Was sollte man nach langer Standzeit mit dem Motor tun?

Begonnen von negrüJ, 18 April 2014, 16:10:11

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negrüJ

Hallo,
ich bin ein glücklicher Besitzer einer BMW R26. Das war mein Änfängermotorrad dass ich gleich mit 18 fahren durfte. Jetzt steht sie leider schon wieder 15 Jahre.
Ich will sie bald wieder aus dem Schlaf erwecken. Nun meine Frage. Ist das ohne Risiko für den Motor möglich? BMW erfahrene Bekannte sagen dass ich den Motor lieber erst mal aufmachen sollte und z.B. den Ölschlamm entfernen sollte. Aber wie weit sollten man gehen? Gibt es eine Liste von Arbeiten die man erledigen sollte.
Beim Motor würde ich mir dann noch den Zylinderkopf anschauen. Irgendwie hat der Motor gefühlt an Leistung nachgelassen. Ich kam nur noch auf 80 km/h. Vielleicht ist aber etwas mit den Ventilen, oder mit dem Vergaser.

Außer diesem Thema, würde ich noch die Elektrik neu machen. Am besten gleich mit einem neuen Kabelbaum. Der alte ist leider verpfuscht.

Grüße
Jürgen

negrüJ



cledrera

#1
Hallo Jürgen,
erst einmal ein Wilkommen.
Dann zum Grundsatz erst einmal folgendes:
Wenn die R26 15 Jahre gestanden hat, schadet es nicht, die versäumten Wartungen gründlich nachzuholen.
1. Alle Öle wechseln.
   (Ölwanne runter, Schlamm raus, reinigen und wieder montieren)
2. Benzintank spülen und mit neuem Benzin füllen.
3. Vergaser reinigen.
4. Benzinschläuche erneuern. Direkt prüfen, ob genügend Druchfluss da ist.
5. Zylinderkopf runter, Feuersteg säubern, neue ZK-Dichtung verbauen.
6. Ventile einstellen.
7. Einen 6V/4,5 Ah Billigakku kaufen und anschließen.
8. Zündung prüfen und zumindest statisch einstellen.

Und jetzt bau eine neue Zündkerze ein, Zündnagel runter und ankicken.

Läuft sie, ausmachen, da

a) keine Luft mehr in den Reifen und
b) die Bremsen nicht geprüft sind

also
1. Abschmieren
2. Züge frisch ölen (Spiritus und Motoröl mischen, den Zipfel eines Plasiktütchens abschneiden, dort über die Bowdenzughülle, mit Malerkrepp befestigen und druff, bis es unten rauskommt)
3. Luft auf die Reifen
4. Bremst das? (Eigentlich Räder ausbauen, alles mit Bremsenreiniger säubern, Belagkontrolle etc.)

Mehr kann man zunächst eigentlich nicht raten.
Dazu müsstest Du etwas mehr erzählen.
Hast Du damals, in Deiner Anfängerzeit, regelmässig Ölwechsel betrieben?
Wieviele Kilometer ist der Motor gelaufen?
Wie hört er sich an?

Viel Spaß

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

negrüJ

Danke für die schnelle Antwort. Das ist schon mal eine gute Zusammenstellung. Ich habe leider noch wenig Serviceerfahrung bei der R26. Ich bin damals mehr gefahren als dass ich mich um den Service gekümmert hätte. Das Öl habe ich natürlich gewechselt, aber die Ölwanne habe ich wahrscheinlich nicht richtig sauber gemacht. Das ist auch dass Wissen das mit fehlt. Bekommt man da allen Ölschlamm heraus so, dass der Motor nicht weiter in Gefahr ist.
Ich kenne mich sonst eher mit VW Käfer aus. Da habe ich schon mehrere Motoren zerlegt und wieder Instand gesetzt. Bei der R26 muss ich mich erst rantasten. Gibt es denn irgendwo Anleitungen oder Bilder im Netz?
Mein Problem ist die Zeit. Ich habe noch Käfer Projekte am Laufen und der Hausbau steht vor der Tür. Ich würde das mit der R26 jetzt nur anfangen wenn ich es zeitnah hinbekomme. Ich will den Motor aber nicht gefährden. Nicht wegen dieser Ölschlamm Thematik. Einen Lagerschaden vermute ich jetzt erst mal nicht. Wenn dann würde ich lieber noch etwas warten und dann eine komplette Revision einplanen.

