Vorbereitung für Tankversiegelung

Begonnen von Martin1409, 17 Februar 2019, 11:02:25

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Martin1409

Guten Morgen zusammen,

ich bin gerade dabei den Tank meiner /3 zu überholen. Da sich die Beschichtung bereits an mehreren Stellen gelöst und sich hier auch schon ordentlich Rost angesetzt hat, habe ich mich dafür entschieden den Tank neu zu versiegeln.

um den groben Rost und auch die restliche alte Beschichtung zu entfernen habe ich etwas Salzsäure in den Tank gefüllt und auf jeder Seite 30 Minuten ruhen lassen. Hat alles super funktioniert. Noch etwas mit Aceton nachgespült und der Tank sieht blitzeblank aus.

So, nun zu meinem eigentlichen Problem.

Bei allen gängigen Versiegelung-Sets ( Ich hab POR15 ) soll man bevor die Versiegelung in den Tank kommt, diesen ordentlich mit Wasser spülen und trocknen lassen. wenn ich das aber so mache hab ich nach ca. 5 Min. wieder überall den Rost drauf.

Hat jemand eine Idee wie man den Flugrost unmittelbar nach dem spülen und während dem trocknen vermeiden kann??

Bin für jeden Tipp dankbar.

Ich wünsch euch noch einen schönen Sonntag.

Grüße Martin

Martin1409



cledrera

Das
ZitatSpülen Sie den Tank abschließend gründlich mit Wasser aus und lassen ihn soweit trocknen, dass kein Wasser mehr in ihm steht (Eine gewisse Restfeuchtigkeit spielt keine Rolle)
hast du in der Bedienungsanleitung von POR15 überlesen?

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

heinz leichtfuss

Moin Martin,

nach der Salzsäure- und Acetonbehandlung ist die Oberfläche nunmal extremst empfindlich. Entweder auf Risiko gehen und das Wasser ganz weglassen oder einen Zwischenschritt mit Rostumwandler einbauen. So kenne ich es auch von anderen Verfahren (Kreem, Kaltbrünieren etc...)
So steht der Ablauf  z.B. beim Korrosionsschutzdepot beschrieben:
3. Nachspülen mit Leitungswasser - trocknen lassen
4. Rostumwandlung und Untergrundvorbereitung mit Metal Prep
5. Nachspülen mit Leitungswasser - trocknen lassen

6. POR15 Rostverhütungslack in mindestens 2 dünnen Schichten mit 1-6 Stunden Zwischentrocknungszeit auftragen
Gruß
Stefan
...egal! Ich lass das jetzt so.

berndr253

Martin,

wäre interessant zu erfahren welche Konzentration die Salzsäure hat mit der Du die rote Beschichtung lösen konntest.

Grusz

Bernd
Leben und Leben lassen

Stefan

Hallo Martin,

ich habe vor Jahren zwei Tanks mit POR15 versiegelt. Zur Vorbereitung chemisch mit einem Rohrreiniger von Schlecker (gibts nicht mehr) entrostet, dann mit heißem Wasser sorgfältig ausgespült. Als nächstes mit mehreren Litern destilliertem Wasser gespült und zuletzt dessen Reste mit zwei Litern Spiritus gebunden und abgelassen. Dann mit einem Fön den Tank getrocknet und nach Erkalten versiegelt. Nach >10 Jahren noch keine Mängel festgestellt.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

strichzwojan

Und wie sieht es mit dem Entfetten aus?

Meinen Tank habe ich damals - in Ermangelung eines Betonmischers - händisch mit Spaxschrauben durchgeschüttelt, was wirklich eine Viecherei war, aber funktionierte. Anschließend wurden die Schrauben ausgeschüttet und mit Wasser der Restdreck ausgespült.  Dann wurde aus dem KREEM-Weiss-Set der Entfetter angesetzt, und nach dem Einwirken und Zwischenspülen kam der Rostumwandler dran. Das sah dann etwas gelblich-bräunlich-fleckig aus, aber so sollte es sein.

Jan

Stefan

Zitat von: strichzwojan am 17 Februar 2019, 17:48:24
Und wie sieht es mit dem Entfetten aus?

Das hat das Höllenmittel von Schlecker miterledigt. Da war alles drin, was das Schrauberherz höher schlagen läßt.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

Martin1409

das mit der erlaubten Restfeuchte stimmt schon, aber nur nach dem entfetten, bevor man den Rostumwandler benutzt. Vor Beginn der eigentlichen Versiegelung sollte der Tank 100 % trocken sein,
"Der Tank muss vor Benutzung des Tanksealers 100 % trocken sein, sonst versiegeln Sie sich die Feuchtigkeit"

Da ich nicht gewusst habe ob ich nach der Behandlung mit Salzsäure (30-31%) und Aceton auf die weiteren Schritte verzichten kann bin ich vorgegangen wie in der Anleitung beschrieben:

1. den Entfetter bzw. den Reiniger rein. Nachdem ich den Reiniger abgelassen und den Tank entsprechend gespült hab kam der Rost wieder zum Vorschein. Ich hab mir da noch keinen Kopf drüber gemacht und
2. den Rostumwandler eingefüllt. der ist seit mittlerweile 30 Stunden in dem Tank ( in unterschiedlichen Positionen ) aber der Rost, der ja erst durch das spülen nach dem entfetten entstanden ist, löst sich nur sehr langsam. Wenn ich jetzt den Rostumwandler mit Wasser wieder ausspüle bzw. ganz trocknen lassen würde, sieht der Tank doch wieder aus wie vor dem ganzen Prozedere ?!?!?!

