R27 Vorderradschwinge Kopfschütteln

Begonnen von Tschortsch McMax, 28 April 2019, 19:14:47

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Tschortsch McMax

Hallo Leute, nach langer Abstinenz mal wieder etwas von meiner Seite:
Bei einer Ausfahrt zum Bodensee hätte es mich schon nach wenigen Metern wegen massivem Lenkerschlagen fast vom Moped geworfen, war echt knapp.
Ich habe die Ursache damals auf das schwere Gepäck hinter mir geschoben und eigentlich nicht mehr darüber nachgedacht.
Aber ich musste mir eingestehen, dass meine R27 eigentlich immer mit dem Kopf schüttelt und "freihändiges" Fahren unmöglich ist.
Da nun bald wieder eine längere Ausfahrt ansteht, wollte ich mal so Schritt für Schritt alle möglichen Verursacher ausschließen.
Bis heute habe ich folgende Tatsachen entdeckt:
< der Vorbesitzer hatte beide Kegelrollenlager 30203 innerhalb der Vorderradnabe in die gleiche Richtung verbaut
< dadurch hat sich der Bund auf der Bremstrommelseite "abgefräst" - die stählerne Radlagerbüchse ist hin
< die Schwinge selbst war mit 3mm nur einseitig in der Gabel ausdistanziert
< die Kegelrollenlager der Schwinge waren Schrott, der Bund vom Innenring gebrochen, die Außenschalen extrem eingelaufen
< bei der Schwinge selbst bin ich mir über Ihre Geometrie nicht sicher - habe mal ein Bild mit der Bitte um Anmerkungen gemacht

Nebenkriegsschauplatz war noch eine defekte Helicoil-Gewindereparatur am Stehbolzen für die Ventildeckel-Joch Klemmung.
Hier habe ich ein M10x35mm Gewinde in den Zylinderkopf geschnitten und mir einen abgesetzten M10 auf M8er Stehbolzen eingeklebt - sollte besser sein als original. Höre gerne Eure Kommentare...

Gruss vom Schorsch aus der Pfalz

Tschortsch McMax



strichzwojan

Hallo,
zu deiner Schwinge kann ich als Strichzweifahrer naturgemäß wenig sagen, außer, dass man in regelmäßigen Abständen eigentlich überall mal hinfassen und rütteln sollte. Letzten Sommer habe ich an meinem Paralevergespann so ein defektes Kegelnadellager an der Verbindung von HAG und Schwinge entdeckt, was mir bei einer langen Ausfahrt über kurvige Pässe nicht aufgefallen war.
An deinem Stehbolzen hängt meiner Meinung nach kein Helicoil sondern das Alugewinde des Zylinderkopfs. Aber du hast es ja schon instandgesetzt. Das nur zur Ehrenrettung der Gewindespiralen, obwohl ich bei meinen Boxern immer mit hinterlegter Mutter die Ventilhaubenstehbolzen repariert habe.

Jan

Tschortsch McMax

Ach so, was ich eigentlich mit dem Bild "Schwingenholme" fragen wollte:
< sind die 133 mm zwischen den "Achs-Köpfen" das korrekte Maß ?
< die Holme haben einen unterschiedlichen Knick, links 1,5 / rechts 2,2 mm
< und so wirklich symmetrisch über die Mittelachse scheinen die beiden Holme auch nicht zu sein ?

wie sieht das bei Euch aus ???

Timmmäh

Dass die beiden Schwingenholme nicht parallel stehen ist richtig.
Auch dass der rechte krumm ist.
Ob die 133mm richtig sind weiß ich nicht.
Steck mal ne Gerade! Achse durch.
Wenn die ohne Probleme durch geht passt das schon.

Grüße
Tim
101010

Tschortsch McMax

Merci Tim,
ja die Achse geht sauber schmatzend durch die Bohrungen - na dann bin ich ja mal beruhigt, dass "krumm" so gewollt ist.