Er lief bis zum Schluss eigentlich ohne große Probleme. Er sprang immer gut an. Nur der Durchzug war am Ende nicht mehr so gegeben. Das Problem war aber vielleicht auch, dass ich 18 Jahre alt war und dann eine neue Honda CBR600 hatte. Im Vergleich kann dann das Gefühl für Durchzug etwas täuschen. Aber die Höchstgeschwindigkeit war wirklich nur noch so bei 80 km/h laut Originaltacho.
Deshalb wollte ich mir Kolben und vor allem die Ventile anschauen. Auch die Zündung und den Zündversteller habe ich nicht mehr in so guter Erinnerung. Ja die Erinnerung. Ich müsste erst mal wieder das Motor besuchen. Sie steht gut geschützt bei meinem Vater.

cledrera

ZitatBekommt man da allen Ölschlamm heraus so, dass der Motor nicht weiter in Gefahr ist.
Diese Frage ist klar mit Nein zu beantworten.
Allerdings muss das - Motor nicht weiter in Gefahr - auch gar nicht der Fall sein.
Böse wird das, wenn die Steuerkette rasselt, die Lager klimpern oder das Ölschleuderblech voll ist.
ZitatDas Öl habe ich natürlich gewechselt,
Und in welchen Abständen?
ZitatIch habe leider noch wenig Serviceerfahrung bei der R26. ... Gibt es denn irgendwo Anleitungen oder Bilder im Netz?
Lade Dir hier im Forum alles runter was Spaß macht.
- Fahrerhandbuch
- Instandsetzungsanleitung
- ETL (Ersatzteilliste)
Ausdrucken und lesen!
Als Buchempfehlung:
- Hertweck Der Kupferwurm/Besser machen
- Leverkus BMW-Einzylinder richtig angefasst

Dann stöbere mal hier durchs Forum (Tips / Tricks, Beiträge etc.)
Mittlerweile haben gewisse Foristi selbst die detailversessenen Amis abgehängt.
Selbst "ultraheiße Themen", z.B. "Wie montiere ich die Keilschraube am Kickstarter einer R27 richtig herum und wieso springt sie trotzdem nicht an?"
werden bis hin in die metaphysischen Ebenen geklärt.

Clemens
Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

mekgyver

Zitat von: negrüJ

Ich kenne mich sonst eher mit VW Käfer aus. Da habe ich schon mehrere Motoren zerlegt und wieder Instand gesetzt. Bei der R26 muss ich mich erst rantasten. Gibt es denn irgendwo Anleitungen oder Bilder im Netz?
Mein Problem ist die Zeit.

Er lief bis zum Schluss eigentlich ohne große Probleme. Er sprang immer gut an. Nur der Durchzug war am Ende nicht mehr so gegeben.

Hallo Jürgen,
das Netz sind wir  8)
keiner kennt den Motor so gut wie Du.
Aber mangelnde Wartung und der Verdacht auf Ölschlamm lässt mich zu folgendem Rat treiben :
Mach keine halben Sachen,
hol die Kurbelwelle raus, reinige die Schleuderscheibe und reinige (auch die versteckten) Ölkanäle.

Wahrscheinlich sind die Kolbenringe hin, damit evtl der Zyl bauchig ...
alles mal checken.

Klar kannst Du erstmal die Ölwanne reinigen und 20W50 reinmachen .... und Glück haben,
dass nichts weiteres erstmal nötig ist .... wer weiß es schon ?

