Traut Euch! Tankreparatur

Begonnen von sigi_rs, 26 November 2012, 08:24:35

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sigi_rs

Hallo zusammen,

einige haben wohl mein Gesuch für einen dichten R25/3-Tank gelesen. Wer mich kennt weiss, daß ich bei solchen Dingen einfach nicht mehr ruhig schlafen kann, wenn ich es nicht mal versucht habe. Ich habe zuerst einen Reparaturversuch gestartet, der aber grandios gescheitert ist. Nach einem Tag nachdenken habe ich einen zweiten Versuch gemacht, der dann glücklicherweise zum gewünschten Ziel führte: keine Löcher, aus denen der Sprit rausläuft.  ;D

Wichtiger Hinweis: die nachfolgend beschriebenen Arbeiten wurden an einem Tank ausgeführt, der jahrelang trocken und offen gestanden hatte. Trotzdem habe ich ihn innen mit Wasser ausgespült und auch während des Schweißvorgangs Wasser im Tank gehabt, um Benzindämpfe, die eine Verpuffung auslösen können, zu verhindern. Bei frischen Tanks ist das brandgefährlich! Ich übernehme keine Verantwortung für unsachgemäßes Nachmachen meiner Beschreibung.

Zuerst will ich mal mein Scheitern und dessen Gründe kurz beschreiben.

Die Ausgangslage: bekanntes Problem unter dem rechten Kniekissen. Die Löcher sind erst nach dem Sandstrahlen erkennbar gewesen. Der Vorbesitzer hat gut mit Glasgewebe und Spachtel gearbeitet.



Mein Ansatzpunkt: ein Reparaturblech stumpf einschweißen im MIG-Schweißverfahren. Das hat bei mehreren Schutzblechreparaturen und bei meinem Beiwagenprojekt gut funktioniert.



So sieht übrigens der Tank von innen aus. Prima kann man den Rohrbogen für die Ansaugluft erkennen.



Das Ergebnis sah dann so aus: ich hatte zwar alles durchgeschweißt, aber bei der Dichtigkeitsprüfung hatte ich jede Menge "Springbrunnen". Beim Nachschweißen taten sich immer neue Löcher auf, da das Material schon sehr dünn geworden ist.



Danach habe ich einen Tag Trübsal geblasen, ein Gesuch eingestellt und viel überlegt. Das Ergebnis war, daß ich es noch einmal versuche, und zwar mit einer sogenannten Schmelzbadsicherung. Beim Stumpfschweißen besteht das Problem, daß das Schmelzbad der Schweißstelle zu flüssig wird und nach unten durchtropft und dann gigantische Löcher hinterlässt. Ich wollte dann einfach stabile Blechstreifen im Nahtbereich einpunkten und das dann dichtschweißen.

Ach übrigens, der Einwand, daß man dünnes Blech mit WIG schweißt, ist natürlich berechtigt. Isch 'abe aber kein WIG!  ;D

Also alles wieder aufgeflext. Diesmal großzügig bis in den stabilen Bereich. Dabei habe ich auch das mit der Flex angekratze Ansaugrohr geflickt.



Danach tüchtig Löcher zum Punktschweißen der Blechstreifen gebohrt.



Und so sieht es dann aus. Das glänzende Zeug auf dem Tank ist übrigens kein Öl, sondern Schweißspray, was das Anbacken von Schweißperlen vermindert. Funktioniert ganz gut und verbrennt im Schweißbereich, ohne die Schweißnaht zu beeinträchtigen.



Vom Steib hatte ich noch Blech übrig und mich dann am freiformen des Reparaturblechs gemacht. Das ging mit Kugel- und Schlichthammer ganz gut.



...auch hier ein paar Löcher zum Anpunkten...



...danach alles dichtschweißen. Es sind keine Schweißlöcher mehr aufgetaucht und man konnte mit mehr Strom und dadurch besser durchschweißen.



Die Schweißnaht sieht zwar wild aus, hat aber seine Berechtigung. Es werden viele Punkte an verschiedenen Stellen gesetzt (sogen. Pilgerverfahren), damit nicht zu viel Hitze in das Material kommt. Ich habe die Schweißstelle immer nach einem Punkt mit einem nassen Lappen gekühlt. Man sieht an den Anlassfarben, daß die Hitze nur wenig in den Tank hineingezogen ist. Dadurch wird der Verzug vermindert.



Dann noch schnell die Befestigungslasche herausgetrennt und siehe da: ein weiteres Loch. Dies habe ich dann einfach ohne Blech zugeschweißt.



