Getriebe öffnen

Begonnen von Huber-Eicher, 24 Mai 2008, 23:03:33

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Huber-Eicher


Liebe Gemeinde

nach all den Jahren sind nun insgesamt drei der Gewindestangen welche den hinteren Getriebedeckel halten gebrochen .... heisst, dass die Sache auch durch das zusätzliche Anziehen der restlichen nicht mehr dicht ist ... oder sie brechen auch noch .... kurz ich möchte den hinteren Deckel abnehmen und die Gewindestangen ersetzen. Ich weiss, dass man den Deckel nur weg bringt, indem man wärmt. Ich kann mich erinnern, dass ich mal einen Artikel gelesen habe von einer Inge?? oder so, welche in einer BMW-Werkstatt gearbeitet hat und die Revision von Getrieben sehr gut beschrieben hat, kann das aber nicht mehr finden und erinnere mich auch nicht mehr wo das war. Was ich noch weiss ist, dass sie das Getriebe auf einer elektrischen Kochplatte gewärmt hat. Hab ich leider nicht, deshalb meine Fragen:
(i) Kann ich das Getriebe auch mit einer Lötlampe d.h. so einem Camping-Brenner vorsichtig wärmen?
(ii) Muss ich nur das Gehäuse des eigentliche Getriebes wärmen  oder auch gleichzeitig den hinteren Deckel?
(iii) Wie warm muss das Ganze sein, damit der Deckel abgeklopft werden kann? 30, 40, 50 Grad? Sind 50 Grad so, dass man es noch knapp berühren kann?
iv) Gibt es andere unentbehrliche Tipps, damit das Ganze ohne allzu viel Murks, Gewalt und Folgeschäden über die Bühne gehen kann?

Besten Dank im voraus für eure Tipps.

Beat
Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

Huber-Eicher

Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

rolf.soler

Hallo, hab mich kürzlich erstmals ans Getriebe gewagt - war dann viel einfacher als ich gedacht habe. Auf jeden Fall brauchtst Du das Werkstatthandbuch= Instandsetzungsanleitung, kannst Du ja hier downloaden, wenn Du's nicht hast. Wenn Du das vorher liest, verstehst Du zwar nicht immer, was gemeint ist, wenn Du dann aber am Getriebe arbeitest, wird alles klar...Nach WHB solltest Du das Getriebe auf 80° wärmen ! (Wirklich erstaunlich, wie viel besser man die Lager raus- und reinklopfen kann, wenn es warm ist). Am besten geht das im Backofen in der Küche. Zuerst natürlich Oel raus, Mitnehmerflansch abziehen und Kupplunghebel/druckstange rausnehmen (siehe WHB), dann Getriebe rein wenn die Frau mal ein paar Stunden weg ist, auf 80° mind. eine halbe Stunde drinlassen, und dann den Deckel geduldig immer rundherum ein wenig mehr wegklopfen, (Kickstarter etwas hinunterdrücken !), mit der Zeit kriegst Du dann nen dicken Schraubenzieher rein und kannst zusätzlich vorsichtig auseinanderhebeln. Das Abtriebswellenlager mit einem passenden Rohrstück immer wieder etwas zurückklopfen, damit die Welle nicht mit dem Deckel rausgezogen wird und die Schaltgabeln verbiegt (Eben z.B. wie man sich so eine Beschreibung praktisch vorstellen muss, siehst Du dann, wenn Du das Getriebe offen hast....) Bei 80° kriegst Du nicht gleich Brandblasen, aber lange anfassen geht auch nicht, also Handschuhe mindestens bereithalten.
Du musst vor allem den Deckel wärmen, weil da das Lager der Abtriebswelle drin eingeklopft ist. Rest des Getriebes müsste eigentlich gar nicht warm sein, wenn Du die Wellen selber nicht ausbauen willst. Man könnte also vielleicht auch nur den Getriebedeckel wärmen, aber mit einem Brenner wird es schnell lokal zu heiss und dabei doch nicht durch und durch warm; also Backofen ist besser. Stinkt ein bisschen nach warmem Oel, aber nicht lange... Wenn er zu klein ist, Kickstarterhebel wegnehmen. Auch beim Zusammensetzen vorher wärmen, sonst musst Du hämmern wie ein Esel, dass das Lager wieder in den Getriebedeckel reingeht, warm gehts wunderbar. Wenn das Getriebe gut schaltet und nichts total abgenutzt ist, lass alles so drin wie es ist, aber schau es Dir genau an, dann begreifst Du endlich, wie das Getriebe genau funktioniert....Abnutzungserscheinungen sieht man am ehesten an den Schaltgabeln (diese Zapfen in Kurvenscheibe und Klauen) und/oder Schiebeklauen; wenn die übel aussehen, lieber ersetzen, sonst musst das das Spiel in ein paar Monaten nochmals machen...Die Zahnräder halten ewig. Wenn die Welle kein Längsspiel hatte vor dem Zerlegen, sollte es nachher auch keines haben, um diese Passcheiben musst Du Dich also nicht gross kümmern, einfach wieder so zusammen wies war. Neue Dichtung unter den Deckel ! oder Hylomar oder sonst ne wärmebeständige Dichtungspaste zwschen Deckel + Gehäuse
Viel Erfolg
Rolf