Gruß mek  :schrauber:  :bike:
... 73er-Gang

negrüJ

Hallo,
das Forum ist echt spitze. Jetzt habe ich auch die Service und Reparaturanleitungen gefunden. Zusätzlich habe ich mir gleich das Buch "Klacks schraubt an NSU Max / BMW-Einzylinder". Somit bin ich versorgt bis auf weiteres. Wenn es dann konkret wird weiß ich ja wo ich meine Sorgen und Fragen stellen muss.  :juhuu:
Danke !

cledrera

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Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

rolf.soler

Mal wieder die alte Frage: Nach langer Standzeit und null Ahnung wies drin aussieht: a) Motor zerlegen ? oder b) nicht zerlegen, erst fahren und dann sehen
Ich bin der Meinung b)
Mach was Clemens schrieb und fahr erstmal, dann schau was sich evtl. ergibt.
Natürlich kann es sein, dass das Oelschleuderblech nahezu voll ist mit Oelschlamm/Metallabrieb. Dann wird irgendwann das Pleuellager auf der KW das Zeitliche segnen; tickelt erst unter Last, dann immer mehr.
Dann musst Du den Motor komplett zerlegen und das Pleuellager revidieren, mit anderen Worten, die Kurbelwelle austauschen. Kostet etwa 200 €
Dazu macht man dann natürlich noch überall neue Lager und Simmerringe rein, reinigt das Motorgehäuse, die Oelpumpe usw. usw. Mehrere volle Arbeitstage, Spezialwerkzeug, dauert mindestens 2 Wochen (KW ausbauen, einsenden, warten bis Austausch-KW kommt, alles einbauen)
Es kann aber gut sein, dass das Oelschleuderblech auch in 30'000 km nicht voll ist...solange kannst Du rumfahren ohne Motorzerlegung...
Also: check mal ob das Pleuellager jetzt kein Spiel hat (Kopf weg, Motor drehen bis der Kolben kurz nach OT grad wieder nach unten geht, dann kräftig mit einem Finger/Daumen auf den Kolben drücken: rückt er dabei nach unten ? darf er nicht, keinen Zehntelmillimeter. Wenn das so ist, lass mal, Oele ablassen, spüle 2-3x durch mit Diesel (= dünnes Oel), ersetze alle Flüssigkeiten, Kerze, Batterie, Zündung +/- einstellen, Ventilspiel einstellen, Vergaser/Tank reiningen, und los gehts *
* vorher noch kurz prüfen ob Bremsen ziehen, kein Rahmenbruch, Räder wackeln, Schwingen wackeln und derlei grobe Sachen mehr...

Wenn Du Pech hast ist das Pleuellager schon nach 1000 km oder nächstes Jahr dran, wenn Du Glück hast, regelmässig Oel wechselst und nicht 10'000 km/Jahr fährst, vielleicht in 10 Jahren.

Wenn Du ein Perfektionist bist, auf Nummer sicher gehen willst, jede Menge Zeit hact und dieses Jahr sowieso nicht mehr fahren willst, mach den Motor auf.

negrüJ

Hallo, nach fast 10 Jahren habe ich endlich geschafft mich an den Motor dran zu machen. Ich hatte halt dazwischen noch ein paar Dinge mit Haus und Kindern  ;)

Also Zylinderkopf und Zylinder habe ich abgenommen. Pleuellager ist spielfrei. 0,1mm hat  es axialspiel laut Fühlerlehre auf der Kurbelwelle. Den Zylinderkopf werde ich wohl überholen lassen müssen. Das Auspuffgewinde ist nicht mehr gut. Das Auslassventil war nicht mehr dicht. Bei den Ventilführungen bin ich mir nicht sicher. Der Zylinder ist  schon recht blank im mittleren Hub.
Was soll ich jetzt machen. Es ist schon ein 70er Zylinder.
Danke und Grüße Jürgen

Q-Michael


negrüJ

Um das Schleuderblech zu reinigen müsste ich die Kurbelwelle ziehen, richtig? Dann kann ich auch gleich alles neu lagern und komplett prüfen, oder?

