Bremsentuning

Begonnen von guest474, 30 September 2006, 22:12:50

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guest474

Hai Bremser,

habe mal ein bißchen im Grubenhund gelesen. Abteilung Bremsen.
Auf Seite 135 schreibt er:

Wenn man den Bremsnocken am Nockenumfang um 2mm kürzt, erhöht sich die Bremskraft um 20%!!!!
Jetzt habe ich mal eifrig nachgedacht: Wenn ich am Bremsnocken eine den Mittelpunkt nehme, einen langen Hebelarm nach unten (dort wird das Bremsseil eingehängt, und der andere Hebelarm ist der Nocken von der Bremsschüssel. Wenn ich nun den Hebelarm verkürze, dann benötige ich doch mehr Kraft zum Bremsen, oder?
Kann mir das einer schlicht und einfach rüberbringen?

Gruss Manfred 
(zurück von der Deutschen Alpenstrasse, mit einem Plattfuß am Hinterrad)

guest474



† odeon8

#1
Hallo Manfred,

Bremsmechanik ist immer ein Kompromiss:

zwischen A) 
- erforderlicher Weg, um die Backen vom Belag völlig wegzubringen
- genügend Wegreserve bei Vollbremsung

und B)
- Vernünftiges Untersetzungsverhältnis um mit möglichst wenig
   Hand- / Fußkraft einen maximalen Druck auf den Bremsbelag
   auszuüben.

Wenn Du den Hebel um 20% verkürzt wird dieselbe Hand-/Fußkraft
20% weniger Anpressdruck = Bremskraft erzeugen, also genau wie
von Dir vermutet für dieselbe Bremskraft 20% mehr Hand-/Fußkraft
erforderlich.

Ich hatte beim Einbau des kompletten /5 Hinterrades genau dieses
Problem:





Um das Original Verhältnis der /5 wieder herzustellen war ein wenig
Rechnung und Hebelei erforderlich - aber es hat sich gelohnt:
Die /4 bremst genau so gut wie die /5, zumindest hinten  ;)

Thomas H(ebel)
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Oerlov

Moin,

ich verstehe es so:

Aussen bringst Du ein Drehmoment über den Handbremshebel -> Bowdenzug -> Hebel an der Bremse auf die Welle mit dem Bremsnocken.

Auf der anderen Seite (innerhalb der Bremse) wird genau dieses Drehmoment genutzt, um die Bremsbacke gegen die Bremstrommel zu drücken. Der Nockenradius ist hierbei der Hebel für das entgegengetzte Drehmoment. Veränderst Du nun das Verhältnis vom Hebel aussen (wo der Bowdenzug drin hängt) zum "Gegenhebel" (Nockenradius), so ändert sich auch die Bremskraft.

Damit wird aber auch der Winkel (Weg entlang des Nockens) länger bis Du die Bremsbacke genauso weit raus gedrückt hast. Rein theoretisch könntest  Du also mit weniger Spiel zwischen Bremsbacken und Trommel auf diesem Wege schon etwas Bremskraft "gewinnen", ohne dass der zurückgelegte Hebelweg ins unermessliche wächst.
Aber Voraussetzung dabei wären super laufende Bremsen mit wirklich runder und zentrischer (am besten ausgeschliffener) Bremstrommel, fast spielfreie (neue) Radlager, etc.

Gruß

Oerlov

guest474

Hi zusammen,
ich habe dieses Thema nur noch einmal aufgegriffen, weil ich zufällig im Grubenhund Seite 134 dieses Thema gelesen hatte.
Die Aussage heißt: Egal welcher Bremsenhersteller, an der Bremsschüssel am Umfang 2 mm runter (3mm können schon wieder zu viel sein), dadurch steigt die Bremskraft um 20%. Der Verstellwinkel des Bremsnocken sollte bei ca. 20 Grad liegen.
Hat das schon einer probiert?

Gruss Manfred

Rütz

Ja.
Habe ich dir auch schon mindestens einmal geschrieben, meine ich. ;)

http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=1199.msg13572#msg13572

Meine Modifikation ist geringfügig anders. Die hintere Kante habe ich weitmöglichst stehen lassen um die Gefahr zu reduzieren, daß sich der Nocken bei abgenutzten Belägen zu weit dreht.
Alternativ kann man die Position des Nockens außen am Hebel anzeichnen (ist bei heutigen Bikes, glaube ich, sogar TÜV-Vorschrift). Dann sieht man, wenn sich der Nocken den kritischen 30° nähert. Ab dann ist die Bremse zwar zweifingermäßig, neigt aber dazu, sich nicht mehr richtig zu lösen.


Gruß
Anselm
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

† odeon8

Zitat von: Manfred250 am 01 Oktober 2006, 21:42:39
(...)  an der Bremsschüssel am Umfang 2 mm runter (3mm können schon wieder zu viel sein) ...

Das ist sehr gefährlich, wie Anselm schon schreibt  !!!
Und zudem eine unzulässige Manipulation an der Bremsanlage --->
Betriebserlaubnis erlischt, mit allen möglichen Folgen  :-X
Ab ca. 30° wird das Rückstellmoment schon erheblich geringer,
und je nach Reibverhältnissen das Risiko, dass der Bremsschlüssel
nicht mehr zurückkommt....ein tolles Gefühl, siehe hier.

Thomas


HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

rolf

#6
Hallo,
ich würde an Bremsenoptimierung genauso so ran gehen wie beim Motoren "tuning".

Besser gesagt nicht so: Der Motor fährt scheiße, also ich bohre ihn auf, größere ventile und Vergaser


Soll heissen , erstmal Bremse so hinbekommen wie der Konstrukteur sich das vorgestellt hatte (immerhin ist es schon 50 Jahre alt, das ganze gelump, d.h. abgenutzt, div unkundige Hände haben daran geschraubt etc. )

1. läuft die Trommel rund? Sonst ausdrehen lassen

2.Neue Beläge (wenn 1:, als übermaß und Beläge auch passend drehen (lassen).
Kanten brechen, Anlauframpe als flachen Winkel feilen.
Bei der gelegenheit auch die Backen kontrollieren, schon stark (zur Nockenfläche hin ) eingelaufen? Austauschen!!

3. alles auseinander und schmieren (also auch Bremsschlüssel, Lagerung in der Ankerplatte, Bowdenzüge, koste Kraft)

4. Bremshebel (alle, also Lenker und Ankerplatte) spielfrei machen (ausgelutschte Buchsen , 50 Jahre alt, kostet Kraft)

5. Steht bei voll gezogener (getretender) Bremse der Zug max (!!!) 90° zum Hebel

6.wird die auflaufende backe als 1. angedrückt? Ansonsten Bremsnocken um 180° verdrehen.

7. Wird die andere Backe auch angedrückt? (sonst feilen)


8. das müsste 10 mal reichen um auch eine HN Bremse zum pfeifen (mehr brauchts nicht, zumindest für vorne) zu bringen.


9. schwupps, und nun zu den Emblemen.....


Rolf S(witch)

guest474

Hai Rolf,

habe Deine Punkte bis auf einen abgearbeitet.
Alles neu ausgebuchst,
90 Grad bei gezogener Bremse,
Trommle neu ausgedreht,
ca. 20Grad sind auch da,
nur:
die auflaufende Backe macht mir zu schaffen.
Nehmen wir an, der auflaufende Backe greift zuerst. Irgendwann hat sich der Belag abgenutzt da er immer zuerst bremsen darf. was dann?
Oder denke ich wieder rückwärts?
Den anderen backen wieder zurechtstutzen?
Gruss Manfred

Unwissend

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