Wolfgang

Hi Beat,

sehr gut zum erwärmen eignet sich da ein Heissluftgebläse. Diese sind nicht allzuteuer und leisten dir bei vielen arbeiten mit den Lagern sehr gute Dienste. Auch um Schrauben zu lösen kann man die wunderbar einsetzen. Wenn du mehr arbeiten willst kommst du um so ein gutes Teil kaum herum.
Aber vorsicht mit den Temperaturen. Ab 60 Grad gibts die ersten Brandblasen und bei 80 Grad verbrennt man sich auf jeden Fall die Finger.
Vom Aufhebeln mit dem Schraubendreher würd ich abraten. Zu schnell ist da die Dichtfläche hinüber. Am Deckel ist eine Nase. Klopf hier lieber mit einem Holz und Hammer dagegen. Am allerbesten arbeitest du natürlich wenn du eine Vorrichtung zum einspannen des Getriebes hast. Diese kann man auch gleichzeitig für den Motor verwenden.
Das ausdistanzieren würd ich auf jeden Fall neu machen. Genauso wie ein wechsel der Lager. Sicher ist sicher und wenn man das Getriebe schon einmal auseinander hat ist das auch nicht mehr viel mehr arbeit.

Gruß

Wolfgang

rolf.soler

Wolfgang: Hast völlig recht, das ist die professionelle Methode. Aber Beat will ja nicht eine Getrieberevision machen, nur die Stehbolzen ersetzen und das Getriebe in nächster Zeit nicht alle 3 Monate aufmachen. Da ist der Backofen durchaus eine billige Alternative. Zum Schraubenzieher: ich hab gesagt vorsichtig und breiter Schraubenzieher und nur für das letzte Stück, da gehts dann ja auch leicht. Wenn also das Getriebe sonst problemlos funktioniert, gut schaltet ohne klackern oder rattern und nichts kollert würde ich möglichst alles seinlassen, nicht mal die Wellen rausnehmen, es sei denn, es habe deutliche Abnutzungsspuren an Gabeln oder Klauen oder die Lager im Deckel laufen nicht schön rund. Klar kann man sich die Finger verbrennen bei 80°, aber kurz anfassen geht durchaus im Gegensatz zum Auspuff, wo ich mir bisher alle Blasen geholt habe. Verbrennung ist das Produkt von Temperatur und Einwirkungszeit. Gegen Handschuhe spricht natürlich gar nichts

Huber-Eicher

Hallo

der Rolf hat das gut gemerkt: Man hat halt irgenwie etwas Erfurcht, das Getriebe das erste Mal zu öffnen. Vielen Dank für deinen "Erfahrungsbericht". Genau das richtige in meiner Situation. Dem Wolfang danke ich sehr für seine zusätzliche Info, welche mich bereits daran denken lässt ".... wenn ich das Getriebe schon mal offen habe, könnte ich doch auch gleich noch ....". Wie üblich werde ich mich wohl wieder in ein grösseres Abenteuer stürzen, das mit "... eigentlich wollte ich nur rasch ..." beginnt. Wenn das Getriebe gemacht ist hab ich dann alles ausser die Wicklungen der Lima, den Kollektor und den Hinterachsantrieb ein erstes Mal bearbeitet ... und bei einem zweiten Mal geht dann alles schon massif einfacher (keine verrosteten Schrauben, nichts was klemmt und man weiss was als nächstes zu erwarten ist)!

