Beschleunigungslöcher bei der R26

Begonnen von sigi_rs, 16 Juni 2008, 19:20:06

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sigi_rs

Hallo zusammen,
heute habe ich mal ein Problem. Bei meiner Feuerwehr (R26) war von Anfang an der Motorlauf nicht so schön, wie ich es von meiner R25/3 gewöhnt bin.
Nach dem Aufbohren des Zylinders und Tausch des Kolbens war zumindest das Rauchen weg. Das Ding hat Öl wie wir Würstchen und Steaks am Edersee gefressen. Nachdem ich mittlerweile einige Kilometer mit dem Moped gefahren bin und diverse Dinge eingestellt und ausgetauscht habe, habe ich nun nur noch ein Problem:

Beim Gasgeben aus dem Schiebebetrieb bekommt man kurz, bevor sie wieder beschleunigt, ein "Loch", als wenn man die Zündung ausschalten würde. Dreht man den Gasgriff weiter, läuft der Motor wieder gut und beschleunigt. Leider kann ich es besser nicht beschreiben. Ich habe das Gefühl, daß Leerlauf und Vollgas gut eingestellt ist, aber bei Halbgas etwas nicht stimmt. Bei mittlerer Drehzahl läuft sie unsauber. Beim Gasgeben reagiert sie auch relativ langsam auf das Gasaufdrehen, sie braucht geraume Zeit, um auf Drehzahl zu kommen, also zäh wie Kaugummi. Dadurch fährt man fast nur mit voll geöffnetem Gasgriff, obwohl die Drehzahl noch nicht übermäßig hoch ist.

Die Zündung wurde mit Stoboskop eingestellt und stimmt, die Zündspule, Kontakt und Kondensator getauscht, da sie bei heißem Motor Aussetzer produzierten. Damit ist jetzt Ruhe. Zündkerze ist natürlich nicht NGK sondern Bosch und ist neu. ;D Kontaktplatte im Scheinwerfer ist i.O.  :schrauber:

Der Vergaser ist original bestückt (HD120, Nadelstellung 3) und vor der heutigen Fahrt gereinigt worden. Da war nämlich Dreck aus dem Tank drin, habe ich festgestellt.

Vielleicht hat ja jemand einen Tip, wie man strukturiert vorgeht, um den Fehler einzugrenzen. Nadelstellungen habe ich bereits alle ausprobiert, Stellung 3 war die beste, Stellung 1 am schlimmsten.
Vielleicht hilft ja eine andere Gemischeinstellung, eine andere Hauptdüse, Magnetsteine im Tank, Vergaser grün anstreichen etc. etc. ;D

Ach ja, ich habe einen 1/26/55, das Nonplusultra und letzte Version der R26-Entwicklung.

Danke schonmal für Eure Tips und viele Grüße,
Jörg

sigi_rs



isie

Hallo Jörg,

vorab... Offenbar normal, habe das LB-Loch auch, allerdings gaaanz wenig, in gleicher Konstellation (r26, /55, HD 120, 3te, LD 35, Schieber neu.). Auch der quasi-neue /68 macht es. Kurzum: Ist wohl ein Feature.

Folgendes tät ich zur Minimierung probieren:
* ZK mit vorverlegten ZP
* neuer Schieber
* Innereien Neu (SchieberNadel etc. pp)
* Gemischeinstellung : Mehr Luft (musste selber wissen)
* grössere HD oder LD
* ZZP variieren.

Wie gesagt.... : Habs immer noch, je nach Tagesform... einmal gar nicht mal mehr. Sorgt aber für "Alertness" insbesondere in Kurven.

Sicher ist Deine Schlussfolgerung richtig - Übergang LD zu HD ist nicht ok.

Vg I

† odeon8

Hallo Jörg,

hast schon mal den Spritstand im Schwimmergegäuse kontrolliert ?
Evtl. falscher Schwimmer 7gr/11gr :

Bing 1/26/46 = 11 gr
Bing 1/26/52 = 11 gr
Bing 1/26/55 = 7 gr


Thomas n(ur so eine Idee)

HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Tino

Evtl. Gasschieberöffnung zu klein und ein guter Leerlauf wurde durch eine fälschliche Einstellung von Leerlaufschraube und Schieberanschlagschraube erreicht.
Oder der Schieber ist schon zu stark eingeschliffen.