Abschließend habe ich alles abgeschliffen und eine Dichtigkeitsprobe gemacht. Nach zwei kleinen Löchern, die ich nachschweißen durfte, war der Tank tatsächlich dicht. Die noch vorhandenen Macken werden nach dem Glasperlenstrahlen mit Karosseriezinn beigearbeitet und dann geht es an die Innenbeschichtung und das Lackieren.



Das Kniekissenblech habe ich trotz allen anderen Empfehlungen angepunktet, da ich das mit dem Anlöten bislang nie hinbekommen habe und ich das Ankleben zwar erfolgversprechend finde, aber gerade keinen Klebstoff zur Hand habe. Da ich ein notorischer "Schönwetter-Fahrer bin, bin ich der Meinung, daß das angepunktete Blech wohl noch einige Zeit halten wird.

Ich hoffe, ich konnte einigen die Scheu vor der Tankreparatur nehmen. Der schlimmste Moment ist das Ansetzen der Flex.  ;D Danach muß man ja weitermachen, weil man sonst eine Ruine rumstehen hat. Es kann ja dann nur noch besser werden!

Viele Grüße
Jörg

sigi_rs



berndr253

#1
Hallo Jörg,

schöne Dokumentation - bei der Einschätzung der Gefährungslage durch einen explodierenden Tank muss ich Dir allerdings widersprechen. Der entleerte und mit Wasser ausgespülte 25/3-Tank wird bei geöffnetem Tankdeckel niemals explodieren.
SELBST bei einer Verpuffung kann der enstehende Überdruck ohne Probleme über den offenen Tankstutzen abgebaut werden.

Als ein großes Problem kann die Wasserbefüllung dazu führen, dass der Tank "dicke Backen" bekommt - hier ist sicherzustellen, dass beim Schweissen eine offene Verbindung zum Einfüllstutzen verbleibt.

OBACHT
Für andere Tanks insbesondere mit größerem Inhalt ist diese Aussage nicht gültig. Für den 25/3 Tank habe ich die notwendigen Tests durchgeführt - (inklusive der "dicken Backen".

Bernd
Leben und Leben lassen

Fastnachter

Hallo Jörg,

toller Bericht. Besten Dank dafür.

Die Problematik mit dem Löcher brennen kenne ich nur zu gut. Ich antworte da mit 2 Kniffen drauf.

1. Mein Schweißgerät (auch Kemppi) hat deine DAUler Funktion. Ich stelle Material, dicke und von -7 - +7 den Einbrand ein und fertig. Damit habe ich wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht und habe immer die optimale Einstellung.

2. Habe ich vom Schrottplatz verschiedene Kupferstücke, die ich von unten gegen halte (oder spanne, je nach Situation).

ABER: Beim Tank geht das natürlich nicht mehr so leicht. Daher:  :respekt: :applaus:

Frage: Die Blechstreifen hat ja jetzt innen quasi eine offene Naht. Die wird wahrscheinlich vom Tanksiegel verklebt. Hast du keine Angst dass sich hier Risse durch Vibrationen bilden und das Siegel dann "hinterspült" wird vom Benzin und so über kurz oder lang kaputt geht? ODer mache ich mir da einfach zu viele/falsche Gedanken?

Jedenfalls: Tolle Arbeit.

Gruß

Jan (Jetzt muss ich aber mal wieder mit ner Blechbaudoku nachlegen  ;D )
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Fastnachter

Nachtrag:

Ich habe mir für meine Steibrestauration (dauert noch an) diese Zange gegönnt:

http://www.korrosionsschutz-depot.de/shop_xtc/product_info.php?info=p663_Absetz--und-Lochzange--Kombi-.html

Hat mir schon wirklich gute Dienste erwiesen. Dann brauchst du nicht bohren und man könnte mal versuchen ein abgesetztes Reparaturblech herzustellen...

Gruß

Jan.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

sigi_rs

Hallo Jan,

ich habe so ein Ding in Druckluft. Leider passt der Stanzkopf nicht in den Bereich, wo das Luftrohr verlegt ist und zusätzlich biegt die Zange die Wölbung im Blech gerade. Das ist hier eher unerwünscht. Deshalb habe ich den Bohrer benutzt.