Bis bald und Gruss

Beat
Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

Huber-Eicher


Das hat sich wohl grad überkreuzt. Du siehst Rolf, es hat mir offenbar berteits "den Ärmel hinengenommen". Du hast recht eigentlich wollte ich nur ...

Gruss

Beat
Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

isie

Hallo,

wenn der GetriebeDeckel demontiert werden soll - muss auch die Antriebsteller Kardan ab.

Dazu braucht es Spezialwerkzeug mit seehr langem Hebelarm (jedenfalls bei R26) : Habe ich da etwas in der Diskussion oben verpasst ?

Vg Ingo 


rolf.soler

Richtig, der Mitnehmerflansch muss natürlich weg, das war bei mir aber nicht schwierig. Man braucht dazu nur einen Zapfenschlüssel für die Nutmutter (siehe z.B. Stemler-Katalog). Den würd ich mir kaufen, wenn Du da was murkst, ist diese Mutter nachher kaputt. Vielleicht findet man einen passenden Zapfenschlüssel auch beim Werkzeughändler. Zapfenschlüssel setzt Du auf diese Mutter auf und am Zapfenschlüssel setzt Du dann nen Engländer an und schraubst die Nutmutter raus. Dazu musst Du natürlich den Mitnehmerflansch irgendwie fixieren; ich habe einfach eine kurze Schlaufe aus einem dünnem (3mm) Drahtseil gemacht, diese einerseits am einen Zapfen des Flansches und andereseits an der Haltelasche oder sonst irgendwo am Gehäuse eingehängt, und schon ist der Flansch fixiert und du kannst die Nutmutter ausdrehen. Bastelei, aber geht. Es gibt natürlich ein Spezialwerkzeug dafür, lohnt sich aber wohl kaum und dürfte auch schwierig zu kriegen sein.
Nachher musst Du den Flansch abziehen. Das geht mit einem gewöhnlichen, besser 3 als 2-armigen Standardabzieher. Theoretisch könnte man den Flansch auf diese Weise verbiegen, drum gibts auch da ein Spezialwerkzeug ("Parallelhalter")...siehe oben. Wenn Du aber den Abzieher langsam und nicht mit unendlicher Gewalt anziehst, gehts gut, der dreiarmige reduziert das Risiko den Flansch zu verbiegen. Wie immer beim Abziehen: Nicht würgen, lieber bei gut (aber nicht extrem !) angezogenem Abzieher einen Hammerschlag auf die Abzieherspindel und der Teller fliegt weg. Sonst kannst Du auch den Flansch etwas aufheizen vorher, oder Dir so einen Parallelhalter für unter den Flansch z-B. aus Hartholz oder einer nicht verbiegbaren Metallplatte basteln, einfach ein rundes Stück so gross wie der Flansch sägen, Loch bohren in der Mitte für die Welle und die Scheibe zweiteilen, von beiden Seiten unter den Flansch schieben und den Abzieher dann daran anhängen statt direkt am Flansch. Etwas kreativ denken und dann geht fast alles.

Rütz

Hallo Beat,

da die Nutmutter am Flansch mit 150 Nm angezogen gehört, sitzt sie in der Regel nicht so locker wie bei Rolf.soler.
Auf Höhe der Zapfen sind allein dafür (Reibung nicht mitgerechnet) über 300 kg gegenzuhalten...

Hier sind noch zwei Vorschläge zu sehen:
http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=818.0
Man achte bei Odeon8 (letztes Bild) auf den langen Flachstahl, den er zum gegenhalten in den Abzieher "eingebaut" hat.

Beim Abnehmen des Getriebedeckels sollte das Getriebe waagerecht oder (besser) mit dem Deckel nach unten geneigt stehen. So hat man die größten Chancen, daß die hintere Antriebswellenlagerscheibe (23 21 1 020 157) nicht zerstört wird (sie verhakt sich leider zwangsläufig hinter dem Kickstarterritzel, will aber auf der Welle bleiben).