Heiko

Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

kahlo

Da ist es wieder, das Schleuderblech  :hit: . 10 Jahre Standzeit füllen das Blech nicht, und "einfach mal so aus Neugier" die Kurbelwelle ausbauen?
Wenn das Pleuellager ok ist, würde ich das Schleuderblech ignorieren und in Zukunft mit einem Mehrbereichsöl fahren... (genauso hab ich es vor ein paar Wochen gemacht).

Grüsse,
Kahlo.

rolf


strichzwojan

Weisst du noch, welches Öl du vor 18 Jahren gefahren bist? Schon Mehrbereichsöl? Dann einfach einen Ölwechsel machen und nach etwa 200 km nochmal. Die Kurbelwelle kannst du drinlassen, bis sie sich meldet! Ein angefressenes Auspuffgewinde lässt sich meist gut mit einer etwas längeren Auspuffmutter (von Rabenbauer) kompensieren. Da gibt es 2, 3 oder 4mm Überlänge, sodass man wieder in einen "gesunden" Gewindebereich hineinkommt.
Ich würde jetzt nicht ohne Not zuviel Geld bzw. zuviel Fremdleistung in die Hand nehmen.
Aber künftig alle 1000 bis max. 1500 km einen Ölwechsel machen (20 W 50). Wenn du früher Einbereichsöl gefahren bist, dann solltest aber vor der Umstellung die Wanne abnehmen und den Schmodder rausmachen. Dreck, der im Ölschleuderring sitzt, kommt durch eine Umölung nicht wieder heraus. Das geht nur mit einem Schraubenzieher...

Jan

Stefan

Ich kenne mich ja mit Ventilen nicht so aus, aber die auf den Bildern sind doch mehr als durch, genauso die Sitze im Kopf. Da muß man schon großer Optimist sein mit der Hoffnung, daß die Kurbelwelle dagegen jungfräulich ist.

Gruß
Stefan
The evil is always and everywhere!

Anulu

#16
Ich versteh auch die Panik nicht , mal eben die kW rauszunehmen. Erst Recht nicht wenn der Motor raus ist.
Oder reinigst alles und du baust einen Pabierfilter ein.

Gruss Manuel

PS: Wenn ich das richtig lese wurde dir auch 2014 schon dazu geraten. Da war der Motor doch auch unbekannt.
Gruß Manuel



Rock or Bust!

negrüJ

Danke für die zahlreichen Antworten. Ich werde einfach weiter schauen, ob mich etwas zwingt den Motor weiter zu zerlegen. Die Ölwanne hatte nach meinem Empfinden nicht schlimm ausgesehen. Kein oder nur ganz wenig Schlamm. Am Blech und an der Pumpe sieht alles sauber aus.
Das Auspuffgewinde ist noch nicht ganz weg, aber es hat schon etwas die Gänge vermurkst. Könnte aber mit einer neuen Mutter noch gehen. Die aktuelle Mutter geht nicht weiter drauf. 7mm bleiben am Krümmerflansch.
Dann bleibt noch die Frage welches nächstes Übermaß ich nach 70mm machen lasse und was mit den Ventilen ist :police: . Vielleicht neue Ventile, Sitzringe und Führungen. Das soll besser der Bearbeiter entscheiden.

cledrera

ZitatDann bleibt noch die Frage welches nächstes Übermaß ich nach 70mm machen lasse ...

Keins!
Entweder lässt du neu büchsen oder besorgst dir einen anderen Zylinder; beides mit Kolben.

Ich würde es aber anders machen:
1. Zylinder ziehen (hast du ja schon) und vermessen (lassen).
2. Kolbenringstoßspiel nach Handbuch prüfen.
3. Kolben vermessem.