Bye Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

sigi_rs

Zitat von: odeon8 am 16 Juni 2008, 21:53:54
Hallo Jörg,

hast schon mal den Spritstand im Schwimmergegäuse kontrolliert ?
Evtl. falscher Schwimmer 7gr/11gr :

Bing 1/26/46 = 11 gr
Bing 1/26/52 = 11 gr
Bing 1/26/55 = 7 gr


Thomas n(ur so eine Idee)


Morgen Thomas,
den Schwimmerstand habe ich nicht kontrolliert, ich habe allerdings einen neuen 7gr-Schwimmer eingebaut, weil der Vergaser vorher mit dem 11gr-Schwimmer ausgestattet war.

Der Schieber ist übrigens ebenfalls neu.

Leerlaufgemischeinstellung habe ich mit der Colortune-Zündkerze geprüft, Einstellung scheint zu stimmen. Der Vergaser öffnet komplett bei Vollgas.

Viele Grüße,
Jörg

hannes55

Hi Jörg, ich kenn Dein Problem sehr gut.

Bei meiner half das Umrüsten auf eine 40er Leerlaufdüse.

Aber Du kennst ja meinen Umbau, mit DellOrto, das muss nicht heissen,

dass das bei Dir genauso geht ;D

Probiers mal aus, kost ja nicht die Welt...

Gruss, Hannes
Was dann?!

Tino

Ich muss mich revidieren.
Für ein Beschleunigungsloch muss die Gasschieberöffnung im mittleren Drehzahlbereich zu groß sein oder die Mischkammernadel zu tief hängen.
Das Gemisch wird dann zu arm.
ein zu großer Schieberausschnitt macht sich bei kleinen Schieberöffnungen bemerkbar und die zu tiefe Nadel bei mittlerer Schieberöffnung.
Die Symptome deiner Maschine entsprechen genau dem,was im Amal-Handbuch beschrieben wird.
Mittels falscher Leerlaufeinstellung kaschiert man hier nur etwas.
Ich würde an deiner Stelle den Schieber mal ausmessen und vergleichen.

Bye Tino
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Starrrahmenfahrer werden?"
Verängstigt antworteten die Steine:"Nein,dafür sind wir nicht hart genug."

† Knut

Hi Jörg,

habe hier noch einen Schieber von einem 1-26-55 (definitiv) rumliegen. Schicke ich Dir zu, denn Du bekommst sowieso noch ein Päckchen von mir  ;)

Knut

rolf.soler

Zitat von: sigi_rs am 16 Juni 2008, 19:20:06

Die Zündung wurde mit Stoboskop eingestellt und stimmt

Hallo Jörg, kannst Du noch genauer sagen, was "stimmt" heisst ? Hast Du mit dem Strobo den Zzpt. auf S im Leerlauf eingestellt ? oder bei Drehzahl > 3000 auf F im Schauloch (richtig)? Und wenn du auf das eine eingestellt hast, stimmt dann das andere auch ??
Wenn der Fliehkraftregler  etwas ausgeleiert ist, dann hast Du nämlich bei korrekter Frühzündung (F im Loch bei hoher Drehzahl) einen zu späten Zzpt im LL.
Wenn die Federchen ausgeleiert sind, dann geht die Maschine zu früh Richtung Frühzündung, evtl. schon im Leerlauf.
Check das mal. Wo ist ZzPt im LL wenn bei Vollgas F im Schauloch? Ab wieviel RPM etwa hast Du volle Frühzündung ?
Die neueren Eintöpfe R27 (und R26 glaubs auch ? hab leider keine...) reagieren offenbar etwas empfindlich auf nicht idealen Zzpt im unteren Drehzahlbereich, sie sind in diesem Uebergangsbereich LL/Teillast aber sowieso heikel, und neigen zum Verschlucken/Husten/Absterben beim Aufziehen, wenn nicht alles stimmt.
Für beste Maximalleistung kann es nötig sein F etwas früher (oberer Rand) oder später (unterer Rand des Lochs) einzustellen. Bei ausgeleiertem FKR (gar nicht so selten) kriegst Du dann dieses - an sich sowieso vorhandene - Problem unten verstärkt. Meine R27 hatte das gleiche Problem, je nach ZzPt mehr oder weniger; praktisch weg war es erst mit einem neuen FKR
Ausserdem hat der Tip von Helga etwas geholfen:

Zitat von: Helga am 14 Mai 2008, 15:58:34
das mit dem Verschlucken beim Aufziehen oder auch beim Wechsel Schiebebetrieb und wieder Gas
kann man deutlich verbessern, wenn das Leerlaufgemisch magerer ist. Also Schraube mal eine halbe
Umdrehung raus und probieren. Bei mir hat es sehr geholfen. Standgas wieder neu einstellen!
Helga

Und dazu vielleicht noch eine andre LL-Düse probieren, 40 oder 30 ? Viel Erfolg

rolf

Hey Jörg,
bau mal spaßeshalber den 11gr Schwimmer ein.
Verstehe ich das richtig das wenn du 1/3 bis 1/2 Gas fährst (und so hälst) das sie dann sie ruckelt?
Rolf

sigi_rs

Zitat von: rolf am 17 Juni 2008, 10:12:57
Hey Jörg,
bau mal spaßeshalber den 11gr Schwimmer ein.
Verstehe ich das richtig das wenn du 1/3 bis 1/2 Gas fährst (und so hälst) das sie dann sie ruckelt?
Rolf

Genau so ist es. Wenn sie auf der Geraden z.B. bei Halbgas rollt, fühlt sich das an, als ob sie Aussetzer hat. Ich habe bei den ersten Versuchen immer am Zündnagel rumgedrückt, da ändert sich aber nichts. Als ich ihn nämlich dabei versehentlich herausgezogen hatte, war das ganz anders!

Der ZZP (Zündzeitpunkt  ;D ) steht bei F bei mittlerer Drehzahl und etwas neben S bei Standgas. Der FKR (Fliehkraftregler) ist also wahrscheinlich etwas ausgeschlagen, die Federn allerdings sind noch gut.

Den 11gr-Schwimmer werde ich mal ausprobieren. Vielleicht hatte das ja einen Grund, daß der eingebaut war. Zusätzlich werde ich mir mal ein paar Düsen gönnen, um das mal auszutesten.

Viele Grüße,
Jörg

Rütz

#11
Hallo Jörg,

in einigen Quellen, z.B. WHB, wird für den 1/26/55 mit 7gr Schwimmer auch Nadelstellung 4 angegeben. Aber ich denke das hast du schon probiert.

Mir ist bei deiner Schilderung nicht ganz klar, ob es sich um ein Leerlaufübergangsproblem(LÜP ;D) oder eine Halbgassache handelt.
LÜP beschränken sich ja nur auf den ersten mm Schieberweg ("Loch" aus Schiebebetrieb heraus).

Der Leerlaufübergang wird bei Amal durch den Schieberausschnitt eingestellt, bei Bing durch die Höhe des Mischkammereinsatzes.
Denn, wie auch Hertweck schon bemerkt hat: Bei Bing sind die Schieberausschnitte aller Vergaser gleich!

Oft stimmt die Höhe des Mischkammereinsatzes nicht (-> "Wandernder Mischkammereinsatz"). Das ist ein Problem der späteren Vergaser, bei denen er gepreßt und nicht mehr geschraubt ist.
- Also als erstes Testen, ob er wirklich fest ist. Dazu Vergaser am besten auf 60-70°C erwärmen.
- Bei herausgedrehter Anschlagschraube (Schieber ganz unten) muß zw. Mischkammereinsatz und Schieberboden 1-2 1/10 Platz sein, als Grundeinstellung.
- Zur Feineinstellung kann man Leerlaufgemisch und/oder Nadelstellung "zu Rate" ziehen, weil sie wie Tino schon sagt ein "LÜP" kaschieren können: Läuft es mit fetter Einstellung von Leerlauf oder Nadel besser, ist der Scheiberausschnitt (=Abstand Mischkammer zu Schieberboden) zu groß. Im anderen Fall ist es andersrum...

Zur Korrektur kann man den Schieber auf eine Schleifvlies-Glasplatte stellen und so seine motorseitige Aufsetzkante etwas abfeilen (->wirksamer Schieberausschnit wird kleiner) oder etwas vom Mischkammereinsatz abnehmen (Schieberauschnitt wird größer).
Ich habe beides "erfolgreich" hinter mir, weil ich von der Mischkammer im ersten Versuch zu viel abgefeilt hatte. Es geht hier wirklich um 1/10 oder gar weniger.


Gruß Anselm

PS: Sehe gerade, daß es wohl doch mehr ein Halbgasproblem ist... mein Text also hinfällig... hatte ihn aber schon geschrieben.. :P ;D
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf.soler

Zitat von: Rütz am 17 Juni 2008, 12:37:15

PS: Sehe gerade, daß es wohl doch mehr ein Halbgasproblem ist... mein Text also hinfällig...


