Lenkspiel einstellen R25/2

Begonnen von radiouwe, 02 Mai 2019, 23:35:53

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radiouwe

Hallo,

anbei ein paar Hinweise zu einem durchaus TÜV- und sicherheitsrelevantem Thema.

Bei meiner kürzlich erworbenen BMW R25/2 machte sich beim Fahren ein unangenehmes Kipp-Spiel an der Telegabel bemerkbar.
Die BMW ist gepflegt/in Teilen überholt und so waren auch die Kugellager (noch keine Kegelrollenlager) in der Lenkung offenbar demontiert und neu gefettet wieder montiert worden.

Das fühlbare Spiel stellte sich allerdings an der oberen Gabelbrücke zwischen der fest angezogenen Mutter (SW 36) der Lenk-Hohlachse und der Bundmutter (SW 41) zur Spieleinstellung der Lenkungslager dar!
Die Gabelbrücke ist ein Gußteil und hätte sich so bei längerem Wackeln an dieser Stelle eingearbeitet und wäre unbrauchbar geworden.

Die Abhilfe ist recht einfach.
Das Motorrad auf Holzklötzern(...5cm)unter dem Ständer aufbocken, damit man es nach hinten kippen und die Telegabel/Vorderrad bodenfrei in der Hand halten kann.

Zunächst ist das Lenkspiel der Lenkungslager korrekt einzustellen.

Die Aufhängung des Sattels lösen(Bolzen M8)und diesen nach hinten kippen.
Dann den Tank abnehmen (Lösen der Kraftstoffleitung sowie zwei Schrauben M8 unter dem Tank und der vorderen Befestigung: Bolzen M8 hinter dem Steuerkopf).
Am Lenker kann man nun gut gegenhalten um mit einem gekröpftem Ringschlüsse SW36 oder besser Aufsteck-Ringschlüssel+Rohr die Feststellmutter auf der Gabelbrücke zu lösen. (VORHER den Tacho und die Lampe dick mit Putzlappen/Schaumstoff umwickeln um hier keine Kollateralschäden zu verursachen!)
Als Nächstes mit einem flachen (3,5mm) Schlüssel SW41 (z.Bsp. Ulis´Mot.-Laden) die Lagerluft durch vorsichtiges Drehen der Stellmutter verändern (rechts enger/links weiter) und dabei immer kontrollieren, ob sich die Gabel noch von Anschlag zu Anschlag völlig frei und ohne Rastpunkte(!) drehen läßt.
Ist das erreicht, wieder die Feststellmutter SW 36 anziehen, dabei am Lenker gegenhalten.
Ich musste bei mir hier eine Paßscheibe (Innen-Durchmesser 31mm /0,5mm Dicke)zwischen Mutter und Gabelbrücke beilegen, um hier wieder Pressung zur oberen Gabelbrücke zu erhalten.

Das Ergebnis der Arbeit läßt sich jetzt leicht kontrollieren, das Motorrad auf das Hinterrad kippen und die Telegabel am unteren Ende fassen. Die Finger der anderen Hand an den oberen Lagerring legen. Bewegt man jetzt den Gabelholm mit etwas Druck vor und zurück, darf kein fühlbares Kippspiel am oberen Lager mehr vorhanden sein.

Wackelt noch etwas im/am Gabelholm, deutet das auf verschlissene Laufbuchsen der Telegabel hin.
-Aber das ist dann ein anderes Thema.-

Ich hoffe, es hilft im E-Fall und ist soweit verständlich.
Und dran denken: Kippelst du nicht, kippelt spätestens der TÜV-Mann... :-)

Gruß Uwe

radiouwe



cledrera

#1
 :applaus:

Richtig.
Immer ein Auge auf das Lenkkopfspiel.

Du bist im Recht; nun sieh zu, wie du da wieder heraus kommst. (v. Chamisso)
Lieber Einzylinder als zwei Fallschirme (v. mir)

Stefan

Zitat von: radiouwe am 02 Mai 2019, 23:35:53
Ich musste bei mir hier eine Paßscheibe (Innen-Durchmesser 31mm /0,5mm Dicke)zwischen Mutter und Gabelbrücke beilegen, um hier wieder Pressung zur oberen Gabelbrücke zu erhalten.

Die Klemmungen der unteren Gabelbrücke müssen gelöst und als letztes wieder festgezogen werden, da hier der Längenausgleich zwischen oberer und unterer Brücke stattfindet. Die obere Brücke ist mit den Muttern fixiert zu den Gabelholmen, die untere ist längs verschiebbar. Da brauchts keine Paßscheiben. Schon gar nicht, wenn das Lagerspiel vorher zu groß war, denn dann waren die Brücken verspannt.

Ob die Einstellung stimmt kannst Du am Ende nur im Fahrversuch feststellen.

Gruß
Stefan

The evil is always and everywhere!

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