Falls du noch mehr machen möchtest:
-Das Axialspiel der Antriebswelle ist sehr oft zu groß. Das liegt daran, daß die Kräfte von Kupplung und Schrägverzahnung den Getriebedeckel im Laufe der Zeit ausbeulen. Aus 0,2 mm Einbauspiel kann in 10 Jahren Betrieb 1,0 mm werden. Ein Warnsignal sind Schleifspuren am vorderen Antriebswellenlager:

-Den Schaltautomaten und auch die Wellen auf jeden Fall anhand der Bilder im WHB oder Klack's zusammenbauen. Nicht nach den Zeichnungen in den ETL's! Dort ist die Anordnung aus abbildungstechnischen Gründen an mehreren Stellen falsch. Diesen Fehler hatten wir schon 2-3 mal im Forum.

Gutes Gelingen
Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

isie

Hallo,
der Antriebsflansch wird m.W.n. NUR per Reibung von besagter Mutter gehalten => das Probelm ist also nicht nur das Lösen der Sache SONDERN das definierte Festziehen hinterher !
VG Ingo

Heiko

Hi,

der Abtriebsflansch sitzt auf einem Konus.


Heiko
Ariel motorcycles... upon which the sun never sets.

Huber-Eicher


Hallo zusammen

den Flansch an der Abtriebswelle hatte ich schon einmal weg, weil dort Öl austrat. Ich hab damals die Nutmutter mit einem Durchschlag tangential losgeklopft, hat gut funktioniert, ohne Schäden, da hab ich wohl Glück gehabt, obschon die Nutmutter mit Sicherheit in den letzten 30 Jahren nie weg war. Für das Abziehen hab ich mir wie hier im Forum beschrieben ein Stück von einem Kollegen machen lassen, damit sich das Teil beim Abziehen nicht verbiegt. Dann mit einem 2-Arm abgezogen ohne Probleme. Ich wollte damals einen Simmerring einbauen. Der Ersatzteilverkäufer (Huggett in Holderbank, CH) hat mir aber geraten, wieder einem Filzring zu montieren, da dieser fexibler ist und auch noch bei einer nicht ganz 100% rundlaufenden Achse dichtet. Ich hab dann den Filzring zuerst 30 min. in warmes Öl gelegt und dann montiert .. funktionirt bestens.
Im Sinne einer Schadensminimierung (Kosten - Zoff in der Beziehung) hab ich mich nun doch für die Anschaffung eines Heissluftgebläses entschieden (man gönnt sich ja sonst nichts). Das Ding hat eine einstellbare Temperatur von 50 bis ca. 500 Grad (beim letzteren bin ich nicht mehr ganz sicher ..) eignet sich damit auch zum Haare trocknen und Einbrennen von Dauerwellen, womit der Friede im Hause gesichert sein sollte. Sobald das Ding da ist und die ersten Erfahrungen vorliegen melde ich mich wieder.
Manchmal sind es die simple Dinge an denen man anstösst. Die Lager der Wellen sitzen ja im Getriebedeckel. Heisst dass, dass die Lager noch fester auf der Welle sitzen als im Deckel ... den sonst müsste sich der Deckel ja einfach entfernen lassen .... . wenn das eine zu doofe Frage ist, bitte einfach nicht antworten.

Beste Grüsse

Beat
Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

† odeon8

Hallo Beat,

es sind beides Presspassungen.
Allerdings ist der Ausdehnungskoeffizient vom Aludeckel
mehr als doppelt so hoch wie der von Stahl - somit weitet
sich der 80°C heisse Getriebedeckel und die Lager verbleiben beim
Öffnen auf den Achsen. Normalerweise   ;)

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Peter

nee, durch die Zugabe der Hitze dehnt sich der Deckel (ALU)  schneller aus als die im Deckel sitzenden Lager. Damit wird ca. 1/100 Millimeter Platz geschaffen und die Lager lösen sich aus dem Deckel.  Aber nur solange erhitzen bis ca. 100 Grad erreicht ist. Erkennbar an der Spucke, die zischt, wenn sie auf den Deckel trifft.Dann heisst es Deckel langsam runterschlagen! Gutes Gelingen und wenn's nach Bratwurst riecht, dann sind's die Finger, die mit dem heißen Deckel in Berührung gekommen sind. Deshalb solltest Du dicke Arbeitshandschuhe in Griffweite liegen haben!  ;)
Gruß Peter
Am Sichersten ist die Unfreiheit