Meiner auch... bei Halbgas (RPM ? geschätzt 2000-4000 ?) liegts kaum an einem um ein paar Grad nach F oder S versetzten Zzpt oder etwas ausgelatschtem FKR. da hast Du ja schon fast voll Frühzündung.
Wenn das Problem im mittleren Drehzahlbereich ist, muss es wohl an einem nicht optjmalen Gemisch in diesem Bereich liegen. Da würde ich halt nochmals mit anderen Düsen jeweils mit verschiedener Nadelstellung probieren, evtl. den Schieber / die Nadel ersetzen...bis es optimal ist und dann den LL neu einstellen, evtl. dann auch den Zzpt etwas vor / nach versetzen und probieren...Meine Maschine läuft auch mit einer grösseren HD als normal und etwas früherem Zzpt als vorgegeben am besten.
Das mit dem Mischkammereinsatz (-> "Wandernder Mischkammereinsatz"). ist wichtig, hatte das Problem bei R27 und R50 - allerdings war dort das Hauptproblem auch, dass der Uebergang Leerlauf / Teilgas nicht einzustellen war, weiter oben hat sichs nicht so sehr ausgewirkt. Ich hab die Einsätze übrigens einfach mit einer passenden Nuss wieder nach unten geschlagen, sind seither nicht wieder nach oben gewandert

rolf

Düsennadel ist die richtige?
Rolf

mekgyver

#14
Wie kann man herausfinden, ob eine Düsennadel die Richtige ist ?

Bin mir nicht sicher, ob die Querschnittsveränderung an der Nadel unbedingt linear sein muss,
denn der Durchlassquerschnitt ändert sich ja auch nicht linear.

Aber aus fertigungstechnischen Gründen wird sie wohl linear sein, also ein Konus.

Messen kann man die Konuslänge und die Position des Konus auf der Nadel und natürlich den Durchmesser der Nadel.

Gibt es Tabellenwerte für Düsennadeln ?

Gruß mek
... 73er-Gang

rolf

Hallo Mek,
tabellenwerte wird es wohl geben...ich habe leider keine.
Linear sind sie (glaube ich) nicht...für die neueren BMW's sind sie es auf alle Fälle nicht.
Eigentlich nur durch vergleichen raus zu bekommen.
25/2 und /3 unterscheiden sich durch die Nadelbefestigung
/3 und Schwingen leider nicht mal dadurch...sind aber andere (wie auch der Schieber).
Jörg, du hast doch eine /3 , vergleiche doch mal mit der 26 Nadel und schieber , die sollen unterschiedlich sein Die Befetigung, wie gesagt soll gleich sein).
Rolf

sigi_rs

Hallo miteinander,
die Düsennadel habe ich bereits ausgetauscht. Da war eine von der /2 eingebaut, aber damit lief sie eigentlich genauso. Ich habe die nur mit einer neuen R26-Düsennadel getauscht, weil die Entlüftung an der neuen Nadel vorhanden ist.
Ich werde die /3 und die R26 mal nebeneinander halten und dann weiter berichten.

Gestern bin ich nochmal die /3 gefahren. Da liegen Welten zwischen, wie die am Gas hängt. Die R26 kommt zwar auch auf Drehzahl, braucht dafür aber ewig.

Viele Grüße,
Jörg

rolf


sigi_rs

Ja, oder vielleicht besser Benzin-Überlauf?

Ich meine die Ausführung mit hohlgebohrter Naddel (was für ein Wordspiel ;D :respekt:), zweiteiliger Abbdeckkappe und Kontermutter.

Viele Grüße,
Jörg

rolf

Jörgiiiih...du redest von der Gemischschraube...ich meine die Düsennadel...das Ding im Gasschieber was in die Nadeldüse ragt ;).
Rolfieh

sigi_rs

Arrrggg!
Doch, die hat Entlüftungslöcher!  ;D

Vier Stück am oberen Ende und zwar quer.

Aber du hast ja recht. Ist auch leichter wieder einzustellen. Diese Düsennadel ist allerdings nicht neu. Mal sehen, was sich da ergibt.

Viele Grüße,
Jörg

rolf.soler

Zitat von: mekgyver am 18 Juni 2008, 10:01:42
Wie kann man herausfinden, ob eine Düsennadel die Richtige ist ?

