Original-Zündspule 6V - wieviel Ohm?

Begonnen von strichzwojan, 31 Oktober 2020, 17:32:47

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strichzwojan

Hallo,

könnte mir jemand sagen, wieviel Ohm die innenliegende Zündspule einer 6 Volt Norislima hat / hatte?

Vielen Dank und Gruß,
Jan

strichzwojan



rolf

so ca. 5-8 ohm, sekundär ca 15 kohm...alles sehr ca.

strichzwojan

Zitat von: rolf am 01 November 2020, 09:16:38
so ca. 5-8 ohm, sekundär ca 15 kohm...alles sehr ca.

Das ist dann aber ein heftiger Unterschied zu der bei mir montierten BERU ZS 215 Becherzündspule. Die hat abzüglich der 0,4 Ohm, die das Multimeter mit kurzgeschlossenen Messkabeln anzeigt, nämlich genau 2 Ohm.
Deshalb überhaupt meine Frage. Dann belastet die BERU ja das Bordnetz bzw. die Lima etwa dreimal so stark.  >:(


Jan

jan.h.

also 5 - 8 ohm primärseitig haben die nicht.
vielleicht so um die 1,5 Ohm,deine becherzündspule passt schon.
Jan.

rolf


Borgward

ich hatte vor einiger Zeit mehrere 6V Zündspulen durchgemessen und dabei folgende Werte bekommen:
Primär zwischen 1.2 und 1.8 Ohm
Sekundär zwischen 6 und 6.5 kOhm

darunter waren übrigens auch Autozündspulen (Käfer und Borgward), da gibt es elektrisch keinen Unterschied zu den Motorradspulen.

Hubi

4Taktix

Moin Jan,
ZS zieht normalerweise um die 15 Watt.
I = U / R --> I = 6 V / 2 Ohm  = 3 Amp
6 Volt * 3 Amp = 18 Watt
--> Passt grob.

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

strichzwojan

Hallo Sascha,
nun ist es doch aber so, dass im Betrieb an der Batterie etwa 7 Volt anliegen, am Zündspulenplus (vor zwei Monaten selbst gemessen) bei mir sogar 7,4 Volt. Dann zieht das doch noch etwas mehr Strom.
Im Keller habe ich noch zwei alte dicke 6Volt-Boschspulen von meiner Strichfünf, die könnte ich ja auch mal durchmessen, zum Vergleich.
Ich glaube, dass man mit einer leistungsstarken Zündspule eigentlich auch den Kapazitätswert des Kondensators anpassen müsste, was natürlich niemand macht  :)...

jan.h.

vorhin habe ich geschätzt,wie es sein könnte,wie ich es in Erinnerung habe.
jetzt habe ich mir die Mühe gemacht und in meinen Unterlagen nachgesehen.
Primärwicklung je nach Zündspule 1,3 - 1,5 Ohm,  sind nicht alle  gleich.
Sekundär  ca. 6 kohm.
Jan.

strichzwojan

#9
Das bedeutet, dass die Einbauzündspule also mehr Saft zieht als meine etwa doppelt so große BERU. Dazu kommt, dass die Einbauspule durch den höheren Strom, der sie durchfließt, wärmer wird. Noch wärmer wird sie durch die Einbausituation, während bei mir der Fahrtwind kühlen kann. Na, irgendetwas muss ja drangewesen sein, dass die Geländemaschinen Regler und Zündspule meistens außerhalb der Lima montiert hatten.
Mir ging es bei meiner Frage aber um den elektrischen Leistungsbedarf der Spulen. Bei unseren Lichtmaschinchen darf man da ruhig sehr genau hinsehen.

Edit: gerade noch gemessen: Sekundärwiderstand der BERU knapp über 7 Kilo-Ohm

Jan

Danke übrigens an den anderen Jan fürs Messen!