Kann sich noch jemand das "ausbrechen" von dem Bund im Bild "Lagerbuchse2" erklären ???

Herculestom

Hallo Schorsch2,

den Einbaufehler der Radlager hast Du diagnostiziert. Das kann man richten. Da die Schwinge schon einmal ausgebaut ist, würde ich mir an Deiner Stelle auch die Schwingenlagerung mal genau ansehen und ggf. austauschen.

Dass die Schwinge wirklich so krumm sein muss, bezweifle ich. Weiss ich aber nicht genau, da ich die Werksabmessungen nicht kenne. Gefühlsmäßig würde ich sagen, die muss symmetrisch sein. Sonst läuft doch im Verhältnis zum Lenkkopf etwas aus dem Ruder.

Gruß
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

Timmmäh

Hi Tom,
Genau das ist die Schwinge eben nicht  ;D
Du musst auch dran denken dass rechts auch noch die Bremsankerplatte kommt.
Der rechte Holm macht deswegen einen "Knick".

Grüße
Tim
101010

Tschortsch McMax

Servus Tom,
ja ich habe jetzt alles auseinander, auch die Schwingenlagerung. Ersatzteile sind bestellt.
Ich halte Euch mit Bildern auf dem laufenden

Schorsch

Brendel

Hallo Schorsch,
habe meine Schwinge vorne an der Achsaufnahme gemessen, bei mir sind es 138mm.
Gruss
Werner
Wissen ist der Unterschied, der den Unterschied macht.

Tschortsch McMax

Servus Werner,
ohhhhh je 5mm Unterschied zwischen deiner und meiner Schwinge  :-\\
Hmmm, so lange meine Achse flutscht werde ich jetzt mal nichts "verbiegen"

Danke für die schnelle Info.
Gruß Schorsch

27-steib

ein spielfreier Lenkungsdämpfer hilft Wunder

Herculestom

ZitatBremsankerplatte

verstehe, wieder mal nur halb zuende gedacht.  :kopfhau:
umuntu ngumuntu ngabantu

Tschortsch McMax

Guten Morgen Gemeinde,
gestern Abend wurde dann noch einer der beiden Stoßdämpfer (ATOS 22-245 BOGE) als "defekt" entlarvt.
Das Zerlegen ging sehr einfach, Heißluftfön, 9er Gabelschlüssel, 4 Hände, Kunststoffhammer, ein Stück "Universal-Holz"  :lol:

Frage: würdet Ihr zwingend BEIDE Stoßdämpfer ersetzen ? Der Überlebende ist ja nun auch schon 52 Jahre alt !?

Gruß Schorsch

Alter Schrauber



Frage: würdet Ihr zwingend BEIDE Stoßdämpfer ersetzen ? Der Überlebende ist ja nun auch schon 52 Jahre alt !?

Moin,

Ich würde auf jeden Fall beide ersetzen!

Gruß Jörg

Einzylindär

Beim Auto ersetzt man auch immer die Stoßdämpfer mindestens ACHSWEISE...
Bei deiner Geschichte wäre mir das Geld egal.. hauptsache Ruhe in der Gabel!

Gruß
Stefan, der Einzylindär

Tschortsch McMax

Heute sind die Kegelrollenlager gekommen, ich habe mal das "Lagerpaket" zusammen gesteckt um herauszufinden ob ich einen anderen Abstandsring brauche. Könnt Ihr mal bitte drauf schauen ob ich das Paket korrekt geschnürt habe  :schrauber: ???

Die Mutter der Steckachse habe ich mit 75 Nm angezogen (auch wenn es nicht wirklich relevant ist)
Die Abstandshülse Außen wackelt noch sehr leicht radial hin und her, hat aber kaum axiales Spiel.
Ich brauche also einen KÜRZEREN Abstandsring - richtig ???

Merci schon mal...

