Lenkung Mittellage

[Rainer Rhön]

 :-[

Hi Ihr (Teil II),

hätt' noch eine Frage, die mir nach meiner ersten Probefahrt gekommen ist. Sowohl beim Fahren aber auch bei der aufgebockten Maschine fiel mir auf, dass es genau in der Mittellage (= schnurgerade aus) eine Art "leises Einrasten" gibt. Wirklich sanft, aber eben doch deutlich spürbar (will ja nicht, dass sich der TÜV-Typ über mich totlacht...) Kommt mir ein bißchen vor, wie früher in den Rallye-Autos der Klebstreifen oben am Lenkrad.  Ist das normal, oder müsste ich hier auch Nachsuchen - und wenn wo am besten???



Dank an Euch

Rainer

[Rainer Rhön]

[mekgyver]

Kurz und knapp : das Lenkkopflager ist Fratze !
Will sagen : Ersatz muß her !
Erspar' Dir die Fahrt zum TÜV damit !
Ich fahre seit vielen Jahren jeweils Kegelrollenlager (~40€) .... keine Probleme 

[emm]

Genauso knapp: Mec hat Recht! Der TÜV lacht sich 'n Schaden, wenn du ihm das vorführst!

[Heiko]

Noch knapper: Raus und Neu das Lager!

[Rainer Rhön]

...Ihr seid so gut mit mir - wie soll ich diesen Freitagabend (Feierabend) noch geniessen

ich geh' jetzt mal in den Keller, bieg' aber vorher in der Abteilung "Wein und Spirituosen" ab...

Danke und servus
Rainer

[Heiko]

Leider,

ist die Wahrheit manchmal ein Schlag ins Gesicht...  ... aber es zahlt sich aus...
Bau die Gabel aus und dann kannst Du die Laufringe der Lager vorsichtig mit nem Dorn herausschlagen und die neuen Kegelrollenlager setzt Du mit ner passenden Büchse als Druckmittel ein.

Prost 

[Rütz]

Wenn es nicht zu schlimm ist und das Lenklager zusätzlich zu stramm eingestellt war, kann man mit Glück versuchen den TÜV zu verarschen:

Lenklager lösen (ganz lose), Lenker wüßt hin und her schlagen, daß sich die Kugeln andere Positionen suchen können (vorausgesetzt es ist nicht eine Kugel zu viel drin, ein häufiger Fehler... ), evtl. Fett zwischen wurschteln, abschließend das Lager so lose wie möglich einstellen: ungekontert Spiel, nach dem Kontern so gerade eben fast kein Spiel.

Aber1:
Dieses Rasten ist genau das, was der TÜV an der Lenkung zu finden "hofft" und entsprechend sucht er.

Aber2:
Ein rastendes Lenklager kann böses Lenkerschlagen auslösen und es wird natürlich nach ein paar km wieder auftreten. Man sollte damit nicht spaßen, ehrlich (ich beichte hier nur eine schlimme Jugendsünde).


Anselm

[rolf]

Danke Rütz! Danke!
werde ich mir merken!

[Heiko]

*rofl* 

[Rütz]

Was?  Ich ??
...hab doch gar nichts gesagt...  (Breitmaulfrösche?... kenn' ich nicht!)


(Mist, ich glaube Rolf hat jetzt ein Hörgerät !)

[emm]

Ich glaube, da kann ich helfen, Anselm! Der Rolf hatte doch an der Eder verschärften Spiel- und Bastelspass mit seinem LK-Lager. 
Entweder Raste oder Spiel (oder war's nur Spiel?)
Daher ist er vermutlich leicht rrrreizbarrrr bei dem Thema......   

[rolf]

Nein Markus, viel schlimmer.
Icvh hatte/Habe doch Probleme mit Lenkerflattern bei der R26 und hatte mich doch geoutet das ich oben und unten je eine Kugel zuviel drin hatte und darauf hat sich dieses herzensgute LASTERMAUL Anselm bezogen, mit seinem Schxxsmily und dem "häufiger Fehler".
UND DAS MIT DEM HÖRGERÄT HABE ICH AUCH GELESEN!!!!

