Radlager R27 "üble Überraschung "

[† Chefling]

Hallo Forum.

habe mich heute an die Naben für meinen Neuaufbau gegeben und eine üble Überraschung erlebt. Nachdem ich die große Nabenabdeckung demontiert habe bot sich mir folgendes Bild.

Mit geradezu pathologischem Meißeleinsatz und einem scharfen Bohrer konnte ich die Restfragmente der Verschraubung entfernen sowie den ersten Lagerinnenring und die kleine Anstandshülse
ausbauen.

Wie bekomme ich das restliche Lager usw. aus der Nabe ?  Alles was sich jetzt noch in der Nabe befindet scheint verschweißt zu sein.  Wat Nu ?  Chefling ratlos !

Siehe Bilder:

Grüße an alle Wissenden

Chefling 

[† Chefling]

[cledrera]

Aua

cledrera R(atlos II)

[Rütz]

Hallo Chlefling,

der Schraubring war eh' nicht original!

Um die Lager herauszubekommen kannst die Steckachse einfach umgekehrt einstecken und durch gefühlvolles draufklopfen die Lager und Abstandshülsen heraustreiben.

Gruß Rütz

[GüllepumpeCH]

Absolut sprachlos. 

So etwas habe ich noch nie gesehen. Helfen kann ich da mit meinem Wissen sicher nicht.

Daniel

[Kaltstart]

Hi Chefling,

mein Beileid!
Bin Leidensgenosse. Mir steht Ähnliches bevor.
Im Forum gibt´s dazu jede Menge Erfahrungsberichte.
Mal  unter "Radlager" suchen, vielleicht = was Brauchbares dabei..
Werde mich da durchackern & ggf. berichten.
Zum Glück stehe ich nicht unter Zeitdruck, da Ersatzrad vorhanden.

Gruß

[† Chefling]

Nun denn,

werde morgen mal Rützen´s Vorschlag folgend mit zarten gefühlvollem draufklopfen auf die Steckachse die Lager zum Verlassen der Nabe
überreden.

Drückt mir die Daumen !

Cheflin (Hoffnungsschwanger)   

[Taz]

Hallo Chefling.

Ich würde die Aktion noch mit etwas Wärme unterstützen...kann zumindest nicht schaden.

Schöne Grüße, Tas

[trybear]

Moin, tosomn,
ich habs so gelernt (Macker Hartz): das ganze Lagerpaket (Buchsen beidseitig, beide Lager und die Innen- und Außenringe zwischen den beiden Kegelrollenlager) mit einem passend abgesägten Stück von einem Lenker auf der (alten gebrauchten) Steckachse vorspannen. Die Mutter natürlich auf der offenen Seite, die Seite mit dem Dornloch passt so gerade durch die kleine Öffnung (Dichtring oder Filzring vorher ausbauen, der hats sowieso hinter sich ).  Dann die Nabe erwärmen (mit Fön oder schneller mit dem Propan-Brenner auf 120-150°) und mit dem Kunststoffhammer austreiben.
Wenn man das alles einzeln ausbauen will besteht die Gefahr, dass sich die Lageraussenschalen in der Nabe verkanten.

Zusammenbau andersrum geht genau so prima. Wenn man die Teile alle auf der Achse vormontiert hat, kann man auch prima die Lagereinstellung prüfen: der große Außenring soll sich stramm (noch ohne Fett, kommt erst beim Einbau dazu) zwischen den Lageraußenringen hin und herschieben lassen. Das Spiel wird durch die unerschiedliche Stärke der inneren Einstellbuchse, die in einer weiteren Buchse gelagert ist, eingestellt.
Falls nicht genügend Einstellbuchsen vorhanden sind kann man auch die äußere etwas abschleifen.
Fein-Abschleifen mach ich auf einer Marmorplatte mit 80- 120er Schmirgel.