Gruß mek

Gar nicht, wenn Du nur eine hast...
Das Einfachste: Eine neue (richtige!) bestellen und dann mit der alten vergleichen (interessehalber)....oder einfach die neue rein und die alte fortwerfen.
Wie schon gesagt: ich würde Nadel und evtl. Schieber (wenn der nicht perfekt sitzt oder unten eingeschlagen ist) auswechseln. Ausserdem würde ich nicht nur die Düsennadel (aslo das Ding das im Schieber hängt, Typ 255), sondern auch die Nadeldüse (das Ding wo die Nadel rein- und rausgeht, Typ 1408) ersetzen. Und dann noch ein paar Hauptdüsen bestellen zum ausprobieren. Und Leerlaufdüsen 30,35,40. Das sind alles Verschleissteile und kosten nicht viel...Und dann Mischkammereinsatz checken (siehe oben), ZzPt etwas vor und zurück und immer wieder ausprobieren

sigi_rs

Hallo zusammen,
so, nach vielem Hin- und Her und einem aufschlußreichen Telefonat mit Knut (danke dafür) habe ich mir meinen Vergaser 1/26/55 noch mal vorgenommen und mit neuen Teilen, die ich übrigens bei Rabenbauer bestellt und nach zwei Tagen erhalten habe, bestückt.
Zuvor hatte ich die Teile mal nebeneinander gelegt und da ist mir folgendes aufgefallen:

Istzustand vor der Neubestückung:
In dem angeblich neu bestückten Vergaser (lt. Verkäufer) war ein 11gr-Schwimmer eingebaut, den ich bereits seit längerem gegen den richtigen 7gr-Schwimmer getauscht hatte.
Haupt- und Leerlaufdüse waren von der Beschriftung richtig und sahen neu aus. Ich habe allerdings keine Prüfdorne, und kann nicht sagen, ob sie nicht aufgebohrt wurden. Der Düsenstock war richtig und sah neuwertig aus. Der Schieber war neu, die Düsennadel in Position 1 fixiert und die habe ich auf Position 3 laut Handbuch umgesteckt. Trotzdem blieben die oben beschriebenen Probleme.

Heute nachmittag habe ich die eingebauten Teile mit den neu gelieferten Teilen verglichen. Düsen und Düsenstock sind identisch. Der Schieber hat im Gegensatz zu dem von Knut gesponsorten an der Unterseite einen schrägen Übergang von der Steuerkante zur Einlaufseite. Der Knut-Schieber war eckig ausgenommen. Kann das was machen?
Die Düsennadel, die eingebaut war, hatte an der Spitze einen Durchmesser von 1,7 mm, die Neue einen von 2 mm, die Länge ist identisch.

Schieber und Düsennadel habe ich getauscht und was soll ich sagen? Sie sprang sofort an und knallte beim extrem vorsichtigen Gasgeben wie ein Maschinengewehr aus dem Luftfilter, bei schnellerem Gasgeben ging sie aus. Leerlauf ist allerdings gut gewesen. Nach ein paar Minuten Warmlaufen jedoch konnte man unter Knallen ganz vorsichtig im ersten Gang losfahren.
War die Drehzahl aber höher, hing sie so, wie sie soll am Gas, beschleunigt nun ohne Rucken und hat beim Übergang vom Schiebebetrieb auf Beschleunigung überhaupt kein Loch mehr.
Je wärmer der Motor wurde, desto weniger patschte sie aus dem Luftfilter. Diese Erscheinung hatte ich, wenn ich das Gas nur ganz wenig öffnete. Sobald eine gewisse Drehzahl (ich schätze ca. 1500 RPM) erreicht wurde, war alles einwandfrei. Ich habe unterwegs den Leerlauf etwas erhöht und das Leerlaufgemisch etwas fetter (Schraube reingedreht) gestellt und da wurde es fast ideal.
Morgen werde ich versuchsweise die Nadel eine Stufe höher hängen. Mir scheint der Übergang von Leerlauf zu 1/4 Gas noch etwas zu mager zu sein.

Fazit: Ich bin völlig überrascht, wie viel eine andere Düsennadel ausmacht. Nun habe ich ein ganz anderes Motorrad und sehe endlich wieder Land. ;D

Danke für Eure hilfreichen Tipps und viele Grüße,
Jörg

rolf.soler

Zitat von: sigi_rs am 24 Juni 2008, 22:01:53

In dem angeblich neu bestückten Vergaser (lt. Verkäufer) war ein 11gr-Schwimmer eingebaut, den ich bereits seit längerem gegen den richtigen 7gr-Schwimmer getauscht hatte.