Peter

Aha, Thomas warst schneller  ;D
Am Sichersten ist die Unfreiheit

Huber-Eicher


Fortsetzung:

Also, das Öffnen mit Hilfe Heissluftgebläse ging wirklich einfach. Auch die Stehbolzen sind dank Wärme alle raus. Das Getriebe scheint bereits einmal (gewaltsam) geöffnet worden zu sein. Die Dichtflächen sind z.T. Stark zerkratzt und die Dichtung war mit grossen Mengen Dichtungsmasse eingesetzt.
Frage 1: Kann ich beim Zusammenbau nur Hylomar oder Dirko verwenden und die Dichtung ganz weglassen?
Frage 2: Nach dem Wegnehmen des Deckels hat sich der Kikckstarter wie unten präsentiert. Kommt das Ende der Feder nicht ins linke der drei Löcher auf dem Bild?

Für mich als Laien sieht das Getriebe eigentlich gut aus, kein Abrieb und keine Rieffen an den Zähnen, zumindest keine "erspürbaren" und auch die Kurvenscheibe und die Nocken der Schaltgabel scheinen gut zu sein. An einer Welle (im Bild "Getriebe" die Welle rechts unten) habe ich Spuren auf den Laufflächen des Zahnrades direkt unter dem Lager gefunden (Bild "Lauffläche"). Ich stell noch ein paar weitere Bilder hin. Kann man daraus eine Ferndiagnose machen? Ich möchte das Getriebe nicht weiter zerlegen, wenn es nicht sein muss und nur das Ausdistanzieren vornehmen. Es hat eigentlich immer gut funktioniert. Nur wenn man im dritten Gang zwischen Schub und Zug fährt und danach Gas gibt, springt der Gang manchmal raus.

Beste Grüsse

Beat
Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

Huber-Eicher


.... und hier der Rest:
Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

rolf.soler

zu 1: Mein BMW-Mechaniker macht das jedenfalls nur mit Dichtmasse, ohne Dichtung (so geschehen bei meiner R50; ist völlig dicht). Das R27 Getriebe hab ich selber gemacht (Du erinnerst Dich: mit dem Backofen und ohne ausdistanzieren...), habe dünn Hylomar auf beiden Seiten aufgestrichen UND eine Dichtung dazwischengelegt. Ist ebenfalls völlig dicht. So ungenau wie die Dichtung gestanzt war, glaub ich dass vor allem die Dichtmasse dichtet...Da es perfekt funktioniert hat, würde ich es wieder gleich machen.
zu 2: doch, natürlich muss die Feder da rein
Zum Zahnrad: Das ist die Nebenwelle, dieses Zahnrad treibt das Stirnrad 1. Gang der Abtriebswelle an. Gibts glaub ich nicht einzeln (1.-3. Zahnrad auf Welle sind ein Stück). Aber wenn das Getriebe vorher gut ging, ohne Kollern/Rattern und sich einigermassen fein schalten liess, würde ich da auf keinen Fall was ändern ! Wie gesagt: Die Zahnräder sind nicht der Schwachpunkt unserer Getriebe. Von diesen Spuren merkst Du noch lange nichts.
Wenn der 3. Gang manchmal rausspringt, dann würde ich mal annehmen, dass die Schiebeklaue 3/4 (die untere) verschlissen ist ODER eher noch nicht schön in der Mitte zwischen den beiden Stirnrädern 3 und 4 steht ! Im WHB steht, wie man das mit einem Spiegelchen prüft. Genau so hab ichs gemacht, mit einem gewinkelten Spiegelchen und Stirnlampe geschaut, wo im Leerlauf (oder 1. oder 2. Gang) diese Schiebeklaue steht - sollte eben den gleichen Abstand zum 3. und 4. Stirnrad haben. War bei mir viel näher beim 4. Stirnrad, deshalb funktionierte der 3. Gang nicht, ich hab ihn gar nicht erst reingebracht...). Das kann man durch Verdrehen der Exzenterbuchse der Schaltgabel etwas verstellen (siehe WHB, vielleicht brauchst Du eine neue Buchse). Falls nicht zentrierbar, ist die Gabel verbogen und man müsste sie richten...wers kann, wohl besser eine neue...Für das Prüfen mit Spiegel und Drehen der Exzenterbuchse musst die Die Wellen nicht rausnehmen. Wenn Du die Klaue ersetzen musst, schon. Die Schaltgabel KANN man einsetzen ohne die Wellen rauszunehmen - aber nur in einer von etwa 100 möglichen Stellungen; hab etwa eine Stunde gebraucht aber es ging. Ich hatte die Welle zwar draussen (Klaue gewechselt), aber dummerweise wieder reingeklopft ohne zuerst die Gabeln einzuführen. Allerdings: Wellen raus und rein ist auch keine Hexerei. (unbedingt wärmen, wie beim Deckel)
Das Spiegelchen hatte ich aus meinem Arztkoffer (Kehlkopfspiegel), vielleicht findet man ja so etwas auch beim Werkstattbedarf...
Viel Erfolg; um feedback wird gebeten...