[Tweety]

@rolf: Ich habe bei meiner R27 auch ein Lenkerflattern. Das kommt so ab ca. 50-60 km/h und wird dann immer schlimmer. Bei 70 km/h kann man nur noch mit beiden Händen am Lenker fahren. 
Das Lenkerlager ist in Ordnung. Da rastet nichts.
Ich habe irgendwie die Silentblock´s in verdacht. 
Ich traue mich nicht so richtig das Fahrwerk auseinander zu bauen. Braucht man da für Spezialwerkzeug und muss man auf was besonderes achten?

Gruß
Tweety

[Heiko]

Moin,

hm Tweety... ja check mal die Silentblöcke, Spezialwerkzeug brauchst Du dafür nicht...

Heiko

[Tweety]

So, ich oute mich nun als blutiger Anfäger! 
Wenn ich mir die Rep.-anleitung anschaue, sieht es für mich so aus, das ich nur die Schrauben oben und unten an der Gabel bzw. Schwinge lösen muss. Dann kann ich das Federbein komplett abnehmen.
Sitzt da irgendwas auf Spannung, oder ist das Federbein fest verschraubt?
Kommte einem dabei Gabelöl entgegen?

Gruß
Tweety A.(nfänger)

[Heiko]

Hi,

keine Angst... Schraube oben raus (M10x1) und Schraube unten raus (M10x1)... dann hast Du das ganze Federbein in der Hand... das sind geschlossene Stoßdämpfer, die nur mit Hülsen verkleidet sind... die Augen oben und unten sind nur an den Stoßdämpfer angeschraubt.

Heiko

[Rütz]

Hi Tweety,

(ah, Heiko Igel war schon da )
die vorderen Federbeine kannst du problemlos abnehmen. Sind nicht unter Spannung es läuft nix aus. Nur für das Auspressen der Silentbüchsen mußt du dir was einfallen lassen (z. B. mit Schraubzwinge und passenden Stecknüssen).
Hinten unten geht's im Prinzip genauso (Rad muß raus um rechts gegenhalten zu können). Hinten oben sind auch Gummielemente drin, die verschlissen sein können. Da dran zu kommen kann schon mal sehr nerven, weil sich die Stoßdämpferstange manchmal mitdrehen will, wenn man nur die Zierkappe lösen will.

Einige Tests und Hinweise um die Ursache für Lenkerschlagen einzugrenzen findest du auch hier:
http://w6rec.com/duane/bmw/wobbles.htm

Speziell in deinem Fall würde ich vor allem die Räder genau untersuchen:

• Unwucht?
• Seitenschlag?
• Höhenschlag?
• Reifenschäden?
• Sitzt die Reifenflanke auch überall richtig auf der Felgenschulter?
• Radlager- Spiel, Setzmarken..?

Gerade weil du sagst, es wird mit zunehmender Geschwindigkeit kontinuierlich schlimmer.
Häufiger ist, daß es nur "punktuell" bei einer bestimmten Geschwindigkeit auftritt ("Low Speed Wobble": ~40-50 Km/h, "High Speed Wobble": ~110 Km/h -> hier sind Ursachen dann vor allem aerodynamsicher Natur)

Anselm O(ld Wobble)

[Heiko]

Igel??

[Tweety]

@Heiko: Ich werde das an diesem oder nächsten Wochenende mal ausbauen. Klingt ja nicht so kompliziert! 

@Anselm: Stimmt! Könnte auch an den Reifen liegen. Da ich die Maschine vor ca. einem halben Jahr gekauft habe, weiß ich nicht was mein Vorbesitzer alles daran so gemacht hat. Werde ich mir alles anschauen.