LG

[† ewald]

Ich habe in solchen Fällen die besten Erfahrungen mit " heißmachen und rausdrücken" gemacht: Evtl. eine entsprechend große und passende Nuss zum Drücken, durch die Nuss eine lange Schraube oder Gewindestange und auf der gegenüber liegenden Seite dicke Scheibe oder Eisenplatte mit Loch auf die Gewindestange, Mutter drauf, heißmachen und dann die Mutter festschrauben - dabei drückt sich das Gelumpe raus (hoffentlich!)
Ewald

[Kompressor_Peter]

Schau mal unter Mitglieder-Tipps, zu diesem
Thema haben wir mittlerweile etwas Text und
ein paar Fotos eingestellt.
Vielleicht hilft´s.

Viele Grüße,
kevin und Peter

[Rütz]

das ganze Lagerpaket (Buchsen beidseitig, beide Lager und die Innen- und Außenringe zwischen den beiden Kegelrollenlager) mit einem passend abgesägten Stück von einem Lenker auf der (alten gebrauchten) Steckachse vorspannen.

Ja, so ist es noch besser.
( ...Aber Vorsicht mit dem Erwärmen! Das Erwärmen stammt von den Boxernaben, welche jedoch anders aufgebaut sind, insofern als hier die Lager direkt im Alu sitzen.
Bei uns Einzylindern sitzen die Lager in einem eigenen Stahlgehäuse.
Bei erwärmter Nabe passiert es schnell, daß sich nicht die Lager im Stahlgehäuse, sondern das Stahlgehäuse in der Nabe löst. Dann hat man nichts gewonnen.
"Eigentlich" sollten die Lager auch kalt rausgehen. )

->Korrektur :
Gerade erst eure (Kevin&Peter) super Anleitung gelesen!
So geht es auch mit Erwärmen. An alles gedacht!
@Chefling:
Bei dir (R27) werden die Lager ein bißchen anders aussehen (2x Kegellager) und (ganz wichtig!) die kappenseitige Druckhülse kommt genau andersherum drauf als bei R25/3. Ansonsten genau so.


Gruß Rütz

[† Knut]

Genau Rütz,

bei Stahl auf Stahl bringt das Erwärmen fast gar nichts.

Chefling: Steckachse rein und immer feste druff mit dem Einpfünder (....das habe ich doch schon mal geschrieben  )
Brauchst Du die Abstandshülsen (80 und 98mm) zum Radlager einstellen? Kann ich Dir schicken

Knut

[Taz]

Hallo Rütz.

Das mit dem eigenen Stahlgehäuse ist richtig...und wenn sich das lockert, wirds schwierig (da gabs mal eine Diskussion drüber).
Mit dem Vierlochflansch, in dem die Verschraubung sitzt, gibts doch aber eine ausreichend große Auflage fürs Auspressen, oder? Und die steht auch weit genug raus, so daß man nicht mal was unterlegen muß, um ein versehentliches Auspressen aus der Nabe zu vermeiden.

Schöne Grüße, Tas

[Rütz]

Da hast du auch irgendwo recht...   Steht auch so in "K&P" 's neuer Anleitung.
Meinen Beitrag habe ich danach etwas korrigiert.

Trotzdem^® (siehe Knut)

[rolf]

Nebenbei...der Schraubring ist (besser war) original...bloß eben völlig zerschrotet...ich mache es genauso wie trybaer

[Rütz]

Original?? Wieso??
Gab es da jetzt tatsächlich verschiedene Versionen?
Ich kenne nur die mit den 4 Löchern und der hatte ja wohl mal eine Nutenkrone.