guest900

Hallo BMW-Freunde!
Bei meiner R26 rastet der 3. Gang nicht.
Ich möchte mich an die laufende Diskussion mit meinem Problem einfach anschließen. Das Getriebe habe ich neu gelagert
und bis jetzt 200 km gefahren. Im Stand funktioniert die Rastung der Gänge einwandfrei, nur bei Fahrt wird der 3. Gang häufig übersprungen und ich schalte vom 2. direkt in den Leerlauf zwischen 3 und 4 oder direkt in 4.
Verschleiß an der Rasterung? Dann muß ich wohl den Deckel abnehmen und Frage: auch die Wellen herausziehen?
Oder kennt jemand das Problem und kann mir einen Tipp geben?
Für Beate wünsche ich gutes Gelingen.
Franjo

Huber-Eicher


Hallo Rolf

besten Dank für deineAnleitung. Werd sie ausdrucken und mit in den Keller nehmen und dann Bescheid geben.
Eine letzte Frage: Die Antriebs- und die Nebenwelle sitzen ziemlich streng in den vorderen Lagern, lassen sich am hinteren Ende kaum hin und her bewegen. Ganz anders die Abtriebswelle, da kann ich das hintere Ende deutlich hin und her wackeln. Ist das so? ... oder heisst das, dass das vordere Lager ausgeschlagen ist ??

Allen besten Dank für die motivierenden Beiträge und noch einen schönen Sonntag ......

Beat

P.S.:  ..... nicht vergessen: Deutschland - Polen ,  .... für uns hat's gestern nicht wirklich geklappt.
Wer nicht genau hinsieht, sieht überall nur Probleme

rolf.soler

Zitat von: Franjo am 08 Juni 2008, 12:59:38
Hallo BMW-Freunde!
Bei meiner R26 rastet der 3. Gang nicht.
Ich möchte mich an die laufende Diskussion mit meinem Problem einfach anschließen. Das Getriebe habe ich neu gelagert
und bis jetzt 200 km gefahren. Im Stand funktioniert die Rastung der Gänge einwandfrei, nur bei Fahrt wird der 3. Gang häufig übersprungen und ich schalte vom 2. direkt in den Leerlauf zwischen 3 und 4 oder direkt in 4.
Verschleiß an der Rasterung? Dann muß ich wohl den Deckel abnehmen und Frage: auch die Wellen herausziehen?
Oder kennt jemand das Problem und kann mir einen Tipp geben?
Für Beate wünsche ich gutes Gelingen.
Franjo

Siehe obigen Beitrag ! Hab doch eben geschrieben, dass in diesem Fall wahrscheinlich die Schiebeklaue nicht in der Mitte zw. 3. und 4. Stirnrad steht...Vielleicht ist auch die Klaue verschlissen oder die Schaltgabel oder beides. Du kommst leider nicht darum herum, das Getriebe nochmals aufzumachen und das zu richten oder ersetzen (Stellung korrigieren geht evtl. ohne Wellen rausnehmen, Gabel/Klaue ersetzen nicht). Zuerst also mit Spiegelchen schauen wo die untere Klaue steht im LL oder 1. oder 2. Gang (in der Mitte zwischen 3 und 4 soll sie sein). Und wenn Wellen raus- und reingetan, nachher nochmals prüfen bevor Du den Deckel zumachst.

rolf.soler

Zitat von: Huber-Eicher am 08 Juni 2008, 13:21:39

Eine letzte Frage: Die Antriebs- und die Nebenwelle sitzen ziemlich streng in den vorderen Lagern, lassen sich am hinteren Ende kaum hin und her bewegen. Ganz anders die Abtriebswelle, da kann ich das hintere Ende deutlich hin und her wackeln. Ist das so? ... oder heisst das, dass das vordere Lager ausgeschlagen ist ??