Würde mich nicht wundern, wenn das alles noch ganz ok wäre.
Du beißt dir jedenfalls in den Ar... wenn es so ist.

Bei den Ventilen würde ich cool bleiben.
Erstmal mit Bref-Power-Reiniger und Backpulver soweit wie möglich säubern.
Dann (falls erforderlich) in den Bohrständer und mit feinem Schleifleinen säubern.

Oldtimer TV Ventile säubern


Tach zurück übrigens.


Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

4Taktix

Moin,
die Ventilsitzflächen sind völlig verkratert - Schrott !
Dein Öl sieht sehr "silbrig" aus - wenn da niemand vorher Molykote o.ä. dem ÖL beigemischt hat,
dürfte das Metallabrieb sein.
Die Sitzringe sind wohl schon mehrfach nachgefräst worden,  dementsprechend tief im Kopf sind die Dichtflächen.
Auch haben die inzwischen eine "Stufe" - die müssen erneuert werden. Und wenn der Kopf schon zum
Instandsetzer geht, die Führungen ebenfalls erneuern und mit neuen Ventilen auf Maß reiben lassen.
Bei solch einer Gelegenheit sollten auch stets die Ventilfedern mit erneuert werden, kosten nicht viel.
An einer Zylinderkopfüberholung geht kein Weg vorbei.
Bei dem "silbrigen" Öl und dem Gesamtbefund würde ich den Motor zerlegen, neu lagern und das Schleuderblech
erneuern. Dabei wird sich höchstwahrscheinlich der Bedarf an weiteren, erneuerungsbedürftigen Bauteilen zeigen.
Das lässt sich leider nichts schönreden.
Wenn es mit neuen Lagern, Schleuderblech und Dichtungen erledigt sein sollte,
kannst Du zumindest guten Gewissens "auf Tour" gehen und Du kennst jetzt Deinen Motor im Detail besser.
Allein dieses gute Gefühl ist es wert.

Gruß,
Sascha
Think outside the box !

negrüJ

Hallo, ich bin mit beiden Wegen bezüglich Kurbelwelle ziehen einverstanden. Auch wenn ich noch nicht genau weiß was ich am Ende machen werde  :)
Ich zerlege einfach weiter und schaue was mich noch erwartet. Zumindest schaue ich mal hinter der Kupplung und bei der Steuerkette.

Das mit der Zylinder und Kolbenvermessung mache ich auch. Dann verstehe ich besser wie schlecht es schon ist. Den Zylinderkopf werde ich bearbeiten lassen. Muss nur noch wissen wo.

Danke. So lange ich hier Feedback bekomme, wird es schon klappen. Ich scheue es nicht und der Winter ist noch lang.
Danke!!!

strichzwojan

Zitat von: cledrera am 17 Oktober 2023, 09:15:54Keins!
Entweder lässt du neu büchsen oder besorgst dir einen anderen Zylinder; beides mit Kolben.






WENN es notwendig sein sollte, dann kann man auch auf 70,5mm aufbohren lassen, was dann aber das absolute Ende der Fahnenstange darstellt... Seit einiger Zeit gibt es bei unseren Händlern KS-Kolben in dieser Größe. Ich habe sogar einen NOS-Nüral mit 70,44 mm hier liegen, also ist das keine ganz neue Erfindung.

negrüJ

Hallo, da das Schrauben an der R26 so viel Spaß macht, habe ich den Motor doch ganz zerlegt. Jetzt kann alles schön überholt werden. So lerne ich alle Details der Maschine kennen  :) Ich muss nur noch das vordere Lagerschild der Kurbelwelle abziehen, dann kann ich beurteilen wie das Ölschleuderblech aussieht. Ich bin gespannt.

CHAMBONDU

Zitat von: strichzwojan am 17 Oktober 2023, 12:45:08WENN es notwendig sein sollte, dann kann man auch auf 70,5mm aufbohren lassen, was dann aber das absolute Ende der Fahnenstange darstellt... Seit einiger Zeit gibt es bei unseren Händlern KS-Kolben in dieser Größe. Ich habe sogar einen NOS-Nüral mit 70,44 mm hier liegen, also ist das keine ganz neue Erfindung.