R25-2-3-7Hartmut

Die zündspule ist ein induktiver Widerstand . Für die gelten nicht die Gleichstromberechnungen, sondern xl= omega mal L. Das gilt für Sinusförmigen Strom. Aus dieser Formel kann man schön erkennen das der widerstand mit zunehmender Drehzahl größer wird, und damit die Leistung sinkt. Die tatsächliche Leistung einer Zündspule im Betrieb ist < 5 Watt.
Gruß Hartmut

rolf.soler

Zudem steigt der Widerstand wenn die Spule  warm wird..

OldsCool!

Au weh, jetzt wird's theoretisch. Grundsätzlich kam mir dasselbe in den Sinn wie Hartmut. Allerdings wäre erst zu klären ob gepulste Gleichspannung wie echte Wechselspannung gewertet werden darf. Der induktive Widerstand entsteht durch die ständigen Umladungsprozesse in der Spule bei jedem Polaritätswechsel. Der Strom in einer Spule fließt beim anlegen einer Spannung nicht sofort, sondern baut sich erst auf, weil die Spule die Amperes erst mal als Magnetfeld bunkert. Erst wenn das Magnetfeld aufgebaut ist, sättigt auch der Stromfluss. Je öfter umgeladen wird (Frequenz), umso mehr sträubt sich die Spule, respektive ihr Magnetfeld, weil der Stromfluss und das Magnetfeld immer erst wieder neu aufgebaut werden muss und zudem noch gegen das vorhandene Magnetfeld in Gegenrichtung arbeiten muss. Wenn das immer schneller wechselt, kann sich der Strom auch garnicht groß aufbauen bevor es wieder andersrum geht.
Jetzt wird es so sein, dass die Zündspule ja auch immer wieder neu "aufgeladen" werden muss und über den Zündfunken entladen wird. Allerdings fehlt dann das Magnetfeld, dass sich bei Umpolung zusätzlich entgegen sperren würde und so den Widerstand erhöht, und außerdem wird ja garnicht umgepolt, sondern nur in gleicher Richtung wieder aufgeladen. Bei niedriger Frequenz, in diesem Fall des Unterbrechers (=Drehzahl), hat der Strom genug Zeit, sich voll aufzubauen bis er tatsächlich nur vom Ohmschen Widerstand der Wicklung begrenzt wird. Bei einer höheren Frequenz/Drehzahl reicht die Zeit irgendwann nicht mehr damit der Strom seinen Höhepunkt erreicht. Damit steigt also trotzdem der wirksame Widerstand. Wahrscheinlich aber nicht so schnell wie bei echter Wechselspannung.
Ist ja auch nicht erstrebenswert, denn je weniger Strom fließt, und dadurch weniger Magnetfeld aufbaut, umso weniger Energie steht ja auch für den Zündfunken zur Verfügung. Auf diese Parameter ist die Zündspule entsprechend Ihrer Wicklungszahl und Drahtstärke abgestimmt, schätze ich mal.
Amen.

Gruß Steffen
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

Hansdampf

Ja Steffen, so isses. Die Batteriezündung spielt ihre Stärke in niedrigen Drehzahlen aus, die Magnetzündung in hohen.

4Taktix

Ich werfe mal das Stichwort "Schliesswinkel" auf den Tisch. Gängiger Parameter zum Einstellen von Kontaktgesteuerten Mehrzylinder-Zündungen.
Beziffert die (Zündnocken-?) Winkelgrade pro "Einzel-Zünd-Zyklus", über die die Kontakte geschlossen sind/die Spule "geladen" wird.
Dieser darf nicht zu klein sein, damit eben die Spule "genug" Zeit hat, das Magnetfeld aufzubauen.
Bei unseren Einzylindern kommen wir damit aber kaum in einen kritischen Bereich, das ist eher bei 4-oder mehr Zylindern ein Kriterium,
dort muss die Spule pro Zyklus eben entsprechend öfter und damit schneller das Magnetfeld aufbauen, bzw. steht für jeden einzelnen Ladezyklus weniger Zeit zur Verfügung. ( Bei R27 doppelt so viel Zeit, da die ja nur alle 2 KW-Umdrehungen zündet, im Gegensatz zu den Vor-Modellen bis R26, die bei jeder KW-Umdrehung
zünden.)