Über einen Rostverhütungslack, wie von Stefan vorgeschlagen, hab ich noch nicht nachgedacht, da dieser eigentlich ja auch nicht bei so einem klassischen Tankversiegelungsset zur Anwendung kommt. Aber vielleicht ist das ja auch eine Möglichkeit.

Könnte folgendes Prozedere nicht auch funktionieren??

1. Den Rostumwandler wieder raus.
2. Nochmals Salzsäure rein bis wieder alles blitzeblank ist. Somit dürfte es ja auch fettfrei und rostfrei sein ?!?!
3. Mit destilliertem Wasser spülen ( warum destilliertes Wasser ? )
4. Mit Spiritus die Restfeuchte binden und ablassen.
5. Nach dem trocknen zeitnah die Versiegelung in den Tank.

Danke schonmal für eure Tipps.






Martin1409

Hallo Jan,

mit Schrauben hab ich es nicht probiert, da ich Angst hatte, dass die sich vielleicht irgendwo verkeilen. Ich hab es dann mit Scherben versucht, war aber nicht sehr überzeugend.
Das Ergebnis mit Säure war eigentlich sehr gut, nur sollte man da aufpassen, da kann man auch viel kaputt machen ( ja nicht zu lange drin lassen!!!).

Wenn ich den Rostumwandler wieder draußen hab mach ich mal Fotos von der Oberfläche und stell sie ein. Vielleicht sahen die Flecken und Verfärbungen bei dir ja ähnlich aus?

cledrera

Wenn der Rostumwandler, richtiges Vorgehen übrigens, keine Flecken hinterlässt, ist was schief gegangen.
Eine Info fehlt noch von Dir:
Wie stark war die Salzsäure?
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Martin1409

Salzsäure 30-31%

Kann es eigentlich auch sein, dass im Rostumwandler irgend ein Inhaltsstoff drin ist, der nach dem ausspülen die erneute Rostbildung verhindert bzw. reduziert?

strichzwojan

#11
Ein ernstgemeinter Hinweis: Wenn man Spaxschrauben nimmt - ich nahm 20 mm lange, die schön viele scharfe Kanten und eine Spitze haben, dann sollte man sie ABZÄHLEN. So kann man sicher sein, keine übersehen zu haben, und sich andernfalls auf die Suche machen... Und so viel Zeit haben wir Privatschrauber doch allemal, zweimal bis 250 zählen zu können... ;D

Rostumwandler wirkt auf blankem Blech wohl eher nicht, denn er wandelt Rost um. Blankes Blech ist natürlich ungeschützt, bis es beschichtet wird. Zwischen dem Blech und der neuen Beschichtung sollte am Besten gar nichts weiter sein.
Ich glaube, ich habe hier im Forum mal einen Bericht über eine Tanksanierung gelesen, wo eine Halogenlampe in den Tank gehängt wurde (Tanköffnungen dann zugeklebt), und im dunklen Keller lauter kleine Lichtpünktchen auf der Tankaußenseite zu sehen waren. Mit Lack- und Rostplacken können natürlich auch abdeckende/abdichtende Schichten entfernt worden sein...
Hier liegt übrigens ein großer Vorteil von gutgemachten Tankbeschichtungen mit Zweikomponentenmaterial. Sie (können) abdichten!

Jan



Stefan

Zitat von: strichzwojan am 17 Februar 2019, 20:18:08
Hier liegt übrigens ein großer Vorteil von gutgemachten Tankbeschichtungen mit Zweikomponentenmaterial. Sie (können) abdichten!

Das tut bei mir auch die einkomponentige POR15-Versiegelung. Ein Tank hatte an der tiefsten Stelle zwei klitzekleine Löcher, durch die Benzin auslief, nachdem ich die Lackschicht darüber abgewischt hatte: "Oh, der Tank ist feucht. Das muß Wasser von der letzten Regenfahrt sein.". Löten, kleben, schweißen wollte ich nicht wegen des Originallacks.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

Rütz

Wobei klugscheisserisch strenggenommen POR15 gar nicht einkomponentig ist.
Es vernetzt durch Reaktion mit der 2. Komponente H2O, welche man aufgrund ihres universellen Vorhandenseins nicht extra mitkaufen muss. ;D
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

cledrera

Man kann aber eine Flasche Mineralwasser mitkaufen?
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Stefan

Zitat von: Rütz am 18 Februar 2019, 15:11:36
Wobei klugscheisserisch strenggenommen POR15 gar nicht einkomponentig ist.
Es vernetzt durch Reaktion mit der 2. Komponente H2O, welche man aufgrund ihres universellen Vorhandenseins nicht extra mitkaufen muss. ;D

Rostverhütungslack ja, Tanksiegel nein.
The evil is always and everywhere!