Die Düsennadel, die eingebaut war, hatte an der Spitze einen Durchmesser von 1,7 mm, die Neue einen von 2 mm, die Länge ist identisch.

Fazit: Ich bin völlig überrascht, wie viel eine andere Düsennadel ausmacht. Nun habe ich ein ganz anderes Motorrad und sehe endlich wieder Land. ;D


Siehst Du, war wohl Pfusch, der Vergaser...bitte Verkäufer zusammenscheissen.

Dass die Düsennadel soviel ausmacht ist wohlbekannt, drum haben wir Dir gesagt, Du sollt sie wechseln mit einer, die sicher richtig ist. Du musst Dir vorstellen, zwischen der Nadel und dem Düsenstock sind da höchstens Zehntelmillimeter. Da machen 3/10 viel aus.
Schieberausschitt macht sicher weniger aus als richtige Nadel. Kannst Du ja mal ausprobieren, was mit Rabenbauer-Schieber und Knuts-Schieber passiert...

Zitat von: sigi_rs am 24 Juni 2008, 22:01:53

Morgen werde ich versuchsweise die Nadel eine Stufe höher hängen. Mir scheint der Übergang von Leerlauf zu 1/4 Gas noch etwas zu mager zu sein.


oder zu fett... also unbedingt mal noch mit ein Loch tiefer (2) tiefer probieren ! Weniger Gas ist manchmal mehr. Im Prinzip musst Du die maximale Höchstgeschwindigkeit ideal einstellen, dann hustet es meist auch unten weniger, sonst musst Du den Uebergang dann mit Leerlaufgemischschraube (eher etwas raus) und Leerlaufschraube einstellen, manchmal muss man auch den Zündzeitpunkt wieder etwas vor oder zurückschieben.
Wenn Dich die Endgeschwindigkeit noch nicht befriedigt, kannst Du auch andere (meist grössere) Hauptdüse noch probieren, ob sie schneller fährt - nachher musst da aber wieder das Spiel mit Düsennadelstellung probieren, Leerlauf neu einstellen und vielleicht ZzPt variieren  machen.

hannes55

#24
Zitat von: rolf.soler am 24 Juni 2008, 23:16:43
Siehst Du, war wohl Pfusch, der Vergaser...bitte Verkäufer zusammenscheissen.


oder zu fett... also unbedingt mal noch mit ein Loch tiefer (2) tiefer probieren !

Sigi, so ist's schon richtig,
wenns patscht, ist es immer zu mager!
Vor allem, wenn es besser wird, wenn der Motor warm wird... :bike:

Ich hab mich jetzt durch alle Düsenkombinationen des DellOrto gekämpft, ich weiß, wovon ich rede.... ;)

Gratulation! Die Feuerwehr rennt!

Gruß, Hannes
Was dann?!

sigi_rs

Zitat von: hannes55 am 25 Juni 2008, 10:16:17
Gratulation! Die Feuerwehr rennt!

...endlich, endlich, endlich...

...und jetzt regnet es hier!  :kopfhau:

Viele Grüße,
Jörg

rolf

Jörg,
denk dran...es ist keine /3...sprich keinen Choke. die 26 patscht eigentlich immer wenn sie kalt ist..es sei denn sie läuft zu fett.
Rolf

Höffi

Hallo Rolf

denk dran...es ist keine /3...sprich keinen Choke


Die /3 mit Choke ???

Viele Grüße
Carsten

sigi_rs

Zitat von: Höffi am 25 Juni 2008, 16:41:36
Die /3 mit Choke ???

Na ja, Choke ist vielleicht etwas übertrieben. Rolf meint das Luftkläppchen am Luftfilter. Dadurch reichert sich das Gemisch doch an, wenn man es zumacht.

Bei der R26 habe ich sowas umsonst gesucht. Da kann ich sie teilweise nur damit am Leben erhalten, wenn ich kurz den Tupfer am Vergaser drücke.

Viele Grüße,
Jörg

PS: Ich werde trotzdem heute noch die fettere Nadelposition austesten, vielleicht ändert sich ja was.

† Knut

....oder vielleicht doch eine Beschleunigungspumpe nachrüsten??

Zweimal kurz am Gas drehen, damit anfetten und schon rettet man sich über die nächsten 200 Meter  ;D

Du machst das schon

VLG

Knut

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