Herculestom

sieht richtig aus. Allerdings sollte die äußere Hülse nicht wackeln. Wenn die Klapperatur eingespannt ist, muss sie sich mit mit leichtem Daumendruck verschieben lassen. Deine Schlussfolgerung ist richtig. Kürzerer Abstandsring. Ich würde empfehlen kurz mit der Feile über den Ring zu gehen. Wahrscheinlich braucht es nur ein paar Hundertstel, um das Spiel korrekt einzustellen.

Gruß
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

Alter Schrauber

. Ich würde empfehlen kurz mit der Feile über den Ring zu gehen.

Moin, ich muss zugeben, dass ich nicht so mutig wäre mit einer Feile daran zu gehen. Würde eher ein Stück Nasschleifpapier auf eine glatte Unterlage legen, ein Tropfen dünnes Öl drauf und mit kreisenden Bewegungen ein wenig  abtragen. Dauert zwar länger, ist aber meiner Meinung nach genauer. Jedenfalls bei nur ein paar Hundertstel Millimetern.

Gruß Jörg

Herculestom

Jörg,

gebe Dir Recht. Die Chance mit einer Feile etwas zu vermackeln ist in der Tat gegeben. Eigentlich sollte alles planparallel sein. Also dann doch lieber Glasplatte und Naßschleifpapier.

Gruß
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

Tschortsch McMax

ok,dann werde ich mal meine Glasscheibe reaktivieren.
Verstehe ich den Aufbau richtig, am Ende spannt sich das ganze Sammelsurium zwischen dem Bund/Absatz der Steckachse (Explo Teil 32) und der rot eingekreisten Buchse, wobei dort die rechte Druckhülse (Explo Teil 23) drauf drückt  ???

Gruß

Alter Schrauber

Eigentlich brauchst du doch nur das Paket von Lagerinnenring bis Lagerinnenring der anderen Seite, plus ein entsprechendes Rohrstück zusammen spannen. Das andere Geraffel kannst du weglassen. Das Teil mit dem du das Spiel einstellst ist Nr. 27. Wie Tom bereits schrieb "die äußere Abstandshülse muss sich mit Daumendruck verschieben lassen".

Gruß Jörg

Tschortsch McMax

Servus Jörg,
bin mir so aber sicherer, schließlich will ich bei der finalen Montage genau diesen Aufbau (ok, ohne Scheibe und Mutter) tiefgefrohren in die "glühende" Radnabe einsetzen. Flutsch un ferdich  :prost:

Tschortsch McMax

Heute den Abstandsring von 6,65 über 6,60 auf 6,55mm abgezogen.
240er und 600er auf einer geschliffenen Stahlplatte, geht ruck zuck !!!
Jetzt muss man die äußere Abstandshülse tatsächlich mit dem Daumen verschieben, nix mehr radiales hin und her.

Die Silentblöcke habe ich auch noch aus den Stoßdämpferaugen gepresst.
22er und 15er Nuss, Schraubstock, alles flutscht.

Und zum guten Schluss noch die Radlagerbüchse aus der Nabe gehauen, Steinel, Fäustel und Co sei Dank.
3 Minuten erwärmt, Holzunterbau, 2 Schläge, feeedisch. :saufen:

Herculestom

das hört sich ja schon sehr gut an. Um die Schwingenlagerung hast Du Dich auch gekümmert?
umuntu ngumuntu ngabantu

Tschortsch McMax

Servus Tom, ich warte noch auf ein paar Ersatzteile, dann wird alles zusammen gebaut.
Das WE soll ja Eiszeit mäßig werden, ab in die Garage  :applaus:

Tschortsch McMax

Sooo, seit gestern Abend geht es in die richtige Richtung - Zusammenbau
Reparatur-Lagerbüchse und das Vorderachsen-Lagerpaket liegen zusammen mit den Kegelrollenlagern der Schwinge im Gefrierfach.
Kleinere Vorbereitungen habe ich schon getroffen...