Hallo Jan

Es gab einen Verkäufer, den ich bereits erwähnt hatte, der mir einen R27-Zylinder mit einer Laufbuchse im Inneren verkauft hatte. Das Problem war, dass die Laufbuchse schief eingepresst war und nach 10.000 km die Kolbenringe abgenutzt waren und am Fuß des Zylinders Öl austrat.

Jea&n-Claude

Longo

#24
Zitat von: negrüJ am 17 Oktober 2023, 12:00:00Den Zylinderkopf werde ich bearbeiten lassen. Muss nur noch wissen wo.

Danke. So lange ich hier Feedback bekomme, wird es schon klappen. Ich scheue es nicht und der Winter ist noch lang.
Danke!!!


Hallo Jürgen,

hatte im September auch meinen R26 Kopf der überholt werden sollte. Hab bei mehreren angefragt, auch bei Rabenbauer. Die haben mir eine Reparatur angeboten, oder alternativ einen neuen R27 Kopf aus altem Lagerbestand (NOS) für 530€ inkl. Ventile und Federn. Der wird aktuell im Shop unter R27 auch noch angeboten, hab gerade mal recherchiert. Das war für mich die beste Lösung, da eine Überholung und Reparatur, inkl. Risse ums Kerzengewinde schweißen, teurer gewesen wäre UND ich den alten Kopf noch habe, der ist ja auch noch was Wert und selten, den leg ich mir weg. Der R27 Kopf ist baugleich mit dem R26 Kopf, hat nur über dem Ansaugstutzen noch zwei zusätzliche Stehbolzen für einen Befestigungswinkel unterm Tank. Die kann man rausdrehen, wenn sie einen stören.

Den Zylinder hab ich mir beim Motoreninstandsetzer bei uns in der Nähe vermessen lassen, der hatte stellenweise fünf hundertstel zu viel Spiel. Hat mir den auf Übermaß aufgebohrt und gehont, hat inkl. Sandstrahlen und lackieren 200€ gekostet. Der KS-Kolben dann nochmal 170€. Den Kolben hab ich, wie cledrera das schon geschrieben hat mit zum Instandsetzer gegeben, dann paßts auf jeden Fall und in den Zylinder hat er den auch gleich geschoben.

Jetzt würd ich gerne weiter einfahren, aber das Wetter läßt uns geduldig leiden😉.

Schöne Grüße
Dirk

negrüJ

Hallo, das Ölschleuderblech war fast leer. Nur wenig weicher Schlamm an einer Stelle. Sonst eher trocken.
Aber putzen muss man es schon.
Danke für die Anregungen. Ich überlege vielleicht auf 300ccm zu gehen. Deshalb würde ich meinen Zylinder noch weiter aufmachen lassen und nicht die Büchsenlösung benötigen. Am Telefon sagt man mir, dass das gehen würde.
Die Langhubkurbelwelle würde ich mir dann auch kaufen und vielleicht meine alte Kurbelwelle behalten, da die noch sehr gut aussieht. Oder halt als AT tauschen. Somit würde ich nur den schon auf 70mm gebohrten und verschlissenen Zylinder "opfern" für 300ccm. Nächstes Jahr greife ich das Thema endgültig an.


Anulu

#26
Wilkommen im Tal der Tränen .

Wenn du auf Plug and play hoffst, oder glaubst das du nur 1 kmh schneller wirst, vergiss es!

Das Teil bekommt unten Drehmoment wenn du das nur so zusammenwirfst aber das wars.