Heiko

Zitat von: Rütz am 18 Februar 2019, 15:11:36
Wobei klugscheisserisch strenggenommen POR15 gar nicht einkomponentig ist.
Es vernetzt durch Reaktion mit der 2. Komponente H2O, welche man aufgrund ihres universellen Vorhandenseins nicht extra mitkaufen muss. ;D

Du kleiner Stefan, Du...  ;D
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Rütz

Zitat von: Stefan am 18 Februar 2019, 18:44:02
Rostverhütungslack ja, Tanksiegel nein.
Echt? Kein Polyurethan?
Die POR15 Datenblätter scheinen tatsächlich die Tankbeschichtung nicht unbedingt einzubeziehen...
Hast du eine Idee worauf es stattdessen basiert?
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Rütz

Obwohl... so ganz glaube ich nicht (dass es kein Polyurethan ist):
In der deutschen Anleitung (zum Tankversiegler)

steht der Entsorgungshinweis:
"Überschüssigen und benutzten Versiegelungslack im offenen Behälter mit etwas Wasser aushärten lassen
und als Sondermüll entsorgen."

Es wird auch der gleiche Verdünner "POR-15® Solvent" wie für die anderen POR15 lacke verwendet...
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Stefan

Zitat von: Rütz am 18 Februar 2019, 22:39:13
(dass es kein Polyurethan ist)

Ich weiß es auch nicht. Habs einfach mal behauptet, um Dich zu weiteren Recherchen zu bewegen. ;D Die Verarbeitungshinweise sind jedenfalls unterschiedlich.

Aber eigentlich ist es mir auch egal. Die Tankversiegelung funktioniert, warum ist zweitrangig.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

cledrera

 :muhaha:

Einem Zweitakter fehlen auch zwei Takte.
Warum er läuft?
Zweitrangig!

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Anulu

Gruß Manuel



Rock or Bust!

27-steib

kleiner Tipp- erstmal mit einem Pinsel innen eine kleine Stelle, an die du gut rankommst, beschichten und nach dem Aushärten probieren, ob das hält.
Mit einem Schraubenzieher versuchen abzustossen etc.
Wenn das gleich abplatzt, dann lieber nicht damit beschichten, sonst hast du langfristig Probleme, das sich das ganze Zeug grossflächig ablöst

Grüsse Jan

berndr253

Zitat von: Martin1409 am 17 Februar 2019, 20:16:06
Salzsäure 30-31%

Kann es eigentlich auch sein, dass im Rostumwandler irgend ein Inhaltsstoff drin ist, der nach dem ausspülen die erneute Rostbildung verhindert bzw. reduziert?

Rostumwandler enthalten Phosphorsäure. Diese wandelt den Rost in eine stabile Eisen-Oxid-Verbindung um und passiviert die nicht oxidierte Oberfläche. Die nach der Umwandlung durchgeführte Spülung führt dann nicht mehr zum Rosten - der Tank sollte nach dem Ausspülen aber getrocknet werden.

Bernd


Leben und Leben lassen

cledrera

ZitatDie nach der Umwandlung durchgeführte Spülung führt dann nicht mehr zum Rosten ...

Grundsätzlich genau so.
Allerdings sollte man nicht meinen, dass man sich deshalb das Spülen ersparen kann.
(Frei nach dem Motto: Weshalb sollte ich die schöne Eisen(III)-phosphat-Verbindung wegsspülen?)
Viele Rostumwandler haben einen Säureüberschuss.
Der muss vor dem Beschichten oder dem Lackieren weg.
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Martin1409

...endlich geschafft, die Versiegelung ist im Tank.

Ich hab den Rostumwandler nochmals aus dem Tank, dann zuerst mit Säure und dann mit Spiritus gespült bis wieder alles blank war. Als sich dann wieder relativ schnell der Rost gebildet hat ist nochmal der Rostumwandler zum Einsatz gekommen. Dann wieder gespült, über Nacht trocknen lassen und gestern die Versiegelung rein.

@ Bernd, ganz verhindert hat der Rostumwandler die Neubildung von Rost nicht aber wesentlich verringert. Laut Korrosionsschutz-Depot kann man aber auch bei leichter Rostbildung noch versiegeln. Ich habs auch an einem anderen Blech ausprobiert. Die Versiegelung hält.

Ob es aber auch wirklich dauerhaft ist wird sich erst noch zeigen.

Danke nochmals für eure Tipps.




Similar topics (5)

Hauptmenü

Anleitungen & Bücher Baureihe Specials Startseite Vergleichsliste

Presse & Wissen

Bauzeiten & Stückzahlen Historisches Liste der BMW Modelle Presseberichte Prospekte & Plakate

Foren & Literatur

Bildergalerie Bildtafel-Suche Forum: Boxerforum Handbücher Servicedaten

Allgemeine Infos

Bildtafelsuche Glossar Impressum Kontakt Sitemap

Tipps & Service

Dienstleister Händler Märkte & Museen Tipps Verschleißteile & Werkzeuge