Viele Grüße
Jörg

Fastnachter

Hallo Jörg,

ah, ok. Hätte ich mir denken können, dass du ne Lochzange auch in Erwägung gezogen hast  ;)

Gruß
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

mekgyver

Hallo Jörg, tolle Doku .... nix ist unmöglich  ;D

@ Fastnachter : diese Absetzzange habe ich damals auch gekauft, aber sie funktioniert nur an geraden Blechkanten.
Bei gewölbten Oberflächen stanzt man die Ecken der Zange mit ein und man kann gar keinen Absatz formen.

Diese Arbeit hatte ich mir auch mal überlegt bin aber nicht dazu gekommen.
Ich wollte den großzügigen Ausschnitt (damit wirklich alle Rostpickel weg sind) lochen und
ein passendes Blechteil in Übergröße innen gegenhalten und durch die Löcher anschweißen.
Zum Abdichten dann mit einem Dachdeckerlötkolben die Naht weich zulöten.
Was wäre davon zu halten ?

Gruß mek  :schrauber:  :kaffee:
... 73er-Gang

RolfD

Hallo Jörg....
super Sache das mit dem Tank, so macht das Handwerk Spass!!!
Weiter so.....
Grüße
Rolf III

Rütz

Zitat von: mekgyver am 26 November 2012, 10:37:03
ein passendes Blechteil in Übergröße innen gegenhalten und durch die Löcher anschweißen.
Bleibt aber die Frage, wie kommt das Blechteil in den Tank?  ;D
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Peter

Hi Jörg,
:applaus: besonders weil ich mich auch schon mal im Tankschweißen versucht hatte und so gefrustet war wie Du unter Teil1 deines Versuchs  ;D
@Jan, was hast Du denn für ein Luxusschweißgerät? Da brennt man dann mit der Einstellung Einbrenntiefe tatsächlich keine Löcher mehr rein?
Gruß Peter
Am Sichersten ist die Unfreiheit

Fastnachter

Ach Peter, mit ein bisschen übung kriegst du da immer noch löcher hin ;)

Im ernst: die automatik erleichtert es mir sehr. Aber zaubern kann das teil nicht.
Kannst bei Gelegenheit gerne mal testen.

Gruß
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen." (Kurt Marti)

Kompressor_Peter

 :applaus:   :applaus:
Einfach Klasse Jörg
Fachmann eben...

Garatulation von uns beiden.



@Bernd:
Explosion: Stimmt, jedenfalls in meinem Falls, vor fast 40 Jahren, ist er nicht explodiert. Er ist nicht auseinandergerissen worden!
War aber auch schon (ein)mal mit Wasser gespült worden.
Aber das Nervenkostüm wird nicht eben geschont, wenn der Tank sich mit ohrenbetäubendem Knall verabschiedet und durch das geschlossene Fenster die Werkstatt verlässt. Könnte passieren, dass sich der ein oder andere Schließmuskel kurzfristig nicht mehr unter Kontrolle bringen lässt. Weiche Knie und aristokratische Blässe sind noch die harmlosesten Begleiterscheinugnen. Ich war heilfroh, dass die Flugbahn Richtung Fenster ging und nicht ich bzw. mein Vater das Ding abbekommen haben. Das Donnerwetter meines Vaters wegen meiner schlecht durchgeführten Tankspülung war die reinste Erholung.

Leute seid vorsichtig bei Tankreparaturen!

Viele Grüße,
Kevin und Peter





berndr253

Hallo Peter,

hab ich das richtig verstanden, dass Du an einem nicht mit Wasser ausgespülten Tank herumgelötet hast und der aufgrund des Rückstoßeffektes durch ein Fenster geflogen ist? Was war denn das für ein Tank (Volumen, Form)??
Ich hab das bei einem Profi mehrfach gesehen wie er das macht - Tank entleeren, zwei mal mit Wasser ausspülen und ausblasen. Dann mit weicher Flamme mit dem Autogenschweissgerät in den Tank gehen, es gibt dann ein Verpuffungsgeräusch. Dieser Vorgang (Flamme in den Tank stecken) wird so oft wiederholt bis keine Verpuffung mehr erfolgt. Dann kann an dem Tank geschweisst werden.