cledrera

Wohl dem, der über Schraubstock und Hammer verfügt.
Die Primärwerkzeuge schlechthin.
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Tschortsch McMax

gerade noch so die Kurve bekommen...
also die mehrfach im Forum beschriebene Heiß / Kalt-Methode hat bei mir nur 2x 20mm funktiuoniert.
Die Buchse aus dem Gefrierschrank ließ sich zuerst ohne große Anstrengung in die gefönte Nabe einziehen (Gewindestange M14)
Nach 20mm ging es echt schwer, nach 40mm war Ende Gelände  :kopfhau:  :waffen093:
Die 4 Gewindestangen zum Vorzentrieren der Gewindebohrungen hatten sich auch schon verwunden  :galgen:
Ok, man will ja nicht ständig andere Leute abnerven, aber auf der Hydraulikpresse von meinem Kumpel seiner Schlosserei - flutsch  :juhuu:

Nebenbei habe ich der R27 noch einen Seitenständer spendiert
und festgestellt, dass das Gehäuse von meinem Bremslichtschalter zerbrösselt ist  :kopfhau:
Eventuell war die Stellschraube vom Fussbremshebel zu weit reingedreht
und hat den Kontaktstift sozusagen durch das Gehäuse gedrückt  ??? ??? ???

Timmmäh

Zitat von: Tschortsch McMax am 10 Mai 2019, 20:14:07
also die mehrfach im Forum beschriebene Heiß / Kalt-Methode hat bei mir nur 2x 20mm funktiuoniert.
Die Buchse aus dem Gefrierschrank ließ sich zuerst ohne große Anstrengung in die gefönte Nabe einziehen (Gewindestange M14)
Nach 20mm ging es echt schwer, nach 40mm war Ende Gelände  :kopfhau:  :waffen093:
Die 4 Gewindestangen zum Vorzentrieren der Gewindebohrungen hatten sich auch schon verwunden  :galgen:
Ok, man will ja nicht ständig andere Leute abnerven, aber auf der Hydraulikpresse von meinem Kumpel seiner Schlosserei - flutsch  :juhuu:

Du warst zu langsam mit dem Einziehen, über eine Gewindestange ist es nicht schnell genug.
Ich hab immer die Nabe ordentlich heit gemacht (Spucke Zischt), Buchse ins Gefrierfach.
Die Buchse hab ich dann in die Nabe gesteckt, ein passendes großes Rohr, Nuss mit Verlängerung oder ähnliches, in die Buchse gesteckt und ein zwei mal mit nem großen Hammer drauf.
Dann is se drin.

Zitat von: Tschortsch McMax am 10 Mai 2019, 20:14:07
und hat den Kontaktstift sozusagen durch das Gehäuse gedrückt  ??? ??? ???

Ja genau, dass passiert wenn die Schraube falsch eingestellt ist und der Bremshebel den Schalter als "Anschlag" benutzt.

Grüße
Tim
101010

Tschortsch McMax

#29
Und es geht doch wie im Forum mehrfach erklärt  :applaus:
Man muss nur den Temperaturunterschied maximieren
Deshalb habe ich nach den schlechten Erfahrungen bei der Reparaturbüchse den Steinel-Heißluftfön in Rente geschickt und mir eine einzelne 185er Herdplatte besorgt
Die Bremstrommel der Alunabe hat 170mm und passt gerade so auf den Herd (Fadenkreuz)
Keine 5 Minuten später, Wassertest gemacht, Lagerpaket aus der Gefriertruhe geholt, Mutter runter, einfädeln, Mutter wieder drauf, Lagerpaket bis Anschlag nach 75mm eingeschoben – GEIL  :juhuu:
Das ging so leicht, hat riesig Spaß gemacht, wie im Lehrbuch – vielen Dank an ,,das Forum" und seine Tipps.

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