Tja,weiss ich auch nicht sicher...jemand anders ??? Die Abtriebswelle war bei mir auch etwas beweglicher als die anderen 2, aber grad gewackelt hat sie nicht...Es kann natürlich sein (bzw. ist wahrscheinlich so), dass Du beim Abklopfen des Deckels die Welle doch etwas mit rausgezogen hast. WHB schreibt ja, dass man beim Abklopfen des Deckels die Abtriebswelle mit einem geeigneten Rohr (am Kugellager !) immer wieder etwas zurückklopfen muss, eben weil die Welle sonst evtl. mit dem Deckel mitgezogen wird und die Schaltgabeln verbiegen könnte. Also musst Du jetzt zuerst die Welle
wieder ganz ins vordere Lager reinklopfen. Dazu gut wärmen (am vorderen Gehäuseteil wo das Lager ist v.a.) und ja nicht auf die Welle hämmern, sondern mit einem Rohrstück auf den Innenring des hinteren Lagers. Das musst Du sowieso machen, sonst stimmt ja auch die Stellung der Schaltgabeln / Schiebeklauen relativ zur Welle nicht und mit dem Spieglein Spieglein in der Hand findest Du nicht die schönste Stellung im ganzen Land.
Wenn die Welle ganz drin ist und die Klauen mittig stehen und die Welle immer noch wackelt, würde ich zurück an den Start und das Lager wechseln

Tschüss + Gruss aus der Schweiz, Deutschland-Polen beginnt bald. Die Frage ist ja nicht wer gewinnt, sondern welche Seite mehr verkloppte Fans hat. Zum Glück spielen die in Oesterreich...

guest900

Hallo Beat,
die Kickstarterfeder gehört sicher in das obere kleine Loch eingehängt, aber bitte mit Vorspannung. Ich bin an diesem Problem gescheitert und habe sie mir von BMW-Bals (Minden/Päpinghausen) bei Gelegenheit einhängen lassen.
Es ging mit Schraubenziehern und Hebeln und dem bewußten know how in ein paar Minuten.
Sehr schöne Bilder!
Gruß Franjo

Rütz

@ Franjo
Echtes Überschalten (im Ggstz zu Rausspringen) von Gängen wie du es beschreibst, wird nicht durch Fehler an Schiebemuffen oder Schaltgabeln verursacht.
Da bleibt nur der Schaltautomat (hattest du den auseinander?) mit drei Möglichkeiten:

1. Die hintere Anschlagschraube (fürs Hochschalten ist leider die zuständig, die sich nur von Innen erreichen läßt) hat sich gelöst. :-\\

2. Das "Überschaltspiel" wurde nicht richtig eingestellt (durch Scheiben unter der Anschlagschraube).

3.     a) Die Wendelfeder mit Ärmchen (Rückholfeder) auf der Schaltwelle wurde falsch herum eingebaut.
oder  b) Die Anlaufscheibe zw. Stahfederring und Rückholfeder wurde vergessen.


Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf.soler

äh ja, genau...da hab wohl ICH nicht genau durchgelesen...sorry

rolf

Anselm....und dann passiert es nur mit dem 3. Gang?
ich schätze das liegt an der Schaltgabel für den 3. gang.
Ich würde einfach versuchen das Problem schalttechnisch zu lösen( andere Alternative...alles auseinander, und hoffen (!) das es diesmal superexakt wird)...einfach nicht bis zum Anschlag/Widerstand hochziehen sondern nur bis der gang einrastet...das fühlt man (wenn nicht , einfach nachfragen).
Rolf

Rütz

Na ja... wenn er wirklich beim Hochschalten vom 2. Gang zw. 3 und 4 oder gar im 4. landet, dann muß sich doch die Kurvenscheibe zu weit gedreht haben, oder?  Anders kann ich es mir nicht vorstellen und daran kann ja schlecht eine Schaltgabel schuld sein.