Bernd
Leben und Leben lassen

rolf

Zum Wasser:
man muß sich vergegenwärtigen das das Wasser und das Benzin sich nicht mischen, soll heissen das Wasser verdichtet das ganze Benzin (weil es vom Wasser zusammengeschoben wird) an einen Punkt....wenn das der Punkt ist an dem man lötet(schweisst)-> Bumm....ist er es nicht....kann man nicht löten weil das Wasser die ganze Temperatur schluckt....entweder stundenlang ausblasen (nicht saugen...dann wird das Gemisch am E-Motor vorbei gezogen -> Bumm....oder eben gezielt abfackeln (habe ich immer Schiss vor) nach dem lüften/spülen (Wasser konzentriert eben auch das Benzin...ist somit leichter zu entfernen und versteckt sich nicht in irgendwelchen Ecken)

Mopedwoife

Hallo zusammen,

Ein wirksames Mittel, um einen Tank gefahrlos schweissen oder löten zu können ist, den Tank mit einem Liter Aceton auszuschwenken. Das Aceton bindet das Benzin und verflüchtigt sich komplett. Dann alle Öffnungen aufmachen, mit Druckluft ausblasen und nach einer Stunde kann man ohne Sorgen den Tank schweissen / löten, ohne dass was passiert. Ganz ohne Wasser.

Viele Grüsse,

Woife!

Kompressor_Peter

Hallo Bernd,

der damalige Tank hatte auch etwa 12 bis 14 Liter Volumen, aber eine kleinere Tanköffnung. Fabrikat unbekannt, wurde vom Vorbesitzer auf die 25/3 draufgewügt.
Tankspülung... tja, angesagt waren mindestens drei ausgiebige Spülvorgänge und anschließendes Ausblasen mit Pressluft (Ansage von meinem Vater). Durchgeführt habe ich, wenn ich mich recht erinnere, nur eine Spülung, und den Rest wegen "Zeitmangel" ausfallen lassen. Wie schon von Rolf treffend mit einem "Bumm" beschrieben, verabschiedete sich der Tank als wir dann beide hoch konzentiert mit Gas und Sauerstoff dem Ding zu Leibe rückten. Das werde ich Zeit meines Lebens nicht vergessen!! Seit diesem Erlebnis habe ich die Ansagen von meinem alten Herren etwas länger überdacht.

VG,
Kevin und Peter




berndr253

Das Verhältnis von Tankinhalt zu "Auslassquerschnitt" ist entscheidend für den "Bumms" den es bei einem nicht vollkommen entleerten Tank gibt, wenn daran mit der Flamme gearbeitet wird. Biem Oschinaltank ist die Verschlußöffnung ausreichend groß damit die Verbrennungsgase hinreichend schnell entweichen können.

Kritisch sind zum Beispiel mittelgroße Moppedtanks - wie von einer 50er Kreidler oder Hercules (die älteren werden sich erinnern). Bei diesen Tanks würde ich vor dem Schweissen mehrfach spülen und lange trocknen um möglichst alle Benzinreste raus zu bekommen.

Bernd
Leben und Leben lassen

Fink

Hallo,

wenn man den Tank teilweise mit Wasser füllt ( bis knapp unter die zu schweisende Stelle )
dürfte doch das Gefahrenpotential auch geringer sein ?!

Was meinst Du, Bernd dazu?

Gruß
Klaus

Mopedwoife

Nein!

Kein Wasser einfüllen! Wasser lässt sich nicht komprimieren. Sollten noch Benzinreste vorhanden sein, dann schwimmen diese auf (bzw. die Gase). Und wenn sich diese dann entzünden, dann steht nicht viel Raum zur Ausdehnung zur Verfügung. Aus einer Verpuffung wird dann leicht eine Explosion...

Einfach die Acetonmethode anwenden, dann passiert nichts!

Viele Grüsse,

Woife!

rolf

Klaus...lesen bringt Segen: "man muß sich vergegenwärtigen das das Wasser und das Benzin sich nicht mischen, soll heissen das Wasser verdichtet das ganze Benzin (weil es vom Wasser zusammengeschoben wird) an einen Punkt....wenn das der Punkt ist an dem man lötet(schweisst)-> Bumm"

Plus dem Argument von Woife!

berndr253

#20
Meine ganz konkrete Erfahrung ist, dass man keinesfalls mit Wasser im Tank über einer Luftblase schweissen sollte, das geht sicher in die Hose - der Tank hat bestenfalls danach einen Liter mehr Volumen, schlechtestenfalls reisst er auf.
Also nochmal
Vor dem Schweissen spülen (Wasser und reichlich Spülmittel), dann TROCKNEN und erst dann Schweissen. Dabei den Tankdeckel OFFEN LASSEN!!

Lasst Aceton, Alkohol und andere Sachen aus dem Tank, diese Stoffe sind klassische BRANDBESCHLEUNIGER!!