Nur mal so am Rande zum Thema: "Was der Vorbesitzer gemacht hat": Ich hatte letztes Wochenende versucht den Endtopf ab zu bauen. Ging nicht los das Ding. Ich hätte ja Kupferpaste zwischen Krümmer und Endtopf geschmiert. Aber, der gute Vorbesitzer hatte Schraubensicherung (extra fest?) benutzt. 
Hab dann erstmal einen Bunsenbrenner drauf gehalten. Als das Metall an fing zu glühen, brannte das Sicherungszeug weg und ich konnte den Endtopf so abnehmen.
Der gute Mann mochte wirklich gerne Schraubensicherung! Wo ich das blaue Zeug schon überall gefunden habe!    
Soviel zum Thema Vorbesitzer!

Gruß Tweety

[Rütz]

@Heiko:
Ich meinte den weisen Igel, der den (gerneschnellen) Hasen austrickst...
..nicht deine Frisur !

Anselm K(anin)

[Peter]

Hi Tweety, ich weiss zwar nicht wer der gute Mann mit der Schraubensicherung war, aber ich nehme an, dass er schon genauso viel Teile und Schrauben wie ich an diesem Schüttelbock verloren hat.    Wo also kein Federinng drunter passt oder zur verfügung steht, kommt bei mir auch Schraubensicherung dran. By the way, habe ich mir angewöhnt bei jedem Ölwechsel mal schnell die wichtigsten Schrauben und Mutter auf festigkeit zu checken!
Gruss Peter  good vibrations

[Tweety]

Wie doll zieht ihr eigentlich den Lenkungsdämpfer an? Wenn ich ich die Schraube fester anziehe, ist dieses Flatern weg. Ok, dafür geht die Lenkung etwas schwergängiger, ist aber noch im Rahmen. Bislang ging meine Lenkung sehr leichtgängig.

Könnte das vielleicht schon die Lösung meines Problems gewesen sein?   

Gruß
Tweety

[Rütz]

Gerade durch Zufall gesehen, daß die Frage hier im "Raum" vergessen wurde (...ich glaube, weil sie damals in einem Paralleltret beantwortet wurde).
Der Vollständigkeit halber:

Der Lenkungsdämpfer wird im Allgemeinen angezogen auf die erste Raste, bei der er beim Bewegen des Lenkers das erste Mal zu spüren ist (Vorderrad entlastet, Haupständer).

Wegen Belagverschleiß muß man evtl. alle paar Jahre eine Raste weiterdrehen.

Ist stärkeres Anziehen nötig, kann man sich damit zwar (vorübergehend) behelfen, die eigentliche Ursache wird aber woanders liegen.

Für die optimale Funktion des Lenkungsdämpfers ist es wichtig, daß seine Widerlager (unten an Gabel und Rahmen) spielfrei sind (Gummis in Ordnung).


Anselm N(achtrag)

[guest474]

Erfahrungsergänzung zum Austausch Lenkkopflager:
Ich würde auf jeden Fall die Kegelrollenlager einbauen.
Bei dieser Gelegenheit aber mit einem Innentaster die Ovailität der beiden Bohrungen überprüfen. Keiner weiß was der Rahmen in der Vergangenheit gemacht hat. Ist die Bohrung oval, passt sich der Kugellagerring der Bohrung an, und nach kurzer Zeit ist das Lager wieder defekt. Von einem brauchbaren Fahrverhalten kann man dann eh nicht reden.
Die Lagerbohrung auf Unebenheiten untersuchen. Wird der Lagerring schief angesetzt schiebt er einen Span vor sich her. Lagerring sitzt schief....
Falls alles von der Bohrung i.O. ist, den Lagerring in das Gefrierfach für 4 Std. Vor dem Einbau den Lagersitz mit einem Föhn erwärmen und dann mit vieell Gefühl einbauen. Mit Salzwasserbeständigen Fett die Lager einschmieren.
Alles Roscher???
Gruss Manfred

[Kwak78]

Auf jeden fall gleich Kegelrollenlager.
Wer schon mal Gespann gefahren ist wird bestätigen, der Lenkungsdämpfer darf ruhig etwas strenger sein wenn´s hilft.

Reifendruck erhöhen hilft auch oft wunder.