Getriebe wechseln BMW R23

[R23R27MS]

Da hier Berichte zur Vorkriegsmodellen rar sind:
Hier mein Beitrag zu Getriebewechsel.
Ich hatte Glück ein aufgearbeitetes Getriebe einbaufertig zu bekommen.
Hier nochmal DANKE an den früheren Besitzer, der es für seine R23 in Reserve gehalten hatte.

Nun zu den Arbeitsschritten.
1.Maschine sicher aufbocken
2.Hinterrad ausbauen nach Betriebsanleitung (es ist leichter, wenn man die Maschine auf der Bühne hat)
3.Achsantrieb ausbauen:
- Schutzblech und Gepäckträgerschraube lösen, rechte Fußraste ausbauen, dann die vier Rahmenschrauben.
- Helfer hebt den Antrieb, während man die Hardyscheibe durch Hebeln löst (Achtung, das Ding kann ziemlich störrisch sein, nicht man Achsantrieb ziehen)
4.Batteriehalter ausbauen
5.Tachoantrieb lösen (einfach Schraube rausdrehen und rausziehen)
6.Kupplungszug lösen
7.Ständer ausbauen rechte Fußraste lösen, dann Stange nach links rausziehen, Ständer kann dann nach unten ausgebaut werden (kann evtl drin bleiben, vergrößert aber den Arbeitsraum)
8.Hupe ausbauen
9.Nun die vier Schrauben am Getriebe lösen (zuerst unten, dann oben) das Getriebe hängt jetzt auf den Stehbolzen. Das Getriebe fest anfassen nun nach hinten abziehen, sollte leicht gehen. Achtung! Nicht nach hinten kippen, sondern waagerecht ausbauen, ansonsten fällt das Kupplungsausrücklager raus (was mir natürlich passiert ist, die Kugeln haben sich gefunden).
10.Alle Teile vom alten auf das neue Getriebe umbauen: Ausrücklager mit Druckstange (gut fetten), Kupplungshebel.
11.Kupplungsseite am Motor bei dieser Gelegenheit mit Bremsenreiniger aussprühen
12.Getriebe wieder einsetzen, Vielzahn an der Kupplung über Kickstarter in Stellung bringen, Vierkant der Druckstange in richtige Position, aufschieben und drauf achten, dass das Drucklager nicht wieder rausfällt.
13.Falls die Aussenpassung das Getriebes nicht auf den Motor passt (war hier der Fall), Getriebeseite vorsichtig nachfeilen, bis das Getriebe sich ohne Gewalt aufsetzen läßt.
14.Nun alle Punkte von oben zum Einbauen rückwärts durchführen.
15.Hinterradbremse mit Bremsenreiniger säubern
16.Achsantrieb einbauen (Hardyscheibe mit Ballistol einsprühen, dann lässt sie sich gut aufsetzen)
17.Batteriehalter einbauen.
18.Hinterrad nach Betriebsanleitung einbauen
19.Ständer dran, Hupe dran, fertig.

Die ganze Aktion hat ca. 6 Stunden in Anspruch genommen, zum Glück ist der Regen ausgeblieben.
Da der Kickstarter eine Schwachstelle der R23 ist und sie im kalten Zustand schlecht anspringt, habe ich mir einen externen Elektrostarter für Rennmaschinen geleistet.
Der ist leichter zu bekommen als ein Getriebe.
Damit ließ sich die Maschine nach 2 Jahren aus dem Dornröschenschlaf erwecken.

Nun muss die Maschine zum TÜV und das ausgebauten Getriebe aufgearbeitet werden, doch das sind noch zu schreibende Kapitel.

Cheers
// Bernd

[R23R27MS]

[R23R27MS]

So, hier nun noch die restlichen Bilder zur Geschichte, damit sie komplett ist!
// Bernd

[cledrera]

 

[Fuchs0-7]

Wo und wie ist denn da der Elektostarter verbaut?
Von Kaltstartproblemen habe ich auch noch nichts bemerkt.
Ist eben eine zeitaufwendige Aktion .Gut gemacht und hat auch bestimmt Spass gemacht.
Gruß Bodo

[Maik]

...habe ich mir einen externen Elektrostarter für Rennmaschinen geleistet.

[R23R27MS]

so einen Starter hier:
http://www.motorradstarter.de
Funktioniert prima! 

[Fuchs0-7]

Danke  Soetwas ist mir wirklich total neu. Naja man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu.

[R23R27MS]

Da Interesse am Detail der Ständerhalterung bestand, hier eine Aufnahme der ausgebauten Getriebes mit der Halterung (@ Marathoni1: Auch ein Bild eines Original-Ständers)