Daß es nur mit dem 3. Gang passiert, liegt m.E. daran, daß er in dieser Hinsicht auch am empfindlichsten ist:
- Vom 3. in den 4. kann es nicht passieren.
- Zw. 1. und 2. liegt noch der deutlich rastende Leerlauf, der den Schwung bremst und/oder dadurch evtl. falsch eingeriffene Ratschenzähne (Fehler #3) wieder ordnet.

Fehler #3 hatten wir, mit entspechenden Symptomen, auch schon 2-3 mal im Forum (z.B. http://www.bmw-einzylinder.de/forum/index.php?topic=2399.0). Ist also nicht soo selten.

Man muß halt detektivisch in sich gehen, was genau passiert. Früher, bei meinen allerersten Versuchen mittels Zwischenkuppeln lautlos hochzuschalten, ist es mir z.B. öfter passiert, daß ich zwischen den Gängen versehentlich "nachgefaßt" und dadurch "zu weit" geschaltet habe.... das war dann die schalttechnische Erzeugung des Problems... ;D


Gruß Rütz
I never dared to be radical when young.
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rolf

Na klar muß er letztendlich die Schaltscheibe zu weit gedreht haben...Frage, warum muss er sie soweit drehen? weil die schaltgabel den 3. gang noch nicht einlegt...weiterdrehen bewegt nun die ganze Chose weiter Richtung 4. Gang...sprich eigentlich den 3. wieder zurück...so würde ich das interpretieren.
dein Szenario ist auch recht schlüssig...aber er wird beim neu lagern bestimmt nicht an dem Überschaltspiel etc gefummelt haben, Schaltgabel verbiegen, Buchsen 180° versetzen ist da wahrscheinlicher.

rolf.soler

#28
Aha, da habe ich aus lauter Dummheit vielleicht doch recht gehabt...könnte auch die Gabel sein (verbogen oder Buchse verdreht). Dass er beim Zusammenbau die Schaltgabelbuchse 180° verdreht hat ist natürlich gut möglich (Franjo ? hast Du die Buchse markiert und wieder gleich eingebaut ?) Schaltgabel verbiegen ist schon etwas schwieriger, aber auch möglich...
Frage ist jetzt aber: was soll er tun ? .
Wenns stört (trotz Feingefühl beim Schalten immer wieder passiert), musst Du wohl das Getriebe nochmals öffnen. Ich würde also den Deckel wegnehmen (möglichst ohne Wellen dabei zurückzuziehen, also schön warm machen + Welle jeweils zurückklopfen..), dann sicherstellen dass alle Wellen vorne ganz im Lager drin sind (zurückklopfen mit Rohr auf Lager) und dann zuerst mal mit dem Spiegelchen schauen, wo die Klaue 3/4 steht: sie müsste in der Mitte zwischen Stirnrad 3 und 4 sein und beim schalten zw. 3 + 4 schön in das jeweilige Stirnrad eingreifen (Welle etwas drehen dabei). Wenn das so ist, liegts nicht an der Gabel und dann kommen Anschlagschraube, Ueberschaltspiel und Schaltautomat dran, siehe oben.
Wenn die Klaue nicht in der Mitte steht im LL, ist die Schaltgabel entweder verbogen oder die Buchse verdreht ! Das lässt sich relativ einfach beheben (Buchse drehen: besser ? falls nein, Gabel richten (? wer kann denn so was ?) oder ersetzen - geht mit Ach und Krach sogar ohne die Wellen rauszunehmen)


guest900

Hallo,
vielen Dank für die Hinweise zu meinem Problem mit dem 3. Gang. Ich bewundere Eure Vostellungsfähigkeit von dem Getriebe und habe Mühe, da nachzukommen. Ich hatte bei der Montage das Buch von Leverkus zur Hand und hoffe, alles richtig gemacht zu haben. Bei der Überprüfung kann ich jetzt alle Fehlermöglichkeiten überprüfen. Aber bis dahin bleibt es wohl bei dem Vorschlag von Rolf, den 3. Gang nicht ganz durchzuziehen und feinfühlig zu schalten.
Gibt es ein Bild oder Poster von dem Innenleben des Getriebes?
Ich habe auch noch ein schepperndes Geräusch aus der Gegend Zylinderkopf und werde später darauf zurückkommen.
Aber sonst läuft alles prima.
Gruß Franjo

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