Mit 300ccm passt nix (!) mehr ordentlich zusammen. Vergaser zu klein und falsch bedüst, Quetschmaß und Form Kolben -> Zylinderkopf sind ( bei der /3 zumindestens mit dem R60 alt Kolben ) eine Katastrophe, wenn du das anpasst braucht der Kolben Ventiltaschen, Auspuff nicht abgestimmt und und und und...
Du kannst das zusammenstecken und fahren. Ja das geht irgendwie. Aber bevor ich mit so einem unabgestimmten Motor losziehen würde, würd ich saubere 250ccm aufbauen!

Gruss Manuel ( fahr das Setup seid 15tkm und bastel seid 7 Jahren an der Abstimmung!)
Gruß Manuel



Rock or Bust!

negrüJ

Das kann ich nachvollziehen. Es ändert sich ja nicht nur der Hubraum, sondern auch die Verdichtung, die Fließgeschwindigkeit im Einlass und Auslass. Der Vergaser wird dann erst mal fett sein, oder? Auspuff Abstimmung, da sollte man erst mal wissen ob man einen "guten" für den 250er hat. Ich gebe zu das verstehe ich nicht alles.
Verdichtung kann man mit der Zylinderfußdichtung beeinflussen.
Vergaser nur mit den Düsen. Weitere Veränderungen wäre wahrscheinlich aufwendig.
Beim Auspuff muss man dann die Innereien umbauen?

Bei meinem Käfer bin ich da schon durch. Da sind es 2,8l statt 1,2l. Selbst abgestimmt mit einer Lambdasonde.
Ich wohne direkt am Fuße des Schwarzwaldes und fahre am liebsten viele steile Anstiege. Drehmoment wäre toll. eine hohe Endgeschwindigkeit brauche ich eher nicht.

Die Kurbelwelle würde ich eh gerne prüfen und überholen lassen. Dann könnte ich gleich auf 72 Hub gehen. Beim Zylinder muss ich auch etwas machen oder gleich einen Ersatz kaufen. Kolben brauche ich auch neu.

RTwenty7

Was ich mir so in der Vergangenheit angelesen habe und auch im Netz gesehen habe, ist es wohl alles andere als einfach, den 70 Jahre alten Trümmern den ersehnten Aha Effekt in Bezug auf Drehmoment und Spitzenleistung zu entlocken. Viel wurde ja experimentiert mit Isetta Motoren, gepaart mit 300 bzw 350 ccm Zylindern.
Ich habe hier so einen Umbau rumstehen (fragt mich nicht wie was wo und warum, ich habe den Umbau nicht vorgenommen), soll den 700er Zylinder und Sportkolben haben. Die Arme zieht es mir nicht lang und sooo viel anders als eine gute Standard R26 ist es auch nicht. Das einzig coole ist der E-Starter ;D  ;D  ;D , das war´s aber auch schon.

Ich würde, wie einer meiner Vorredner schon gesagt hat, lieber einen Standardmotor sauber aufbauen, Vergaser und Zündung ordentlich machen und du wirst das Teil nicht wiedererkennen.
Roll On!
Amir

Chrome don´t bring you Home

Anulu

#29
Naja, das Drehmoment ist sofort da. Mit dem
kleinen 24'er erst Recht untenrum. Aber das Standartgetriebe ist dann viel zu kurz mit 300ccm.
Usw....

Das ganze macht schon Spass aber kostet einen arschvoll Geld und man muss das echt wollen und zäh sein.

Oder halt kein Perfektionist... dann kann mans aber auch sein lassen.

Gruss Manuel

PS: den Originalzylinder würd ich nicht nehmen! Wird viel zu dünn.
Nimm lieber einen 51/3 Zylinder, dreh den am Fuss ab und Spindel den Z. Kopf etwas aus.
Den Kopf musst du eh ruinieren. Warum? Na du baust ja einen 26'er Vergaser deauf und du willst ja keine Stufe von 26 auf 24mm haben!
Den passenden Flanschadapter zu fertigen damit der 26'er draufgeht ist ja das geringste Problen .

Erwähnte ich bereits? Usw usw usw
Gruß Manuel



Rock or Bust!

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