[rolf]

Ich widerspreche dir ja wirklich ungern....trotzdem:
es gab (mind.) 2 Versionen...die letztere war in Gewinderichtung geschlitzt...ergab eine Ver/Vorspannung wenn man sie festgedreht hatte....also ungefähr so: < > =Gewindegang
                                                                   < >
                                                                     -
                                                                   < >


wenn man nun den ersten Gewindegang (bzw. die 4 Löcher...die sie mal ursprünglich waren) lange genug mittels Meißel traktiert...platzt das Oberteil (mit den 2 Gängen )weg...was stehen bleibt sind kleine Reststückchen am Innenring wo die Löcher eben nicht waren...sieht dann aus als wenn da Nuten stehen bleiben...ich habe solche Dinger auch (zumindest gehabt) in meiner Grabbelkiste.
Rolf T

[Kompressor_Peter]

Hallo Knut,

bei Stahl auf Stahl bringt das Erwärmen fast gar nichts.

dieses "fast" ist oftmals ausschlaggebend. Das haben wir vor zwei Wochen
wieder an einer vermurksten Felge erfahren. Dort saßen die Lagerschale
und das äußere Abstandsrohr auch nach ausgiebiger WD40-Behandlung
bobenfest. Etwas Wärmezufuhr und der 200 g Hammer reichte aus.
Eben der letzte "Tick"!

Viele Grüße,
Kevin und Peter

[† Chefling]

 

Danke für die Anteilnahme sagt man wohl bei Beerdigungen. Ich habe meine Naben nicht beerdigt
sondern nach reichlichem studieren aller gut gemeinten Ratschläge heute erst mal beheizt.

Schon unser Oma hat gesagt: "Wärme schadet nie !" isse 85 mit geworden. Dann habe ich meine
älteste Steckachse rausgesucht und sämtliche Hämmer von 100gr. bis zum Fäustel (man weis ja nie was kommt).

Das ganze vorher mit ausgiebig Rostlöser getauft und dann aber frei nach Rütz...... gibt ihm. Erst ganz zart mit
dem Klavierhämmerchen angefangen, dann mit dem etwas schwererem Kaliber gedroht und ...........  Es ging.
Es ging auf einmals ganz leicht. Machte plop und der ganz Kladeradasch befand sich auf der Mutter von der Steckachse.

Ihr könnt Euch vorstellen.......... Grenzenlose Erkleichterung........ Kein Ächz kein Stöhn nur noch Jubel !!!!!!!!!!!!!!!!

Da ich nun gut in Übung war habe ich mir gleich die zweite Nabe vorngenommen und das ganze Spiel war innerhalb von
fünf Minuten vom Tisch.

Da sach ich jetzt nur noch DANKE an Alle und gehe zufrieden ins Bett.

Chefling  (mit ausgeräumten Naben) 

[cledrera]

Chefling,
wenn wir uns sehen kriegst Du auf den Schreck ein Kölsch.

cledrera

[Rütz]

Et es noch immer joot jejange...

Ich widerspreche dir ja wirklich ungern...

Darauf baue ich! (sonst hätte ich ja gar nichts mehr zu sagen)
Das mit dem Schlitz wußte ich wirklich nicht.
Du drückst dich halt gerne kryptisch aus, so daß ich (ungern ) nachfragen muß...

Rütz

[Kaltstart]

Hi Chefling,

gratuliere, das = schon die halbe Miete.
Viel Erfolg beim Einbau.
Wenn alles gelingt, berichtest Du dann darüber?

Gruß

[Kaltstart]

Hallo Forum!

Soeben die vor 14 Jahren ausgebauten
Radlager der /3 wieder eingebaut.
Dank der guten Anleitungen im Forum
war alles in weniger als ½ h geschehen.

Ein Werkzeug  erwies sich als sehr nützlich:
Verstellbarer Zapfenschlüssel von

Gedore-Vanadium No. 44/7", Zapfengröße 3.
(versuche Bild einzustellen)

Erwähne dies, da in den Threads immer wieder Eigenbauwerkzeug
zum Lösen des Gewinderings am Radlager
(und evtl. auch der Alukappe an der Gabel der R25/3)
angefertigt wird.
Den gibt´s ab Größe 3 aufwärts von der Stange.
Preis keine Ahnung, da ein Geschenk.

Gruß

(Klappt nicht mit dem Bild, da > 100kb)

[Kaltstart]

Ein Werkzeug  erwies sich als sehr nützlich:
Verstellbarer Zapfenschlüssel von

Gedore-Vanadium No. 44/7", Zapfengröße 3.
(versuche Bild einzustellen)