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

OldsCool!

Wenn man da bedenkt was wir schon unnütz gefunkt haben in all den Jahren  :o
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Ich wurde nicht erzogen, ich habe ÜBERLEBT!

strichzwojan

Zitat von: OldsCool! am 03 November 2020, 10:17:30
Wenn man da bedenkt was wir schon unnütz gefunkt haben in all den Jahren  :o

Und was sollen da die Boxerfahrer erst sagen...

Jan

rolf


R25-2-3-7Hartmut

Bei den Boxern wird bei jeder Nockenwellenumdrehung ein Zündfunke gebraucht. Da zündet nichts umsonst . Aber wir schweifen vom Thema ab, denn es geht um den Induktiven widerstand. Der wird mit steigender Drehzahl größer und somit sinkt die Leistung der Zündspule. Das trifft auch für die Magnetzündung zu. Der einzige Unterschied ist die stromversorgung, einmal Batt. Und sonst rotierender Magnet.

rolf

zündet er nicht einmal in den Überschneidungstotpunkt des gegnerischen Zylinders?

R25-2-3-7Hartmut

Ja, aber der im arbeitstakt stehende Zylinder muss ja gezündet werden

rolf

Also einen Funken in den Überschneidungs OT....gleichzeitig?

rolf.soler

ja ich meine zündet alle 180° auf beiden Seiten obwohl jeweils nur auf einer Seite nötig

cledrera

Doppelte Verschwendung; es sei man hat noch eine Morini ohne Zündfunken rumstehen.  ;D
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

rolf


cledrera

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

strichzwojan

Da ich mit der Eingangsfrage in die Richtung wollte, wie viel Leistung die Einbauzündspule fordert / bringt, hier noch eine Ergänzung.
Anderen threads im Forum entnahm ich, dass die von mir verwendetet Beru ZS 215 eine höhere Zündspannung liefert, deshalb dehne ich die Frage auf den Kondensator aus. Wie viel Mikrofarad sollte der nun haben, um die höhere Zündspulenspannung (ich las von 18 Kilovolt gegenüber 8 bis 9 bei der Einbauspule) auch nutzen zu können? Irgendwo las ich, dass Zündspule und Kondensator aufeinander abgestimmt sind / sein sollten...

Elektriker und Praktiker vor!

Gruß, Jan


Einzylindär

Hallo Jan.

Meines Wissens haben alle Kondensatoren 0,2 Mikrofarad, egal ob 6 oder 12V. Sowas hatte ich schon früher ml versucht herauszubekommen wegen 12V Umbau vom Käfer....
In meiner R27 habe ich beim Drehstromlimaumbau einen Kondensator vom Käfer genommen, weil er da war....
Was hat die sekundäre Zündspannung mit dem Funkenlöschkondensator auf der Primärseite zu tun?

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Rütz

Zitat von: strichzwojan am 27 November 2020, 22:26:04
Irgendwo las ich, dass Zündspule und Kondensator aufeinander abgestimmt sind / sein sollten...
Das gilt nur für CDI Zündungen.
Der Kondensator hat dort eine ganz andere Funktion ("Ladekondensator").
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

strichzwojan

Zitat von: Einzylindär am 27 November 2020, 22:34:45
Was hat die sekundäre Zündspannung mit dem Funkenlöschkondensator auf der Primärseite zu tun?

Gruß
Stefan, der Einzylindär
Na ja, ein defekter Funkenlöschkondensator hat schon seine Auswirkung auf die Qualität der Zündungsfunken. Leider selber in Navarra erlebt. Ich habe es allerdings beim Kondensator auch immer so gehalten: nimm, was du kriegst. Der nette Guzzi Händler in Reichenbach versorgte mich, und ich staunte doch über die unterschiedlichen Werte bei Le Mans- und V65- Kondensatoren.

Gruß, Jan

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