Guten Rutsch

Bernd

Explosionsgrenzen Gemisch Benzin: 0,6(unterer Wert) bis 8 Volumenprozent (oberer Wert); Quelle WIKI
Leben und Leben lassen

rolf


Andre.Hubein

Ich hatte mal ein Erlebnis mit Tank-Beulen-Wasser.
Ein Freund,der leider etwas zu Ungeduld neigt und immer wenn die Mühle nicht recht wollte dem Tank Beulen verpasste,wollte das ich die Beulen wieder raus mache. Der Plan war an jeder einen Stift anschweissen und per Zughammer raus ziehen. Dazu schön Wasser in den Tank bis kurz unter der Beule. Leider ist dann beim Stift anschweissen ein Loch reingebrannt und es hat einen Knall gegeben-nix passiert.
Doch: Die Beulen waren beide raus,links wie rechts.
Gruß
André

Mopedwoife

Hallo Bernd,

glaub mir, die Acetonlösung ist auch sicher... Siehe auch hier:


http://www.gs-classic.de/tipps/tank_04.htm

http://www.holzhueter.com/index.php?page=164


Alternativ den Tank mit Schutzgas füllen, geht auch.

Viele Grüße,

Woife!

berndr253

#24
Hallo Woife,

kannst Du mir einen Grund nennen, warum ich die brennbaren Benzinreste mit brennbarem Aceton mischen soll? Beides sind Lösemittel und sind in jedem Verhältnis mischbar. Ich würde ja noch verstehen, wenn ein Tank in dem Gemisch (Benzin-Öl) gelagert wird mit Aceton gereinigt wird, aber bei einem Tank der nur mit Benzin gefüllt war macht das doch gar keinen Sinn.

Schutzgas ist logischerweise die beste Lösung - Stickstoff würde schon reichen, dann aber muss der Tank mit Stickstoff während der Bearbeitung gespült werden, man kann den Tank ja nicht füllen und dann im geschlossenen Zustand schweissen.

Grusz und guten Rutsch

Bernd
Leben und Leben lassen

mekgyver

#25
Jungs,
ich versuche mal eine Erklärung der Vorgänge
und weise gleichzeitig darauf hin dass jeder, der dies nachmacht oder als Anleitung versteht, es auf eigene Gefahr macht
beim Mischen des restlichen flüssigen Benzines mit Aceton, bewirkt nur, dass eben nur die Flüssigphase des Benzines verdünnt und abgelassen werden kann. Nach dem Ablassen, bleibt die gleiche Menge von flüssigem Gemisch übrig , wie die Restmenge ohne Verdünnung mit Aceton.
Da Aceton einen höheren Dampfdruck als Benzin hat, ist die Restmenge als Gemisch schneller zu beseitigen, als die Restmenge reinen Benzines. Mehr steckt da nicht hinter.
Um die Explosionsgefahr zu beseitigen muss man die explosionsgefährliche Atmosphäre unterhalb ihrer Explosionsgrenze bringen, oder oberhalb (aber diesen Fall beleuchte ich jetzt nicht!)

Also das Verfahren ist :
1. Beseitigung der Flüssigphase
2. Verdünnung der Gasphase des restlichen Benzines, durch Spülen mit Umgebungsluft.

Beim Spülen mit Umgebungsluft muss man wieder diese untere Explosionsgrenze beachten,
alles was da herauskommt ist explosionsgefährlich, also erst mit Druckluft, später kann man mit einem Heißluftfön den Tank innen trocknen. Den ganzen Vorgang macht man auch nicht in einem 15m³ Keller, sondern draußen ....
richtig, wegen der Verdünnung der explosionsgefährlichen Atmosphäre.

Gruß mek a(lles auf eigene Gefahr !)

PS.:Für den Heißluftfön braucht man einen Alurippenschlauch ca 30mm um die heiße Luft in den Innenraum zu bringen, die Abluft kann so ungehindert zwischen Aluschlauch und Tanköffnung abziehen. 40°C 1/2 Stunde sollte reichen, Geruchsprobe danach.

Zusatz 3.1. :
Wenn man sich die Stoffdaten besorgt, findet man schnell, dass es genau umgekehrt ist : Benzin hat einen etwa 3 mal so hohen Dampfdruck als Aceton. So kann man sich irren, mit dem Bauchgefühl  ::). Aceton verdampft also langsamer als Benzin, ist damit echt überflüssig und sogar wegen dem schnell gewünschtem Ablüften, eher nachteilig.
... 73er-Gang

rolf

"Da Aceton einen höheren Dampfdruck als Benzin hat, ist die Restmenge als Gemisch schneller zu beseitigen, als die Restmenge reinen Benzines. Mehr steckt da nicht hinter"

Bernd, schöner als Mek kann man es nicht beschrieben...wenn man denn schon Woifes tret nicht kapiert...er hat es doch auch beschrieben das warum...ist lesen wirklich so schwer?

