß er nicht umsonst der Alugott bei Airbus ist... (siehe https://bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=8381.msg109415#msg109415)

Mein Ansatz, Ute
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


auf Tour:

Zipfelreise (2019)
Cymru "Radnor Revivals" (2016)
Alba "Isle of Skye" (2013)
Austria Großglocknerhochalpenstrasse (2012)
Alba "Spittal of Glenshee" (2011)

4Taktix

Knut arbeitet als Alu-Gott bei Airbus ? WOW !   Ach deswegen......


... bauen die inzwischen immer mehr Teile aus Kohlefaser in Ihre Flieger.... ( d u w )  ;D ;D ;D
Think outside the box !

Taz

Dreistling.... :wikinger:

Die Idee war durchaus ernst gemeint....wenn wir eine Materialprobe in die Finger bekommen und Kontakt bekommen, könnte das diese Diskussion einen entscheidenden Schritt voranbringen...
Ich hab noch nie einen Sarkasmus vorgetäuscht


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guest474

Zitatkönnte das diese Diskussion einen entscheidenden Schritt voranbringen...
Ich frage mich wozu? Wieviel BMWs laufen denn noch mit Alupleuel? 2 oder 3 oder?
Was bringt es einem an Vorteilen gegenüber einem Stahlteil wenn er diesen Aufwand betreibt?
Manfred

Stefan

Zitat von: Stefan am 19 März 2019, 12:13:12
Da war mal (voriges Jahr?) ein Artikel in der Oldtimer Markt oder Praxis über eine Firma, die (in Motorblöcke) eingegossene Weißmetallager erneuert. Den versuche ich heute Abend zu finden.

Oldtimer Markt 7/2016, genannt wird dort: https://www.siggis-cycle-shop.de/ . Macht Pleuellager neu. Ob auch in ungeteilten Pleueln und aus Alu steht da nicht.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

strichzwojan

Zitat von: Manfred250 am 19 März 2019, 19:28:26
Ich frage mich wozu? Wieviel BMWs laufen denn noch mit Alupleuel? 2 oder 3 oder?
Was bringt es einem an Vorteilen gegenüber einem Stahlteil wenn er diesen Aufwand betreibt?
Manfred

Um es mit Lawrence von Arabien zu sagen: "Auda wird nach Akkaba reiten, weil es ihm so gefällt!

Jan

Schorsch

Na ja,

evtl. ein finanzieller Vorteil.

Umrüsten auf Stahlpleuel ist untunlich, hat groundhopper ja auch gepostet.
Ob die Welle mit Alupleuel als Tauschwelle akzeptiert wird, Zweifel kommt auf.
Groundhopper sucht hier nach einer Reparaturmöglichkeiten für die Welle mit Alupleuel.

Find ich doch in Ordnung!

Schorsch
Früher war alles gut, heute ist alles besser.
Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre.
(Heinz Erhardt)

OldsCool!

Die Frage nach dem "warum" wurde glaube ich neulich in dem anderen Alupleuelbeitrag beantwortet: Die überlegene Laufruhe. Das ist das komplette Gegenteil der Schüttelwelle. Bestaune ich immer wieder in reavers /2-Gespann mit R26-Motor (mit Alupleuel).

Gruß Steffen
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

guest474

Jetzt warte ich nur noch daruf das alle auf Alu Pleuel umbauen.
Manfred

OldsCool!

Wenn es eine rentable Instandsetzungsmöglichkeit gibt, bin ich dabei  ;D Ich hab noch eine liegen...
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

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