Rütz

Soo.... jetzt werde ich mal ganz ketzerisch... :box2:

Die Tatsache, daß sich in einem Tank beim Schweißen/Löten explosions-/verpuffungsfähige Gasgemische bilden können, hat in den seltensten Fällen mit Benzin- oder Lösungsmittelresten zu tun !!

Auch nagelneue oder 100 jahre alte belüftete Tanke machen das.
Warum?

Nun, stellt euch doch einfach vor, ihr schweißt an einem lackierten Blech...
Genau, der Lack fängt an zu kokeln. Und schweißt man noch etwas länger kann man sehen, daß diese "Kokelschwaden" leicht entzündlich sind und brennen können.
Das heißt nichts anderes, als daß diese Schwaden im richtigen ("stöchiometrischen") Verhältnis mit Luft ein explosives Gemisch bilden können. Im Freien ist das ausgeschlossen, weil das Konzentrationsgefälle von fett (in der Schwade) zu mager (Rand der Schwade) zu steil ist. In einem umschlossenen Raum (Tank) passiert es aber zwangsläufig, daß sich größere Bereiche mit einheitlicher Konzentration bilden.

Wenn man an einem Tank schweißt und sieht Schwaden aus dem Tank steigen, sollte man sehr(!!!) nervös werden!
Allein das CO in solchen Schwaden kann ein explosives Gemisch bilden.
Ein stecknadelkopfgroßes Stück Plastik oder Lack, kunstvoll erhitzt, kann bei Entzündung locker einen Tank platzen lassen.

Die meiner Meinung nach einzig sichere Methode ist, den Tank während des Schweißens aktiv zu Belüften ("Bewettern" wie die von ähnlichen Problemen geplagten Bergleute sagten ;D). Mit einem Lüfter oder indem ein Helfer Preßluft einbläst.
Mit dieser einfachen Methode hält man die Konzentration jeder Art von Dämpfen (Benzin, Lack, etc...) sicher unter der Explosionsgrenze und im allerschlimmsten Fall entwickelt sich höchstens eine Stichflamme.

Wasch- und Spülaktionen beruhigen doch höchstens die Nerven.
Davon ab, auch die übliche Erfahrung:
"2x gespült, hat trotzdem geknallt. Also nächstes Mal besser 3x spülen..."
sollte einem zu denken geben.

Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

berndr253

Rolf,
lesen ist möglich und machbar und gelegentlich lese ich sogar Deine Beiträge  ;D ! Zudem muss ich allerdings feststellen, dass ich schwerlich einen Beitrag vor dessen Verfassung lesen kann.

Was die "Bewettung" angeht hat Rütz Recht - seine Ausführungen sind - wie immer sachlich fundiert und auch das "Ketzerische" wird in der Regel nicht persönlich - danke.

Bei der Menge von "verkokeltem" Material, das letztendlich zu einer Explosion führen kann sollte man noch anmerken, dass nicht nur die Temperatur allein, sondern auch die Menge an verkokeltem Material - sozusagen das Explosionspotenzial im Auge halten sollte. Dass ein "stecknadelgroßes" Stück Lack ausreicht um hier größeren Schaden anzurichten wage ich allerdings zu bezweifeln. Wie groß ist der Energiegehalt einer solchen Masse??

So - wer will kann seinen defekten Tank löten, schweissen, kleben oder mit Kaugummi abdichten (was kurzfristig funktionert) - solls jeder halten wie er mag

Bernd
Leben und Leben lassen

rolf

#29
Zum Thema lesen:
"Ein wirksames Mittel, um einen Tank gefahrlos schweissen oder löten zu können ist, den Tank mit einem Liter Aceton auszuschwenken. Das Aceton bindet das Benzin und verflüchtigt sich komplett. Dann alle Öffnungen aufmachen"(Antwort 14)....dasselbe wie Mek schrieb.

deine Antwort (Nummer 20! zum Thema Zeitreisen):
"Lasst Aceton, Alkohol und andere Sachen aus dem Tank, diese Stoffe sind klassische BRANDBESCHLEUNIGER!!"


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